Etwa zu der Zeit, als Goodyear den Verkauf der Dunlop-Markenrechte in Amerika, Europa und Ozeanien an die japanischen Sumitomo Rubber Industries Ltd. (SRI) verkündete, hat der US-Reifenhersteller auch von Plänen gesprochen, den Produktionsstandort in Danville im Bundesstaat Virginia seines Heimatlandes neu auszurichten. Demnach sollen in dem Werk keine Lkw-Reifen mehr hergestellt werden, sondern ist im Zuge des weltweiten Transformationsplans des Konzerns für dort eine „Refokussierung auf Mischungen und die Luftfahrtindustrie“ angedacht, wie dazu einer Stellungnahme des Unternehmens auf Anfrage unserer Verlagsgruppe zu entnehmen ist. Hintergrund: Die Goodyear-Reifenfabrik in Danville ist 1966 eröffnet worden, wobei ursprünglich Flugzeugreifen vor Ort hergestellt wurden, bevor der Standort im Laufe der Jahre dann jedoch die Produktion von Lkw-Reifen übernahm.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2025/01/Goodyear-Reifenwerk-Danville.jpg7501000Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2025-01-15 11:29:562025-01-15 11:29:56Zukünftig keine Lkw-Reifenfertigung mehr im Goodyear-Werk Danville
Nach der Insolvenz der Recaro Automotive GmbH will die italienische Proma Group den Anbieter von Automobilsitzen mit Sitz in Kirchheim unter Teck übernehmen. Eine entsprechende Investitionsvereinbarung haben beide Seiten unterzeichnet, und demnach hat auch die Übergangsphase bereits begonnen. Die Italiener werden – heißt es in einer Mitteilung dazu – den Betrieb mit mehreren Mitarbeitern aus […]
Nach der Ankündigung „struktureller Maßnahmen“ in und außerhalb Deutschlands präzisiert Schaeffler nun, was das für einige Standorte außerhalb der Heimat des Industrie- und Automobilzulieferers mit Hauptsitz in Herzogenaurach bedeutet. Demnach steht dabei insbesondere die Konzernsparte Bearings & Industrial Solutions im Fokus, zumal diese nach Unternehmensangaben „mit anhaltender Konjunkturschwäche, strukturellen Problemen sowie erhöhter Wettbewerbsintensität“ konfrontiert sei. Aber auch die Sparte Powertrain & Chassis ist von den Maßnahmen betroffen aufgrund der – wie es heißt – anhaltenden Transformation der Automobilzuliefererindustrie unter Berücksichtigung rückläufiger Volumina in der Verbrennungstechnologie in Europa. Konkret will Schaeffler die Lagerproduktion am Standort Berndorf (Österreich) einstellen und die Fertigung von Kupplungen in seinem Werk in Sheffield (Großbritannien) aufgeben.
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Einerseits dokumentiert der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk (BRV) mit seinem aktuellen Branchenbarometer für das vierte Quartal des noch laufenden Jahres im Vergleich zur vorherigen Erhebung in diesem Frühjahr eine stark gestiegene Stimmung im Reifenfachhandel. Was wohl nicht zuletzt der bisher einigermaßen positiven Absatzentwicklung im deutschen Reifenersatzgeschäft geschuldet sein dürfte. Andererseits meldet der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) rückläufige Umsätze seiner Mitglieder und befürchtet er zudem den Verlust an globaler Wettbewerbsfähigkeit der mehr als 200 Unternehmen, deren Interessen er vertritt – und dazu gehören nicht zuletzt bekanntlich auch Hersteller von Reifen. Es scheint also, als sei die Gemütslage der Branchenvertreter hier wie da eine völlig andere in Abhängigkeit davon, welche der beiden Seiten man betrachtet.
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Der auf das Off-Highway-Segment spezialisierte indische Reifenhersteller BKT (Balkrishna Tyres) hat seinen Nachhaltigkeitsbericht für das Geschäftsjahr 2023-2024 vorgelegt. Er ist der dritte dieser Art des Unternehmens sowie sein zugleich sein zweiter Business Responsibility and Sustainability Report (BRSR). Der an den internationalen Standards der Global Reporting Initiative ausgerichtete Bericht wurde vom Bureau Veritas validiert, was sicherstellen soll, dass sämtliche aufgeführten Ergebnisse und Fortschritte das Ergebnis von Praktiken sind, die transparent und überprüfbar sind und mit den globalen Erwartungen an Nachhaltigkeit übereinstimmen. Die darin enthaltenen Daten bestätigen demnach das ganzheitliche Herangehen an Nachhaltigkeit von BKT während des Berichtszeitraums und unterstrichen insofern die „Verpflichtung des Unternehmens zu den Prinzipien der nachhaltigen Innovation sowie zu sozialer, ökologischer und unternehmerischer Verantwortung“.
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Angesichts einer im Gegensatz zu optimistischen Zukunftsprognosen für den weltweiten Markt in den vergangenen Jahren in Europa rückläufigen Nachfrage nach runderneuerten Reifen will der seit 2007 zu Bridgestone gehörende Anbieter von Runderneuerungslösungen Bandag seine Produktionsstätte entsprechender Materialien in Lanklaar (Belgien) schließen. Schon in der ersten Hälfte des Jahres des kommenden Jahres soll es so weit sein. Dementsprechend startet man nun den entsprechenden Informations- und Konsultationsprozess rund um das Werk, in dem derzeit 111 Mitarbeiter beschäftigt sind.
„Die Geschäftsführung von Bandag ist sich der möglichen Auswirkungen der geplanten Schließung bewusst. Wir beabsichtigen, den Prozess mit Respekt und Rücksicht auf die betroffenen Mitarbeiter zu gestalten“, sagt Werksleiter Jan Deneir. „Wir sind bestrebt, während des gesamten Informations- und Konsultationsprozesses einen konstruktiven und transparenten Dialog mit den Sozialpartnern und allen Beteiligten zu führen. Im Falle einer Schließung verpflichtet sich Bandag zur Ausarbeitung eines fairen Sozialplans und wird die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die betroffenen Mitarbeiter bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz zu unterstützen. Wir werden auch psychologische Unterstützung für alle anbieten, die dies benötigen“, ergänzt er.
In seiner Produktionsstätte für runderneuerte Reifen im belgischen Lanklaar beschäftigt Bandag nach eigenen Angaben derzeit 111 Mitarbeiter (Bild: NRZ/Arno Borchers)
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/09/Bandag-Reifen.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2024-09-13 12:05:582024-09-13 19:14:18Belgisches Bandag-Runderneuerungswerk vor dem Aus
Noch hat der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) zwar keine offiziellen Zahlen zur Entwicklung der Branche im ersten Halbjahr vorgelegt. Doch in einer Mitteilung heißt es vorab, die Monate April bis Juni hätten „keine Verbesserung der gegenüber dem Vorjahr rückläufigen Branchenkonjunktur“ mit sich gebracht. Mehr noch: In Summe sollen Umsatz, Absatz und Produktion der deutschen Kautschukindustrie nach dem ersten Halbjahr fast fünf Prozent niedriger liegen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum 2023, der – wie der WdK es formuliert – „keinesfalls eine expansive Branchenlage vorweisen konnte“. Die Bedingungen für wirtschaftliches Wachstum blieben erschwert, wie der Branchenverband mit Blick auf die Auftragseingänge ergänzt und über die Sommermonate fürs Inland von einer weiterhin rückläufigen sowie fürs Ausland von einer allenfalls auf der Stelle tretenden Geschäftsentwicklung ausgeht. „Für das Gesamtjahr 2024 ‚summiert‘ sich die Einschätzung des Absatzpotenzials durch die Branchenunternehmen auf minus vier Prozent. Damit dürften sich die Hoffnungen auf eine Geschäftsbelebung auf das Jahr 2025 verschieben“, schlägt der WdK aber nicht nur deshalb Alarm.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/07/Naturkautschuk.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2024-07-25 10:58:522024-07-25 10:58:52Umsatz, Absatz und Produktion der Kautschukindustrie weiter rückläufig
Die Yokohama Rubber Co. Ltd. will ein neues Pkw-Reifenwerk in China bauen. Es soll im Distrikt Qiantang der Stadt Hangzhou in der Provinz Zhejiang entstehen und zunächst für eine jährliche Produktionskapazität von neun Millionen Reifen ausgelegt sein. Wobei eine spätere Erweiterung jedoch bereits mit eingeplant wird. Für den Bau wird der japanische Reifenhersteller eigenen Worten zufolge knapp zwei Milliarden chinesischen Renminbi bzw. fast 37 Milliarden japanische Yen in die Hand nehmen, was je nach Wechselkursverhältnis einer Summe im Bereich von irgendwo zwischen gut 210 bis hin zu rund 250 Millionen Euro entspricht. Für den Start der Produktion in dem neuen Werk wird das zweite Quartal 2026 anvisiert.
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Ende vergangener Woche haben 40 Arbeitnehmervertreter bei der zweitägigen „Betriebsrätekonferenz der Reifenwerke“ ein vierseitiges Forderungspapier für den Erhalt der Reifenproduktion in Deutschland beschlossen und unterzeichnet. Botschaft der sogenannten „Kasseler Erklärung“ ist laut der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE), dass sich mit Reifen Made in Germany „bis heute gutes Geld verdienen“ lasse, es hier die nötigen Fachkräfte und das nötige Know-how gebe, Politik und Unternehmen dafür allerdings bestimmte Voraussetzungen schaffen müssten. „Wir wollen, dass Reifen ein Hochtechnologie- und Zukunftsprodukt des Industriestandorts Deutschland bleiben“, betont IGBCE-Vorstandsmitglied Francesco Grioli. „Wir sollten unsere Standortvorteile nicht leichtfertig aufgeben und Wissen, Erfahrung und Können zum Fenster rauswerfen“, mahnt er angesichts der angekündigten Werksschließungen seitens Goodyear und Michelin. Damit drohe der Branche der Kahlschlag, betreffe dies doch immerhin vier der zwölf in Deutschland noch bestehenden Reifenwerke und dem Wegfall von insgesamt 3.300 Arbeitsplätzen.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/03/Grioli-Francesco.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2024-03-11 12:14:082024-03-11 12:14:08„Kasseler Erklärung“ für den Erhalt von Reifen Made in Germany
Laut Michael klein, Präsident des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK), braucht die Industrie am Standort Deutschland dringend Entlastung, wobei er insbesondere von einer als überfällig bezeichneten Senkung der Unternehmensbesteuerung spricht. „Wir liegen im internationalen Vergleich mit unseren externen Kostenbelastungen einfach zu hoch. Und die Folgen für unseren Industriestandort und die Beschäftigung sind dramatisch: Durch Standortverlagerungen ins Ausland verliert allein unsere Branche in den nächsten zwei Jahren fünf Prozent aller Beschäftigten“, sagt er. Dies wohl nicht zuletzt mit Blick auf die von Goodyear und Michelin angekündigten Schließungen von Reifenwerken hierzulande und darauf, dass die deutsche Industrie immer wieder – und bis dato offensichtlich erfolglos – eine Absenkung der nationalen Körperschafts- sowie Gewerbesteuern gefordert habe.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/02/Klein-Michael.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2024-02-16 12:07:392024-02-16 12:11:37Kostenbelastungen der deutschen (Kautschuk-)Industrie „einfach zu hoch“