Ruhe vor dem (Winterreifenan-)Sturm?
Mitte Oktober hat der Winter hierzulande erstmals seine Muskeln spielen lassen, dann aber kehrte in weiten Teilen Deutschlands ein goldener Herbst mit für die Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen zurück. Nicht gerade ideale Voraussetzungen, um Verbraucher zum Umrüsten auf Winterreifen zu motivieren. Klar: Vielfahrer und sicherheitsbewusste Autofahrer kommen so oder so, aber viele warten mit dem Wechsel auf bzw. der Neuanschaffung von M+S-Gummis halt immer noch so lange, bis es „richtig Winter“ wird. Dabei hofft die Branche auf das daraus resultierende „Sahnehäubchen“ im Reifengeschäft dieses Jahr umso mehr angesichts der beiden eher schwachen Saisons zuvor und einem 2013 weitgehend hinter den Erwartungen zurückgebliebenen Pkw-Sommerreifenabsatz. Kann man die bisherigen Monate also tatsächlich als so etwas wie die Ruhe vor einem möglichen Ansturm auf Winterreifen sehen? Eingebremst wird etwaige Euphorie diesbezüglich jedoch durch Umfrageergebnisse wie die im Rahmen des jüngsten „Trend-Tachos“: Denn bei der Erhebung, welche die Kraftfahrzeugüberwachungsorganisation freiberuflicher Kfz-Sachverständiger e.V. (KÜS) zu verschiedenen Branchenthemen regelmäßig in Zusammenarbeit mit der Zeitschrift Kfz-Betrieb durchführt, sollen 71 Prozent der Autofahrer auf die Frage, ob innerhalb der nächsten sechs Monate ein Winterreifenkauf anstehe, mit „ganz bestimmt nicht“ geantwortet haben sowie weitere 15 Prozent mit „wahrscheinlich nicht“. Insofern sind durchaus Zweifel angebracht, ob es gelingen kann, das bisher im (Pkw-)Reifenersatzgeschäft aufgelaufene Minus mit einem guten Winterreifenabsatz wieder wettzumachen. christian.marx@reifenpresse.de