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PAK-Gehalt: Conti-Reifen schon heute unter künftigem Grenzwert

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Auf Basis des von den Automobilklubs (ADAC, ÖAMTC usw.) gemeinsam durchgeführten Sommerreifenvergleichs hat die Stiftung Warentest in der März-Ausgabe ihrer Zeitschrift Test eine eigene Bewertung der getesteten Reifen veröffentlicht. Dabei fließt neben den Fahreigenschaften, an denen sich ADAC & Co.

bei ihrem Urteil orientieren, zusätzlich noch der Gehalt an polyzyklisch aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) in den Reifen mit in das Ergebnis ein. PAK sind in hocharomatischen Ölen enthalten, die als Weichmacher eingesetzt werden und zum Teil als gesundheitsschädlich beziehungsweise krebserregend gelten. In der EU ist daher ab Anfang 2010 die Einhaltung festgelegter Grenzwerte vorgeschrieben.

Die Reifen der Marken Continental, Uniroyal, Semperit und Barum, die im Rahmen des jüngsten Sommerreifentests überprüft wurden, liegen laut Stiftung Warentest jedoch bereits heute unterhalb dieser Grenzwerte. Dies – so Conti – liege daran, dass man die Reifenherstellung in allen europäischen Werken schon jetzt weitgehend auf alternative Öle umgestellt hat, deren PAK-Anteile deutlich unter den in der Richtlinie vorgeschriebenen Grenzwerten lägen. Und auch in den außereuropäischen Reifenfabriken soll die Umstellung der Produktion auf derartige Öle auf Hochtouren laufen.

Ende des Booms bei Geländewagen (noch?) nicht abzusehen

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In den zurückliegenden Jahren sind die Verkaufszahlen von Geländewagen oder besser gesagt SUVs (Sport Utility Vehicles) und mit ihnen der Absatz entsprechender Bereifungen in Deutschland und Europa beständig gestiegen. Doch was ist angesichts der anhaltenden Umweltdiskussionen (Feinstaub, Kohlendioxidemissionen) für die Zukunft dieses Marktsegments zu erwarten? Schließlich gehören die großen 4×4-Fahrzeuge nicht gerade zu den Musterschülern in Sachen Treibstoffverbrauch. Und was ist mit solchen Trends wie Notlaufreifen? Halten die Runflats nun auch Einzug bei den SUVs? Seit Jahren gehört vor allem das Marktsegment der Geländewagen zu den Gewinnern in der deutschen Neuzulassungsstatistik.

Auch das abgelaufene Jahr 2006 bildet diesbezüglich keine Ausnahme. Alles in allem 225.000 hierzulande neu in den Verkehr gebrachte SUVs entsprechen einem erneuten Zuwachs um 16,5 Prozent.

Zwar lässt sich derzeit noch nicht absehen, wie sich die Diskussion rund um die globale Erwärmung, welche allgemein der starken Nutzung fossiler Brennstoffe durch den Menschen und dem damit verursachten Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid zugeschrieben wird, auf die weitere Entwicklung der Zulassungen in diesem Marktsegment haben wird. Allerdings könnte sich die aufgeheizte Debatte um die Kohlendioxidbelastungen durch den Individualverkehr im Allgemeinen und den Beitrag hubraumstarker „Stinker“ im Besonderen durchaus auch negativ auf die Zulassungszahlen kommender Jahre auswirken.

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Michelin Bad Kreuznach: Energierückgewinnung aus Prozessdampf

Michelin will in Bad Kreuznach im Laufe des Jahres eine Anlage installieren, die Energie aus Dampf gewinnt, der bei der Reifenkochung ohnehin gebraucht wird, aber danach wirkungslos in der Umwelt verpufft. Durch das neuartige Verfahren soll der Gesamtkohlendioxidausstoß um über 2.500 Tonnen im Jahr reduziert werden.

Gleichzeitig wird der Reifenhersteller an der Nahe seinen Energiebedarf für die Reifenvulkanisation um rund zehn Prozent senken und die damit verbundenen Kosten einsparen. Die eingesparte Energiemenge entspreche dem Jahresbedarf von etwa 1.100 Niedrigenergiehäusern, teilt das Unternehmen mit.

„Kosten senken, wettbewerbsfähiger werden und dazu die Umwelt schonen: so setzen wir die Werte unserer Nachhaltigkeitscharta Leistung und Verantwortung in die Tat um“, kommentiert Dieter Freitag, Direktor Michelin Bad Kreuznach, die Bedeutung der geplanten Anlage. Bislang wird der Wasserdampf, der bei der Reifenvulkanisation entsteht, ungenutzt über die Dächer abgeführt. Das Unternehmen „IGS Büro für Energie- und Umwelttechnik“ bei München hat ein patentiertes Verfahren entwickelt, mit dem die Energie dieser Dämpfe zur Wärme- und Kälteerzeugung genutzt werden kann.

Rücktritt von VDA-Präsident Gottschalk

Am 10. März hat Prof. Dr.

Bernd Gottschalk seinen Rücktritt vom Amt des Präsidenten des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) erklärt, obwohl er erst im Herbst vergangenen Jahres für zwei weitere Jahre in dieser Position bestätigt worden war. Gottschalk hatte – nach 25 Jahren bei Mercedes, zuletzt als Nutzfahrzeugvorstand – das Amt seit 1996 inne und war damit der bislang am längsten amtierende VDA-Chef überhaupt. Sein Rücktritt steht offenbar im Zusammenhang mit der anhaltenden Klimaschutzdebatte, bei welcher der VDA – so zumindest Autohaus Online – nur wenig Profil gezeigt habe und bei der es dem Verband nicht gelungen sei, eine einheitliche Linie innerhalb der deutschen Automobilindustrie zu finden.

Conti entwickelt neues Reifendruckkontrollsystem

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Mit einer neuen Generation von Reifendruckkontrollsystemen will Continental Autos und Nutzfahrzeuge sicherer, komfortabler und sparsamer machen. Ein Projektteam der Divisionen Automotive Systems und Pkw-Reifen arbeitet derzeit im Rahmen eines Entwicklungsauftrages an einem „intelligenten Reifensystem“, dessen Marktstart Unternehmensangaben zufolge Ende 2009/Anfang 2010 erfolgen könnte. Eine Kleinserie ist schon für 2008 geplant.

Was aber unterscheidet das neue System von den heute schon im Markt verfügbaren? Ein an der Innenseite der Reifenlauffläche befestigtes Sensormodul verspricht nach Überzeugung des Automobilzulieferers nicht nur mehr Betriebssicherheit, sondern sendet auch relevante Daten zu Reifentyp, Geschwindigkeits- und Lastindex ins Auto. Elektronische Fahrhilfen wie ABS und ESP könnten dadurch effektiver arbeiten, so Conti. „Weiß das ABS, welche Art Reifen montiert sind, kann der Bremsweg aus 100 km/h um bis zu einen Meter kürzer ausfallen“, verdeutlicht Peter Säger, Projektleiter Reifendruckkontrollsysteme bei Continental Automotive Systems.

ÖAMTC gegen „unnötige Panikmache“ in Sachen PAK

Anlässlich der Veröffentlichung der aktuellen Sommerreifentests der Automobilklubs hat sich der ÖAMTC-Reifentester Willy Matzke in der Mitgliederzeitschrift Auto Touring des österreichischen Klubs gegen eine „unnötige Panikmache“ bezüglich in Reifen enthaltener PAKs ausgesprochen. Dieses Akronym steht für polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe, die in den bei der Reifenfertigung verwendeten Ölen enthalten sein können und in Verdacht stehen Krebs erregend zu sein. Deshalb – so Matzke – würden zum Schutz der Arbeiter beim Produktionsprozess zwar in Zukunft strenge Grenzwerte gelten und die Reifenhersteller hätten sich darüber hinaus dazu verpflichtet, die entsprechenden Öle bis 2010 restlos zu ersetzen.

Doch die fertigen Reifen seien nicht giftig. „Um die Problemstoffe zu prüfen, müssen sie erst mit starken Lösungsmitteln aus dem Gummi herausgeholt werden“, begründet Matzke, warum der ÖAMTC zwar an dem Fall dran bleiben wolle, aber eben keinen Grund für unnötige Panikmache sehe. Hintergrund dessen ist, dass andere Zeitschriften wie beispielsweise diejenige der Stiftung Warentest die Reifentestmessergebnisse der Automobilklubs übernehmen, zusätzlich jedoch bei ihrer Bewertung den PAK-Gehalt der Reifen mit einbeziehen und so mitunter zu von den ÖAMTC- bzw.

ADAC-Resultaten abweichenden Ergebnissen kommen. Unter den aktuell getesteten Produkten (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete) sollen sich übrigens die Reifen der Marken Hankook und Vredestein durch die niedrigsten Werte für den PAK-Gehalt ausgezeichnet haben. „Aber auch Bridgestone, Dunlop und der Conti-Konzern zählen schon zu den Musterschülern“, sagt Matzke.

„E-Spec“ von Yokohama hat Zitrusöl in seiner Gummimischung

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Um einen Beitrag in Sachen Umweltfreundlichkeit zu leisten, hat die Yokohama Rubber Co. Ltd. einen neuen Pkw-Reifen entwickelt, bei dessen Produktion Zitrusöl und Naturkautschuk für die Gummimischung verwendet werden.

Dadurch könne der bisher verwendete Ölanteil um 80 Prozent reduziert werden, sagt der japanische Reifenhersteller, der diese Technologie unter der Bezeichnung „Super Nanopower Rubber” (SNR) subsumiert. Der Name des neuen Pkw-Reifens lautet „Decibel Super E-Spec“, was einerseits („E-Spec“) wohl auf die Ressourcenschonung sowie andererseits („Decibel“) anscheinend auf niedrige Geräuschemissionen des Pneus hindeuten soll. Laut Jim MacMaster, Executive Vice President der US-Tochter Yokohama Tire Corporation, ist der „E-Spec“ auch ein Spritsparreifen.

„Außerdem verhindert das beim dem Innerliner verwendete neue Polymer besser als konventionelle Materialen die Diffusion von Luft durch das Gummi. Dies trägt dazu bei, den Reifenfülldruck länger im optimalen Bereich zu halten und darüber ebenfalls Kraftstoff einzusparen. Denn Reifen mit zu wenig Fülldruck verbrauchen mehr Sprit“, erklärt MacMaster.

Seinen Worten zufolge ist der „Decibel Super E-Spec“ viel leichter als vergleichbare Reifen des Wettbewerbs und hat einen etwa 18 Prozent niedrigeren Rollwiderstand als diese. Noch in diesem Jahr soll der neue „E-Spec“ mit seiner SNR-Mischung auf den Markt kommen. Allerdings zunächst offenbar nur in Japan.

Weniger Kohlendioxidausstoß dank Conti

Die Continental AG arbeitet eigenen Aussagen zufolge seit Jahren intensiv an der Entwicklung von Produkten für die Automobilindustrie und Endverbraucher, die einen wirkungsvollen Beitrag zur Verringerung der Kohlendioxidemissionen im Straßenverkehr leisten können. Als Beispiele dafür werden Hybridsysteme, Motorsteuergeräte, Pkw- und Nutzfahrzeugreifen mit optimierten Rollwiderständen sowie Systeme zur Kontrolle des Reifendrucks genannt. Darüber hinaus – so das Unternehmen weiter – habe man die Kohlendioxidemissionen in der eigenen Produktion in den vergangenen fünf Jahren pro Tonne Produkt um mehr als 30 Prozent reduziert.

South China Tire steht am Umweltpranger

Die South China Tire & Rubber Co. Ltd. muss sich derzeit mit unangenehmen Vorwürfen herumschlagen: Der chinesische Reifenhersteller – einer der größten des Landes mit einer Jahreskapazität von sechs Millionen Reifen – verursache nach wie vor, trotz zahlloser Eingaben lokaler Abgeordneter, einen unvermindert hohen Grad an Umweltverschmutzung, und außerdem würden Pläne für einen geplanten Umzug der Fabrik verschleppt.

Wal-Mart-Fahrzeugflotte in den USA nicht mehr auf Runderneuerten?

Obwohl es bislang weder eine Bestätigung noch ein Dementi gibt, befürchtet man bei dem US-amerikanischen Runderneuerungsinteressenverband TRIB (Tire Retread Information Bureau) offenbar, dass an den Gerüchten, der Handelsriese Wal-Mart wolle auf seiner Fahrzeugflotte zukünftig keine runderneuerten Reifen mehr einsetzen, etwas Wahres sein könnte. Zwar gebe sich Wal-Mart als umweltbewusstes Unternehmen und habe in der Vergangenheit außerdem publiziert, die eigenen Fahrzeuge würden auf Runderneuerten rollen, doch angesichts der anscheinend hoch kochenden Gerüchteküche gibt sich TRIB-Geschäftführer Harvey Brodsky nichtsdestotrotz verunsichert. Deshalb hat er in einer E-Mail an die TRIB-Mitglieder und andere Interessengruppen um jegliche etwaig verfügbare Informationen in der Angelegenheit gebeten, um gegebenenfalls frühzeitig einer solchen Entwicklung gegensteuern zu können.