Martin Carver (Bandag) und Dr. Nikolin (Continental) bezeichneten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz den Abschluss des Kooperationsvertrages für das Runderneuerungsgeschäft als „win-win-situation.“ Man werde ein Qualitätsprodukt anbieten und das Franchisenetz der Bandag sei so dicht, dass jederzeit schnelle Lieferungen möglich seien.
Die Europäische Kommission in Brüssel hat Michelin zur Zahlung einer Geldbuße in Höhe von 19,89 Millionen Euro verurteilt, weil das Unternehmen seine dominante Position auf dem französischen Ersatzmarkt großer Lkw-Reifen in den Jahren 1990 bis 1998 missbraucht habe. In einem Statement der Kommission heißt es, dass „Michelins komplexes System aus Mengenrabatten, Boni und anderer kommerzieller Praktiken auf ungesetzliche Weise Händler gebunden und den französischen Markt für andere Reifenhersteller abgeschottet“ habe. Dies gelte sowohl für Neu- wie für runderneuerte Reifen und die Kommission blicke mit strengen Augen auf derartige Vorfälle, weil Michelin das zweite Mal in wettbewerbsbehindernder Weise in Europa auffällig geworden sei.
Bis vor kurzem gab es in ganz Europa nur eine einzige Produktionsstätte, in der Laufstreifenringe nach dem Ringtread-Prinzip hergestellt wurden: Bei Marangoni im italienischen Frosinone, die dieses patentierte Produkt für die Lkw-Reifenrunderneuerung, über das wir in der Vergangenheit bereits vielfach berichtet haben, schon vor Jahren entwickelt hat. Mittlerweile hat die Ellerbrock Reifenrunderneuerungs-Technologie GmbH in ihrem im Norden Hamburgs gelegenen eigenen Werk einen Millionenbetrag investiert, um selber derartige Ringe herstellen zu können. Zusätzlich wurde auch die Vermarktung des Ringes für den deutschsprachigen Raum sowie für Dänemark von Mehrheitsgesellschafter Marangoni exklusiv übernommen.
Noch in diesem Jahr will Ellerbrock (Umsatz 2000: > 60 Millionen DM, 125 Mitarbeiter) mit Ringtread eine flächendeckende Vertretung innerhalb Deutschlands erreichen. Des Weiteren sollen „Kannibalisierungseffekte“ ausgeschlossen werden, d.h.
der Ring wird als zusätzliches Produkt neben den bereits bestehenden Produktlinien angeboten. Eine Verschiebung von konventionellen Laufstreifen – Kontur- und PRL-Streifen, die das Kerngeschäft bei Ellerbrock darstellen – zum Ring wird nicht angestrebt. „Die Vermarktung erfolgt zweigleisig: Einerseits gehen wir mit dem Ringtread-Anwender zu seinem Kunden, um ihn von den Vorzügen dieser Technologie zu überzeugen“, sagt Clemens Zimmermann, Leiter Organisation und Systeme bei Ellerbrock.
„Andererseits geht es darum, auf Seiten der Endverbraucher neue Kundengruppen für das Produkt zu begeistern, die bislang ausschließlich auf Neureifen setzen.“ Dabei soll sich die unter dem Slogan „Next To The New“ erfolgende Positionierung des Ringes als ausschlaggebendes Argument erweisen.
Die Runderneuerungssparte von Marangoni hat mit der Produktion von Laufstreifen in ihrer Fertigungsstätte im brasilianischen Belo Horizonte begonnen. In Aufbau und Ausrüstung wurden 13 Millionen Euro investiert. Gegenwärtig beschäftigt das Unternehmen 60 Mitarbeiter, hat aber bereits zugesagt, ihre Anzahl Schritt für Schritt auf 140 zu erhöhen.
Der erwartete Umsatz liegt bei ca. 6,1 Millionen Euro für das erste volle Produktionsjahr und soll sich innerhalb von vier Jahren auf 25,6 Millionen Euro steigern..
In Hertford nördlich London ist das „Tun Abdul Razak Research Center“ (TARRC) ansässig. Bei TARRC läuft das von der EU finanziell unterstützte Projekt CRAFT, das dazu beitragen soll, die Runderneuerungsfähigkeit von Karkassen besser feststellen zu können und letztlich den Anteil in Europa hergestellter Runderneuerungen erhöhen soll. Im Rahmen eines Tagesseminars wurde ein Ausschnitt aus der Arbeit der 91 Angestellten dargestellt.
Die vorhandenen Testeinrichtungen genügen den aktuellen und künftigen Normen zum Testen von Neureifen und Runderneuerten. Aktuell arbeitet das Institut unter anderem heraus, ob sich die Runderneuerungsfähigkeit von Neureifen in der letzten Zeit verschlechtert habe, wie Runderneuerer vermuten. Nicht runderneuerungsfähige Karkassen würden den Lebensnerv der Runderneuerungsindustrie treffen.
Untersucht wurden u. a. gemäß Richtlinie 54 insgesamt 24 Neureifen der Größe 295/80 R 22.
5 mit Speedindex M mit dem äußerst überraschenden Ergebnis, dass fünf Reifen durchfielen. Schlussfolgerung der TARRC-Techniker: Entweder ist die Richtlinie 54 fehlerhaft oder die Neureifenhersteller haben ein echtes Qualitätsproblem. Da auch die Neureifenhersteller ihre eigenen Tests gemäß Richtlinie 54 durchführen und gewiss von einer zwanzigprozentigen Fehlerrate weit entfernt sind, stellt sich die Frage, woher diese Diskrepanz kommt? In jedem Falle ist ein solches Ergebnis geeignet, die Diskussion um die neuen Richtlinien für die Prüfung runderneuerter Reifen (ECE 108 und ECE 109) neu anzuheizen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2001-07-03 00:00:002023-05-16 11:59:40TARRC-Seminar: Die neuen RichtlinienBöse Überraschungen bei Neureifentests – Runderneuerung soll gefördert werden
In der Runderneuerungsbranche ist der Name Kraiburg als einer der europaweit führenden Hersteller von Produkten für die Heiß- und Kalterneuerung von Reifen sowie als Komplettanlagen-Lieferant bestens bekannt. Diese Unternehmenssparte ist im österreichischen Geretsberg angesiedelt. In zwei weiteren Produktionsstätten (Waldkraiburg und Tittmoning) werden darüber hinaus technische Mischungen für den Einsatz in der Automobilindustrie, gummierte Walzenbezüge, Compounds aus thermoplastischen Elastomeren (TPE) sowie Recyclingprodukte hergestellt.
Seit Mitte des Jahres 1998 hat bei Kraiburg eine grundlegende organisatorische Umstrukturierung stattgefunden. Unter der Bezeichnung „Kraiburg 2010“ wurde vor Jahresfrist eine „Gruppenstrategie“ vorgestellt, die das Unternehmen für künftige, neue Herausforderungen des Marktes fit machen sollte. Das strategische Programm sah beispielsweise Investitionen in Höhe von ca.
Mitglieder des britischen Runderneuererverbandes RMA (Retread Manufacturers Association) haben ein so genanntes „Marketing & Communications Committee“ gegründet, mithilfe dessen man die Umweltvorteile runderneuerter Reifen auf der Insel promoten möchte. Hintergrund: Die Produktion runderneuerter Pkw-Reifen ist in Großbritannien von 7,2 Millionen Einheiten im Jahr 1995 auf erwartete 1,5 Millionen in 2001 gesunken – Lkw-Reifen liegen demgegenüber nach wie vor stabil bei etwa einer Million Runderneuerter jährlich..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2001-05-31 00:00:002023-05-16 11:58:39Großbritanniens Runderneuerer gehen in die Offensive
Die Pneuhage Runderneuerungstechnologie mit Werken in Karlsruhe und Nossen hat den Lizenzvertrag mit dem langjährigen Partner Bandag gekündigt. Neuer Kalterneuerungspartner soll Michelins System Recamic werden. Neben den Premium-Laufstreifen der Marke Recamic wird es auch eine kostengünstige zweite Linie unter dem Namen Newlife geben.
Nomura International, ein bedeutender Gesellschafter des rumänischen Reifenherstellers Tofan, hat den Verkauf weiter Teile der Gesellschaft an Michelin bekannt gegeben. An Tofan waren auch andere Reifenhersteller interessiert, die Produktion von Agrarreifen (Marke Danubiana) verbleibt bei Tofan und solle, so Nomura, ausgebaut werden. Michelin übernimmt die Pkw-Reifenfabrik Victoria in Floresti (Hauptmarke Montana) und das Lkw-Reifenwerk Silvania in Zalau sowie ein Runderneuerungswerk und hat jetzt Zugang zum landesweiten Einzelhandelsnetz.
Für die Dauer der nächsten zwei Jahre soll der unabhängige britische Bandag-Runderneuerer G&S Tyres der Londoner Division der RMC-Gruppe (Ready Mixed Concrete) alle Reifensorgen abnehmen. Ein entsprechender Vertrag sieht die Ausrüstung der 57 Fahrzeuge starken Betonmischerflotte sowohl mit Neureifen als auch mit nach Bandag-Verfahren runderneuerten Pneus nebst alles zugehörigen Servicedienstleistungen vor..