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Erste Runde der Kautschuktarifverhandlungen endet ohne Ergebnis

Für die Woche vor der zweiten Tarifrunde am 20. Mai in Leipzig ruft die IGBCE die Beschäftigten in der Kautschukindustrie, von denen rund die Hälfte in Auto- oder Autozuliefererindustrie beschäftigt ist, zu bundesweiten Aktionen wie Tarifdemos, Kundgebungen und Versammlungen auf, um den Druck auf die Arbeitgeberseite zu erhöhen (Bild: NRZ/Christian Marx)

Die erste Tarifverhandlung für die rund 63.000 Beschäftigten in der deutschen Kautschukindustrie ist gestern in Hannover ohne Einigung zu Ende gegangen. Laut der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) hätten die Arbeitgeber zwar ein Angebot vorgelegt, doch das lehnte die Tarifkommission der Arbeitnehmervertreter eigenen Worten zufolge entschieden ab. Demnach soll die Gegenseite bei einer Laufzeit von 25 Monaten eine Erhöhung der Vergütungen in zwei Stufen um insgesamt 90 Euro sowie eine Gesprächsverpflichtung zur Schichtarbeit vorgeschlagen haben. „Das reicht vorne und hinten nicht“, betont IGBCE-Verhandlungsführerin Katharina Stihler. Positiv sei allein das Bekenntnis der Arbeitgeber zum Mitgliederbonus gewesen. Wie es weiter heißt, werde es insofern einen Vorteil für IGBCE-Mitglieder geben – wie auch immer dieser ausgestaltet sein wird. „In der nächsten Verhandlung müssen die Arbeitgeber ihr Angebot deutlich nachbessern, damit wir einen Abschluss finden, der intelligente Lösungen für die Zukunft der Kautschukindustrie bietet“, so Stihler weiter mit Blick auf die Gewerkschaftsforderungen nach einem 6,7-prozentigen Lohnplus und einer deutlichen Steigerung der Auszubildendenvergütungen bei einer Laufzeit des Tarifvertrags von zwölf Monaten.

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Noch ein Quäntchen mehr für die Beschäftigten der Kautschukindustrie gefordert

Rund die Hälfte der Beschäftigten in der Kautschukindustrie arbeitet der IGBCE zufolge in der Auto- oder Autozuliefererindustrie, wobei unter anderem die Reifenhersteller Pirelli oder Goodyear zu den großen Betrieben gezählt werden (Bild: NRZ/Christian Marx)

Mitte Januar hatte die Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) vorgeschlagen, mit der Forderung nach einem 6,5-prozentigen Lohnplus in die anstehenden Tarifverhandlungen mit dem Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) zu gehen. Diese Empfehlung wurde im Anschluss in den Betrieben und Regionen zur Diskussion gestellt mit der Folge, dass die IGBCE-Bundestarifkommission ihr Ziel nun noch ein klein wenig weiter hochgeschraubt hat. „Diese Diskussionen und Umfrageergebnisse haben uns deutlich gezeigt, dass unsere Kolleginnen und Kollegen in den Betrieben an allererster Stelle eines wollen: mehr Geld, um das alltägliche Leben besser meistern zu können und am Ende des Monats noch genug davon zu haben“, sagt IGBCE-Verhandlungsführerin Katharina Stihler. Insofern wolle man für die rund 63.000 Beschäftigten der Branche nun mit der Forderung nach einer Erhöhung der Entgelte um 6,7 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einem Bonus für Mitglieder der Gewerkschaft in die für den 24. April anberaumte erste Verhandlungsrunde gehen.

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Gewerkschaft will mit 6,5-Prozent-Forderung in die Kautschuktarifrunde gehen

„Mit unserer gut abgewogenen Forderungsempfehlung tragen wir der durchwachsenen Situation in der Kautschukindustrie Rechnung, wollen aber gleichzeitig Reallohnverluste der Beschäftigten verhindern“, erklärt IGBCE-Verhandlungsführerin Katharina Stihler (Bild: IGBCE/YouTube/Screenshot)

Bei ihrer gestrigen Zusammenkunft in Kassel hat sich die Tarifkommission der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) darauf verständigt, mit der Forderung einer Lohnerhöhung um 6,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sowie nach einem Mitgliederbonus und einer Erhöhung der Schichtzulage in die in diesem Frühjahr anstehenden Verhandlungen mit dem Arbeitgeberverband der Deutschen Kautschukindustrie (ADK) zu gehen. Denn der aktuelle Entgelttarifvertrag läuft zum 31. Mai aus.

„Für die anstehende Tarifrunde muss ich aus der Sicht [der] Pirelli-Betriebsvertretung sagen: Wir stehen als Firma gut da: Wir haben die Möglichkeit, unseren Mitarbeiter anständig partizipieren lassen zu können“, hofft Christian Grünewald, Betriebsratsvorsitzender der Pirelli Deutschland GmbH, dass die Arbeitgeberseite das genauso sieht (Bild: IGBCE/YouTube/Screenshot)

„Für die anstehende Tarifrunde muss ich aus der Sicht [der] Pirelli-Betriebsvertretung sagen: Wir stehen als Firma gut da: Wir haben die Möglichkeit, unseren Mitarbeiter anständig partizipieren lassen zu können“, hofft Christian Grünewald, Betriebsratsvorsitzender der Pirelli Deutschland GmbH, dass die Arbeitgeberseite das genauso sieht (Bild: IGBCE/YouTube/Screenshot)

Die rund 70.000 Beschäftigten der Branche „müssen höhere Lebensmittelpreise, Mieten und Energiekosten stemmen“, wie Katharina Stihler als Verhandlungsführerin der IGBCE in diesem Zusammenhang betont. Doch das Leben habe sich nicht nur in den vergangenen beiden Jahren deutlich verteuert, sondern ziehe die zwischenzeitlich gesunkene Inflation seit vergangenem Herbst auch wieder an, wie sie ergänzt. „Mit unserer gut abgewogenen Forderungsempfehlung tragen wir der durchwachsenen Situation in der Kautschukindustrie Rechnung, wollen aber gleichzeitig Reallohnverluste der Beschäftigten verhindern“, erklärt Stihler. Vor diesem Hintergrund habe die IGBCE-Tarifkommission ihre Forderungsempfehlung formuliert, laut der nicht zuletzt die Ausbildungsvergütungen „deutlich steigen“ sollen.

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