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Durchsuchungen an drei Goodyear-Standorten – „fahrlässige Tötung“?

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Ausgangspunkt für die Razzien an Goodyear-Standorten in Frankreich, Belgien und Luxemburg ist das „Marathon LHS II“ genannte Profil des Herstellers bzw. ein tödlicher Unfall vor zehn Jahren verursacht wohl von einem damit bereiften Lkw sowie eine Reihe ähnlich gelagerter Fälle (Bild: NRZ/Christian Marx)

Wie die französische Tageszeitung Le Monde schreibt und das Unternehmen auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG zwischenzeitlich bestätigt hat, ist es gestern früh zu Durchsuchungen dreier Goodyear-Standorte gekommen. Bei den Razzien, welche das Blatt als spektakulär und beispiellos beschreibt, ging es nicht etwa um eine etwaige Beteiligung des Reifenherstellers an vermeintlichen Preisabsprachen für seine Produkte wie vor wenigen Wochen auch bei fünf anderen Anbietern, sondern Ausgangspunkt ist vielmehr ein rund zehn Jahre zurückliegender Unfall, bei dem zwei Lkw-Fahrer ums Leben kamen. Ursächlich für das Unglück war wohl ein geplatzter Goodyear-Lenkachsreifen vom Typ „Marathon LHS II“ eines der beteiligten Fahrzeuge. Umfangreiche und in einer Fernsehdokumentation präsentierte Recherchen von Sophie Rollet – Witwe eines der beiden tödlich verunglückten Fahrer – förderten nicht nur weitere ähnlich gelagerte Vorfälle zutage. Sie fand demnach auch Hinweise darauf, dass der Hersteller von Problemen mit besagten Reifen wusste, selbst wenn er dies ebenso bestritt wie er eine Rückrufaktion für das fragliche Reifenmodell verneinte. Insofern steht heute – ein Jahrzehnt später – die Haftungsfrage nach wie vor im Raum, wobei laut Le Monde die jetzt erfolgten Durchsuchungen bei Goodyear in dessen Frankreich-Dependance nahe Paris, in der Europa-Zentrale des US-Konzerns in Brüssel (Belgien) sowie am Produktionsstandort Colmar-Berg (Luxemburg) mit alldem im Zusammenhang stehen.

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Defekte/falsch eingebaute Kfz-Teile häufigster Rückrufgrund, Reifen selten

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Defekte/falsch eingebaute Kfz-Teile häufigster Rückrufgrund, Reifen selten

Die Allianz Direct Versicherungs-AG hat einen genaueren Blick auf die Rückrufdatenbank des Kraftfahrtbundesamtes (KBA) geworfen, in der für das vergangene Jahr insgesamt gut 13.500 Pkw-Rückrufe festgehalten sein sollen. Von denen gehen demnach 37,4 Prozent auf das Konto von defekten Fahrzeugteilen oder -komponenten. In weiteren 13,2 Prozent der Fälle sei ein falscher Einbau von Fahrzeugteilen Grund […]

Gut für Kfz-Betriebe: Elektroautos häufiger in der Werkstatt als Verbrenner

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Elektroautos mussten in den letzten zwölf Monaten teils deutlich häufiger zur Behebung eines technischen Defekts in die Werkstatt. „Viele Werkstätten haben die Sorge, dass ihnen mit der Elektromobilität die Arbeit ausgeht. Diese Sorge scheint bis auf Weiteres unbegründet“, folgert UScale-Gründer und -Geschäftsführer Dr. Axel Sprenger (Bilder: UScale)

Werkstätten haben durch die steigende Verbreitung von Elektroautos vorerst nicht weniger Arbeit, sondern eher mehr. Das besagen zumindest die Ergebnisse einer Umfrage der UScale GmbH. Dazu hat das auf Elektromobilität spezialisierte Stuttgarter Beratungs- und Marktforschungsunternehmen ziemlich genau zwischen 2.100 und 2.200 Fahrer solcher Fahrzeuge in Gegenüberstellung zu gut 400 Fahrern konventioneller Verbrenner befragt, wobei das Durchschnittsalter aller Vehikel bei drei Jahren gelegen haben soll. Die Auswertungen zeigen demnach, dass Elektroautos zwar deutlich seltener die Pannendienste beschäftigen als die Vergleichsgruppe der Verbrennerfahrzeuge. Gleichzeitig liege die Zahl technischer Probleme und Rückrufe bei Ersteren jedoch höher, heißt es. Bei alldem wurden zwischen den verschiedenen Fahrzeugmarken allerdings als erheblich beschriebene Unterschiede festgestellt: Skoda, Audi und Opel müssen deutlich häufiger in die Werkstatt – Mercedes, BMW und Nissan deutlich seltener. Zudem seien die Reparaturen von Elektroautos in vielen Fällen schwieriger als geplant, wie noch ergänzt wird.

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Zu wenig Schneegrip: Rückruf gut einer halben Million AMP-Reifen

Die Wheel Group Holding ruft in den USA rund 520.000 Reifen ihrer Eigenmarke AMP Tires zurück, weil sie trotz Kennzeichnung als Winterreifen nicht über das im Federal Motor Vehicle Safety Standard mit der Nummer 139 festgeschriebene Mindestmaß an Schneegrip verfügen (Bild: Screenshot)

Zum Portfolio der US-amerikanischen Wheel Group Holding LLC gehören auch Reifen der Eigenmarke AMP, welche unter anderem die Hersteller Sentury, Prinx Chengshan, Zhongce Rubber und LLIT in Thailand sowie PT Gajah Tunggal in Indonesien für das Unternehmen fertigen. Das lässt sich zumindest anhand der DOT-Nummern der aktuell von einem Rückruf betroffenen Profile „Terrain Attack R/T”, […]

Manager Magazin: BMW schließt Continental derzeit von allen neuen Aufträgen aus

Riesenzoff tb

BMW hat Continental wegen eines Rückrufs bei Bremssystemen derzeit von allen neuen Aufträgen ausgeschlossen, so hat es jedenfalls gestern das Manager Magazin online unter der Überschrift „Riesenzoff zwischen Conti und BMW um die Wunderbremse“ berichtet. Im vergangenen Monat hatte BMW in den USA einen Rückruf von bis zu fast 80.000 Autos wegen „einer möglichen Fehlfunktion […]

Hierzulande ruft Dunlop knapp 120 „RoadSmart III“ zurück, weltweit fast 480

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Zu erkennen sind von dem Rückruf betroffene Dunlop-Motorradreifen des Typs „RoadSmart III“ anhand einer jeweils mit 1DK8B 6F1M beginnenden sowie mit 3423, 3523, 3623, 4623 oder 4723 endenden DOT-Nummer auf ihrer Seitenwand (Bilder: EU-Kommission, Goodyear)

„Aufgrund möglicher Profilablösungen“ ruft Goodyear Motorradreifen vom Typ „RoadSmart III“ seiner Marke Dunlop zurück. Betroffen davon sind Vorderradreifen der Dimension 120/70 ZR17 M/C (58W), sofern sie in der 34. bis 36. oder in der 46. bis 47. Kalenderwoche 2023 im französischen Reifenwerk Montluçon produziert wurden, das der Konzern nach der Cooper-Übernahme und der Schließung seiner […]

Größerer Toyo-Rückruf in den USA

Von dem Rückruf sind fast 14.200 Toyo-Reifen verschiedener Typen (Pattern), Größen (Size) und Produktionswochen (letzte vier Ziffern der DOT-Nummer) betroffen, die unter Umständen in der falschen Form (Mold Code) vulkanisiert wurden bei ihrer Produktion (Bild: NHTSA)

Laut der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) ruft die Toyo Tire Holdings of Americas Inc. fast 14.200 Reifen verschiedener Produktlinien der Marke zurück. Betroffen sind demnach die Typen „Extensa A/S II“, „Open Country A/T III“, „Open County H/T II“ und „Open Country Q/T” in diversen Dimensionen (siehe nebenstehende Auflistung). Während der Produktion könnten […]

„Servicekampagne“ rund um Goodyear-Erstausrüstungsreifen für den ID.3

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Laut VW kann es hinsichtlich bestimmter beim ID.3 als Erstausrüstung verbauter Goodyear-Reifen „aus einem begrenzten Produktionszeitraum unter Umständen zu einer Rissbildung an der Reifeninnenseite kommen“, weshalb schon im Frühjahr eine „Servicekampagne“ mit der „Rückrufnummer“ 44T5 bzw. eine entsprechende Austauschaktion gestartet wurde (Bilder: Volkswagen, MeinID/AndreasL/Screenshot)

Wird man als ID.3-Fahrer bei einem normalen Servicetermin von seinem Autohaus darauf aufmerksam gemacht, dass die an dem Wagen montierten Reifen unter Umständen getauscht werden müssen, dann kann das mehrere Gründe haben. Der naheliegendste davon ist, dass sie schlicht und ergreifend verschlissen sind. In dem Fall, auf den uns der Besitzer eines solchen Fahrzeuges aufmerksam gemacht hat, war dem aber nicht so. Zumal man ihm beim Besuch in der Werkstatt eröffnete, ein Tausch müsse nur erfolgen, sofern es sich um „gewisse Goodyear-Reifen“ handelt, die bei Auslieferung des Wagens als Erstausrüstung montiert wurden. Bei ihnen könne „etwas mit der Lauffläche“ sein, wie man ihm sagte und die am Fahrzeug befindlichen Goodyear-Profile dann tatsächlich kostenfrei durch einen neuen Satz Continental-Reifen tauschte. Ein wenig Recherche im Internet bringt diverse ähnlich gelagerte Fälle zutage, wobei dann zumeist von einer möglichen Rissbildung die Rede ist – und von einer zugehörigen und schon im Frühjahr seitens VW initiierten „Servicekampagne“ mit der „Rückrufnummer“ 44T5 für den ID.3. Was genau es damit auf sich hat, haben wir sowohl bei dem Fahrzeughersteller selbst als auch bei Goodyear zu ergründen versucht.

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Metallfragmente in Mischung: Conti ruft 3.500 „CrossContact LX25“ zurück

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Knapp 3.500 im Conti-Werk in Ecuador gefertigte Reifen des Typs „CrossContact LX25“ könnten metallische Verunreinigungen in den Seitenwänden enthalten und werden daher in den USA zurückgerufen (Bild: Continental)

In den USA ruft Continental knapp 3.500 Reifen des Typs „CrossContact LX25“ zurück. Betroffen davon sind einerseits solche der Dimension 235/55 R18 100H, sofern sie in der 14. oder 16. Kalenderwoche dieses Jahres produziert wurden, sowie andererseits in der 17. Kalenderwoche 2023 hergestellte Profile der Größe 225/65 R17 102H. Laut der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway […]

Rückruf: Druckregelanlage kann Aufliegerbereifung plätten

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Bei mit der Reifendruckregelanlage „Tire Pilot Plus“ von SAF-Holland ausgestatteten Fruehauf-Trailern kann es zu Druckverlusten in allen acht Reifen kommen, weshalb knapp 790 Auflieger des Typs Composite in den USA zurückgerufen werden (Bild: YouTube/SAF-Holland)

Laut der Rückrufdatenbank der US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) kann es zu Problemen im Zusammenhang mit bei Fruehauf-Trailern vom Typ Composite des Modelljahrganges 2025 kommen. Dann nämlich, wenn sie mit einer „Tire-Pilot-Plus“-Reifendruckregelanlage von SAF-Holland ausgestattet sind. Bei ihnen könne bei Geschwindigkeiten von mehr 45 Meilen pro Stunde (gut 70 km/h) unter Umständen ein […]