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ADAC testet Reifendichtmittel

Der ADAC hat zehn Reifenreparatursets und drei Reifensprays (Holt Lloyd „Reifenpilot“, Nigrin „Reifendicht“ sowie Sonax „Reifenfit“) getestet, die als Ersatz für das Reserverad für den Fall der Fälle gedacht sind. „Die billigen Reifenpannensprays sind für die Anwendung im Pannenfall nicht empfehlenswert. Es können damit nur sehr kleine Schäden behoben werden.

Die Beschreibungen, wie die Sprays anzuwenden sind, reichen nicht aus, bei tiefen Temperaturen versagen sie manchmal ganz“, so der ADAC, der im Vergleich dazu aus Dichtmittel und Kompressor (Luftpumpe) bestehende Reparatursets besser bewertet hat. Zum Testsieger mit der Note „gut“ wurde das Set „Premium Seal Repair“ gekürt. Vier weitere Sets bekamen ein „gut“ (Contis „ComfortKit“, „Premium Seal Repair AIO“, Dunlop „Fill & Go Standard“ sowie das „1-2-Go System“ von Terra-S), zwei schnitten „befriedigend“ (das „Reifenpannenset Standard“ von Terra-S und Elastofills „Elastofit Standard“) ab und für drei reichte es nur zu einem „ausreichend“ („Rinder Airstop Reifen Repair Set“, „MP Profi Reifendicht“ und Dunlops „Fill & Go Premium“).

„Für alle Reparatursets gilt: Sie können die Weiterfahrt nur eingeschränkt mit reduzierter Geschwindigkeit und über eine relativ kurze Distanz ermöglichen. Größere Schäden, Laufflächenablösungen oder Defekte an Reifenflanken und Ventilen lassen sich mit den Sets nicht beheben“, so das Fazit der Tester, nach deren Ansicht die Reifenreparatursets den konventionellen Reservereifen oder das Notrad nicht in vollem Umfang ersetzen können..

Autofahrer hängen am Ersatzrad

Beim „TEMA des Monats“ der Technik und Management für Qualität GmbH (TEMA-Q) geht es im Januar um Pannenhilfsmittel. Das Marktforschungsinstitut aus Meinersen hat demnach 1.650 Fahrer von Pkw deutscher Premiumhersteller rund um diese Thematik befragt.

Eine der Fragen lautete beispielsweise, welche Pannenhilfsmittel die Autofahrern kennen. Mit Werten von 99 respektive 94 Prozent kann man Ersatz- bzw. Noträder bei praktisch allen Befragten als bekannt voraussetzen, und auch von Reifenreparaturkits (77 Prozent) und Reifen mit Notlaufeigenschaften (63 Prozent) hat die Mehrzahl der Autofahrer offensichtlich bereits gehört.

Dass das Ersatzrad in der Gunst der Kunden im Vergleich zu den anderen Pannenhilfsmitteln nach wie vor „deutlich vorn“ liegt, leiten die Marktforscher aus den Antworten zu einer anderen Fragestellung ab. Gefragt wurden die Verbraucher, welches Hilfsmittel sie bevorzugt zu gleichzeitig genannten Mehrkosten – Reparaturkits ohne Aufpreis, Ersatzrad mit einem Aufpreis von 150 Euro, Runflats mit einem Aufpreis von 300 Euro oder Notrad mit einem Aufpreis von 50 Euro – einsetzen würden. In diesem Kontext würden sich 37 Prozent für das Ersatzrad entscheiden und damit Notlaufreifen (27 Prozent), Reifenreparaturkits (21 Prozent) sowie das Notrad (15 Prozent) auf die weiteren Plätze verweisen.

Auch das noch: Schildkröte mit „Ersatzrad“

Um einer 50 Jahre Schildkröte aus dem englischen Longleat Safari Park, die ihr rechtes Hinterbein bei einem Unfall verloren hat, trotz ihrer Behinderung die Fortbewegung zu erleichtern, hat ein tierfreundlicher Modellbauer in die Trickkiste gegriffen. Er entwickelte laut der Zeitschrift Ein Herz für Tiere kurzerhand speziell für die „Winky“ genannte Schildkröte ein Art „Ersatzrad“, das mit einem Haftmittel am Panzer des Tiers befestigt wurde. Das luftgefüllte Gummirad soll Stöße dämpfen und sich zwecks Anpassung an den Untergrund sogar verstellen lassen.

BRV rät zu Reifencheck vor Urlaubsfahrt – am besten vom Fachmann

Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V. (BRV) empfiehlt allen Autofahrern vor Antritt einer Urlaubsfahrt mit dem eigenen Pkw ihr Fahrzeug „reisefit“ zu machen.

„Mindestens sollten Öl- und Kühlwasserstand und – ganz wichtig – Luftdruck und Zustand der Reifen überprüft werden“, rät BRV-Geschäftsführer Hans-Jürgen Drechsler. Gerade an Rädern und Reifen könnten Schäden entstanden sein, die sich im täglichen Fahrbetrieb noch nicht bemerkbar gemacht hätten, aber bei starker Beanspruchung durch langes Fahren mit hohen Geschwindigkeiten und/oder hohem Gewicht unter Umständen dann zu Pannen und Unfällen führen. Konkret empfiehlt der Verband über die Luftdruckkontrolle hinaus unter anderem noch die Profiltiefe zu überprüfen, den Zustand der Laufflächen und Seitenwände im Hinblick auf eingefahrene Fremdkörper, eventuell erkennbare Beschädigungen oder Beulenbildung zu begutachten sowie das Reifenalter zu prüfen.

Ganz auf Nummer sicher würden allerdings diejenigen Autofahrer gehen, die ihre Pneus rechtzeitig vor Urlaubsantritt vom Reifenfachmann in Augenschein nehmen lassen. Dazu wird unter www.bundesverband-reifenhandel.

Freie Tankstellen empfehlen sich als Partner in Reifenfragen

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Der Bundesverband freier Tankstellen e.V. (bft) empfiehlt Autofahrern zwecks Vorbeugung einer Reifenpanne regelmäßig den Reifenluftdruck an ihrem Fahrzeug zu überprüfen, da ein falscher Fülldruck nicht nur den Reifenverschleiß und den Kraftstoffverbrauch erhöhe, sondern auch eine der häufigsten Ursache für Reifenpannen sei.

Wer wenig fährt sollte die Luftdruckkontrolle einmal im Monat durchführen, Vielfahrern empfiehlt der bft dies bei jedem dritten Tankstopp zu erledigen. „Jedes Mal, wenn der Reifendruck kontrolliert wird, den Reservereifen nicht vergessen“, hebt der Verband zudem hervor. Und kommt das Ersatzrad nach einer Panne tatsächlich zum Einsatz, sollte aus Gründen der Sicherheit gleich die nächste Tankstelle angesteuert fahren, da sie in aller Regel näher als die nächste Werkstatt sei, meint der bft, der die von ihm vertretenen Betriebe ohnehin als Ansprechpartner auch in Sachen Reifen verstanden wissen will.

Damit die Autofahrer diesbezüglich stets auf der sicheren Seite sind, gebe es Rat und Hilfe bei der freien Tankstelle. „Denn dort kümmert sich der Chef noch selbst noch um die Belange seiner Kunden“, heißt es.

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Prognose: 25 Prozent aller Neufahrzeuge 2008 ohne Ersatzrad

Laut Stephen Dolby, Product Marketing Manager Michelin UK, geht man bei dem Reifenhersteller davon aus, dass 2008 rund ein Viertel aller Neufahrzeuge ohne Ersatzrad ausgeliefert wird. Das berichtet jedenfalls Autoinformationsdienst Motortorque unter www.askaprice.

com. Denn beispielsweise mit Notlaufsystemen wie dem stützringbasierten PAX oder dem – wie Dolby weiter zitiert wird – „beliebteren“ Michelin ZP (Zero Pressure), das auf dem Einsatz verstärkter Seitenwände beruht, könnten die Fahrzeughersteller nicht nur Platz und „unnützes Gewicht“ in Form des Reserverades und entsprechendem Bordwerkzeug einsparen, sondern auch die Fahrzeuginsassen würden von deren Sicherheitsplus profitieren. Vor diesem Hintergrund relativiere sich Dolbys Worten zufolge der Mehrpreis von Notlauf- gegenüber konventionellen Reifen, den er mit zehn Prozent im Fall der PAX- und 20 Prozent bei der ZP-Technologie beziffert.

Verbraucher vernachlässigen Pflege des Reserverades

Dem „fünften Rad am Wagen“, also dem Reserverad im Kofferraum widmen deutsche Autofahrer nur sehr wenig Interesse. Dies – so der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.

(BRV) – hätten groß angelegte und unter Schirmherrschaft des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) durchgeführte Reifenprüfaktionen belegt. Diese Nachlässigkeit könne sich jedoch als erhebliches Sicherheitsrisiko erweisen. Denn wenn nach einer Panne ein schlecht gewartetes Ersatzrad zum Einsatz komme, drohe eine erhöhte Unfallgefahr.

„Nur bei richtiger und regelmäßiger Pflege ist das Reserverad ein gleichwertiger, sicherer Ersatz“, warnt deshalb Peter Hülzer, geschäftsführender Vorsitzender des BRV. Der Verband rät aus diesem Grund, den Luftdruck des Reservereifens bei jeder Luftdruckkontrolle der montierten Reifen – regelmäßig wenigstens alle vier Wochen – mitzuprüfen. „Dabei sollte gleichzeitig das Ventil des Reserverades auf Verschmutzungen untersucht und gegebenenfalls gewechselt werden.

DVR: Autofahrer bezüglich Reifen „immer nachlässiger“

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Nach Aussagen des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR) werden Autofahrer bezüglich des Themas Reifen offensichtlich „immer nachlässiger“. Als Beleg dafür führt der DVR die Ergebnisse der diesjährigen ReifenCheck-Aktion an, während der Autofahrer im Juni an deutschlandweit rund 25.000 Prüfstellen die Reifen ihres Fahrzeugs kostenlos überprüfen lassen konnten.

Etwa 650.000 Fahrzeuge wurden durch Mitglieder des Deutschen Verkehrssicherheitsrates geprüft. Bei nahezu jedem fünften Fahrzeug (18 %) war dabei beispielsweise der Luftdruck nicht in Ordnung – im Vorjahr lag dieser Wert noch bei elf Prozent.

Wie 2003 stellten die Prüfer bei zwölf Prozent der Fahrzeuge eine Profiltiefe nahe dem zulässigen Grenzwert von 1,6 Millimetern fest, bei knapp acht Prozent (2003: 7 %) wurde die Mindestprofiltiefe bereits unterschritten. Eine fehlende Ventilkappe wurde in neun Prozent der Fälle registriert gegenüber nur einem Prozent beim ReifenCheck 2003. Bezüglich aller anderen Kriterien wie Reifenalter (über sechs Jahre: 22 %), Laufrichtung (falsche Montage: 2 %) oder Sichtprüfung (nicht in Ordnung: 14 %) waren die Veränderungen gegenüber dem Vorjahr aber weniger dramatisch.

Michelin sieht „weiteres Entwicklungspotenzial bei Autoreifen“

Laut Autohaus Online geht Michelin davon aus, dass in zehn bis 20 Jahren die meisten Neuwagen weltweit ohne Ersatzreifen im Kofferraum ausgeliefert werden. Dies habe Michelin-Entwicklungschef Didier Miraton im Rahmen von Testfahrten mit dem PAX-Notlaufsystem des Herstellers in Clermont-Ferrand durchblicken lassen. Aber auch darüber hinaus sehe Michelin weiteres Entwicklungspotenzial bei Autoreifen.

Nachdem schon seit 1970 die Laufleistung der Pneus um etwa „drei Reifenleben“ hätte verlängert werden können, soll sich der Verschleiß der Pneus innerhalb den nächsten zehn Jahren um weitere zehn bis 15 Prozent verringern lassen, ohne dass sich die Haftung am Boden verschlechtert. Außerdem – so Miraton – könne nach jetzigem Entwicklungsstand davon ausgegangen werden, dass bis zum Jahr 2010 der Rollwiderstand des Reifens nochmals um 20 bis 30 Prozent gesenkt werden kann. Verantwortlich dafür seien eine „neue Architektur“ des Reifens und neue Gummimischungen.

Schaffen schmale Ersatzräder ein Risiko?

Der australische Automobilclub RACV hat jetzt darauf hingewiesen, dass platzsparende schmale Ersatzreifen, wenn sie montiert sind, den Bremsweg eines Autos um bis zu 50 Prozent verlängern können; der Grip verringere sich um 13 Prozent. Dies hätten Vergleichstests des RACV ergeben, bei denen eine Notbremsung bei Tempo 80 durchgeführt wurde. Der Club empfiehlt nun Autohändlern, Kunden auf die vermeintlich begrenzte Leistungsfähigkeit der besagten Ersatzreifen aufmerksam zu machen.