Am 29. November 2006 hatte die EU-Kommission Geldbußen in Höhe von insgesamt 519 Mio. Euro gegen 13 Unternehmen wegen Beteiligung an einem Kartell auf dem Markt für Butadienkautschuk und Emulsionsstyrol-Butadienkautschuk (synthetische Kautschuke, die vor allem in der Reifenproduktion verwendet werden) während unterschiedlicher Zeiträume zwischen dem 20.
Mai 1996 und dem 28. November 2002 verhängt. Jetzt hat das zuständige Luxembourger EU-Gericht die Strafe für den hauptbeschuldigten italienischen Konzern ENI von 272,25 Millionen auf 181,5 Millionen Euro gesenkt und die Geldbußen gegen zwei weitere Unternehmen – Unipetrol bzw.
deren Tochtergesellschaft Kau?uk und Trade-Stomil – aufgehoben, weil bei diesen die Beweislage nicht ausreichend gewesen sei. Die ebenfalls gegen die Strafe von 2006 angehenden Unternehmen Shell (160,88 Mio. Euro) und drei Gesellschaften der Dow Chemical (insgesamt 172,21 Mio.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2011-07-15 10:01:002011-07-15 10:01:00Urteile im Verfahren um Kautschukkartell
Der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) teilt mit, er werde vonseiten seiner Mitglieder in zunehmendem Maße mit der Vermutung konfrontiert, dass Dunlop-Winterreifen in ROF- bzw.
RunOnFlat-Ausführung – also Notlaufreifen mit verstärkter Seitenwand – “in der kommenden Saison ausschließlich an BMW-Autohäuser geliefert werden sollen”. Ob diese Befürchtung für alle derartigen Reifen gehegt wird oder nur im Zusammenhang mit solchen, welche die Sternmarkierung (so werden generell bekanntlich die Reifenmodelle speziell für die Fahrzeuge des bayrischen Autoherstellers gekennzeichnet) aufweisen, geht daraus allerdings nicht eindeutig hervor. Unabhängig davon hat der BRV Frank Titz, Director Consumer Tires der Goodyear Dunlop Tires Germany, bereits um eine Stellungnahme in dieser Angelegenheit gebeten.
In dem entsprechenden Antwortschreiben soll er die Vermutung jedenfalls nicht dementiert, darüber hinaus jedoch davon gesprochen haben, “dieses Thema einer juristischen Prüfung unterziehen zu lassen”, sagt der Reifenhandelsverband. “Es scheint sich also ein handelspolitischer Konflikt anzudeuten, der – lenkt Goodyear Dunlop nicht ein – in eine gerichtliche Auseinandersetzung münden könnte”, gibt sich der BRV in Person seines geschäftsführenden Vorsitzenden Peter Hülzer streitbar. Denn wie der BRV-Justiziar Dr.
Ulrich Wiemann erklärt, stehe es zwar jedem Unternehmen grundsätzlich frei, seine Produkte an von ihm bestimmte und zu von ihm festgelegten Preisen zu vermarkten, doch eine Exklusivbelieferung unter Ausschluss anderer Marktteilnehmer könne durchaus an (kartell-)rechtliche Grenzen stoßen. Und genau dies sieht man hier offenbar möglicherweise auf den Reifenfachhandel zukommen, sollte sich die Vermutung bestätigen. “Das Vorhaben, Dunlop-ROF-Winterreifen exklusiv an BMW-Autohäuser zu liefern, würde im Ergebnis zu einer Liefersperre und damit einer kartellrechtlich unzulässigen unbilligen Behinderung führen.
Derartige Maßnahmen sind nur ausnahmsweise und nur dann zulässig, wenn objektiv ein sachlicher Grund vorliegt. Ein derartiger Grund könnte nicht darin gesehen werden, wenn argumentiert wird, die Liefermengen reichten nur aus, um BMW-Autohäuser zu beliefern, mit denen möglicherweise eine im Vorfeld abgesprochene vertragliche Bindung besteht”, ist auch aus Wiemanns Worten herauszulesen, dass BRV durchaus gewillt ist, das Ganze gegebenenfalls einer kartellrechtlichen Prüfung unterziehen zu lassen. Selbst wenn es nicht so weit kommen sollte, hat sich der Branchenverband dennoch auf jeden Fall vorgenommen, diese Angelegenheit gegenüber dem Goodyear-Dunlop-Management zu einem Thema im Rahmen der für September anberaumten BRV-Industriegespräche zu machen.
00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2011-06-30 11:57:002013-07-08 10:48:16Droht Rechtsstreit rund um Vermarktung von Dunlop-ROF-Winterreifen?
Goodyear hat in den USA Klage gegen Continental wegen eines ehemaligen Mitarbeiters aus der Lkw-Reifenfabrik in Topeka (Kansas) eingereicht. Der Mann war neun Jahre lang bei Goodyear in der Produktion beschäftigt und habe dort Zugang zu vertraulichen Informationen über das Fabrikequipment und die Produktionsabläufe gehabt. Nachdem der Goodyear-Mann gekündigt hatte, habe er Antrag bei seinem ehemaligen Arbeitgeber gestellt, dieser möge das Geheimhaltungsabkommen mit ihm auflösen, was Goodyear in dem Wissen abgelehnt habe, ihr Produktionsexperte wolle künftig bei Continental in Mount Vernon (Illinois) arbeiten.
Dort fertigt Continental gemeinsam mit Yokohama ebenfalls Lkw-Reifen. Goodyear will jetzt beim Bezirksgericht eine Verfügung erwirken, die es der Continental untersagt, den Mitarbeiter ihres US-Wettbewerbers einzustellen. Außerdem will Goodyear, dass Continental eine Entschädigung wegen eines vermeintlichen Verstoßes gegen den “Ohio Uniform Trade Secrets Act” zahle, da die Deutschen den ehemaligen Goodyear-Mann eingestellt hätten, obwohl den Beteiligten bekannt gewesen sei, dass das Geheimhaltungsabkommen nicht aufgelöst werden würde.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2011-06-17 12:57:002011-06-17 12:57:00Goodyear und Contintental liegen in USA im Streit über Mitarbeiter
Nur etwa jeder zweite Autofahrer weiß, dass er Ärger mit seinem Kfz-Servicebetrieb auch ohne Anwalt und Gericht mit professioneller Hilfe beilegen kann. Das belegt die aktuelle Branchenstudie DAT-Report 2010. Insbesondere von den jüngeren Kfz-Nutzern unter 30 Jahren wissen nur 13 Prozent, dass es hierfür spezielle Schiedsstellen gibt.
Als neutrale Institutionen vermitteln sie bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Verbrauchern und Unternehmen und haben sich wie in vielen anderen Bereichen der Wirtschaft auch in Kfz- und Reifenhandwerk bewährt. Auch beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.V.
(BRV, Bonn) gibt es eine Schiedsstelle. Sie wird tätig in Reklamationsfällen aus Herstellung und Verkauf von runderneuerten Reifen, aus Reifenreparaturen oder Reifenservice sowie allen Dienstleistungen, die hiermit in Zusammenhang stehen. Reklamationen bei Neureifen sind jedoch auf Herstellerebene zu klären.
Ein US-Gericht hat dem Reifenhersteller Toyo jetzt einen Teilerfolg im Rechtsstreit um das seit 22 Jahren bestehende Joint Venture mit den beiden Partnern Conti und Yokohama in Mount Vernon (Illinois) beschert, berichtet Modern Tire Dealer (MTD). Demnach müssten Conti und Yokohama ihrem Partner Toyo, den sie wegen vermeintlichen Vertragsbruchs aus dem Gemeinschaftsunternehmen drängen wollen, die Lkw- und Bus-Radialreifen liefern, die seinem Kontingent entsprechen. Die unterlegenen Reifenhersteller müssten innerhalb von zwei Wochen einen Fahrplan vorlegen, aus dem hervorgehe, wann Toyo wieviele Reifen erhalte, ordnete das Gericht an und wird sich bei den Daten an den Produktionszahlen der Jahre 2008 und 2009 orientieren; wenn nötig, hätten Toyo-Ansprüche Priorität gegenüber Reifen der beiden anderen Firmen.
Toyo hat 290.000 Stück geordert, das entsprächen unter Bezug auf Gerichtsdokumente mehr als 60 Prozent des nordamerikanischen Lkw- und Bus-Reifenabsatzes von Toyo, heißt es. dv.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Andrea Löckhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgAndrea Löck2010-07-21 14:30:002010-07-21 14:30:00Teilerfolg von Toyo im Rechtsstreit gegen Conti und Yokohama
Bridgestone hat in den USA nun Klage gegen einen Vermarkter von EM-Reifen eingereicht, der neben den Marken Bridgestone, Firestone und anderen auch Reifen einer Marke namens “Amberstone” vertreibt. Laut Bridgestone profitiere Commerce Max Inc. mit Sitz in Texas zu Unrecht von der Namensähnlichkeit.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2010-03-16 09:19:002023-05-17 14:45:41Bridgestone klagt US-EM-Reifenhändler wegen Namensähnlichkeit an
Der Hersteller von Reifenruß Continental Carbon Company (CCC) war von Angehörigen des Indianerstammes der Ponca wegen Emissionen der CCC-Fabrik in Ponca City verklagt worden. Während die Ponca im Rahmen eines Vergleiches 10,5 Millionen Dollar erhalten sollen, stellt CCC für etwa 11.000 Grundstücksbesitzer von Ponca City nach einer Einzelklage weitere 800.
000 Dollar zur Verfügung, sofern Schäden durch Rußemissionen entstanden sein sollten. Continental Carbon teilt zwar nicht die Meinungen der Kläger, habe dem Vergleich jedoch zugestimmt, um den “starken Charakter” des Unternehmens zu demonstrieren und der “ethischen Verantwortung” gerecht zu werden, wie CCC-Präsident Kim T. Pan ausführt.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-08-07 09:23:002023-05-17 14:30:05Reifenrußhersteller einigt sich mit Indianerstamm
Schieds- und Schlichtungsstellen haben sich in vielen Bereichen der Wirtschaft bewährt. Als neutrale Institutionen vermitteln sie bei Meinungsverschiedenheiten zwischen Verbrauchern und Unternehmen. Gut zu wissen für Kraftfahrzeughalter: Auch beim Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseur-Handwerk e.
V. (BRV, Bonn) gibt es eine Schiedsstelle. Sie wird tätig in Reklamationsfällen aus Herstellung und Verkauf von runderneuerten Reifen, aus Reifenreparaturen oder Reifenservice sowie allen Dienstleistungen, die hiermit in Zusammenhang stehen.
Reklamationen bei Neureifen allerdings sind auf Herstellerebene zu klären. Voraussetzung für ein Schiedsverfahren ist die schriftliche Anrufung durch den Kunden oder den BRV-Mitgliedsbetrieb im Einverständnis des Kunden sobald die Streitursache bekannt wird. Ein Rechtsstreit darf bis dahin noch nicht anhängig sein.
Grundsätzlich ist der Rechtsweg jedoch freibleibend. Die Verjährung von Ansprüchen wird durch ein Schiedsverfahren gehemmt, heißt es dazu in einer BRV-Mitteilung..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-08-05 16:34:002023-05-17 14:30:09Gibt’s mal Ärger, kann BRV-Schiedsstelle helfen
Das Kartellverfahren gegen die ContiTech-Tochtergesellschaft Dunlop Oil & Marine ist kaum ausgestanden, da droht dem Schlauchhersteller neuer Ärger: Der zweitgrößte libysche Ölproduzent Waha Oil hat eine Londoner Anwaltskanzlei beauftragt, gegen Dunlop Oil vorzugehen, weil vor allem die Briten marine Schläuche an Waha geliefert haben, deren Preis aufgrund der Absprachen mit anderen Schlauchherstellern überteuert war. Waha verlangt von Dunlop Oil und möglicherweise ebenfalls von anderen Unternehmen Kompensation..
Chinesische Reifenhersteller und Exporteure bereiten offenbar eine offizielle Reaktion auf Bestrebungen der US-amerikanischen Gewerkschaft United Steelworkers vor, die die Importe chinesischer Pkw-Reifen deckeln will und dazu Klage nach dem so genannten “Trade Act” bei der US International Trade Commission (ITC) eingereicht hat. Laut der Tageszeitung China Daily sei auch das chinesische Handelsministerium bereits involviert. Chinesische Reifenhersteller sprechen von einem “diskriminierenden Fall” und von “Handelsprotektionismus” und beschweren sich darüber, dass “nicht wettbewerbsfähige” Reifenhersteller in den USA die Schuld für ihre mangelhafte Wettbewerbsfähigkeit der chinesischen Reifenindustrie anlasten will.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-05-06 12:55:002023-05-17 14:20:50China-Hersteller sehen sich in den USA „diskriminiert“