Der Bridgestone-Konzern hat mit der Cabot Corporation eine Vereinbarung hinsichtlich des Verkaufes seiner Tochtergesellschaft Mexico Carbon Manufacturing S.A. (MXCB) getroffen. Die Transaktion, die laut Cabot auf schulden- und bargeldloser Basis ein Volumen von 70 Millionen US-Dollar umfasst, steht unter dem Vorbehalt der behördlichen Genehmigung in Mexiko, soll aber voraussichtlich in den nächsten drei bis sechs Monaten abgeschlossen sein. Der Verkauf seines Rußgeschäftes in Mexiko bezeichnet der Reifenhersteller als Teil seiner Strategie, eine Verbesserung der Produktivität und Kreativität zu erzielen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Material- und Reifenentwicklung über die Rohstoffbeschaffung und Produktion bis hin zu Logistik und Vertrieb.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/08/Carbon-Black.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-08-08 11:20:322025-08-08 11:20:32Mexiko-Rußgeschäft Bridgestones geht an Cabot
Der in Singapur ansässige Hersteller Giti Tire, der auch hinter solchen Reifenmarken wie GT Radial, Primewell, Dextero oder Runway steht, hat unter seinem Hauptlabel Giti einen Reifen präsentiert, der zu 93 Prozent aus nachhaltigen Materialien bestehen soll. „Dieser revolutionäre Prototyp zeigt, wie leistungsstarke Technik und Umweltverantwortung Hand in Hand gehen können, und setzt einen neuen Standard für die Mobilität der Zukunft“, so das Unternehmen. Das Konzept stelle einen großen Fortschritt in der Materialwissenschaft dar und zeichne sich durch biobasierte Polymertechnologie, fortschrittliche Recyclingverfahren, innovative Mischungsformulierungen und Fertigungstechniken der nächsten Generation aus, sieht Giti das Ganze nicht zuletzt als einen Beleg für seine technische Kompetenz. Konkret spricht der Anbieter von 53 Prozent erneuerbaren Materialien, die bei der Fertigung des Prototypen zum Einsatz kommen, sowie weiteren 40 Prozent Recyclingmaterial.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/08/Giti-Konzeptreifen.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-08-04 12:46:282025-08-04 12:46:28Reifenprototyp von Giti aus 93 Prozent nachhaltigen Materialien
Anfang März hat Nokian Tyres einen neuen Ganzjahresreifen vorgestellt, wobei sich schon vorher ganz gut erraten ließ, um was für ein Produkt es sich dabei handeln würde. Hatte die NEUE REIFENZEITUNG dabei an einen „Seasonproof 2“ gedacht, hat sich diese Vermutung letztlich so dann auch bestätigt. Mittlerweise wird das Profil in dem erst im vergangenen September offiziell eingeweihten Werk Oradea (Rumänien) des finnischen Herstellers produziert, sodass er zum Herbst im Markt verfügbar ist. Zumal seitens des Herstellers eine weiter wachsende Nachfrage nach Pkw-Reifen für den ganzjährigen Einsatz erwartet wird. Liegt der Marktanteil von Ganzjahresreifen im deutschen Ersatzgeschäft derzeit bei „nur“ rund einem Drittel, haben Nokians Präsident und CEO Paolo Pompei und Tommi Alhola, verantwortlich für Pkw-Reifengeschäft in Mitteleuropa bei dem Anbieter, im Gespräch mit dieser Fachzeitschrift mittel- bis langfristig bis zu 50 Prozent zumindest nicht für vollkommen illusorisch gehalten.
Für ihren „Seasonproof 2“ versprechen die Finnen vor diesem Hintergrund nicht nur „höchste Sicherheit auf Schnee und Matsch“, sondern darüber hinaus „auch im Sommer (…) außergewöhnliche Leistung und Fahrkomfort“. Er sei dabei entwickelt worden „für mehr als vier Jahreszeiten“. Heißt: Es wurden bei ihm nicht nur die Bedürfnisse zentraleuropäischer Autofahrer im Hinblick auf Sicherheit bei allen Wetterbedingungen berücksichtigt, sondern zudem noch auf ein Mehr an Nachhaltigkeit geachtet. Daher enthält die Reifenserie laut Nokian bis zu 38 Prozent erneuerbare, recycelte und ISCC-Plus-zertifizierte Materialien, womit der Hersteller dem Unternehmensziel, den Anteil an recycelten oder erneuerbaren Rohstoffen in eigenen Produkten bis zum Jahr 2030 auf 50 Prozent zu erhöhen, einen Schritt näherkommen will. Bei dem neuen Ganzjahresreifen sollen beispielsweise das Harz und die Kieselsäure, die im Reifen verwendet werden, aus erneuerbaren Ressourcen stammen. In Sachen wiederverwerteter Materialien werden aus Altreifen zurückgewonnener Ruß und Stahl aufgezählt, die sich in allen Größen der Produktserie wiederfinden und gleichzeitig einen Beitrag zu verbesserten Fahreigenschaften liefern sollen.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/07/Pompei-Paolo-links-und-Alhola-Tommi.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-07-23 15:14:462025-07-23 15:14:46Neuester Nokian-Ganzjahresreifen entwickelt „für mehr als vier Jahreszeiten“
Derzeit scheint das Thema Reifen bei der Bundespolitik mehr als bisher auf Interesse zu stoßen. Nicht etwa, weil wir im Frühjahr berichteten, sie wolle sich der Dimensionsvielfalt bei Pkw-Reifen annehmen – das war einer der alljährlichen Aprilscherze der NEUE REIFENZEITUNG. Aber erst kürzlich hat beispielsweise Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder dem Goodyear-Reifenwerk in Wittlich einen Besuch abgestattet, um unter anderem die dortige Neureifenproduktion und Runderneuerung in Augenschein zu nehmen. Einer seiner Kollegen bzw. Alois Rainer – Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Heimat – hat es ihm am vergangenen Wochenende gleichgetan und sich in der Gemeinde Parkstetten im bayrischen Landkreis Straubing-Bogen über die Züchtung und den Anbau von Löwenzahn (Taraxacum koksaghyz) zur Gewinnung von Kautschuk informiert. Am betreffenden Standort befindet sich eine von vier alles in allem 60 Hektar umfassenden Versuchsflächen außer in Bayern noch in Baden-Württemberg, Niedersachsen und insbesondere Anklam in Mecklenburg-Vorpommern, wo Continental in seinem sogenannten Taraxagum-Lab Methoden zur Extraktion und Aufarbeitung von Löwenzahnkautschuk entwickelt, um diesen als Alternative zu herkömmlichem Naturkautschuk in der Reifenproduktion zu verwenden.
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Eigenen Angaben zufolge nutzt der Geschäftsbereich Coating & Adhesive Resins des Spezialchemiekonzerns Evonik seit dem 1. Juli Grünstrom für die Produktion von Polybutadien an seinem Standort in Marl. Dies einerseits als Teil der Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens, die unter anderem bezogen auf 2021 eine Reduzierung seiner Kohlendioxidemissionen um ein Viertel bis 2030 vorsieht. Andererseits freue man […]
Im vergangenen Sommer haben Jaguar Land Rover (JLR) und Pirelli eine Zusammenarbeit vereinbart mit dem Ziel, die Fahrzeuge des Anbieters ab Werk mit nachhaltigeren Reifen auszustatten. In Form eines zu mehr als 70 Prozent aus biobasierten und recycelten Materialien – darunter vom Forest Stewardship Council (FSC) zertifizierter Naturkautschuk – bestehenden „P Zero (PZ4)“ für ausgewählte […]
Mit der erfolgreichen Zertifizierung seines Reifenwerkes in Timisoara (Rumänien) sowie zuvor schon derjenigen in Lousado (Portugal), Puchov (Slowakei), Korbach (Deutschland), Sarreguemines (Frankreich) und Otrokovice (Tschechien) kann Continental nunmehr für alle seine europäischen Neureifenproduktionsstandorte ein ISCC-Plus-Zertifikat vorweisen. Die International Sustainability and Carbon Certification, für die das Kürzel steht, bescheinigt dem Unternehmen die Einhaltung spezieller Dokumentationspflichten in […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/06/Conti-Reifenproduktion.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-06-27 11:00:502025-06-27 11:01:21Nunmehr alle europäischen Conti-Reifenwerke mit ISCC-Plus-Zertifizierung
Nexen Tire hat mit der LD Carbon Co. Ltd. – einem im Bereich Materialrecycling/Kreislaufwirtschaft aktiven Unternehmen – einen langfristigen Vertrag geschlossen, was die Belieferung des südkoreanischen Reifenherstellers mit aus Altreifen zurückgewonnenem Industrieruß RCB (Recycled Carbon Black) betrifft. Durch diese Partnerschaft soll die Nutzung nachhaltiger Materialien bei der Neureifenproduktion gefördert werden. Den Ersatz von erdölbasiertem Ruß […]
Schon seit 2013 fungiert Bridgestone als Titelsponsor der World Solar Challenge (WSC), die in diesem Jahr vom 24. bis zum 31. August stattfindet und bei welcher der Hersteller 33 Teams aus 17 Regionen mit Reifen auf Basis seiner „Enliten“-Technologie ausrüstet. Der im Zweijahresrhythmus in Australien ausgerichtet Wettbewerb führt die Teilnehmer mit ihren solarbetriebenen Fahrzeugen über rund 3.000 Kilometer quer durch Down Under und dient Bridgestone eigenen Worten zufolge als „mobiles Labor für eine innovative Mobilität der Zukunft“. Passend dazu sind die den Startern für die diesjährige Veranstaltung zur Verfügung gestellten Reifen erstmals unter Einsatz von recyceltem Industrieruß und Stahl gefertigt worden, also mithilfe von Materialien, die – sagt Bridgestone – „durch Co-Creation zur Weiterentwicklung von Recyclingtechnologie gewonnen wurden, um Reifen wieder in Rohstoffe zu verwandeln“.
Die Reifen für die 2025er-WSC enthalten laut ihrem Hersteller durch Pyrolyse aus Altreifen zurückgewonnen Industrieruß (links oben) in der Gummimischung und „Twaron“-Aramidfasern (links unten) mit Recyclinganteil im Gürtel sowie Drahtmaterial für die Reifenwulste, das aus recyceltem Stahl – ebenfalls gewonnen aus Altreifen – bestehen soll (Bilder: Bridgestone, Teijin Aramid)
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Dem selbst gesteckten Ziel, bis 2030 den Anteil nachwachsender und recycelter Materialien in seinen Reifen auf mehr als 40 Prozent steigern, wird Continental in diesem Jahr eigenen Angaben zufolge zwei bis drei Prozentpunkte näherkommen. Beziffert der Hersteller den Anteil mit Blick auf das Jahr 2024 mit durchschnittlich 26 Prozent, läge man dieses Jahr folglich dann schon bei 28 bzw. 29 Prozent. Dabei kommen unter anderem synthetischer Kautschuk, der aus erneuerbarem oder zirkulärem Öl gewonnen wird, Polyester aus recyceltem PET (Polyethylenterephthalat), recycelter Stahl oder Silica aus der Asche von Reishülsen zum Einsatz. „Wir erhöhen den Anteil an nachwachsenden und recycelten Materialien unseres Rohmaterialportfolios systematisch. In fünf Jahren wollen wir die 40-Prozent-Marke überschreiten“, bekräftig Jorge Almeida, Leiter Nachhaltigkeit des Reifenbereiches von Continental, die Zielsetzung des Unternehmens. „Für eine nachhaltige Mobilität suchen wir stetig nach noch umweltschonenderen Materialien – und setzen diese nach ausgiebigen Tests schnellstmöglich in der Produktion ein“, ergänzt er.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/06/Conti-Silica-aus-Reishuelsenasche-6.webp11251500Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/09/Reifenpresse-Logo-2025_NEU.svgChristian Marx2025-06-06 12:49:282025-06-06 12:58:22Zwei bis drei Anteilsprozentpunkte mehr nachhaltige Materialien in Conti-Reifen