Wie die französische Tageszeitung Le Monde schreibt und das Unternehmen auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG zwischenzeitlich bestätigt hat, ist es gestern früh zu Durchsuchungen dreier Goodyear-Standorte gekommen. Bei den Razzien, welche das Blatt als spektakulär und beispiellos beschreibt, ging es nicht etwa um eine etwaige Beteiligung des Reifenherstellers an vermeintlichen Preisabsprachen für seine Produkte wie vor wenigen Wochen auch bei fünf anderen Anbietern, sondern Ausgangspunkt ist vielmehr ein rund zehn Jahre zurückliegender Unfall, bei dem zwei Lkw-Fahrer ums Leben kamen. Ursächlich für das Unglück war wohl ein geplatzter Goodyear-Lenkachsreifen vom Typ „Marathon LHS II“ eines der beteiligten Fahrzeuge. Umfangreiche und in einer Fernsehdokumentation präsentierte Recherchen von Sophie Rollet – Witwe eines der beiden tödlich verunglückten Fahrer – förderten nicht nur weitere ähnlich gelagerte Vorfälle zutage. Sie fand demnach auch Hinweise darauf, dass der Hersteller von Problemen mit besagten Reifen wusste, selbst wenn er dies ebenso bestritt wie er eine Rückrufaktion für das fragliche Reifenmodell verneinte. Insofern steht heute – ein Jahrzehnt später – die Haftungsfrage nach wie vor im Raum, wobei laut Le Monde die jetzt erfolgten Durchsuchungen bei Goodyear in dessen Frankreich-Dependance nahe Paris, in der Europa-Zentrale des US-Konzerns in Brüssel (Belgien) sowie am Produktionsstandort Colmar-Berg (Luxemburg) mit alldem im Zusammenhang stehen.
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Der zur Iveco-Gruppe zählende Hersteller von Bau- und Bergbaumaschinen Astra hat sich hinsichtlich der Erstbereifung der von ihm angebotenen schweren Geländelastwagen für Produkte von Apollo Tyres entschieden. Nach der vor einem Jahr verkündeten OE-Zusammenarbeit mit Iveco bei dessen Way-Modellreihe markiert die in diesem April in Kraft getretene neue Liefervereinbarung bereits die zweite Partnerschaft beider Seiten. Sie umfasst demnach drei verschiedene „EnduTrax“-Profile jeweils in 22,5 Zoll. „Wir sind stolz darauf, unsere Beziehung zur Iveco-Gruppe durch diese neue Partnerschaft weiter zu stärken, und wir wissen, dass das Vertrauen des Astra-Teams viel über die Qualität und Haltbarkeit unserer Produkte aussagt. Der ‚EnduTrax‘ wurde für die anspruchsvollsten schweren Offroadanwendungen entwickelt, und wir freuen uns darauf, zu sehen, wie die Astra-Kunden unsere Reifen auf Herz und Nieren prüfen“, sagt Yves Pouliquen, Group Head of Sales & Marketing bei Apollo Tyres Europe. Für sämtliche Astra-Lkw der Modellreihen HD9 Rigid und HD9 Tractor stellt Apollo seinen „EnduTrax MA“ und „EnduTrax MD“ jeweils in den Dimensionen 13 R22.5 oder 315/80 R22.5 sowie den „EnduTrax MA HD“ in 385/65 R22.5 für die Montage ab Werk bereit.
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Hieß es im vergangenen Sommer noch, ein entsprechendes Rebranding sei vorerst noch nicht vorgesehen, hatte der aus Pirellis ehemaliger Nutzfahrzeugreifensparte hervorgegangene Lkw-Reifenhersteller Prometeon Ende 2023 dann allerdings doch ein erstes Profil aus seiner „Serie 02“ vorgestellt, bei dem nur noch der eigene Markenname auf der Seitenwand zu sehen ist. Wie es aussieht, setzt sich der entsprechende Markenübergang bei den Produkten des Anbieters nun weiter fort. Denn im Rahmen einer Präsentation am Fuße der Pyramiden im ägyptischen Gizeh hat die Prometeon Tyre Group unlängst zwei weitere Modelle vorgestellt, auf deren Seitenwand kein Pirelli-Schriftzug mehr zu finden sein soll, wenn sie nach einem umfangreichen Prüfprogramm – es wird von mehr als 6.000 Reifen gesprochen, die auf über 200 Millionen Kilometern unter unterschiedlichsten klimatischen Bedingungen getestet wurden – Ende dieses Jahres auch auf den europäischen Markt kommen.
Das Prometeon-Management präsentieren die beiden neuen Reifen (von links): Chief Executive Officer Roberto Righi mit Vertriebs- und Marketingleiterin Sabina Oriani sowie Chief Technology Officer Alexandre Bregantim (Bild: Prometeon)
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/05/Prometeon-Tyre-Group-zwei-neue-Reifen-ohne-Pirelli-Logo.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2024-05-10 11:55:352024-05-12 17:29:27Markenübergang von Pirelli zu Prometeon bei Lkw-Reifen geht weiter
Der in Bonn beheimatete Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk (BRV) hat jüngst Bilanz gezogen, was sie die Entwicklung im deutschen Reifenersatzgeschäft 2023 betrifft. Dabei hat die Branchenvertretung darauf hingewiesen, dass das Zahlenmaterial anders als in früheren Jahren diesmal keinerlei Informationen zu den verkauften Stückzahlen in den sogenannten Nischensegmenten – gemeint sind Reifen für Motorräder/Roller, landwirtschaftliche oder Baustellen-/Minenfahrzeuge – enthalten sind. Zu diffus sei die diesbezügliche Datenlage, so die Begründung. Darin spiele unter anderem mit hinein, dass beispielsweise in Sachen Motorradreifen ein – so der BRV – „wesentlicher [Absatz-]Teil nicht über den Reifenfachhandel, sondern über Motorradwerkstätten verkauft wird“. Genau umgekehrt wird die Situation bei Lkw-Reifen beschrieben, wo laut der aktuellen Distributionsanalyse des Verbandes der dem spezialisierten Reifenfachhandel zuzurechnende Anteil am Gesamtabsatz „nahezu stabil bei 90 Prozent“ liege und der Rest zu gleichen Teilen auf die beiden Distributionskanäle Autohäuser/markengebundene Kfz-Werkstätten und freie Kfz-Werkstätten entfalle. Und in Sachen Pkw-/SUV-/4×4-/Offroadreifen? Hier ist es laut BRV kaum noch möglich, klare Grenzen zwischen Reifenfachhandel und freien Kfz-Werkstätten zu ziehen. Marktanteilszahlen gibt es trotzdem, nur betrachten die Bonner seit einigen Jahren schon dabei die beiden zusammengefasst als einen Vertriebskanal.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/05/BRV-Distributionsanalyse-Pkw-SUV-4x4-und-Offroadreifen-2018-2023.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2024-05-03 11:50:502024-05-03 11:50:50Der Schreck ist wohl weg – B2C-Onlinereifenhandel dümpelt weiter vor sich hin
Hatte die NEUE REIFENZEITUNG auf Basis von Zahlen des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) und der European Tyre and Rubber Manufacturers‘ Association (ETRMA) schon zu Beginn des Jahres im Rahmen einer ersten vorsichtigen Bilanz des vergangenen Reifenjahres von einem insgesamt kleinen Stückzahlplus im deutschen Ersatzgeschäft berichten können, wurde diese Einschätzung zwischenzeitlich durch die vom Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk (BRV) ausgewiesenen offiziellen Marktdaten bestätigt.
Demnach hat der Absatz sowohl bei den Pkw-/SUV-/4×4-/Offroad- auf der einen und Llkw-Reifen auf der anderen Seite jeweils für sich genommen um ein Prozent im Vergleich zu 2022 zulegen können wie damit auch das Consumer-Segment insgesamt, das alle dieser Reifengattungen unter einem Hut vereint. Bei den Lkw-Reifen steht zwar ein Minus von knapp zwölf Prozent unterm Strich, aber in Summe mit den Consumer-Reifen ergibt sich immerhin in etwa eine schwarze bzw. ganz leicht grüne Null. Fürs laufende Jahr werden seitens des BRV für alle beide Teilbereiche Zuwächse um rund ein Prozent prognostiziert, was dann jedoch immer noch recht deutlich hinter dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019 zurückbliebe. Gleichwohl hat sich die schon zum Jahresende 2023 abzeichnende Erholungstendenz im ersten Quartal 2024 in Deutschland genauso wie auf europäischer Ebene fortgesetzt und ist auch der deutsche Reifenfachhandel für das laufende Jahr vergleichsweise positiv gestimmt, wenngleich etwas weniger positiv als noch vor ein paar Monaten.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/05/Reifenersatzmarkt-Deutschland-Q1-2024.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2024-05-02 13:24:102024-05-02 13:34:37Reifenmarkt auch 2024 wohl eher nicht „from zero to hero“
Onkar S. Kanwar – Chairman der indischen Apollo Tyres Ltd. – ist im Heimatland des Reifenherstellers von der All India Management Association (AIMA) für sein Lebenswerk ausgezeichnet worden. Überreicht wurde ihm diese Ehrung im Beisein weiterer Preisträger aus anderen Branchen durch Indiens Vizepräsidenten Shri Jagdeep Dhankhar. Gewürdigt damit wurde demnach Kanwars „wertorientierte Geschäftsstrategie und seine […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/04/Dhankhar-Shri-Jagdeep-links-und-Kanwar-Onkar.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2024-04-29 11:43:182024-04-29 11:43:18AIMA zeichnet Apollo-Chairman für sein Lebenswerk aus
Was für Pkw schon seit Jahren gilt, betrifft bald auch Nutzfahrzeuge: Ab 1. Juli sind Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) Pflichtausstattung für alle in der EU neu zugelassenen Fahrzeuge der Klassen N1 bis N3 (Lkw), M1 bis M3 (Busse und Wohnmobile) sowie O3 und O4 (Anhänger mit einer zulässigen Gesamtmasse über 3,5 Tonnen, darunter auch Sattelauflieger). „Das bedeutet mehr Aufwand und Herausforderungen für Transportunternehmen und die Reifenservicebranche. Andererseits bringt die Neuerung einen wertvollen Zugewinn an Sicherheit“, sagt Christian Koch, Unfallanalytiker und Reifenexperte bei der Sachverständigenorganisation Dekra. „Besondere Herausforderungen entstehen für die Nutzer immer dann, wenn die Fahrzeuge und Anhänger in unterschiedlichen Kombinationen eingesetzt werden. Zum Beispiel, wenn ein Sattelauflieger auf Zug oder Fähre verladen und am Ziel von einer anderen Zugmaschine übernommen wird, muss die Ausstattung in Sachen RDKS aufeinander abgestimmt sein“, wie er ergänzt.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/04/Dekra-zum-Thema-Lkw-RDKS.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2024-04-29 11:35:352024-04-29 11:35:35Mehr Aufwand, aber auch mehr Sicherheit durch Lkw-RDKS
Wie schon für die Jahre 2021 und 2022 ist Goodyear im Rahmen von DAFs sogenanntem Supplier Performance Management Program auch für 2023 die höchste Lieferantenehrung zuteilgeworden. Werden die Zulieferer des Nutzfahrzeugherstellers basierend auf ihren Leistungen in zentralen Bereichen einschließlich Produktentwicklung, operativer Unterstützung und Abstimmung auf die DAF-Unternehmensziele bewertet, können sie sich in den drei Kategorien „Achiever“, „Leader“ und „Master“ qualifizieren. Dabei ist Goodyear erneut und damit das dritte Jahr in Folge in die beste davon eingestuft worden: Das „Master“-Rating ist demnach denjenigen Zulieferern vorbehalten, die kontinuierlich überragende Leistung zeigen und ihre Zusammenarbeit mit DAF aktiv pflegen. „Wir sind überglücklich, dass uns DAF bereits im dritten Jahr in Folge mit dem ‚Master‘-Rating auszeichnet“, sagt Xavier Fraipont, Vice President Commercial für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) bei Goodyear.
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Bisher in der Funktion als Director Commercial DACH (Deutschland, Österreich, Schweiz) bei der Prometeon Tyre Group hat Tino Schunath zu Beginn dieses Monats einen erweiterten Verantwortungsbereich übernommen. Denn nunmehr fungiert er bei dem aus Pirellis ehemaliger Nutzfahrzeugsparte hervorgegangenen Hersteller von Lkw- und Busreifen als CEO (Chief Executive Officer) für die DACH-Region. Dafür bringt er einiges […]
Die Falken Tyre Europe GmbH hat zum 1. Juni „europaweit strukturelle Preisanpassungen“ hinsichtlich Winterreifen ihrer Marken Falken und Sumitomo angekündigt. Pauschal könne man zwar keine Angaben dazu machen, wie genau sich die Preise dann veränderten, so Andreas Giese, Chief Corporate Officer Corporate & Product Planning bei dem Unternehmen, auf eine entsprechende Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG dazu. Was er unter anderem damit begründet, dass Preisveränderungen in Ländern mit anderen Währungen oder INCO-Terms – Abkürzung für International Commercial Terms, zu Deutsch: internationale Handelsklauseln – oft schwankten.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/04/Geld.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2024-04-22 12:53:022024-04-22 12:53:22Zum 1. Juni „Preisanpassung“ bei Falken- und Sumitomo-Winterreifen