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Zulieferer wachsen schneller als Automobilhersteller

Die Automobilzulieferer sind in den letzten Jahren schneller gewachsen als die Automobilhersteller. Gleichzeitig ist die Ertragslage der Branche jedoch leicht rückläufig, sodass in einzelnen Segmenten im Jahr 2001 bis zu ein Viertel der Unternehmen Verluste ausweisen mussten. Insgesamt ist die Kapitalverzinsung in der Branche unzureichend.

Nur die Nischenanbieter konnten in den vergangenen Jahren konstant Mehrwert generieren. Das sind nur einige der Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der HypoVereinsbank. Darin sind die Bilanzdaten aller überwiegend mittelständischen Automobilzulieferer aus dem Kreditportfolio der Bank für die Jahre 1999 bis 2001 ausgewertet worden.

Telecom-Business belastet Pirelli

In den ersten neun Monaten 2002 erzielte der Pirelli-Konzern rund 4,8 Milliarden Euro und damit elf Prozent weniger Umsatz als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Auch der operative Ertrag ging von 290 Millionen Euro auf 95 Millionen Euro zurück. Die Ursache für diesen Einbruch sind aber weder im Reifengeschäft zu suchen, wo der EBITDA sogar von 277 Millionen Euro auf 284 Millionen gesteigert werden konnte, noch im Energie-Business des Konzerns, das mit einem EBITDA-Beitrag von 109 Millionen Euro nahezu konstant blieb (2001: 110 Millionen Euro).

Hauptgründe für den Ertragsrückgang sind laut Pirelli vielmehr das Kabelgeschäft im Telecom-Bereich sowie die Beendigung der Zusammenarbeit mit Cisco Systems. Unter Berücksichtigung der Investitionen in die Telecom Italia, an der Pirelli über die Holdings Olimpia und Olivetti maßgeblich beteiligt ist, ergibt sich daraus für die ersten neun Monate 2002 ein konsolidierter Nettoverlust von 407 Millionen Euro im Vergleich zu einem Plus von 215 Millionen im Vorjahr. Diese Zahlen könnten sich allerdings im vierten Quartal wieder deutlich verbessern, da hier Olivetti- bzw.

Olimpia-Dividendenzahlungen erwartet werden. Nichtsdestotrotz will das Unternehmen sechs Kabelwerke schließen. Alles in allem werden im Zuge dessen etwa 2.

Ärger für Dunlop Zimbabwe

Dunlop Zimbabwe, einziger Reifenhersteller in dem afrikanischen Land, ist in den Strudel politischer Auseinandersetzungen geraten. So erhielt das Unternehmen Besuch eines Vertreters der Regierungspartei „Zanu PF“, weil die staatseigene Zimbabwe Broadcasting Corporation gemeldet hatte, dass durch die von Weißen geplante Schließung des Dunlop-Reifenwerkes gegen die Regierung des Landes gerichtete Unruhen provoziert werden sollen. Dunlop bestreitet indes, das Werk schließen zu wollen.

Gleichzeitig klagt der Hersteller, der rund Mitarbeiter beschäftigt und etwa 90 Prozent aller für die Produktion notwendigen Rohstoffe importiert, über die von den Regierungsbehörden fixierten Reifenpreise und die Limitierung ausländischen Kapitals in dem Land. Dunlop Zimbabwe würde gerne höhere Preise durchsetzen, um die Ertragssituation des Unternehmens zu verbessern. Damit der Hersteller nicht in die Verlustzone gerät, wurden nach eigenen Aussagen bereits alle Verkäufe auf Kreditbasis gestrichen.

Aktien von Reifenherstellern im Aufwind

Nachdem Michelin nicht nur für 2001 akzeptable Resultate vorlegen konnte, sondern auch einen recht optimistischen Ausblick gab, der durch Kosteneinsparungspotenziale unterstrichen wird, sollten sich nach dem Willen einiger Analysten Aktienkäufer wieder verstärkt dem Reifensektor zuwenden. Neben Cooper und Bridgestone, die auch im letzten Jahr einen positiven Abschluss melden konnten, werden auch die Aktien von Michelin weiterhin als „Kauf“ empfohlen. Die Deutsche Bank empfiehlt derzeit auch Aktien von Continental als „Kauf“, obwohl sich der Konzern in der Krise und Restrukturierungsphase befindet und einen Verlust von rund 250 Millionen Euro im letzten Jahr erlitten hat.

Dringend als „Kauf“ bzw. „Strong Buy“ empfehlen DB-Analysten weiterhin Goodyear-Aktien, während amerikanische Institute sich hinsichtlich Goodyear weiter eher zurückhaltend äußern. Goodyear wird für 2001 einen Verlust ausweisen.