Am Freitag, den 3. Juni, hat das schwedische Unternehmen Hexpol von Glyn Williams und seiner Familie 100 Prozent der Anteile an Berwin Group Ltd. für 25 Millionen Pfund (29 Millionen Euro) erworben. Berwin steht für über 60 Jahre Mischungskompetenz und gehört zu den führenden Herstellern von Gummimischungen in Großbritannien; 2007 hatte Berwin außerdem Watts Polymers gekauft. Die Berwin-Gruppe, zu der Berwin Rubber Co. Ltd., Berwin Industrial Polymers Ltd. und Flexi-Cell (UK) Ltd. gehören, betreibt Produktionsstätten in Manchester und Gloucestershire, steht für einen Jahresumsatz von rund 40 Millionen Pfund (46 Millionen Euro) und beschäftigt 200 Mitarbeiter. Den neuen Eigentümern zufolge habe Berwin zwar eine EBITDA-Marge unterhalb der des Käufers aus Schweden. Im ersten Quartal des laufenden Jahres hatte Hexpol eine Marge von fast 18 Prozent gemeldet nach 16,8 Prozent im Vorjahresquartal. Dennoch erwarte man bei der Hexpol Group durch die Übernahme einen positiven Einfluss auf die Erträge. Der Kaufpreis über rund 25 Millionen Pfund sei ohne liquide Mittel und Schulden gerechnet und werde entsprechend über Eigen- und Fremdkapital finanziert.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2016/09/Hexpol_tb.jpg450600Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2016-09-09 13:46:252016-09-09 13:46:25Hexpol kauft Berwin Group für 25 Millionen Pfund – Wer ist der Nächste?
Altreifen können nach ihrem „ersten Leben“ – also wenn sie abgefahren sind – bekanntlich nicht nur runderneuert oder thermisch verwertet werden (als Sekundärbrennstoff meist in Zementöfen), sondern auch recycelt. Es gibt eine Reihe von Produkten im Markt wie unter anderem Bodenmatten in der Tierhaltung, Böden von Sportanlagen usw., bei deren Herstellung Reifenrezkylate zum Einsatz kommen und so einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten. Durch eine Überregulierung vonseiten des Gesetzgebers würden die Märkte für Recyclingprodukte und die Ziele der Kreislaufwirtschaft nun aber – wie WdK-Pressesprecher Helmut Hirsch befürchtet – „in akute Gefahr“ geraten. Hintergrund dessen ist die vermutete Gefährdung durch in Reifen enthaltene polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die sich dann natürlich auch in entsprechenden Recyclingprodukten wiederfinden. Beim WdK hält man ein etwaig daraus resultierendes Gefahrenpotenzial aber ganz augenscheinlich für im Allgemeinen überbewertet, weshalb vor Kurzem erst „mehr Realitätsnähe“ beim Umgang mit diesem Thema angemahnt wurde. Denn ansonsten seien „hochwertige Recyclingprodukte durch überzogene Anforderungen [des Gesetzgebers] bedroht“, so der Interessenverband der deutschen Kautschukbranche, der 140 Unternehmen mit 75.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz in Höhe von zwölf Milliarden Euro vertritt. cm
Als die NEUE REIFENZEITUNG Ende Juni über die Gründung eines Joint Ventures zwischen Pneuhage und Bridgestone berichtete, war die Aufregung im Markt entsprechend groß. Die neue Pneuhage Partners Group soll dabei nicht nur Reifen Ehrhardt mit seinen 27 Filialen führen, sondern eben auch die 47 First-Stop-Regiebetriebe sowie die 135 Partner in Deutschland mit ihren 155 Outlets. Das Spektrum der Reaktionen aus dem Markt auf die Gründung fiel entsprechend breit aus und reichte von „beeindruckend“ über „innovativ“ bis hin zu „riskant“. Einig waren sich indes alle, mit denen die Redaktion dieser Zeitschrift in den vergangenen Wochen sprechen konnte: Für beide Unternehmen kann die neue Partnerschaft große Chancen beinhalten. Während Bridgestone darauf vertrauen kann, First Stop nun in einer erwiesenermaßen erfolgreichen Reifenhandelsorganisation untergebracht zu haben und beim neuen Partner außerdem einen besseren Zugang zu dessen etablierten Absatzkanälen bekommen sollte, so baut Pneuhage/Interpneu sein komplexes Netzwerk binnen Kürze auf nahezu 850 Standorte aus, was große Vorteile für den Großhandel, das Flottengeschäft und die weitere Anziehungskraft der Unternehmensgruppe aus Karlsruhe haben dürfte.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2016/09/First-Stop-Reifen-Seher_tb.jpg450600Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2016-09-06 11:21:092016-09-06 11:24:07Pneuhage und First Stop: Was passiert als nächstes?
Mit einer Kalt- oder Heißreifenrunderneuerung können grundsätzlich vergleichbare oder in speziellen Fällen sogar bessere Rollwiderstandswerte im Vergleich zum Originalneureifen erreicht werden. Zu diesem für Runderneuerer wie auch für ihre Kunden vielversprechenden Ergebnis kommt die Prüflabor Nord GmbH jetzt auf Basis einer konkreten Untersuchung. Weil sein größter Kunde dies forderte, hatte das in Herne ansässige Runderneuerungsunternehmen Reifen Stiebling GmbH die ECE-Prüfstelle in Bad Bramstedt mit Rollwiderstandsbewertungen für zwei Busreifen der Dimension 275/70 R22,5 beauftragt. Beide Reifen waren von Stiebling mit dem Conti-Tread Profil HA3 in 230 Millimeter sowie auf unterschiedlichen Karkassen im Kaltverfahren erneuert worden. An beiden runderneuerten Reifen wurde ein Rollwiderstandswert der Klasse C ermittelt. Die Prüfung erfolgte nach der UN-ECE R117 Anhang 6, „Prüfverfahren zur Messung des Rollwiderstandes“, über das Drehmomentmessverfahren. Die kleine Sensation dabei: Die vergleichbaren Neureifen der Markenhersteller Continental und Michelin, deren Karkassen bei der Runderneuerung verwendet wurden, weisen hinsichtlich des Rollwiderstandes beide nur den Labelwert D auf.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2016/09/Thermografieaufnahme-Rollwiderstandsmessung-Prüflabor-Nord_tb.jpg289351Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2016-09-02 12:38:012016-09-02 12:38:01Runderneuerte mit besserem Rollwiderstand als Michelin- und Continental-Neureifen
Cima Impianti ist weltweit im Runderneuerungsmarkt bekannt für seine Pressen. Nach mehr als sechs Jahrzehnten im Markt sieht sich das Unternehmen immer noch als Innovationsführer und stellt regelmäßig neue Produkte und Dienstleistungen vor. Wie das Unternehmen mit Sitz in Pistoia bei Florenz schreibt, habe man erst jüngst Pressen eingeführt, deren Verschleißteile an den beweglichen Teilen nicht mehr zentralgesteuert geschmiert werden – bei Einführung dieser Technologie vor rund 25 Jahren eine große Neuerung von Cima Impianti für den Runderneuerungsmarkt –, sondern die sich schlichtweg durch Reibung selber schmieren. „Dieses Material benötigt keinerlei Schmierung mehr“, unterstreicht das Unternehmen. Der große Vorteil daran: Es bestehe nicht mehr die Gefahr der Kontamination des zu vulkanisierenden Gummis durch das Schmiermittel; die Qualität der Reifen steige dadurch an. „Diese Innovation zusammen mit unserer Eco-Line-Isolation und dem QMC, dem Quick Mould Change, steht für die ultimative Innovation bei Runderneuerungspressen.“
Als am 4. Juli der Unabhängigkeitstag in den USA gefeiert wurde, hat die Continental Tyre Group – britische Tochter der Continental AG – bekannt gegeben, mit dem auf der Insel ansässigen Unternehmen Bandvulc (B.V. Environmental Ltd.) einen der beiden letzten im dortigen Markt verbliebenen unabhängigen Runderneuerer nennenswerter Bedeutung zu übernehmen. Eine solche Akquisition zieht natürlich zwangsläufig viele strategische und praktische Fragen nach sich. Darüber hinaus wirft der konkrete Zeitpunkt des Deals weniger als zwei Wochen nach dem „Brexit“-Votum der Briten, bei dem sie sich gegen den Verbleib in der EU ausgesprochen haben, die Frage nach danach auf, wie sich das Abstimmungsergebnis auswirken könnte. Die Kollegen unseres englischen Schwestermagazins TYRES & ACCESSORIES haben sich zu alldem einige Gedanken gemacht. chris.anthony@tyrepress.com/cm
Zentrale Herausforderung für jeden Runderneuerer in Deutschland und in Europa dieser Tage ist es, den Kundenstamm zu sichern und die Absätze zu halten. Störfeuer gibt es dabei genügend, etwa durch die Millionen an vermeintlichen Billigreifen, die aus Fernost auf den Markt kommen und hier runderneuerte Reifen wie Produkte aus dem Hochpreissegment aussehen lassen, oder auch durch – zumindest in Deutschland – das unsägliche Ende der staatlichen Förderung von runderneuerten Reifen nach dem De-minimis-Förderprogramm. Dass damit aber längst nicht das Ende der Runderneuerung eingeläutet ist, erfuhr die NEUE REIFENZEITUNG jüngst beim Reifenhaus Caspar Wrede. Das fast 90-jährige Unternehmen kann auch weiterhin auf eine nahezu stabile Auftragslage verweisen. Auch wenn Rückgänge zu verzeichnen seien, so Jochen Wrede, so seien diese alles andere als dramatisch. Der Inhaber und Geschäftsführer kann sich dabei auf seinen Kundenstamm verlassen, der intensiv über die elf Filialen in und um Münster betreut wird und der es seit jeher gewohnt ist, dass Qualität und Leistung mitunter wichtiger sind als der niedrigste Preis.
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Bei dem mexikanischen Runderneuerungsmateriallieferanten Galgo nimmt man das Thema soziale Verantwortung eigenen Worten zufolge ebenso ernst wie die Bemühungen in Sachen Umweltschutz. Deswegen hat das Unternehmen auch die Einladung der Lokalregierung des Bundesstaates Hidalgo in seinem Heimatland angenommen, sich dessen sogenannter Clean Industry Initiative (CII) anzuschließen. Zusammen mit weiteren in der Gegend rund um den […]
Als Runderneuerungs- und Reifenreparaturmateriallieferant unterhält Vipal Rubber nach eigenen Aussagen enge Partnerschaften mit Kunden in fast 90 Ländern weltweit. Das brasilianische Unternehmen betont dabei, dass dies auch speziell mit Blick auf die Beziehungen zu Firmen im europäischen Markt nicht anders ist. Schließlich habe man hier jüngst erst einige von ihnen für ihre langjährige Zusammenarbeit mit […]
Die Zeit der Umbereifung naht – und genau dafür bietet Kraiburg Austria seinen Runderneuerungspartnern ab sofort ein neues City-Bus-Design: den K702 plus. Das Antriebsprofil zeichne sich aufgrund seiner Gestaltung durch hervorragende Traktions- und Bremseigenschaften aus. Dies mache sich gerade bei extremen klimatischen Gegebenheiten, zum Beispiel auf verschneiter und nasser Fahrbahn, bemerkbar. Der Einsatz der hochwertigen K_plus-Mischung soll zudem für maximale Laufleistungsresultate bei gleichmäßigem Abriebsbild sowie für einen durchweg kühlen Lauf sorgen. Die Spezialisten für Runderneuerung haben den K702 plus außerdem mit einer unregelmäßigen Profilgeometrie versehen, die eine geringe Geräuschentwicklung sicherstellen soll.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2016/08/Kraiburg-Profile_tb.jpg572594Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2016-08-16 16:14:542016-08-16 16:14:54Kraiburg erweitert sein Produktsortiment zur Umrüstsaison