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Doch nicht ganz abgeneigt: Pirelli würde ggf. Blick auf Conti-Teile werfen

In einem Interview mit der Financial Times hat sich Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera zahlreichen Fragen rund um die momentane Wirtschaftskrise gestellt. Dabei hat er unter anderem gesagt, dass die ersten sechs Monate dieses Jahres für die Automobilbranche wohl “sehr schlecht” sein werden, und bei einer Frage nach etwaigen Werkschließungen auf die in Europa und Amerika bestehenden Überkapazitäten verwiesen. “Wir sehen aufseiten der Regierungen noch keine einheitliche Linie im Umgang mit der Krise.

Das Schlimmste daran ist, dass jedes Land etwas anderes macht. Dadurch kommt es zu Wettbewerbsverzerrungen. Es bestehen Überkapazitäten, und der einzige Ausweg ist die Schließung von Werken”, veröffentlicht das Blatt Tronchetti Proveras Aussagen auszugsweise auf www.

ft.com. Zugleich ist der Pirelli-Chef überzeugt davon, dass die Automobilbranche gestärkt aus der momentanen Krise hervorgehen könne.

“In der Vergangenheit sind Innovationen durch Krisen meist beschleunigt worden”, glaubt er, dass die Automobilindustrie in drei Jahren beispielsweise einen umweltfreundlicheren Anstrich haben wird. Hinsichtlich einer etwaigen weiteren Konsolidierung aufseiten der Reifenhersteller erwartet in der näheren Zukunft demgegenüber nicht viele wesentliche Veränderungen, teilten doch heute schon die fünf führenden Hersteller 80 Prozent des weltweiten Reifenmarktes unter sich auf. In diesem Zusammenhang wurde Tronchetti Provera selbstverständlich auch in Sachen Conti befragt.

Wäre Pirelli interessiert, wenn Teile von Continental/Schaeffler zum Verkauf stünden, wollte man wissen. Einstweilen – so der Chef des italienischen Herstellers – gebe es rund um Conti/Schaeffler noch genügend offene Baustellen, bevor irgendetwas unter Einbeziehung eines Wettbewerbers denkbar sei oder Möglichkeiten analysiert werden könnten. “Es ist zu früh, um etwas zu sagen.

Aber wenn der Preis stimmt und wenn wir gefragt werden, Teil einer Transaktion zu sein, könnte eine Analyse dessen interessant sein. Aber nur, wenn es sich um eine freundliche Transaktion handelt”, soll Tronchetti Provera darüber hinaus geantwortet haben. .

Arbeiter protestieren gegen Schließung von Dunlop-India-Werk

Nachdem der zur Ruia-Gruppe gehörende Reifenhersteller Dunlop India jüngst die vorübergehende Schließung seines Reifenwerkes in Sahaganj (Westbegalen) bekannt gegeben hat, regt sich Widerstand in der Belegschaft. Wie indischen Zeitungsberichten zu entnehmen ist, fordern die Arbeiter die Wiederaufnahme der Fertigung und stellen die Begründung für die vorläufige Schließung der Fabrik in Frage, für die das Unternehmen die derzeit schwache Konjunktur sowie den Mangel an liquiden Mitteln verantwortlich gemacht hat. Bezweifelt wird zudem, dass die von Dunlop India für die Mitarbeiter zugesicherte Unterstützungszahlungen in Höhe von monatlich 2.

000 Rupien (knapp 32 Euro) bis zum offensichtlich durchaus geplanten Wiederanlaufen der Fertigung tatsächlich auch fließen werden. Zudem wird kritisiert, dass die Entscheidung für einen temporären Produktionsstopp anscheinend getroffen wurde, ohne zuvor entsprechende Verhandlungen darüber mit Arbeitnehmervertretern geführt zu haben. Von Gewerkschaftsseite wird nun sogar ein Einschreiten der Regierung gefordert, zumal das Vertrauen in das Management offenbar zerstört ist.

Kurzarbeit an Conti-Standorten Bebra und Mühlhausen geplant

Wie die Hessische/Niedersächsische Allgemeine bei dem Betriebsratsvorsitzenden Klaus-Dieter Kühnel in Erfahrung gebracht hat, plant Continental, am Standort Bebra mit Kurzarbeit und einer zweiwöchigen Betriebsschließung auf die rückläufige Auftragslage bei dem Zulieferer zu reagieren. “Wir treffen vorzeitig Vorkehrungen und bereiten gemeinsam mit der Betriebsleitung zurzeit die Kurzarbeit für die Mitarbeiter an unseren Standorten in Bebra und Mühlhausen vor”, wird Kühnel von dem Blatt zitiert. Dabei wolle man sich bemühen, dass die Kurzarbeit alle Mitarbeiter – sowohl Arbeiter als auch Angestellte – gleichermaßen betreffe.

Darüber hinaus ist demnach zehn Leiharbeitern bereits gekündigt worden: “Die trifft es leider immer zuerst – die sind in solchen Fällen immer am ärmsten dran”, soll der Conti-Betriebsrat dies kommentiert haben. Betriebsbedingte Kündigungen fester Mitarbeiter seien bislang nicht ausgesprochen worden, heißt es weiter. “Um das zu verhindern, gehen wir ja in Kurzarbeit”, so Kühnel gegenüber der Tageszeitung, wobei als möglicher Beginn für die Kurzarbeit offenbar der Januar im Gespräch ist.

“Vom 22. Dezember bis 4. Januar bleiben die Betriebe in Bebra und Mühlhausen zudem geschlossen, um die Produktion an die gesunkenen Stückzahlabfragen anzupassen”, hat der Betriebsratsvorsitzende darüber hinaus zu Protokoll gegeben.

In den USA schließt Solideal vier Handelsniederlassungen

(Tire Review/Akron) Solideal will angesichts der derzeitigen konjunkturellen Lage vier Handelsniederlassungen in den USA schließen. Betroffen sein sollen die Standorte Bowling Green (Kentucky), El Paso (Texas), Greenville (South Carolina) sowie Miami (Florida). “Das momentane wirtschaftliche Klima zusammen mit dem anhaltenden Preisdruck im Markt machen diesen Schritt unumgänglich”, heißt es in einer Verlautbarung des Unternehmens.

Stellenstreichungen bei Conti nicht ausgeschlossen

„Wir werden innerhalb der nächsten fünf Jahre 20 Prozent an Elektronikkapazität zu viel haben. Dafür suchen wir Lösungen mit den Werken“, hat der neue Conti-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann gegenüber der Bild-Zeitung zu Protokoll und zugleich einen Hinweis darauf geliefert, was darunter zu verstehen sein könnte.

Als Vorbereitung darauf, dass die Automobilkonjunktur „erhebliche Schwierigkeiten“ bereiten wird, scheinen Themen wie Werksschließungen und Stellenabbau in Deutschland dabei kein Tabu zu sein. Bei Continental stünden ständig alle Standorte auf dem Prüfstand, heißt es. „Garantien können wir nicht geben.

In der Autoindustrie bekommt man nichts geschenkt“, wird Neumann von der Zeitung zitiert. Die Ähnlichkeit dieser Statements mit solchen des vorherigen Vorstandsvorsitzenden Manfred Wennemer kommt dabei nicht von ungefähr. Für den harten Durchgriff, für den sein Vorgänger gestanden habe, stehe auch der gesamte Vorstand, soll Neumann gesagt haben.

Nach 45 Jahren Ende der Reifenproduktion in Nigeria

Wie Medien des Landes berichten, wird Dunlop Nigeria die Reifenproduktion einstellen. Dadurch verlieren rund 1.000 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz und das afrikanische Land sein letztes, in Ikeja (Lagos) beheimatetes Reifenwerk, sodass der Reifenbedarf in Nigeria zukünftig einzig und allein über Importe gedeckt wird.

Bislang hatte Dunlop plc. demnach rund 15 Prozent der inländischen Nachfrage nach Pkw- und Lkw-Reifen befriedigen können, sieht sich angesichts der schlechten Versorgung der Fabrik mit Energie und gleichzeitig steigenden Kosten dafür aber offenbar nicht mehr in der Lage dazu. Nach Unternehmensangaben habe man zuletzt monatlich 150 Millionen nigerianische Naira (gut 800.

000 Euro) aufwenden müssen, um selbst genügend Energie für den Betrieb des Werkes zu generieren. Hätte die Power Holding Company of Nigeria den Hersteller regulär mit Energie versorgen könne, wären demgegenüber nur monatliche Kosten in Höhe von 40 Millionen nigerianischen Naira (rund 210.000 Euro) oder etwa einem Viertel angefallen, heißt es.

Werkschließungen und Neubaupläne bei Conti

Das Aus der Conti-Produktion im hessischen Wetzlar, wo Multimediageräte für Autos gefertigt werden, ist offenbar nicht die letzte Werksschließung im Zuge der Konzernneustrukturierung nach dem Kauf der Siemens-Sparte VDO gewesen. Zumindest lassen sich so die Aussagen von Dr. Karl Thomas Neumann, Chef der Division Powertrain bei dem Automobilzulieferer, gegenüber Dow Jones Newswires interpretieren, die Istockanalyst wiedergibt.

Seinen Worten zufolge seien ähnliche Entscheidungen für andere Standorte zu erwarten. Einige Werke stünden auf der Kippe, soll Neumann gesagt haben, ohne dabei jedoch nähere Details zu nennen. Dem gegenüber steht allerdings der mögliche Neubau eines Werkes in den USA.

Denn Conti hat anscheinend ein Angebot für einen General-Motors-Auftrag abgegeben, bei dem es um die Belieferung des Fahrzeugherstellers mit Lithuim-Ionen-Batterien für dessen geplantes Modell Chevrolet „Volt“ gehe. „Unsere Erwartungen diesbezüglich sind hoch, und wir sind zuversichtlich, GM ein gutes Angebot gemacht zu haben”, wird Neumann zitiert. Er geht davon aus, dass eine entsprechende Entscheidung noch für diesen Sommer fallen wird.

Schließung von Bridgestone-Firestone-Luftfederwerk angekündigt

Bridgestone Firestone hat offenbar angekündigt, im kommenden Jahr sein in Noblesville (Indiana/USA) beheimatetes Werk für Nutzfahrzeugluftfedern schließen zu wollen. Das berichten lokale Medien unter Berufung auf Aussagen des Unternehmens, das demnach starken Wettbewerbsdruck und eine schwache Nachfrage nach Lkw für diesen Schritt verantwortlich macht, durch den 300 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren werden..

Bridgestone will weiterhin in Australien produzieren

Während das Management der 100-prozentigen Goodyear-Tochter South Pacific Tyres Medienberichten zufolge billig aus dem Ausland importierte Reifen für das nun bekannt gewordene Aus des Reifenwerkes in Somerton nördlich von Melbourne verantwortlich macht, hat sich Bridgestone zwischenzeitlich zu seiner Fertigung in dem Land bekannt. Laut dem Sydney Morning Herald soll Judith Swales, Chief Executive bei South Pacific Tyres, die im Vergleich zu den Billigimporten bis zu sechsmal höheren Produktionskosten in Somerton als Grund dafür genannt haben, warum das Werk nicht länger am Leben habe erhalten werden können. „Wir sehen den zunehmenden Druck, der auf australischen Herstellern lastet.

Dennoch halten wir der lokalen Produktion hier im Lande die Treue, und wir sind stolz, unseren Kunden qualitativ hochwertige Produkte made in Australia anbieten zu können“, hat demgegenüber Mac Ohashi, Chairman und Chief Executive von Bridgestone Australia, gegenüber dem Blatt zu Protokoll gegeben. Das Unternehmen, das nach dem Produktionsstopp von South Pacific Tyres dann der einzige Reifenhersteller in Australien sein soll, beschäftigt seinen Angaben zufolge 1.500 Mitarbeiter in dem Land Rund 600 davon seien in der in Adelaide beheimateten Reifenproduktion beschäftigt, heißt es.

Weitere Stellenstreichungen bei Goodyear in Tyler

Goodyear soll die Gewerkschaft United Steelworkers (USW) darüber informiert haben, dass man die Streichung weiterer 110 Stellen im US-Werk Tyler plane. Das berichtet jedenfalls der Tyler Morning Telegraph. In dem Werk sind seit Einstellung der Reifenproduktion zum Ende des vergangenen Jahres nur noch rund 170 Beschäftigte angestellt und fertigen dort Mischungen, sodass die nun für den Zeitraum zwischen dem 6.

und dem 19. August dieses Jahres angekündigten Entlassungen einer Reduzierung der Belegschaft um etwa zwei Drittel entspräche. Laut dem Blatt hat Goodyear-Sprecherin Amy Brei bestätigt, dass nach dem geplanten Zeitpunkt etwa 60 Stellen in Tyler erhalten bleiben.

„Die Nachfrage nach den Mischungen aus Tyler ist zurückgegangen“, hat Brei der Zeitung zufolge die förmliche Zustellung einer sogenannten „Worker Adjustment and Retraining Notification“ (WARN) an die Gewerkschaft begründet. Auch in dem entsprechenden Schreiben an die USW sei die Rede davon, dass die geplanten Entlassungen auf den „Mangel an Arbeit in dem Werk“ zurückzuführen sind. Gewerkschafter Harold Sweat wertet die Reduzierung der Belegschaft in Tyler demnach als „weiteren Schritt auf dem Weg zur völligen Schließung des Werkes“.

In zähen Verhandlungen hatte die USW für den Erhalt des Werkes auch über den 31. Dezember 2007 hinaus gekämpft. Sweat soll in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen haben, dass der zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite daraufhin geschlossene, allerdings im Juli 2009 auslaufende Tarifvertrag vorsehe, dass vor einer völligen Stilllegung des Werkes in Tyler zunächst das Goodyear-Werk in Valleyfield (Kanada) dichtgemacht werden müsse, wo seit Einstellung der Reifenproduktion ebenfalls nur noch die Herstellung von Mischungen betrieben wird.