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Dunlop Zimbabwe hält afrikanischer Heimat die Treue

Dunlop Zimbabwe Ltd., einziger Reifenhersteller in dem afrikanischen Staat und 100-prozentige Tochter des indischen Unternehmens Apollo Tyres, will seinem Heimatland die Treue halten und weiter Reifen produzieren. Das hat Kennedy Mandevani, Chief Executive bei Dunlop Zimbabwe, offenbar gegenüber der Zeitung The Herald zu Protokoll gegeben.

Auch vor dem Hintergrund, dass sich immer mehr multinationale Konzerne angesichts von Differenzen mit der Führung des Landes aus Zimbabwe zurückziehen bzw. ihre wirtschaftlichen Beziehungen abbrechen, wolle Dunlop die Produktion aufrechterhalten, heißt es bei dem Blatt. Hintergrund: Die Regierung des Landes hat ein Gesetz verabschiedet, wonach mindestens 51 Prozent der Anteile eines Unternehmens von einem lokalen Eigner gehalten werden müssen.

Doch dies schreckt Apollo Tyres bzw. Dunlop Zimbabwe bislang offenbar nicht. „Dunlop Zimbabwe produziert und vermarktet seit 45 Jahren Reifen in Zimbabwe“, so Mandevani, der hofft, dass es nach den momentan wirtschaftlich eher unruhigeren Zeiten wieder auch besser werden wird.

Wiedereröffnung des Dunlop-Werkes Zimbabwe?

Derzeit sieht es so aus, als ob das kürzlich geschlossene Dunlop-Werk in Zimbabwe seinen Betrieb bald wieder aufnehmen könnte. Denn wie newzimbabwe.com berichtet, will die Regierung des Landes dem Unternehmen 350.

000 US-Dollar zum Kauf von Rohmaterialien im Ausland zur Verfügung stellen. Dunlop hatte nach eigenen Aussagen zuvor alle 820 Mitarbeiter des in Bulawayo beheimateten Werkes nach Hause schicken müssen, weil die Reserve Bank of Zimbabwe nicht in der Lage gewesen sei, ausreichend Devisen zum Import von Rohmaterialien zur Verfügung zu stellen..

Zimbabwe-Krise trifft nationales Reifengeschäft

Die von der Regierung Zimbabwes beschlossenen Preiskontrollen wirken sich massiv auf den Reifensektor aus und zwingen viele Fahrzeugbesitzer gar, ihre Fahrzeuge stehen zu lassen. Der lokale Reifenhersteller Dunlop (gehört zu Dunlop Tyres Int./Südafrika) hat die Produktion heruntergefahren, Bridgestone- und Firestone-Reifen werden überhaupt nicht mehr importiert, die Anzahl der noch verfügbaren Goodyear-Reifen geht zur Neige.

Ärger für Dunlop Zimbabwe

Dunlop Zimbabwe, einziger Reifenhersteller in dem afrikanischen Land, ist in den Strudel politischer Auseinandersetzungen geraten. So erhielt das Unternehmen Besuch eines Vertreters der Regierungspartei „Zanu PF“, weil die staatseigene Zimbabwe Broadcasting Corporation gemeldet hatte, dass durch die von Weißen geplante Schließung des Dunlop-Reifenwerkes gegen die Regierung des Landes gerichtete Unruhen provoziert werden sollen. Dunlop bestreitet indes, das Werk schließen zu wollen.

Gleichzeitig klagt der Hersteller, der rund Mitarbeiter beschäftigt und etwa 90 Prozent aller für die Produktion notwendigen Rohstoffe importiert, über die von den Regierungsbehörden fixierten Reifenpreise und die Limitierung ausländischen Kapitals in dem Land. Dunlop Zimbabwe würde gerne höhere Preise durchsetzen, um die Ertragssituation des Unternehmens zu verbessern. Damit der Hersteller nicht in die Verlustzone gerät, wurden nach eigenen Aussagen bereits alle Verkäufe auf Kreditbasis gestrichen.