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Reifensensoren: Bosch und Pirelli wollen neue Lösungen und Funktionen entwickeln

Bosch Pirelli Cyber Tyre tb

Bosch und Pirelli wollen gemeinsam neue softwarebasierte Lösungen und Fahrfunktionen durch in Reifen integrierte Sensoren entwickeln und haben dazu jetzt eine Partnerschaft begründet. Mit den Ergebnissen, die im Rahmen des Entwicklungsvertrages zwischen den Partnern entstehen, könnten Fahrer von „mehr Sicherheit, Komfort sowie einer verbesserten Fahrdynamik“ profitieren.

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Technologiekooperation von Brembo, Magneti Marelli und Pirelli

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Brembo, Magneti Marelli und Pirelli haben eine Kooperation vereinbart mit dem Ziel, gemeinsam “führende technologische Lösungen für die italienische und internationale Automobilindustrie zu entwickeln”. Am Beispiel seines sogenannten “Cyber Tyre” (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete) verdeutlicht der Reifenhersteller, was darunter zu verstehen ist: Er soll im Rahmen der nun vereinbarten technologischen Zusammenarbeit mit Elektronikkomponenten von Magneti Marelli sowie dem Bremsen-Know-how kombiniert werden. “Die international anerkannten Fähigkeiten und Leistungen der drei italienischen Gruppen werden zu Synergien führen und zur Entwicklung von Lösungen insbesondere im Bereich Fahrzeugsicherheit, die vor dem Hintergrund der von der Europäischen Union angestrebten Grenzwerte für Kohlendioxidemissionen ab 2012 zugleich auch die Umweltbelastung reduzieren”, ist man bei Pirelli überzeugt.

Offenbar bläst Bridgestone in Europa zur Jagd auf Continental

Hatte das Handelsblatt vor nicht allzu langer Zeit in Sachen Marktführerschaft im europäischen Reifenmarkt Hankook als “aggressivsten Herausforderer” der Continental AG beschrieben, so will nach einem aktuellen Bericht der Zeitung nun auch Bridgestone den Hannoveraner diese Position streitig machen “Wir halten den europäischen Automarkt für einen der umkämpftesten der Welt. Aber wir wollen der beste und profitabelste Autoreifenhersteller in Europa werden”, wird Bridgestone-CEO Masaaki Tsuya in diesem Zusammenhang von dem Blatt zitiert. Der japanische Reifenhersteller wolle sich in Europa nicht länger mit einer Rolle in der zweiten Reihe begnügen, heißt es weiter.

“Wir können im Wettbewerb mit Conti Vorteile aus unserem globalen Netz und unseren hohen Ausgaben für Forschung und Entwicklung ziehen”, soll sich Tsuya gegenüber dem Handelsblatt darüber hinaus zuversichtlich gegeben haben, das offenbar anvisierte Ziel der Marktführerschaft in Europa erreichen zu können. Mittel der Wahl auf diesem Weg sind demnach vor allem Innovationen, wobei als ein Beispiel etwa der “intelligente Reifen” genannt wird, der Informationen über den Fahrbahnzustand an Assistenzsysteme im Fahrzeug und damit auch dem Fahrer übermitteln kann. “Wir hoffen, mit solchen Neuerungen bessere Preise durchsetzen können”, hat der Bridgestone-CEO diesbezüglich zu Protokoll gegeben.

An solchen Lösungen arbeitet aber freilich nicht nur Bridgestone allein, sondern neben anderen Reifenherstellern gerade auch Continental. Doch unabhängig davon, welchem Unternehmen die Frage nach der Serienreife solcher Sensoren im Reifen inklusive Reibwerterkennung der Fahrbahn gestellt wird, ist bis dato eigentlich fast immer nur die Antwort zu hören, dass es wohl in ein paar Jahren soweit sein könnte – und das in etwa seit den Zeiten des “Darmstädter Reifensensors” kurz vor der Jahrtausendwende. christian.

Warnsystem für Fahrbahnen mit geringer Haftung bei Conti in Entwicklung

Conti Sensorfusion

Der Automobilzulieferer Continental will sein Know-how in der Entwicklung von unterschiedlichsten Sensoren dazu nutzen, um den Fahrer zukünftig frühzeitig auf möglicherweise gefährliche Straßenabschnitte hinzuweisen. Zu diesem Zweck wurde mit Kooperationspartnern eine neue Strategie der Sensorfusion vorangetrieben. Entwickelt im Rahmen des europäischen “Friction”-Projektes und zum Teil von der Europäischen Kommission gefördert soll das neue System beispielsweise dazu dienen, Autofahrer frühzeitig etwa auf glatte Straßenabschnitte hinzuweisen.

Basis des Ganzen sind die in einem Projektfahrzeug eingebauten Sensoren, welche die Datengrundlage liefern, um die Reibung zwischen Reifen und Fahrbahn zu berechnen. Rückschlüsse auf die aktuellen Reibungsverhältnisse erlauben auf der Grundlage des dynamischen Fahrzeugverhaltens demnach unter anderem die Werte für Längs- und Querbeschleunigung, Raddrehgeschwindigkeit, Gierrate und Lenkwinkel, auf die man über die im Fahrzeug vorhandenen Sensoren Zugriff hat. Ergänzende Informationen über das Umfeld des Fahrzeugs liefern Umgebungs- und Reifensensoren.

So erfasst unter anderem etwa ein optischer Sensor Veränderungen der Menge an Licht, das von der Fahrbahnoberfläche unmittelbar vor dem Vorderrad (im Bereich zwischen 0,4 und 1,5 Meter voraus) reflektiert wird. Über Dinge wie eine Polarisationskamera, einen Leserscanner und Temperaturmessungen hinaus liefert ein im Reifen integrierter Sensor Informationen über die aktuelle Reifenverformung beim Abrollen. “Das System erkennt beginnendes Aquaplaning und liefert ein entsprechendes Warnsignal.

Durch Verarbeitung der Informationen von den Umgebungssensoren und eine Plausibilitätsprüfung anhand der Thermometermesswerte kann das System die Straßenverhältnisse erkennen – und damit auch drohende Probleme für die Reifenhaftung”, sagt Conti. Für eine Warnung des Fahrers über ein sogenanntes Head-up-Display werden demzufolge sämtliche Sensorausgangssignale und die Rechenergebnisse der Teilmodule zu einem Gesamtwert für die Haftung zwischen Reifen und Fahrbahn integriert. Diese Informationen könnten außerdem dazu dienen, Systeme zur Minderung der Unfallschwere oder Systeme zur Kollisionsvermeidung gerade bei ungünstigen Witterungsbedingungen wirkungsvoller zu machen, heißt es.

„Cyber Tyre Lean“ soll 2010 auf den Markt kommen

Nach den Informationen des Newsdienstes Auto Channel will Hersteller Pirelli einen mit einem Mikrochip ausgerüsteten „intelligenten“ Reifen 2010 auf den Markt bringen. Offenbar wird es den sogenannten „Cyber Tyre“ in zwei Ausführungen – mit und ohne den Namenszusatz „Lean“ – geben, wobei die Variante mit wohl die einfachere sein dürfte. Die soll dann auch als erstes verfügbar sein, wobei der mit dem Innerliner verklebte Sensorchip nicht nur Parameter wie Reifendruck und Temperatur messen und per RFID (Radio Frequency Identification) an ein Steuergerät im Fahrzeug übermitteln könne, sondern zudem noch Informationen wie etwa zum Typ, Herstellungsdatum oder Fertigungswerk des Reifens speichern könne, heißt es.

Auch diese Daten könnten dann per Funk aus dem Chip ausgelesen werden, der ohne Batterie auskommen soll, weil die zum Betrieb nötige Energie aus den unvermeidlichen Vibrationsbewegungen im Betrieb gewonnen wird. Als nächste Stufe wird laut Auto Channel dann der „Cyber Tyre” ohne den Zusatz „Lean” im Namen folgen, der dank eines in dem Chip integrierten dreiachsigen Beschleunigungsaufnehmers Informationen über den Fahrzustand des Autos an Sicherheitssysteme wie ESP oder ABS übermitteln könne. Diese anspruchsvollere Variante des Chips, den Pirelli dann als integralen Bestandteil des Reifens in dessen Lauffläche einvulkanisieren wolle, werde zudem den Reibbeiwert der Fahrbahnoberfläche erkennen und so noch mehr zur Erhöhung der Fahrsicherheit beitragen können.

Goodyears Technologien der Zukunft

Aus Anlass der zahlreichen Produktvorstellungen nutzten Goodyears Entwickler in Mireval ebenfalls die Gelegenheit, den anwesenden Pressevertretern Einblicke in zukünftige Technologiestandards zu geben. Jürgen Spielmann, Technologiedirektor bei Goodyear Europe, führte etwa in eine experimentelle Versuchsreihe ein, die derzeit unter Führung des amerikanischen Mutterkonzerns stattfindet..

Preisverleihung „Auto der Vernunft 2002“ in Berlin

Das Verbrauchermagazin GUTER RAT! hat Continental AG für die Entwicklung des „Intelligenten Reifen“ ausgezeichnet. Die Leserwahl fiel auf den neuartigen Reifenprofilsensor für verbesserte Fahrsicherheit. Mit Hilfe eines Chips im Reifen können Informationen über Straßenzustand oder Reifenfülldruck unmittelbar an den Fahrer weitergegeben werden.