Beiträge

Durchsuchungen an drei Goodyear-Standorten – „fahrlässige Tötung“?

, ,
Ausgangspunkt für die Razzien an Goodyear-Standorten in Frankreich, Belgien und Luxemburg ist das „Marathon LHS II“ genannte Profil des Herstellers bzw. ein tödlicher Unfall vor zehn Jahren verursacht wohl von einem damit bereiften Lkw sowie eine Reihe ähnlich gelagerter Fälle (Bild: NRZ/Christian Marx)

Wie die französische Tageszeitung Le Monde schreibt und das Unternehmen auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG zwischenzeitlich bestätigt hat, ist es gestern früh zu Durchsuchungen dreier Goodyear-Standorte gekommen. Bei den Razzien, welche das Blatt als spektakulär und beispiellos beschreibt, ging es nicht etwa um eine etwaige Beteiligung des Reifenherstellers an vermeintlichen Preisabsprachen für seine Produkte wie vor wenigen Wochen auch bei fünf anderen Anbietern, sondern Ausgangspunkt ist vielmehr ein rund zehn Jahre zurückliegender Unfall, bei dem zwei Lkw-Fahrer ums Leben kamen. Ursächlich für das Unglück war wohl ein geplatzter Goodyear-Lenkachsreifen vom Typ „Marathon LHS II“ eines der beteiligten Fahrzeuge. Umfangreiche und in einer Fernsehdokumentation präsentierte Recherchen von Sophie Rollet – Witwe eines der beiden tödlich verunglückten Fahrer – förderten nicht nur weitere ähnlich gelagerte Vorfälle zutage. Sie fand demnach auch Hinweise darauf, dass der Hersteller von Problemen mit besagten Reifen wusste, selbst wenn er dies ebenso bestritt wie er eine Rückrufaktion für das fragliche Reifenmodell verneinte. Insofern steht heute – ein Jahrzehnt später – die Haftungsfrage nach wie vor im Raum, wobei laut Le Monde die jetzt erfolgten Durchsuchungen bei Goodyear in dessen Frankreich-Dependance nahe Paris, in der Europa-Zentrale des US-Konzerns in Brüssel (Belgien) sowie am Produktionsstandort Colmar-Berg (Luxemburg) mit alldem im Zusammenhang stehen.

Sie sind noch kein Leser? Das können Sie hier ändern.

Leser werden

Möchten Sie den gesamten Beitrag lesen? Dann loggen Sie sich bitte ein. Hier einloggen

Weniger ist mehr: Goodyear will von drei bis sechs auf eins kommen

,
Laut Romain Hansen, Vice President EMEA Product Development bei Goodyear, hatte es keine technischen Gründe, mit der offiziellen Eröffnung des Ende 2022 in Betrieb genommenen und auch als Customer Colaboration Center bezeichneten Luxemburger Simulationszentrums des Reifenherstellers bis zu diesem Frühjahr zu warten (Bild: NRZ/Christian Marx)

Seit Ende 2022 nutzt Goodyear einen in seinem Innovation Center Luxemburg (GICL) installierten neuen Simulator für die virtuelle Reifenentwicklung. Mittels der hat man laut Percy Lemaire – Senior Director Tyre & Science Technology Development für die Region EMEA (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) bei dem Hersteller – zwar „seither schon einige Projekte mit führenden OEMs aus Europa, den USA und China erfolgreich abgewickelt“. Offiziell eingeweiht wurde das zugehörige und intern so auch bezeichnete Customer Colaboration Center (CCC) erst in diesem März. Das hatte allerdings keine technischen Gründe, sondern man habe einfach „auf einen guten Moment warten“ wollen, erklärt Romain Hansen, Vice President EMEA Product Development bei Goodyear. Schließlich sollte Luxemburgs Wirtschaftsminister mit dabei sein und hat sich nach seinen Worten vorher – insofern nicht zuletzt wegen der Parlamentswahlen im Oktober vergangenen Jahres in unserem Nachbarland – einfach keine frühere Gelegenheit ergeben.

Mithilfe der virtuellen Reifenentwicklung will Goodyear sein Simulationszentrum nutzen, um Reifen für noch nicht existierende Fahrzeugmodelle zu testen/validieren bzw. Anpassungen an deren Anforderungen während des Prozesses vorzunehmen und sie damit letztlich schneller auf den Markt bringen zu können (Bild: NRZ/Christian Marx)

Mithilfe der virtuellen Reifenentwicklung will Goodyear sein Simulationszentrum nutzen, um Reifen für noch nicht existierende Fahrzeugmodelle zu testen/validieren bzw. Anpassungen an deren Anforderungen während des Prozesses vorzunehmen und sie damit letztlich schneller auf den Markt bringen zu können (Bild: NRZ/Christian Marx)

Sie sind noch kein Leser? Das können Sie hier ändern.

Leser werden

Möchten Sie den gesamten Beitrag lesen? Dann loggen Sie sich bitte ein. Hier einloggen

Bis Ende des Jahres ist Bohnenkamp Benelux mit Sailun-Roadshow auf Tour

, , ,
Bei der Sailun-Roadshow hat der dafür zum Einsatz kommende VW Crafter mehrere Lkw- und Transporterreifen der Marke Sailun an Bord, damit sich Kunden selbst ein Bild von den Profilen machen können (Bild: Bohnenkamp Benelux)

Seit vergangenem Jahr importiert Bohnenkamp Benelux Lkw- und Transporterreifen der Marke Sailun bzw. fungiert exklusiver Importeur für sie in den Ländern Belgien, Niederlande und Luxemburg. Vor diesem Hintergrund ist das 1983 ursprünglich unter dem Namen Agriband gegründete Unternehmen, das dieses Jahr sein 40-Jähriges feiern kann und 2010 von dem deutschen Großhändler Bohnenkamp übernommen wurde, seit […]

Gewinner der Tire Technology International Awards stehen fest

,
Wie drei andere Reifenhersteller auch hat SRI bei den Tire Technology International Awards gleich zwei Auszeichnungen einheimsen können, worauf man – sagt Dr. Bernd Löwenhaupt, Managing Director von Sumitomo Rubber Europe – „sehr stolz“ sei (Bild: Falken Tire)

Im Rahmen Tire Technology Expo 2023 in Hannover sind auch die Gewinner der von dem Magazin Tire Technology International in insgesamt 13 Kategorien ausgelobten Awards bekannt gegeben worden. Über die Vergabe hat eine mit internationalen Journalisten und Branchenexperten besetzte Jury entschieden. cm

Sie sind noch kein Leser? Das können Sie hier ändern.

Leser werden

Möchten Sie den gesamten Beitrag lesen? Dann loggen Sie sich bitte ein. Hier einloggen

Goodyear hat in Luxemburg „keine offiziellen Pläne“ für Stellenstreichungen – Kurzarbeit

Goodyear Innovation Center

Ende Januar hatte der Goodyear-Konzern mitgeteilt, man wolle im Zuge von sogenannten „Rationalisierungs- und Umstrukturierungsmaßnahmen“ fünf Prozent der weltweiten Angestelltenstellen abbauen, in Summe 500. Welche Regionen und Geschäftseinheiten davon wie betroffen sein werden, das ist immer noch nicht bekannt, außer dass darunter „rund 90“ Stellen am Standort der Konzernzentrale in Akron (Ohio/USA) sein sollen, wie dazu das Akron Beacon Journal kürzlich berichtet hatte. Bleiben 410 Stellen.

Sie sind noch kein Leser? Das können Sie hier ändern.

Leser werden

Möchten Sie den gesamten Beitrag lesen? Dann loggen Sie sich bitte ein. Hier einloggen

Erneut ein FEDIL-Award für Goodyear

,
Wie zuletzt schon 2021 ist Goodyear auch dieses Jahr wieder mit einem Award des luxemburgischen Industrieverbandes FEDIL in der Kategorie Prozess geehrt worden (Bild: Goodyear)

Konnte sich Goodyear schon im vergangenen Jahr über eine Auszeichnung des luxemburgischen Industrieverbandes FEDIL (Fédération des Industriels Luxembourgeois) freuen, hat der Reifenhersteller auch in diesem wieder einen solchen Award verliehen bekommen – erneut in der Kategorie Prozess. Gewürdigt wird damit die Optimierung der Entwicklung von Ultra-High-Performance-/UHP-Reifen bei dem Unternehmen, das in Luxemburg bzw. in Colmar-Berg bekanntlich ein sogenanntes Innovation Center betreibt. Konkret wird damit die Kombination verschiedener Technologien und Disziplinen bei der Entwicklung solcher Reifen wie beispielsweise dem „Eagle F1 Asymmetric 6“ mittels Erweiterung bisheriger Verfahren durch den Einsatz statistischer Modelle ausgezeichnet. Zumal bei alldem mehr als 50 Leistungskriterien aufeinander abgestimmt werden müssten unter Berücksichtigung von bestehenden Zielkonflikten etwa zwischen den Nässeeigenschaften eines Reifens und dessen Rollwiderstand. cm

Sie sind noch kein Leser? Das können Sie hier ändern.

Leser werden

Möchten Sie den gesamten Beitrag lesen? Dann loggen Sie sich bitte ein. Hier einloggen

Mitglieder von Hankooks Cho-Familie müssen Steuerstrafe zahlen

Das Verwaltungsgericht Seoul hat Cho Yang-Rae, Ehrenvorsitzender von Hankook & Co., und seinem ältesten Sohn Cho Hyun-Sik, der als Berater des Unternehmens fungiert, die Zahlung einer Steuerstrafe in Höhe von umgerechnet rund 3,5 Millionen Euro auferlegt (Bild: Pexels/Ekaterina Bolovtsova)

Das Verwaltungsgericht Seoul hat unlängst entschieden, dass Cho Yang-Rae, Ehrenvorsitzender von Hankook & Co. (Muttergesellschaft von Hankook Tire & Technology), und sein ältester Sohn Cho Hyun-Sik, der als Berater des Unternehmens fungiert, eine Steuerstrafe in Höhe von zusammen knapp 4,6 Milliarden südkoreanischen Won (rund 3,5 Millionen Euro) an die örtliche Steuerbehörde zu zahlen haben. Das […]

Schnelle/flexible Goodyear-Produktionsline für (U)UHP-Reifen eröffnet

,
Für sein neues Reifenwerk im luxemburgischen Düdelingen hat Goodyear nach eigenen Angaben bereits 90 Mitarbeiter neu eingestellt worden, weitere 20 sollen noch folgen (Bild: Goodyear)

Im Herbst 2017 hatte Goodyear im luxemburgischen Düdelingen den Grundstein für sein Projekt „Mercury“ bzw. ein neues Produktionswerk speziell für Reifen gelegt, in dem solche für größere Felgendurchmesser hergestellt werden sollen. Jetzt ist der Standort für Ultra-High-Performance- bzw. UHP- und sogar UUHP-Profile, wobei hier das zweite U im Kürzel für ein noch weiteres Ultra steht, offiziell eröffnet worden. Darin hat der Konzern nach eigenen Angaben 77 Millionen Euro investiert. Das Werk soll sich dabei durch einen Industrie-4.0-Fertigungsprozess auszeichnen und somit besonders schnell/flexibel selbst kleine Losgrößen effizient produzieren können für die Nachfrage aus der Erstausrüstung und dem Ersatzmarkt. Laut Goodyear laufe der Produktionsprozess vor Ort jedenfalls viermal so schnell wie in einem herkömmlichen Werk ab, verbunden nicht zuletzt mit höheren Anforderungen an die Fähigkeiten der dort Beschäftigten. Deshalb wurden und werden die Mitarbeiter für Düdelingen entsprechend geschult. cm

Der Standort soll sich durch einen Industrie-4.0-Fertigungsprozess auszeichnen bzw. durch eine „Reaktionszeit auf Weltklasseniveau“, von der sich das Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verspricht (Bilder: Goodyear)

Der Standort soll sich durch einen Industrie-4.0-Fertigungsprozess auszeichnen bzw. durch eine „Reaktionszeit auf Weltklasseniveau“, von der sich das Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil verspricht (Bilder: Goodyear)

Sie sind noch kein Leser? Das können Sie hier ändern.

Leser werden

Möchten Sie den gesamten Beitrag lesen? Dann loggen Sie sich bitte ein. Hier einloggen

FEDIL-Award für Goodyear

,
Mit der Verleihung seines Awards in der Kategorie Prozess würdigt der luxemburgische Industrieverband FEDIL Goodyears Entwicklung eines als innovativ und umweltfreundlich beschriebenen Traktionsharzes (Bild: Goodyear)

Der luxemburgische Industrieverband FEDIL (Fédération des Industriels Luxembourgeois) hat der Goodyear Tire & Rubber Company seinen Umweltpreis 2021 in der Kategorie Prozess verliehen. Dies in Würdigung des als innovativ und umweltfreundlich beschriebenen Traktionsharzes des Reifenherstellers, das im Innovation Center in Colmar-Berg (GICL) des Konzerns für die Herstellung von Ultra-High-Performance-Reifen entwickelt wurde und Anbieteraussagen zufolge derzeit in den Profilen „Eagle F1 Asymmetric 5“ und „Eagle F1 SuperSport“ verwendet wird. Es ersetzt demnach erdölbasierte Harze, die traditionell in der Reifenherstellung verwendet werden. Laut Xavier Fraipont – Goodyears Vice President für Produktentwicklung mit Verantwortung für die EMEA-Region (Europa, Mittlerer Osten, Afrika) – sind damit gleich mehrere Vorteile für die Umwelt verbunden. cm

Sie sind noch kein Leser? Das können Sie hier ändern.

Leser werden

Möchten Sie den gesamten Beitrag lesen? Dann loggen Sie sich bitte ein. Hier einloggen

Für Schäfer Pneuservice ist die Runderneuerung „eine zukunftsträchtige Tradition“

,
Pneuservice Schaefer 1 tb

Es gibt einige Marktteilnehmer, die eher mit Sorge als mit Zuversicht auf die Zukunft der Runderneuerung blicken und dabei gedanklich die Entwicklungen der vergangenen Jahren weiterzeichnen. Dazu zählt allerdings nicht die Familie Schäfer, die seit über 20 Jahren in der Region um Trier als unabhängiger Runderneuerer den Markt bedient und dabei vielen als erster Ansprechpartner gilt. Das Produkt der runderneuerten Reifen stehe für „eine zukunftsträchtige Tradition“, sagt Jochen Schäfer, der damit aber gleichzeitig auch sein eigenes Unternehmen meint, in dem die nächste, dann dritte Generation bereits seit Jahren tief ins Tagesgeschäft eingebunden ist. Von zentraler Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit des Geschäfts sei dabei vor allem die Ausrichtung auf Premiumqualität. Nur so ließen sich auch hartnäckige Zweifler von den Vorzügen der Runderneuerung überzeugen, argumentiert er, nachdem dies vielleicht sämtliche ökologischen Argumente noch nicht vermochten.

Button Retreading Special Schriftzug1 Dieser Beitrag ist außerdem in der Runderneuerungsbeilage Retreading Special der September-Ausgabe der NEUE REIFENZEITUNG erschienen, die Sie hier auch als E-Paper lesen können. Sie sind noch kein Leser? Kein Problem. Das können Sie hier ändern.

Sie sind noch kein Leser? Das können Sie hier ändern.

Leser werden

Möchten Sie den gesamten Beitrag lesen? Dann loggen Sie sich bitte ein. Hier einloggen