Beiträge

EU-Politik gegen PAKs: Welche Zukunft haben Reifenrezyklate als Ersatzrohstoff?

,
Krings Volker 8513 web tb

Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie macht sich ernsthafte Sorgen um die zukünftige Verwendung von Reifenrezyklaten in vielen Produkten – und demnach auch um die Struktur der in Deutschland fest etablierten Altreifenentsorgung. „Die aktuelle Fassung der Muster-Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen (M-VV-TB) blockiert durch restriktive Anforderungen an maximale Stoffgehalte Produkte auf der Basis von Reifenrezyklat“, stellt nun Volker Krings, Experte für Technische Produkte beim Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie, fest. Krings weiter: „Damit steht in Deutschland die ressourcenschonende und nachhaltige Verwendung von Reifenrezyklat in einem wichtigen Anwendungsbereich vor dem Aus.“

Macht gesetzliche Überregulierung Recyclingprodukten den Garaus?

, ,
Hirsch Helmut

Altreifen können nach ihrem „ersten Leben“ – also wenn sie abgefahren sind – bekanntlich nicht nur runderneuert oder thermisch verwertet werden (als Sekundärbrennstoff meist in Zementöfen), sondern auch recycelt. Es gibt eine Reihe von Produkten im Markt wie unter anderem Bodenmatten in der Tierhaltung, Böden von Sportanlagen usw., bei deren Herstellung Reifenrezkylate zum Einsatz kommen und so einen Beitrag zur Ressourcenschonung leisten. Durch eine Überregulierung vonseiten des Gesetzgebers würden die Märkte für Recyclingprodukte und die Ziele der Kreislaufwirtschaft nun aber – wie WdK-Pressesprecher Helmut Hirsch befürchtet – „in akute Gefahr“ geraten. Hintergrund dessen ist die vermutete Gefährdung durch in Reifen enthaltene polyzyklisch aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), die sich dann natürlich auch in entsprechenden Recyclingprodukten wiederfinden. Beim WdK hält man ein etwaig daraus resultierendes Gefahrenpotenzial aber ganz augenscheinlich für im Allgemeinen überbewertet, weshalb vor Kurzem erst „mehr Realitätsnähe“ beim Umgang mit diesem Thema angemahnt wurde. Denn ansonsten seien „hochwertige Recyclingprodukte durch überzogene Anforderungen [des Gesetzgebers] bedroht“, so der Interessenverband der deutschen Kautschukbranche, der 140 Unternehmen mit 75.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz in Höhe von zwölf Milliarden Euro vertritt. cm

Mehr Realitätsnähe in Sachen vermuteter Gefährdung durch PAK gefordert

,
Rau Stephan

Immer wieder sind Stimmen zu vernehmen, wonach befürchtet wird, die in Kautschukerzeugnissen enthaltenen polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe (PAK) könnten die Gesundheit des Menschen gefährden. Vor diesem Hintergrund wurden vor vielen Jahren bereits entsprechende Grenzwerte in der EU-Chemikalienverordnung REACH (Registration, Evaluation, Authorisation and Restriction of Chemicals) festgeschrieben, die auch für Reifen gelten. Dennoch steht offenbar die Befürchtung im Raum, dass von Produkten, bei deren Herstellung aus Altreifen gewonnene Rezyklate als Rohstoff verwendet werden, ein gewisses Gefahrenpotenzial ausgeht. „Ob beim Gebrauch eines Produktes ein gesundheitliches Risiko bestehen kann, wird bislang daran gemessen, ob ein Schadstoff enthalten ist. Aussagekräftig ist das nicht“, meint Stephan Rau, technischer Geschäftsführer des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie e.V. (WdK). Vor diesem Hintergrund begrüßt er den Auftrag der EU-Kommission an das europäische Joint Research Center, eine Prüfmethode zur Messung des Stoffüberganges von einem Produkt auf den Menschen zu entwickeln. „Denn nur gesundheitsschädliche Stoffe, mit denen ein Verbraucher auch tatsächlich in Kontakt kommt, stellen ein Risiko dar“, erklärt er. Die bisherigen Methoden zur Ermittlung, ob von PAK eine Gefahr ausgeht oder nicht, hat demnach zumindest nach Auffassung des WdK gewisse Defizite in Bezug auf die Realitätsnähe. Eine darauf basierende „Überregulierung“ gefährde zudem die Märkte und Ziele der Kreislaufwirtschaft, heißt es. cm

BMW-Geburtstagsfeier mit Pirelli-Beteiligung

,

Wenn die BMW AG am 10. September in München den 100. Geburtstag des Fahrzeugherstellers feiert (siehe www.bmw-festival.de), dann ist auch Pirelli mit dabei. Auf Einladung des Konzerns wird sich der Reifenhersteller vor Ort auf einer Plattform vor der BMW-Welt präsentieren. Dort soll den Gästen das Nachhaltigkeitskonzept des Unternehmens näher gebracht werden, also etwa die Unterstützung […]

Wie im DIY-Verfahren aus einem Altreifen eine Sitzgelegenheit werden kann

, ,
Galaxus DIY Projekt Sitzmöbel aus Altreifen

Der Schweizer Onlineshop Galaxus der Züricher Digitec Galaxus AG zeigt auf einer Projektseite wie man im Do-it-yourself- bzw. DIY-Verfahren einen ausgedienten Pkw-Reifen zu einem Möbelstück umarbeiten kann. Da es einem Webshop vordergründig natürlich ums Verkaufen von Produkten geht, sind einige der dafür eingesetzten Werkzeuge und Hilfsmittel direkt auf der Site bestellbar – sofern ein ambitionierter […]

„Tire-Cologne“-Macher: Eine Alternative zu Köln gibt’s nach Mai 2018 nicht

, , , , , ,
Werner Christoph

Seit der letzten Reifenmesse in Essen sind zwar erst ein paar Monate vergangen, doch umso nachdrücklicher stellt sich nun die Frage nach der Zukunft des in langen Jahren gewachsenen internationalen Branchentreffs. Die Koelnmesse GmbH bietet nach dem Auslaufen der vertraglichen Bindungen zwischen der Messe Essen und dem Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) mit Letzterem als ideellem Partner im Boot ihre Antwortoption in Form der neuen „The Tire Cologne“, die erstmals vom 29. Mai bis zum 1. Juni 2018 in der Stadt am Rhein stattfinden wird. Die Essener wollen freilich nicht kampflos aufgeben und haben sich nach einigem Terminwirrwarr, wonach die „Reifen 2018“ zunächst eine Woche nach der „Tire Cologne“ und dann plötzlich in exakt der gleichen Woche wie die Messe in Köln geplant war, inzwischen dazu entschlossen, sie parallel bzw. „co-located“ mit der „Automechanika“ und damit im September 2018 in Frankfurt am Main auszurichten. Darüber sowie vor allem natürlich über den aktuellen Stand der Dinge in Sachen der „The Tire Cologne“ hat die NEUE REIFENZEITUNG mit Christoph Werner, Geschäftsbereichsleiter und Mitglied der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH, gesprochen. „Eine Alternative zu Köln wird es nach dem Mai 2018 nicht geben“, ist dabei für ihn klar. Zugleich macht er deutlich, dass man bezüglich der Planungen für den neuen Branchentreff am Rhein „voll auf Kurs“ liege mit schon über 100 namhaften Ausstellern an Bord und einem bereits zu rund 40 Prozent verkauften Anteil der vorgesehenen Gesamtausstellungsfläche. christian.marx@reifenpresse.de

SRI/Falken wird Aliapur-Partner

Mit der Sumitomo Rubber Industries Ltd. bzw. deren Marke Falken arbeitet nunmehr ein weiterer Reifenhersteller offiziell mit dem französischen Altreifenentsorger Aliapur zusammen. Das berichten die Rubber & Plastic News. Demnach kooperieren in unserem Nachbarland schon mehr als 340 Unternehmen mit Aliapur, darunter inklusive SRI/Falken jetzt 13. Reifenhersteller. cm

Drei SRI-Töchter zukünftig unter gemeinsamem Dach in Hanau

SRI Töcher unter einem Hanauer Dach

Einer Vorgabe des japanischen Mutterkonzerns Sumitomo Rubber Industries (SRI) folgend werden die drei Tochterunternehmen Dunlop Tech, SRI Europe und Falken Tyre Europe zukünftig unter einem gemeinsamen Dach in Hanau residieren. Das hat die Verwaltung der hessischen Stadt inzwischen offiziell mitgeteilt. Demnach ist geplant, dass die Drei gemeinsam ein Firmengelände an der Offenbacher Landstraße im Hanauer Stadtteil Steinheim beziehen. Vor Ort residiert derzeit zwar noch der Verpackungs- und Recyclingbetrieb DS Smith Packaging, doch der gibt den Standort aus Platzgründen auf und zieht nach Erlensee, so die Hanauer Stadtverwaltung. Käufer des 40.000 Quadratmeter großen Geländes ist demnach die Dunlop Tech GmbH. Der Standort erfülle den Bedarf des SRI-Trios in hohem Maße und sei ein Glückstreffer, wie Dunlop-Tech-Geschäftsführer Bernd Schuchhardt erklärt. „Das Investitionsvolumen von rund 20 Millionen Euro in diese Liegenschaft ist ein Beleg dafür, dass dieser Standort heute und auch langfristig für uns von strategischer Bedeutung ist und wir diesen auf Wachstum angelegt haben“, ergänzt er. cm

Der BRV ist überzeugt, dass die „Tire Cologne“ einen guten Start haben wird

, , , , ,
Koelnmesse Tire Cologne Hallenplan

Jetzt ist zwar gerade erst die „Reifen“ zu Ende gegangen, die in zwei Jahren wieder ihre Pforten – dann aber nicht mehr wie gewohnt in Essen, sondern in Frankfurt parallel zur dortigen Automechanika – öffnen wird, doch beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) freut man sich eigenen Worten zufolge schon jetzt auf das 2018 […]

Nach Neustart zeigt ZARE Flagge bei der „Reifen 2016“

, ,
ZARE Imagebroschüre

Für die im Herbst letzten Jahres unter dem Dach des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) neu gegründete Initiative ZARE (Zertifizierte Altreifenentsorger) ist die Reifenmesse in Essen ein Highlight der Reifenbranche, weshalb man die eigene Präsenz dort gewissermaßen als Pflichttermin ansieht. Vom 24. bis zum 27. Mai wird daher vor Ort Flagge gezeigt bei dem Treffpunkt der internationalen Reifenbranche, wobei sich die zertifizierten Altreifenentsorger dort mit einem Gemeinschaftsstand unter dem Motto „Gemeinsam für eine saubere Umwelt“ präsentieren wollen. Aber nicht nur das: Die Initiative und ihre Partner werden den Messebesuchern abgesehen von Informationen rund um das Thema professionelle und vor allem umweltbewusste Altreifenentsorgung auch ein Gewinnspiel bieten. „Einer der ZARE-Partner ist jeweils auf der Messe vor Ort und steht den Besuchern für Rückfragen und Fachgespräche zur Verfügung. Auch Materialien wie Granulat, Schreddermaterial und Feinmehl, die aus dem Alltag der zertifizierten Entsorger stammen werden auf dem Messestand ausgestellt und laden zum Anfassen und Begreifen ein“, heißt es vonseiten ZARE. cm