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BVDM meint, neue „Winterreifenpflicht“ gelte nicht für motorisierte Zweiräder

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Die jüngst in Kraft getretene Neufassung der Straßenverkehrsordnung (StVO) bzw. die damit nun konkretisierte “situative Winterreifenpflicht” hält der Bundesverband der Motorradfahrer e.V.

(BVDM) nicht nur “völlig praxisuntauglich”, sondern man weist zugleich auf Fehler im Verordnungsgebungsverfahren hin. “Durch entsprechende Verweise auf Verordnungen der Europäischen Union bezieht sich der Verordnungstext ausschließlich auf vierrädrige Kraftfahrzeuge und deren Bereifung. Dies war sicherlich vonseiten des Verordnungsgebers so nicht gewollt, aber der Wille ersetzt nicht einer saubere Gesetz- und Verordnungsgebung und die liegt hier unserer Meinung nach nicht vor, sodass entgegen allen Meldungen zur Winterreifenpflicht auch für motorisierte Zweiräder diese juristisch wohl nicht zu halten sein wird”, begründet der BVDM seine Sicht der Dinge.

Darüber hinaus gibt man zu bedenken, dass “praktisch keine Winterreifen für Motorräder auf dem Markt angeboten” würden. Die wenigen erhältlichen Modelle mit einer M+S-Kennzeichnung seien in der Regel lediglich für die Bereifung von Enduros und Geländemaschinen vorgesehen. “Sie sind für eher leistungsschwächere Motorräder mit entsprechend geringer Tragkraft und stark eingeschränktem Geschwindigkeitsbereich konzipiert und werden nur in wenigen Größen produziert, welche nicht den gängigen und in größeren Stückzahlen verkauften und am Markt befindlichen Motorrädern entsprechen”, leitet der BDVM daraus in Kombination mit der in Deutschland praktizierten Reifenbindung de facto ein Fahrverbot für Motorräder bei den in dem entsprechenden StVO-Passus beschriebenen Witterungsbedingungen ab.

“Jenseits einer juristischen Diskussion und Auseinandersetzung streben wir durch Gespräche mit dem Bundesverkehrsministerium eine inhaltliche Klarstellung an, welche der Wirklichkeit für Motorräder auf Deutschlands Straßen Rechnung trägt. Dazu ist möglichst schnell eine offizielle Klarstellung für eine Ausnahmeregelung für Motorräder wegen praktisch komplett fehlender Umsetzungsmöglichkeit herbeizuführen”, gibt sich der Verband gesprächsbereit. cm.

Langsam kommt die Winterreifenpflicht. Dafür aber gewaltiger?

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So wie es aussieht, kommt die für Deutschland angekündigte Winterreifenpflicht jetzt wahrscheinlich ab Anfang November. Denn am 5. kommenden Monats wird dem Bundesrat wohl eine entsprechende Vorlage zwecks Änderung der Straßenverkehrsordnung (StVO) zur Abstimmung vorgelegt, nachdem dies – anders als ursprünglich erwartet – bei der letzten Sitzung der Länderkammer Mitte Oktober noch nicht der Fall gewesen ist.

Dem Verordnungsentwurf ist zu entnehmen, dass der bisherige Paragraf 2 Absatz 3a der StVO rund um die an die Witterungsverhältnisse anzupassende Kfz-Ausrüstung inklusive der in diesem Zusammenhang besonders hervorgehobenen “geeigneten Bereifung” durch einen neuen Passus ersetzt werden soll. “Bei Schneeglätte, Schneematsch, Reifglätte oder Glatteis darf ein Kraftfahrzeug nur mit Reifen gefahren werden, deren Laufflächenprofil, Laufflächenmischung oder Aufbau für die genannten winterlichen Wetterverhältnisse ausgelegt sind (Winterreifen)”, lautet er. Gleichzeitig will man offenbar die Bußgelder für Verstöße gegen diese Vorschrift erhöhen bzw.

gegenüber den bisherigen Sätzen verdoppeln: Für das Fahren ohne Winterreifen bei winterlichen Wetterverhältnissen möchte man zukünftig 40 Euro kassieren und 80 Euro, wenn es dadurch zusätzlich noch zu Verkehrsbehinderungen kommt. Den Anforderungen an Winterreifen werden gemäß dem Gesetzesentwurf in Anlehnung an die Verordnung 661/2009 des Europäischen Parlamentes – so wörtlich – “alle Reifen gerecht, die mit einem M+S- oder Schneeflockensymbol gekennzeichnet sind oder als Allwetter- bzw. Ganzjahresreifen bezeichnet werden”.

Ob die neue Regelung in dieser Formulierung der Weisheit letzter Schluss ist, darf aber guten Gewissens bezweifelt werden. Denn gemäß der Verwendung des Wörtchens “oder” bei der Beschreibung von Winterreifen würde es ja vollkommen ausreichen, wenn ein Produkt von seinem Hersteller als Allwetter- bzw. Ganzjahresreifen deklariert wird.

Auch dass jeder M+S-markierte Reifen automatisch zum Winterreifen gemacht wird, kann nur als suboptimal bezeichnet werden. Schließlich sind bekanntermaßen Reifen im Markt erhältlich, die schon allein aufgrund ihrer Profilierung von jedem Fachmann eindeutig als Sommerreifen identifiziert werden, aber trotzdem das M+S-Symbol auf der Seitenwand tragen. Und solchen “Pseudowinterreifen” hat der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC) im vergangenen Jahr bereits nach entsprechenden Tests die Eignung für winterliche Straßenverhältnisse abgesprochen.

Kritisch ist ebenfalls zu werten, dass keine Mindestprofiltiefe von vier Millimetern für Winterreifen vorgesehen zu sein scheint. Aber vielleicht wird bei dem Entwurf ja noch nachgebessert. christian.

Gelb, rot, blau – Contis Mehrmarkenstrategie mit Blick auf Winterreifen

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ContiWinterRoadshow 2010

Mittlerweile sind sie aus der Branche nicht mehr wegzudenken: die alljährlich rund um den Start in das Umrüstgeschäft terminierten Informationsveranstaltungen der Reifenindustrie in Sachen Winterreifen. So hat sich Ende September dieses Jahres auch die Continental AG wieder auf “WinterRoadshow” begeben. “Aufhänger” war dabei diesmal die Mehrmarkenstrategie des Reifenherstellers.

Genauer gesagt hat man die Winterreifen der drei Hauptmarken – Continental, Uniroyal und Semperit – erstmals in Bezug auf ihre Eigenschaften bzw. Positionierung in einem Vergleich gegenübergestellt. Dabei ging einerseits um solche Dinge wie deren im Markt wahrgenommenes Erscheinungsbild.

In vielen (Branchen-)Köpfen sind diesbezüglich sicherlich längst solche Schlagwörter respektive Claims wie Premium bzw. Sicherheit auf höchstem Niveau (Conti), Nässespezialist bzw. “der Regenreifen” (Uniroyal) oder Winterspezialist bzw.

“alpenbewährt” (Semperit) verankert. Mindestens ebenso geläufig dürfte inzwischen die unterschiedliche farbliche Signalisation in Bezug auf die jeweilige Marke sein: Beim Conti-Auftritt in der Öffentlichkeit ist in der Regel gelb dominierend, während man mit Uniroyal eher rot und mit Semperit schließlich blau assoziiert. Abgesehen von derlei eher “weichen” Unterscheidungsmerkmalen ist der Konzern andererseits nicht davor zurückgeschreckt, auch eine “harte” Differenzierung der Winterreifen der drei Marken – also hinsichtlich ihrer technischen Leistungswerte – vorzunehmen.

christian.marx@reifenpresse.de

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Automobilklubs veröffentlichen Ergebnisse ihres 2010er-Winterreifentests

Der ADAC hat die Veröffentlichung der Ergebnisse des aktuellen, gemeinsam mit anderen europäischen Automobilklubs durchgeführten Winterreifenvergleichstests zwar erst für den morgigen Donnerstag angekündigt, doch sowohl der Österreichische Automobil-, Motorrad- und Touringclub (ÖAMTC) als auch der Touring-Club Schweiz (TCS) sind den Deutschen bereits zuvorgekommen. Schon heute ist daher klar, dass die Reifenmodelle Dunlop “SP Winter Sport 3D MO”, Goodyear “UltraGrip 7+” und Esa-Tecar “Super Grip” in der Größe 185/65 R15 T von den Testern für “sehr empfehlenswert” befunden wurden. In der zweiten getesteten Dimension 225/45 R17 H setzten sich hingegen die Fabrikate Michelin “Alpin A4”, “ContiWinterContact TS830P” sowie Dunlop “SP Winter Sport 3D” mit der besten Bewertung gegen die restlichen Wettbewerber durch.

Auch diesen drei Reifen wurde in der 225er-Größe deshalb das Prädikat “sehr empfehlenswert” verliehen. Insgesamt 28 Reifen haben sich ÖAMTC und Co. in den beiden Dimensionen vorgenommen.

“Insgesamt haben sechs Reifen mit ‚sehr empfehlenswert’ abgeschnitten, weitere 16 mit ‚empfehlenswert’. Je drei Reifen erhielten ein ‚bedingt empfehlenswert’ und ein ‚nicht empfehlenswert’”, fasst Friedrich Eppel vom ÖAMTC das Ergebnis des Tests zusammen. “Das heißt, dass mehr als drei Viertel der überprüften Reifen sehr gut bis gut sind.

Durchgefallen sind drei Reifen aus China. Sie sind durch dramatische Schwächen bei Nässe als gefährlich einzustufen”, ergänzt er. cm.

Preisvergleiche: VRÖ und Arbeiterkammer im ‚Methodenstreit’

Die Arbeiterkammer Niederösterreich (AKNÖ) hat erneut einen Preisvergleich für Sommerreifen durchgeführt und damit einen ‚Methodenstreit’ hervorgerufen. Der Verband der Reifenspezialisten Österreichs (VRÖ) kritisierte, die Übersicht würde kein reales Bild der Marktsituation widerspiegeln, da etwa die teuersten und die billigsten Preise in der Berechnung enthalten sind. Solcher Ausreißer könnten, vermutet der VRÖ, reine “Phantasiepreise” sein, die der befragte Händler in der Praxis vermutlich nur für wenige Sätze halten könne.

“Wir haben kein Problem, die Preise vergleichen zu lassen”, meint VRÖ-Generalsekretär Richard Vogel. “Wir glauben aber nicht, dass das System dazu geeignet ist.”.

Projekt „United Tyre Group“ in Österreich schon wieder am Ende

Der erst zu Beginn dieses Jahres gegründeten “United Tyre Group” (wir berichteten) wird keine Zeit bleiben zu beweisen, ob sich die großen für den österreichischen Markt gesteckten Ziele realisieren lassen. Heute wurde den Gesellschaftern der österreichischen point-S-Organisation mitgeteilt, so war zu erfahren, dass das Gemeinschaftsunternehmen zwischen der Reifen & Räder eGen und der Reifen Partner GmbH (point S Österreich) “beendet wurde, weil sich die unterschiedlichen Kulturen und Strukturen der Gesellschafter als kaum vereinbar herausgestellt haben und daher die geplante umfassende Zusammenarbeit nicht realisiert hätte werden können”..

Thomas Wohlgemuth bei Popgom für deutschen Markt zuständig

Seit 1. August ist Thomas Wohlgemuth in der Funktion als Country Manager Germany für den deutschen Ableger der Popgom genannten B2C-Onlinereifenhandelsplattform des französischen Unternehmens Tyredating tätig, an dem Michelin eine Minderheitsbeteiligung hält. Für seine neue Tätigkeit bringt er einiges an Erfahrung aus der Reifenbranche mit, denn zuvor war Wohlgemuth rund neun Jahre für den Hersteller Pirelli (dort unter anderem im Reifenfachhandels- und Autohausgeschäft) bzw.

dessen Handelstochter Pneumobil tätig. Zusammen mit – wie er selbst sagt – “derzeit sechs Leuten im Feld”, die weitere Reifenspezialisten als (Montage-)Partner für die deutsche Popgom-Plattform unter www.popgom.

de gewinnen wollen, hat er sich als Ziel gesetzt, die Planzahl von 700 Fachbetrieben möglichst noch vor Beginn der Wintersaison zu erreichen. “Das ist ein ambitioniertes Ziel, aber die Chancen stehen nicht schlecht. Täglich kommen neue Verträge rein”, weiß Wohlgemuth zu berichten, ebenso wie von weiteren offenbar vielversprechenden “Gesprächen mit ein bis zwei größeren Partnern”.

Auch die mittlerweile erreichte Zahl von täglich zwischen 20 und 30 Reifenbestellungen über die Onlineplattform hierzulande entspreche durchaus den Vorstellungen des Unternehmens so vergleichsweise kurz nach dem offiziellen Start der deutschen Site Anfang Juli. Was wohl noch nicht so ganz den Erwartungen entspricht, ist seinen Worten zufolge die Quote an Reifenlieferungen, die sich die Kunden nach Hause schicken lassen und eben nicht – so wie eigentlich gedacht – zu einem der unter www.popgom.

AutoZum 2009 will Signalgeber im Markt sein

Logo AutoZum

Wenn die “AutoZum 2009” am 14. Januar 2009 ihre Tore öffnet, wird das österreichische Branchen-Highlight erstmals mit einem Eventbereich für zusätzlichliche Attraktivität unter den Fachbesuchern sorgen. Wie der Veranstalter Reed Exhibitions Messe Salzburg mitteilt, sei es das Ziel des Eventbereiches, “den Erlebniswert für die Fachbesucher zu erhöhen.

So wird in der Halle 5 die Möglichkeit geboten, an verschiedensten Challenges teilzunehmen”. Optisch werde der Bereich durch verschiedene Eye-Catcher aufgewertet. So ist der MAN-Race-Truck des österreichischen Truckracers Egon Allgäuer ausgestellt.