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Goodyear und Michelin wollen innovative Reifensysteme schneller auf den Weg bringen

Die Reifenriesen Michelin und Goodyear haben beschlossen, im Rahmen eines Jointventure an der Entwicklung von Spitzentechnologien im Bereich Notlaufsysteme zusammenzuarbeiten. Beide Hersteller bringen ihre Eigenentwicklungen (PAX bzw. EMT) in die Partnerschaft mit ein.

PAX als Option beim Renault Scénic

Renault wird im Rahmen des Genfer Automobilsalons vermutlich bestätigen, dass das Modell Scénic ab Mitte des Jahres optional auch mit Michelins PAX-System geordert werden kann. Damit wären die Franzosen der erste Fahrzeughersteller, der dies für ein Volumenmodell anbietet. Der bei dem System verwendete Reifen soll den Namen „Spacity“ tragen.

„Smart Tyre System“: Zusammenarbeit von TRW und Michelin

Michelin und TRW Automotive Electronics wollen zusammen ein neues Reifendruckkontrollsystem entwickeln, wobei die Franzosen ihre PA-Technologie mit in das Projekt einbringen. Die zugrunde liegende Technik des neuen Systems wurde bereits im Rahmen einer Konferenz über elektronische Komponenten im Transportwesen in Detroit vorgestellt. Es soll vor falschem Luftdruck und schleichendem Druckverlust warnen bevor es zu einer kritischen Situation kommen kann, während PAX dafür verantwortlich ist, dass der Reifen im Falle eines plötzlichen, völligen Druckverlustes nicht von der Felge rutscht.

Rad-Reifen-Systeme

In einem zweiteiligen technischen Beitrag in der August- bzw. September-Ausgabe unserer Fachzeitschrift beleuchten wir die Entwicklung von Rad-Reifen-Systemen, eine Geschichte voller Mißverständnisse und Fehleinschätzungen. Ein Rückblick (Teil 1) dient dabei vor allem einem gewissermaßen „vergessenen“ Aspekt: Daß sich nämlich selbst ausgewiesene Technikexperten nicht darauf verständigen konnten, über das gleiche zu reden und sich daraus resultierend Fehleinschätzungen bezüglich der Möglichkeiten zur Markteinführung solcher Systeme ergaben.

Vor allem kam es immer wieder dazu, daß die eine Seite ein völlig neues Rad-Reifen-System mit systembedingt vielseitigen Verbesserungen der Gebrauchseigenschaften im Auge hatte, während sich der vom Erfinder ausgesuchte Partner (ein anderer Reifenhersteller oder ein Automobilbauer) lediglich auf den Aspekt Notlauf- oder Pannensicherheit kaprizierte. Beispielhaft ist noch Continentals CTS in Erinnerung, das von den Hannoveranern ob seiner breiten Möglichkeiten der Optimierung von Gebrauchseigenschaften bewertet wurde, während sich der Entwicklungspartner Michelin lediglich den Aspekt Pannensicherheit herausgespickt hatte. Der historische Rückblick kann nur konstruktiven Charakter haben, wenn er vor der daraus zu ziehenden Lehre für aktuelle Projekte nicht zurückschreckt.