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Umwelthilfe will Reifenlabeling selbst überprüfen

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Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) begrüßt eigenen Worten zufolge das Reifenlabeling und fordert zugleich die staatlichen Behörden auf, die Kennzeichnung konsequent zu überwachen.

Damit solle – heißt es – das Vertrauen in die neue Verordnung gestärkt und Missbrauch vermieden werden. Eine aktuelle Umfrage der DUH unter den für die Überwachung zuständigen Landesbehörden soll allerdings ergeben haben, dass weniger als die Hälfte der Länder ausreichend für die anstehende Überprüfung vorbereitet ist. Lediglich in Thüringen lägen bereits Pläne für die anstehende Marktüberwachung vor.

“So optimistisch das gute Beispiel Thüringens stimmt, so erschreckend sind die Rückmeldungen aus den anderen Bundesländern, wo man in der Mehrheit noch nicht verstanden hat, dass regelmäßige Kontrollen für den Erfolg des Reifenlabels von entscheidender Bedeutung sind”, meint DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch. “Die Verbraucher sollen Vertrauen in die Angaben der neuen Kennzeichnung gewinnen. Deshalb ist es wichtig, dass alle Informationen über Kraftstoffverbrauch, Nassrutschverhalten und Lärmentwicklung ausgewiesen und diese regelmäßig auf Richtigkeit überprüft werden”, ergänzt Agnes Sauter, Leiterin Verbraucherschutz bei der DUH, die im Übrigen angekündigt hat, durch eigene Stichproben eine korrekte Reifenkennzeichnung im Handel durchzusetzen zu wollen, solange es keine wirksamen amtlichen Kontrollen gibt.

Auch die Räderhersteller hoffen auf einen „guten Winter“

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Zweimal jährlich erstellt die Unternehmensberatung BBE Automotive (Köln) im Auftrag des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) bzw.

dessen Arbeitskreis Felgenhersteller ein sogenanntes Räder-Sell-in-Panel. Dahinter verbirgt sich eine Erhebung der Abverkaufsdaten (Hersteller in Richtung Handel) für den deutschen Rädermarkt. Nach Veröffentlichung der aktuellen Marktforschungsergebnisse für das erste Halbjahr 2012 ist von einer “schwierigen Marktlage” die Rede, die für eine gedämpfte Stimmung bei den Räderherstellern sorge.

Demnach beurteilen die Teilnehmer an dem Panel ihre aktuelle Situation durchweg als mittelmäßig oder schlecht. Damit ist die Stimmung im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum deutlich gekippt, schätzte damals doch immerhin ein Drittel die Lage als gut ein. “Nach den Gründen für den Stimmungsdämpfer muss man nicht lange suchen: Rückläufige Zulassungszahlen führen zu stagnierendem bis sinkendem Geschäft in der Erstausrüstung, daraus ergeben sich Überkapazitäten im freien Markt bei gleichzeitig hohem Lagerbestand im Handel.

Das wiederum führt zu verstärktem Wettbewerb und verursacht eine teilweise aggressive Preispolitik”, so der BRV. Alles in allem wurden demnach in den ersten sechs Monaten dieses Jahres im deutschen Ersatzmarktgeschäft mit Alurädern rund gut 1,6 Millionen Stück von den Felgenherstellern an den Handel verkauft. Der Stückabsatz der Panelteilnehmer, die ihren Anteil am Gesamtmarkt bei rund 90 Prozent sehen, sei damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um über 15 Prozent gesunken, heißt es weiter.

Rückläufig entwickelte sich im ersten Halbjahr 2012 auch bei Stahlrädern das Sell-in-Volumen von rund 440.000 auf 330.00 Stück.

Dies entspricht einem Minus von immerhin 25 Prozent. “Ebenso wie im Reifenfachhandel richten sich die Hoffnungen nun auch bei den Felgenherstellern auf einen ‚guten’ Winter. Es wird jedoch mit einem verstärkten Wettbewerbsdruck und damit verbundenen Preiskampf im Rädermarkt gerechnet”, fasst der BRV die aktuellen Panelergebnisse zusammen.

Reifenlabeldaten in Tyre24-Plattform integriert

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Die Tyre24 GmbH hat die Anforderungen gemäß der EU-Reifenkennzeichnungverordnung eigenen Angaben zufolge auf allen ihren Plattformen in Europa umgesetzt, also dort die entsprechenden Labelinginformationen für die Produkte hinterlegt. “Mit der Einführung des Reifenlabels auf unseren einzelnen Plattformen wollen wir unseren Kunden nicht nur die geforderte Rechtssicherheit bieten, sondern einen echten Mehrwert für sie schaffen. Aus diesem Grund wurde das Reifenlabel optimal in den Bestellprozess integriert, um eine bestmögliche Benutzerfreundlichkeit (Usability) zu gewährleisten”, erklärt Michael Saitow, geschäftsführender Gesellschafter der Tyre24 GmbH.

Bereits auf der Übersichtseite der europaweiten B2B-Plattformen Tyre24 und der Endkundenplattform www.reifen-vor-ort.de sei das Reifenlabel als Text an die jeweilige Reifenbezeichnung angehängt.

Des Weiteren sollen sich dort die Reifen nach “Rollwiderstand” oder “Nasshaftung” sortieren lassen. Wird auf der Übersichtsseite ein Reifen ausgewählt, wird auf der folgenden Detailseite das Reifenlabel als Bild visualisiert. cm

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Im dritten Quartal verzeichnet Delticom Umsatz- und EBIT-Rückgang

In diesem Jahr verlief nicht nur in Deutschland das Reifenersatzgeschäft bis dato enttäuschend. Wie der Onlinereifenhändler Delticom sagt, sei die Entwicklung auf europäischer Ebene nach einem schwachen ersten Halbjahr im dritten Quartal sogar “deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben”. Insofern spricht das Unternehmen von einem schwierigen Marktumfeld und berichtet für den Zeitraum Januar bis September – wie schon für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres – im Vergleich zu den jeweiligen Vorjahresreferenzwerten erneut einen rückläufigen Umsatz sowie ein geringeres EBIT.

Konkret sank der Umsatz gemäß den vorläufigen Zahlen für die ersten neun Monate 2012 um 5,8 Prozent auf 280,4 Millionen Euro, und das EBIT verschlechterte sich im Berichtszeitraum sogar um 37,9 Prozent auf 17,5 Millionen Euro. Daraus lässt sich eine Marge von 6,5 Prozent berechnen, was drei Punkte unter den 9,5 Prozent des Vergleichszeitraumes 2011 liegt. Vor diesem Hintergrund nimmt das Management sein Ziel in Bezug auf die EBIT-Marge für das Gesamtjahr auf irgendwo zwischen sieben und acht Prozent zurück.

Zuletzt hatte man diesbezüglich noch mit bis zu neun Prozent gerechnet und nur bei sehr gutem Winterwetter mit einem Wert darüber. “Im letzten Jahr konnte Delticom von einem frühen Start in die Wintersaison profitieren, wohingegen das Geschäft in diesem Jahr bislang überwiegend schleppend verlaufen ist”, geht man Delticom trotz einer “zufriedenstellenden Winterreifennachfrage in einzelnen Ländern Europas” zudem davon aus, den Gesamtumsatz des Vorjahres sehr wahrscheinlich 2012 nicht mehr erreichen zu können. cm

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Erfolgreicher Abschluss des für 2012 letzten Reifenfachverkäuferlehrgangs

Am 1. September fand der für dieses Jahr letzte Reifenfachverkäuferlehrgang des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V.

(BRV) seinen erfolgreichen Abschluss. Mit dem einwöchigen Kurs sollen die Fähigkeiten des Verkaufsberaters im Reifenfachhandel ausgebaut und verbessert werden. In diesem Jahr wurde bei alldem ein Schwerpunkt auf das sogenannte EU-Reifenlabel gelegt, aber auch auf die Argumentation gegenüber Kunden, die bei Preisverhandlungen auf im Internet billiger gesehene Reifen verweisen.

Darüber hinaus wurden natürlich noch weitere Themenkomplexe behandelt, bevor dann für alle 20 Teilnehmer die Abschlussprüfung anstand. Als Lehrgangsbester ging daraus Benjamin Trzeciak von Reifen Friedenburg W. Johann GmbH (Siegburg) mit der Note 1,15 hervor.

Gut benotet haben aber auch die Lehrgangteilnehmer selbst den jüngsten Weiterbildungskurs des BRV, von dem der Branchenverband für das kommende Jahr ebenfalls wieder drei plant. Wegen der großen Nachfrage danach wird Interessenten schon jetzt empfohlen, sich auf jeden Fall so früh wie möglich anzumelden. Nähere Informationen sowie das Anmeldeformular sind in der Ausschreibung auf der BRV-Website www.

brv-bonn.de und dort dann unter dem Menüpfad Unternehmer/Aus- und Weiterbildung/BRV-Lehrgänge zu finden. Für etwaige Fragen steht zudem BRV-Referentin Nicole Müller als Ansprechpartnerin zur Verfügung: Kontaktiert werden kann sie unter der Telefonnummer 0228/28994-73, aber auch per E-Mail an n.

mueller@bundesverband-reifenhandel.de. cm

Legten nach einer Woche des Lernens erfolgreich ihre Abschlussprüfung ab: die Teilnehmer des Reifenfachverkäuferlehrgangs vom 27.

Alle Pneuhage-Filialen sind von Michelin zertifizierte Fachbetriebe

Michelin setzt seine Qualitätsoffensive für Reifenfachhändler fort und hat mit Pneuhage nun einen der größten freien Reifenfachhändler entsprechend zertifiziert. Das fast 60 Jahren bestehende, in Karlsruhe ansässige und über 1.200 Mitarbeiter zählende Unternehmen mit bundesweit 86 Niederlassungen in Deutschland erfüllt demnach das von dem Reifenhersteller geforderte Qualitätsniveau durchgängig in allen seinen Filialen und Produktbereichen, sodass diese nun das Michelin-Gütesiegel “Zertifizierter Fachbetrieb 2012” tragen dürfen.

Insgesamt sollen damit in Summe beinahe fast 1.100 Reifenfachhandelsbetriebe bundesweit ihre Verkaufsstellen im Rahmen des Michelin-Qualitätspartnerschaftsprogramms haben prüfen lassen. Die mit Unterstützung des TÜV Rheinland durchgeführten Audits umfassen die Produktbereiche Pkw- und Lkw-Reifen sowie den Reifenservice für Ackerschlepper, Erdbewegungsmaschinen und Industriefahrzeuge.

“Die Erhaltung und Verbesserung der Qualität bedürfen kontinuierlicher Anstrengungen”, erklärt Werner Wiedemann, Leiter Qualitätsmanagement bei Pneuhage. “Weil wir uns dessen bewusst sind, haben wir uns der Herausforderung durch unseren Partner Michelin gerne gestellt”, ergänzt er. Pneuhage sei dabei zugutegekommen, dass man bereits seit Jahren ein eigenes Qualitätsmanagementsystem betreibe.

Aktion „Wash & Check“ an bundesweit rund 170 Waschstraßen

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Vom 10. bis zum 22. September findet die Aktion “Wash & Check” zum inzwischen bereits achten Mal statt.

In dieser Zeit können Autofahrer an bundesweit rund 170 Waschstraßen kostenlos den Zustand der Bereifung ihres Fahrzeuges etwa hinsichtlich Profiltiefe, Reifenalter, Luftdruck und Einfahrschäden überprüfen sowie sich in Sachen Reifensicherheit informieren lassen. Hinter der Aktion steht die Initiative “Reifenqualität – Ich fahr auf Nummer sicher!” des Deutschen Verkehrssicherheitsrates (DVR), die dabei von Partnern wie Continental, dem ACV (Automobilclub Verkehr), der KÜS (Kraftfahrzeugüberwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V.

) und dem BTG (Bundesverband Tankstellen und Gewerbliche Autowäsche Deutschland e.V.) unterstützt wird.

An den 170 Waschstraßen an 15 Standorten in ganz Deutschland sind Teams bestehend unter anderem auch aus einem lokalen Reifenhändler vor Ort, die kostenlos und unverbindlich die Reifen der Autofahrer überprüfen und Fragen rund um Reifen und Räder beantworten. Die genauen Standorte der Aktion 2012 mit Terminen und weiteren Informationen können unter www.reifenqualitaet.

Stichprobe: Wie Reifenvermarkter zum Reifenlabel beraten, oder auch nicht

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Was passiert eigentlich, wenn ein Kunde Mitte Juli einen Händler entlang seines Weges aufsucht, weil er unter Umständen einen Satz neuer Reifen erstehen will/muss? Dieser Frage ist die NEUE REIFENZEITUNG speziell im Hinblick auf die Beratung zum Thema Reifenlabeling mit einem Praxistest auf den Grund gegangen. Dabei war natürlich von vornherein davon auszugehen, dass wohl keiner der in fünf rein zufällig ausgewählten Hamburger Betrieben angetroffenen Verkäufer von sich aus das Gespräch darauf lenken würde. Und dies hat sich letztendlich so auch bestätigt, schließlich ist mit dem 1.

November die “Stunde null” für den Handel in Sachen EU-Reifenkennzeichnungsverordnung Mitte des Jahres noch in relativ weiter Ferne. Doch was passiert, wenn der Kunde selbst das Gespräch auf die Thematik lenkt? Können die Reifenverkäufer dann mit fundierten Informationen aufwarten? christian.marx@reifenpresse.

Reifenfachhandel gilt nun quasi ganz offiziell als Saisonbetrieb

In der Branche weiß es im Prinzip natürlich jeder, dass das Reifengeschäft bedingt durch die Sommer- bzw. Winterumrüstung ein saisonales mit Spitzen jeweils im Frühjahr und im Herbst ist. Nachdem aber eine entsprechende Anfrage an den Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.

V. (BRV) herangetragen worden ist, hat dieser klären wollen, ob der Reifenfachhandel in der Zeit vom 1. Oktober bis 30.

November als Saisonbetrieb gelten könnte. Laut dem BRV haben Aufsichtsbehörden in Bayern und Baden-Württemberg dieses grundsätzlich bejaht, sodass unter bestimmten Voraussetzungen bzw. bei Einhaltung gewisser Auflagen die tägliche Arbeitszeit für Arbeiten, die mit dem Reifenwechsel von Sommer- auf Winterreifen in unmittelbarer Verbindung stehen, über acht Stunden hinaus auf bis zu zwölf Stunden verlängert werden darf.

Betriebe dieser beiden Bundesländer hatten bei der Beantragung von Arbeitszeitverlängerungen rund um die Winterumrüstung gegenüber den Behörden im Wesentlichen so argumentiert, dass ohne Mehrarbeit eine “sichere Teilnahme der Kundschaft am öffentlichen Straßenverkehr im Winter” nicht möglich sei. Begründet wurde dies unter anderem damit, dass sich das Umrüstgeschäft extrem verdichtet in den beiden fraglichen Monaten abspielt und von einer möglichen Anhebung der Mindestprofiltiefe von 1,6 auf vier Millimeter bei Winterreifen eine Nachfragesteigerung nach M+S-Reifen ausgehen könnte. Auch einer weitere Steigerung des Anteils an UHP-/Runflat-Reifen in diesem Segment wird ebenso als Herausforderung gesehen wie die zu erwartende steigende Verbreitung von Reifendruckkontrollsystemen.

Weiter enttäuschende Stückzahlentwicklung im deutschen Reifenersatzmarkt

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Analysten sprechen von einer Schwäche des europäischen Reifenmarktes – und erzählen Handel und Industrie damit sicherlich nicht viel Neues. Auch Deutschland ist davon betroffen, wie ein Blick auf die Absatzzahlen Industrie an Handel (Sell-in) sowie Handel an Verbraucher (Sell-out) mehr als deutlich zeigt. Nach dem ersten Halbjahr präsentiert sich die Stückzahlentwicklung in nahezu allen wichtigen Bereichen weiterhin blutrot.

War gemäß dem Sell-out-Panel des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) etwa im Pkw-Sommerreifengeschäft Ende April bereits ein Minus von knapp zehn Prozent aufgelaufen, so ist der aktualisierten Statistik für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres nunmehr sogar ein Rückgang um gut 13 Prozent zu entnehmen. In Bezug auf das Llkw-Reifengeschäft kündet das WdK-Panel bis dato zwar von einem dreiprozentigen Plus, doch bei den Lkw-Reifen schlägt ein Rückgang um 20 Prozent zu Buche. Kein Wunder, dass sich diese Absatzentwicklung im Sell-out natürlich auch im Sell-in – also bei den von der Industrie an den Handel gelieferten Stückzahlen – dementsprechend widerspiegelt.

Laut den Zahlen der European Rubber Manufacturers’ Conference (ERMC) lieferten die Reifenhersteller in den ersten sechs Monaten 2012 fast 17 Prozent weniger Pkw-Sommerreifen an die Vermarkter ihrer Produkte in Deutschland. Im Minus auch die Segmente Llkw- und Lkw-Reifen: Rückgänge von gut acht bzw. immerhin fast 34 Prozent werden hier gemeldet.

Angesichts all dessen und den Auswirkungen etwa auch auf die Umsatzentwicklung im Handel dürfte klar sein, dass alle Hoffnungen der Branche nun auf dem zweiten Halbjahr bzw. vor allem einem möglichst guten Winterreifengeschäft ruhen. christian.