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Das Runderneuerungskonzept der Continental AG

Runderneuerte Conti-Reifen, die unter dem Namen "Contire" europaweit vermarktet werden, entstehen in Off-Take-Agreements bei den Unternehmen Vergölst (Bad Nauheim), Reifen Günther (Diepholz) und Ihle (Günzburg). In Großbritannien sind Vacu-Lug in Grantham sowie Bandvulc in Ivybridge die Partner. Hinzu kommt die Semperit-Tochter Merkur in Wien.

Das Produktionsnetz soll jedoch weiter in Richtung der südeuropäischen Volumenmärkte ausgebaut werden, Verhandlungen mit neuen potentiellen Off-Take-Partnern sind gegenwärtig im Gange. Vermarktet werden die Werkserneuerungen zentral über Continental. Die Runderneuerung wird in original Formen nach dem "Wulst-zu-Wulst-Verfahren" durchgeführt, das den Reifen unempfindlich gegen Kontakte mit Bordsteinen oder beim Überfahren von Schwellen machen soll.

Conti kann dabei sowohl auf eigene Karkassen als auch auf eigene Mischungen aus der Neureifenherstellung zurückgreifen. So wird denn auch die Nähe der werkserneuerten Reifen zu neuen Pneus besonders betont: Contire-Reifen, die in bestimmten Ausführungen sogar beim Truck-Racing eingesetzt werden, stellen daher keine eigene Marke dar, sondern gelten als eine "Product Line Extension". Dies kommt u.

a. im Seitenwand-Design zum Ausdruck, das auf den ersten Blick von dem eines Neureifens nur durch den kleinen Contire-Schriftzug unterhalb der Profilbezeichnung zu unterscheiden ist. Der Vertrieb der mit einer "Neureifen-Garantie" versehenen Produkte erfolgt parallel zu den anderen Marken aus dem Hause Continental.

Ein runderneuerter Reifen kostet etwa zwei Drittel vom Preis, der für einen Lkw-Neureifen bezahlt werden muss. Die drei Kernmärkte für Contire-Werkserneuerungen sind England, Frankreich und Deutschland..

Großauftrag für Michelin

Michelin hat einen Fünfjahresvertrag als Reifenausrüster der europaweit agierenden und zu einer holländischen Bank gehörenden Transamerica Trailer Leasing (TTL) abgeschlossen, die ihren Hauptsitz in Barking/Großbritannien hat. Zum TTL-Fuhrpark, der im Rahmen der Vereinbarung zukünftig mit Michelin-Neureifen bzw. Remix-Runderneuerten ausgerüstet wird, gehören allein 21.

000 Trailer. Bei neuen Trailern ist der französische Reifenhersteller nunmehr gar exklusiver OE-Lieferant. Über den Auftragswert sind keine Details bekannt, wohl aber, dass TTL zurzeit jährlich mehr als fünf Millionen US-Dollar für Reifen aufwendet.

Wirtschaftskrimi beim Berliner Reifenwerk

Beim Berliner Reifenwerk (BRW) ermittelt die Staatsanwaltschaft, Subventionsbetrug und Bilanzfälschungen sind die am häufigsten genannten Delikte, wegen der recherchiert wird. Das BRW sollte mit einem finanziellen Kraftakt zu einem industriellen Vorzeigeprojekt der Nachwendezeit entwickelt werden. Unter dem Stichwort "BRW 2000" sollten 187 Millionen Mark investiert werden.

88 Millionen wurden an Investitionsgeldern bewilligt. Bislang haben die Senatsverwaltung bzw. die Investitionsbank Berlin wohl 46,1 Millionen Mark Fördergelder ausgezahlt.

Deren Verbleib prüft ein Insolvenzverwalter. Die Mitarbeiter haben zum Teil seit März keine Löhne mehr erhalten und sind im Juli in Streik getreten. Derzeit wird ein branchenerfahrener neuer Geschäftsführer gesucht.

Denn der Verkauf des BRW an ein amerikanisches Investmenthaus namens CERXnet könnte, weil noch nicht in Deutschland notariell beurkundet, unwirksam sein. Wenigstens drei potenzielle Investoren haben sich vor Ort umgesehen, darunter ein mittelständischer deutscher Runderneuerer. Was aus dem wertvollen Schmöckwitzer Grund und Boden wird, ist auch eine politische Entscheidung, bei der sich industrielle Interessen und solche der Umwelt gegenüber stehen.

Mehr Runderneuerte, weniger M+S-Reifen?

Autohaus-online Newsletter zitiert eine bundesweite Dekra-Umfrage unter 1.100 Autofahrern: Demnach beabsichtigen acht Prozent, nur noch runderneuerte Reifen aufzuziehen und auf Winterreifen verzichten zu wollen..

Runderneuerungsmarkt in den USA bleibt in Bewegung

Nachdem sich Michelin im letzten Jahr bei einer Reihe großer Runderneuerer einkaufte und den großen Konkurrenten Bandag zu Abwehrmaßnahmen zwang, nun auch vormalige Franchisenehmer zu kaufen, hört man nun von Erfolgen von Goodyear mit dem Treadco-System. Das Runderneuerungsgeschäft von Oliver (Muttergesellschaft seit letztem Jahr Cooper) leidet unter diesem scharfen Wettbewerb..

Revirement bei Cooper-Avon

Cooper-Avon Tyres hat eine ganze Anzahl von Umbesetzungen vorgenommen: So ist André Korynevsky, bislang verantwortlich für Runderneuerungsmaterialien, künftig zusätzlich als Verkaufsdirektor Europa auch für Deutschland, die Schweiz und Frankreich zuständig. Phil Caris steht im Range eines europäischen Verkaufs- und Marketingdirektors mit Verantwortung für die Mehr-Marken-Strategie und die Koordination des globalen Produktmanagements. Steve Cundy steht an der Spitze eines dreiköpfigen Teams, das das Geschäft mit europäischen Handelsketten, die Avon-Hausmarken oder -Private Brands vermarktet, sowie Flotten betreut.