Seit Montag ist die Kurzarbeit in der Reifenproduktion von Goodyear in Colmar-Berg (Luxemburg) offiziell beendet. Nach längerem Einstellungsstopp suche die Firma sogar neue Arbeitskräfte, berichten lokale Medien. Rund 170 neue Mitarbeiter würden in nächster Zeit eingestellt.
Die Produktionsauslastung von Lkw-, EM- und AS-Reifen liege derzeit wieder bei 70 Prozent, im Krisenjahr 2008 war sie zeitweise auf bis zu 40 Prozent gefallen. Die Firmenleitung schätze, heißt es, dass die volle Auslastung erst wieder in zwei bis drei Jahren erreicht sein wird. dv.
Das “Krisenjahr 2009” hat auch bei der Reiff-Gruppe Spuren hinterlassen. Wie dem jetzt veröffentlichten Geschäftsbericht für das abgelaufene Jahr zu entnehmen ist, ging der Umsatz gegenüber 2008 um 9,5 Prozent auf 305 Millionen Euro zurück. Dabei wurden die verschiedenen Geschäftsbereiche sehr unterschiedlich von der wirtschaftlichen Misere getroffen.
Während im Reifengeschäft mit 199 Millionen Euro sogar ein Umsatzzuwachs von 3,9 Prozent verbucht werden konnte, fiel der Technische Handel aufgrund seiner – wie es heißt – “starken Verbindung zur Industrie” bzw. seiner Abhängigkeit von der Automobilindustrie und dem Maschinenbau in Sachen Umsatzvolumen um 28 Prozent auf 95 Millionen Euro zurück. Und auch die Fertigung R.
E.T. Elastomertechnik musste einen Rückgang von 23 Prozent verkraften.
“Eines der schwierigsten Jahre, wenn nicht das schwierigste, in der 100-jährigen Firmengeschichte der Reiff-Gruppe”, so das Fazit von Eberhard Reiff, Vorsitzender der Geschäftsführung, im Rückblick auf 2009. Doch die seit dem vierten Quartal des zurückliegenden Jahres zu beobachtende Belebung des Geschäftes stimme zuversichtlich. Zufrieden zeigen sich die beiden Brüder Eberhard und Hubert Reiff mit dem Geschäftsverlauf der ersten fünf Monate des laufenden Jahres.
In allen Geschäftsbereichen sei schnell wieder “Boden gutgemacht” gemacht worden. Im Bereich Technische Produkte rechnet man bis Ende des Jahres mit einem Umsatzplus von rund zehn Prozent und im Reifengeschäft will die Reiff-Gruppe 2010 ebenfalls mehr Umsatz erwirtschaften. Das Unternehmen hat sich selbst als Ziel gesetzt, die Hälfte des 2009 verlorenen Gesamtumsatzes der Gruppe in diesem Jahr wieder aufzuholen.
Bei Daimler glaubt man, dass der weltweite Markt für Nutzfahrzeuge die Talsohle erreicht hat. Deswegen gibt sich der im Vorstand des Unternehmens für das Nutzfahrzeuggeschäft verantwortliche Andreas Renschler mit Blick auf das Jahr 2010 denn auch vorsichtig optimistisch. “Wir sehen in unseren Auftragseingängen in vielen Regionen zumindest den Beginn einer leichten Markterholung 2010”, so Renschler.
Wie er sagt, habe man im zurückliegenden Jahr einen deutlichen Rückgang des Nutzfahrzeugmarktes – für Europa ist von einem Minus von bis zu 50 Prozent die Rede – verkraften müssen. Dass man vor diesem Hintergrund allein mit Kurzarbeit und ohne Entlassungen bei der Stammbelegschaft an den eigenen Nutzfahrzeugstandorten in Stuttgart, Mannheim, Ulm, Wörth, Gaggenau und Kassel ausgekommen sei, führt Renschler auf eine gute Vorbereitung der Werke hierzulande zurück. “Wir haben sehr hohe Arbeitszeitkonten gehabt, von denen wir partizipiert haben.
Wir haben einen Teil unserer temporären Arbeitskräfte abbauen müssen und konnten so die Beschäftigung in den deutschen Nutzfahrzeugstandorten nachhaltig sichern”, sagt der Nutzfahrzeugvorstand und wünscht sich, dass auch in diesem Jahr Unternehmen, Mitarbeiter und die Betriebsräte vor Ort an einem Strang ziehen. “Und ich denke alle, die daran beteiligt waren, an jedem Standort – die Mitarbeiter, die Führungskräfte, die Betriebsräte – haben das gemacht und haben einen hervorragenden Job gemacht. Und ich bin deshalb auch für 2010 zuversichtlich, dass es uns gelingen wird.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2010-01-04 11:26:002023-05-17 14:37:44Stabilisierung auf dem Nfz-Markt laut Daimler in Sichtweite
Nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten haben das Management und die Mitarbeiter des mit 11.800 Beschäftigten größten deutschen Bosch-Standortes Feuerbach in Gesprächen ein Verhandlungsergebnis erzielt, wonach das Unternehmen bis Anfang 2013 auf betriebsbedingte Kündigungen verzichtet. Im Gegenzug dafür soll sich die Arbeitnehmerseite künftig an den Kosten der Kurzarbeit beteiligen.
Die zum 1. Januar in Kraft tretende Vereinbarung sehe vor, dass die Beschäftigten fast 50 Prozent der sogenannten Remanenzkosten tragen, die ansonsten allein vom Unternehmen zu schultern wären, schreibt das Blatt. Wie es weiter heißt, wolle man das Ganze nun über einen Fonds finanzieren, in den allen Mitarbeiter – also auch Führungskräfte – einzahlen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2009-12-18 08:31:002023-05-17 14:37:57Bis 2013 keine betriebsbedingten Kündigungen bei Bosch in Feuerbach
Wie Autohaus Online unter Berufung auf Informationen der Stuttgarter Nachrichten meldet, wird es aufgrund der anhaltenden Branchenkrise auch im kommenden Jahr verkürzte Arbeitszeiten bei dem Automobilzulieferer Bosch geben. Demnach ist das Unternehmen auf der Suche nach individuellen Lösungen – Kurzarbeit oder verkürzte Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich – für seine Standorte, entsprechende Verhandlungen mit den Betriebsräten sollten in den kommenden Wochen abgeschlossen werden. Wie es weiter heißt, arbeiten von den 114.
000 Bosch-Beschäftigten hierzulande derzeit rund 30.000 kurz und für 27.500 sollen momentan verkürzte Arbeitszeiten gelten.
Die Arbeiter in der Pirelli-Pkw-Reifenfabrik im englischen Carlisle können endlich wieder mehr arbeiten. Nachdem der Hersteller bereits im vergangenen November die sogenannte “Guaranteed Week”, also die garantierte Mindestarbeitszeit für die Mitarbeiter ausgesetzt hatte, sei sie nun mit sofortiger Wirkung wieder eingeführt. Wie Pirelli in Großbritannien mitteilt, werde die Produktion der Fabrik ab Oktober wieder erhöht, mache sich doch mittlerweile eine Stabilisierung der Nachfrage in Europa bemerkbar.
Der Reifenhersteller betont allerdings gleichzeitig, dass sich diese Situation auch kurzfristig wieder zum Negativen verändern könnte, so unsicher sie die aktuelle Marktsituation. Seit vergangenem November musste Pirelli in Carlisle immer wieder die Produktion vorübergehend wochenweise schließen und hatte sogar mehrere Dutzend Arbeiter entlassen..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2009-09-30 14:54:002023-05-17 14:34:34Pirelli kehrt in Carlisle wieder zur normalen Produktion zurück
Im Rahmen einer Pressekonferenz anlässlich der IAA hat Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung, Details zur erwarteten Umsatzentwicklung 2009 bei dem Automobilzulieferer bekannt gegeben. Als Folge des Konjunktureinbruches rechnet das Unternehmen in diesem Jahr demnach mit einem Umsatz in der Größenordnung von voraussichtlich 38 Milliarden Euro, was um etwa 15 unter dem Vergleichswert des Vorjahres läge. Für den Geschäftsbereich Kraftfahrzeugtechnik wird sogar ein um rund 20 Prozent sinkender Umsatz erwartet.
“Dies wird zu einem deutlich negativen Ergebnis führen”, teilt der Konzern mit. Ende 2009 werde die Bosch-Gruppe mit voraussichtlich 270.000 rund 10.
000 Mitarbeiter weniger als zu Beginn des Jahres haben, und in der Kraftfahrzeugtechnik soll die Beschäftigtenzahl von 168.000 auf rund 160.000 sinken.
Dass diese Personalanpassungen – wie Fehrenbach sagt – “prozentual wesentlich moderater” ausfallen als der Rückgang des Geschäftsvolumens wertet der Vorsitzende der Bosch-Geschäftsführung als Beleg für den flexiblen Umgang des Unternehmens mit dem Konjunktureinbruch. Man habe mit allen zur Verfügung stehenden Flexibilisierungsmaßnahmen auf den Absatzrückgang reagiert, um einen entsprechenden Personalabbau zu vermeiden. Derzeit seien bei Bosch weltweit rund 100.
000 Mitarbeiter mit verkürzten Arbeitszeiten tätig. “Wir halten daran fest – setzen dabei allerdings auf eine anziehende Konjunktur noch in diesem Jahr”, betont Fehrenbach, der zugleich meint, erste Zeichen für eine Erholung erkennen zu können. So berichtet er für die jüngsten Monate von einer leichten Aufwärtstendenz, wenn auch ausgehend von einem sehr niedrigen Niveau.
Fehrenbach erwartet, dass der Umsatz im vierten Quartal (gemessen an einem schwachen Vorjahreszeitraum) wieder zunimmt und ein “Basiseffekt” grundsätzlich auch im kommenden Jahr das Wachstum begünstigt. “Doch bei aller Euphorie: Insgesamt könnte es noch bis 2012 dauern, bis wir das Niveau von 2007, also vor der Rezession, wieder erreicht haben”, so Fehrenbach. Bosch rechnet seinen Worten zufolge auch in den kommenden Jahren mit einer Unterauslastung seiner Kapazitäten.
In Kanada hat Michelin ein Teilzeitarbeitsprogramm bis April 2010 verlängert, das ursprünglich im August auslaufen sollte. Das melden die Nova News Now unter Berufung auf Unternehmensangaben. Dies erlaube 500 Mitarbeitern des Unternehmens weniger Arbeitsstunden zu leisten, wobei daraus resultierende Lohneinbußen durch Zahlungen aus der Arbeitslosenversicherung ausgeglichen werden.
Insofern entspricht dieses Konzept der hierzulande praktizierten Kurzarbeit. “Der Erfolg dieses Programms spricht für sich. Es erlaubt uns, Entlassungen zu vermeiden und selbst angesichts des dramatischen Nachfrageinbruches im Lkw-Reifenmarkt unsere Mitarbeiter zu halten.
Von diesem Konzept profitieren wir als Firma ebenso wie unsere Beschäftigten und der Staat. Außerdem können wir so schneller darauf reagieren, wenn sich der Markt erholt”, hat eine Unternehmenssprecherin gegenüber den Nova News Now zu Protokoll gegeben..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2009-09-11 12:14:002023-05-17 14:32:30Kurzarbeit bei Michelin Kanada wird fortgesetzt
Nach Informationen der Verkehrsrundschau plant der Fahrzeughersteller Daimler an seinen beiden Lkw-Standorten in Kassel und Gaggenau eine Verlängerung der Kurzarbeit. Wie es unter Berufung auf Aussagen einer Unternehmenssprecherin heißt, liefen bereits entsprechende Gespräche mit den Betriebsräten. Im Werk Wörth bestehe bereits eine Grundsatzvereinbarung, die dort Kurzarbeit bis zum Jahresende ermögliche.
Die Finanzierung der uneingeschränkten Betriebsfortführung im Insolvenzantragsverfahren der Kögel Fahrzeugwerke GmbH ist gesichert. Das hat Arndt Geiwitz – vorläufiger Insolvenzverwalter des Burtenbacher Trailerherstellers – am gestrigen Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Neu-Ulm bekannt gegeben. Die Gespräche mit den Banken seien durchweg positiv verlaufen und hätten zu entsprechenden Zusagen geführt.
“Kögel ist heute eine starke Marke, ein innovatives Unternehmen mit guten Produkten”, so Geiwitz. “Darüber hinaus attestiert ein unabhängiges Gutachten dem Unternehmen, dass es sanierungswürdig und auch sanierungsfähig ist”, ergänzt er. Dies alles habe die Banken überzeugt, der Betriebsfortführung zuzustimmen.
Die ausländischen Produktionsgesellschaften in Tschechien und Polen, die bislang nicht von der Insolvenz betroffen sind, sollen ebenfalls weitergeführt werden. Anfang August hatte Kögel Insolvenz angemeldet, nachdem der Gesamtmarkt für Lkw-Anhänger in den vergangenen zwölf Monaten um 90 Prozent zurückgegangen war. Geiwitz sieht eigenen Worten zufolge Chancen, Kögel als wettbewerbsfähigen Marktteilnehmer zu erhalten, ja sogar zu stärken.
“Die Insolvenz bietet die Möglichkeit, das Unternehmen und seine Strukturen leichter an die Marktgegebenheiten anzupassen, als dies ohne Insolvenz möglich gewesen wäre”, meint der Insolvenzverwalter. Es gelte jetzt Lösungen zu finden, die mithilfe von flexiblen Beschäftigungsmodellen, wie beispielsweise Kurzarbeit oder einer Transfergesellschaft, eine weitgehende Marktanpassung ermöglichen und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit von Kögel erhalten. Trotzdem werde man nicht um Personalanpassungen herumkommen.