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„Dramatische Entwicklung“ – glorreiche Zeiten im Reifenhandel vorbei

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Reifenersatzgeschäft Deutschland Januar bis November 2014

Nachdem unlängst schon die jüngsten Zahlen des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) zur Absatzentwicklung im deutschen Reifenersatzmarkt ein recht düsteres Bild des Handelsgeschäftes in Richtung Verbraucher (Sell-out) zeichnete, fällt auch das vorläufige Fazit des Bundesverbandes Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk e.V. (BRV) zum Geschäftsjahr 2014 im Reifenfachhandel nicht viel besser aus. Vielmehr spricht der Vorstand der Branchenvertretung von einer „zweifelsohne dramatische[n] Entwicklung, die unsere Branche erheblich negativ tangiert“. Gleichzeitig ist man dort überzeugt davon, dass die „glorreichen Zeiten“ im Reifenhandel nicht mehr zurückkommen werden. Insofern sei es nun endlich an der Zeit, eingetretene Pfade zu verlassen und sich fit zu machen für die nicht einfache Situation der Branche, die sich wohl auch 2015 nicht durchgreifend verbessern wird. christian.marx@reifenpresse.de

 

 

Shandong Linglong hat große Pläne für Europa und Deutschland

Linglong im Stadion tb

Einer der führenden chinesischen Reifenhersteller – Shandong Linglong mit Sitz in Zhaoyuan (Shandong-Provinz) – hat anlässlich der Unterzeichnung eines Sponsoringvertrages mit dem Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg Anfang dieser Woche auch über „mehrere strategische Entscheidungen für Investitionen in Technologie und Marketing für die europäischen Reifenmärkte“ mit der anwesenden Presse gesprochen. Der Hersteller will über das Sponsoring eigenen Aussagen zufolge auch den deutschen Markt erschließen, auch wenn das Sponsoring auf die außerdeutschen Märkte angelegt ist. In diesem Zusammenhang kündigt Linglong-CEO Dr. Feng Wang, Sohn des Firmengründers, für die kommenden drei Jahre Investitionen in Höhe von 50 Millionen Euro an, wozu auch die Errichtung eines Forschungs- und Entwicklungszentrums in Deutschland gehören soll. Auch was den eigenen Absatz betrifft, hat Linglong große Pläne für Deutschland.

Wolf-Henning Scheider wechselt als Geschäftsführer von Bosch zu Mahle

Mahle Geschäftsführung

Der Aufsichtsrat der Mahle GmbH hat mit Wirkung zum 1. Juli kommenden Jahres Wolf-Henning Scheider (52) zum neuen Vorsitzenden der Konzerngeschäftsführung bestellt. Er wird allerdings schon zum 1. April zu seinem neuen Arbeitgeber wechseln. Scheider ist seit 1987 bei dem Automobilzulieferer Bosch tätig, wobei er im Laufe seiner Karriere dort zunehmend größere Verantwortungsbereiche übernommen hat, um 2010 schließlich zum Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH bestellt zu werden und seit 2013 als Sprecher des Bosch-Unternehmensbereichs Kraftfahrzeugtechnik zu fungieren. Mit seinem Wechsel von Bosch zu Mahle und der Übernahme der Konzerngeschäftsführung wird Prof. Dr. Heinz K. Junker – seit 1996 in dieser Position – in den Aufsichtsrat der Mahle GmbH und in das stimmberechtigte Gesellschaftergremium Mabeg rücken sowie gleichzeitig damit in beiden Gremien den seit 1993 tätigen Vorsitzenden Dr. Klaus P. Bleyer ablösen. Doch auch bei Bosch hat das Ganze natürlich Folgen im Hinblick auf die Geschäftsführung. cm

Zum 1. April wird die Geschäftsführung Robert Bosch GmbH neu aufgestellt mit (v.l.n.r.) Dr. Rolf Bulander, Dr. Markus Heyn und Dr. Dirk Hoheisel

Zum 1. April wird die Geschäftsführung Robert Bosch GmbH neu aufgestellt mit (v.l.n.r.) Dr. Rolf Bulander, Dr. Markus Heyn und Dr. Dirk Hoheisel

Continental kauft deutschen Formen- und Containerspezialisten A-Z

AZ verkauft tb

Die Continental übernimmt die A-Z Formen- und Maschinenbau GmbH. Wie das Unternehmen mit Sitz im oberpfälzischen Runding-Langwitz und Spezialist auf dem Gebiet der Reifenformen- und -containertechnologie dazu mitteilt, habe der Reifenhersteller und Automobilzulieferer aus Hannover sämtliche Geschäftsanteile von den beiden bisherigen Gesellschaftern übernommen.

Systemvergleichstest direkter und indirekter RDKS

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AMS testet RDKS 1

Die Zeitschrift Auto Motor und Sport (AMS) ist im Rahmen eines vergleichenden Tests der Frage nachgegangen, ob über entsprechende Sensoren in den Reifen direkt messende Reifendruckkontrollsysteme (RDKS) und solche, die Abweichungen vom Sollfülldruck indirekt über die ABS-Infrastruktur erkennen können, gleichwertig sind bzw. wo gegebenenfalls Unterschiede bestehen. Unter anderem wurde dabei außerdem noch untersucht, welchen Einfluss die prinzipiell steiferen Seitenwände von Niederquerschnittsreifen auf die Leistungsfähigkeit eines indirekten RDKS haben. Die Versuche wurden mit einer C-Klasse von Mercedes-Benz mit Reifen der Dimension 225/50 R17 und direktem RDKS gefahren sowie mit einem VW Golf mit indirektem RDKS, an dem zum einen Reifen der Größe 235/35 R19 sowie zum anderen in der Dimension 205/55 R16 montiert wurden. Ergebnis: Alle Systeme sollen zuverlässig eine Warnmeldung angezeigt haben, wobei das indirekte Golf-System nach einer Absenkung um 0,4 bar angesprochen habe und das direkte im Mercedes bei 0,6 bar. „Das indirekte System des Golf gibt sich dabei keine Blöße, nicht mal mit den schwierig erfassbaren Niederquerschnittsreifen. Doch während der Mercedes Druckverlust auch bei Langsamfahrt in der Stadt sicher anzuzeigen vermag, machen häufige Richtungswechsel und geringe Fahrgeschwindigkeiten dem indirekt messenden System des Golf das Erkennen von Minderluftdruck schwer, die Meldung kommt in dieser Situation deutlich verzögert“, schreibt AMS. cm

Automobilklub NAF testet Winterreifen für die nordischen Märkte

NAF Winterreifentest Tabelle

Der norwegische Automobilklub NAF (Norges Automobil-Forbund) hat Winterreifen für die sogenannten nordischen Märkte getestet, die sich gegenüber Modellen für Zentraleuropa in aller Regel durch eine weichere Laufflächenmischung auszeichnen und/oder mit Spikes ausgerüstet sind. Untersucht wurden 13 Probanden mit Spikes sowie zwölf ohne. Den im hohen Norden Europas vorherrschenden Witterungsverhältnissen im Winter entsprechend ging dabei das Verhalten auf Eis mit 40 Prozent am stärksten in die Gesamtnote ein, gefolgt von den Eigenschaften auf Schnee (20 Prozent), auf nassem (15 Prozent) und trockenem (zehn Prozent) Asphalt sowie das Kriterium Komfort/Wirtschaftlichkeit (15 Prozent). Bei den Spikereifen ist Nokians „Hakkapeliitta 8“ mit einem Gesamtpunktedurchschnitt von 8,8 der Spagat am besten gelungen – hinter ihm kommen die Modelle „IceContact“ von Conti und „Ice Zero“ von Pirelli mit jeweils 8,6 Punkten als gemeinsame Zweite ins Ziel gefolgt von Goodyears „Ultra Grip Ice Arctic“ mit 8,4 Punkten. Bei den Winterreifen ohne Spikes gibt es mit dem Goodyear „Ultra Grip Ice2“ und dem Nokian „Hakkapeliitta R2“ mit je 8,2 Punkten zwei Gewinner sowie mit Contis „VikingContact 6“ und Michelins „X-Ice XI3“ mit je 7,8 Punkten auch zwei Zweite. Dritter wird der „Arctictrekker“ von Maxxis mit einem Punktedurchschnitt von 7,7. Letzter wird hier wie dort ein Sunny-Reifen, wobei der mit Spikes („Winter-Grip SN386“) einen Punktedurchschnitt von 5,9 einfahren kann und sein Bruder ohne Spikes („Snowmaster SN3830“) eine 6,1er-Wertung. cm

 

 

Reiff-Gruppe schließt nun auch ihr Lager in Karlsbad-Ittersbach

Reifen und Räder Karlsbad tb

Die Reiff-Gruppe will nun offenbar auch ihr 8.000 m² großes Lager in Karlsbad-Ittersbach schließen. Dem Vernehmen nach hat das Reutlinger Unternehmen über entsprechende Pläne heute seine Mitarbeiter am Standort informiert, an dem die Reifen + Räder GmbH – seit 1993 in die Reiff-Gruppe integriert – ansässig ist. Der Sitz der Gesellschaft selber werde aber nicht […]

Formel-1-Saison 2014 in (Reifen-)Zahlen

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Pirelli hat einige vergleichende Zahlen zu den Formel-1-Saisons der Jahre 2013 und 2014 veröffentlicht, welche die Fortschritte bei den Rennreifen für die Serie belegen sollen, die von den Italienern bekanntlich exklusiv ausgerüstet wird. Denn trotz der – wie Pirellis Motorsportdirektor Paul Hembery sagt – „revolutionären Änderungen im Reglement“ und dem damit verbundenen Einzug von Turboladern bei den Rennmotoren bzw. deren deutlich höherem Drehmoment hätten die 2014er F1-Reifen länger als 2013 ein konstantes Leistungsniveau gezeigt. Dies lasse sich nicht zuletzt an der durchschnittlichen Zahl der Boxenstopps pro Rennen ablesen, die sich mit zwei oder drei gegenüber der Saison nicht verändert habe, ergänzt er. Im Mittel fuhren alle Fahrer 2013 pro Rennen zusammen 51-mal an die Box – 2014 allerdings nur 44-mal. Dabei war im Jahr zuvor der Spanien-Grand-Prix derjenige mit den meisten Boxenstopps (80), wohingegen in der Saison 2014 Abu Dhabi diese Rolle für sich reklamieren kann mit in Summe über alle Fahrer insgesamt 58 Stopps. In beiden Jahren war der Kurs in Monza/Italien derjenige, wo die Fahrer am seltensten einen Boxenstopp einlegen mussten und 24-mal (2013) respektive 23-mal (2014) zum Reifenwechsel anhielten. cm

Zufriedenheit mit 2014 bei Gettygo – Zuversicht für 2015

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Fritz. Steffen

Aufgrund des warmen Winters können zwar auch die Betreiber der Onlinebestellplattform Gettygo keine Rekorde beim Reifenabsatz verkünden, dennoch blickt das gleichnamige Unternehmen aus Bruchsal zufrieden auf das sich langsam seinem Ende zuneigende Jahr zurück und zuversichtlich in die Zukunft. „Wir haben dieses Jahr keine Einbrüche zu verzeichnen und deutlich steigende Nutzerzahlen, das ist ein Signal, dass wir mit unserem Angebot voll und ganz auf dem richtigen Weg sind“, sagt Steffen Fritz, Geschäftsführer der Gettygo GmbH. Gut angenommen werde beispielsweise die Sortimentsausweitung auf Kfz-Teile, die auf der diesjährigen Reifenmesse bekannt gegeben wurde. „Das war für uns ein großer Schritt, und wir sind mehr als zufrieden mit der Akzeptanz des Angebots“, so Fritz. Zufrieden ist das Unternehmen auch mit der Entwicklung des Portals im französischen Markt, den man seit rund zwei Jahren über den eigenständigen Geschäftsbereich Gettygo SAS bearbeitet. „Das Plattformkonzept mit Zentralfakturierung und die Verbindung von solider und zuverlässiger Dienstleistung mit technischer Innovation überzeugt immer mehr“, berichtet Thierry Willmann, Vertriebsleiter von Gettygo SAS, bezüglich der Nutzerzahlen in unserem Nachbarland immerhin von einem rund 30-prozentigen Wachstum. Im neuen Jahr sollen das Sortiment im Bereich Kfz-Teile noch ausgeweitet und – wie es weiter heißt – die „Möglichkeiten des Internets weiter forciert“ werden. Man werde das Angebot der Onlineplattform der Entwicklung der technischen Möglichkeiten anpassen, um auch in Zukunft dem Grundsatz „Traditionell innovativ“ gerecht zu werden, so Fritz. cm

Reifen-Ihle-Runderneuerung jetzt auch verkauft – Rigdon GmbH gegründet

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Rigdon GmbH gegründet

Auch die Runderneuerung der Reifen-Ihle-Gruppe hat nun einen neuen Eigentümer gefunden. Nachdem Ende Oktober bereits die zwölf point-S-Betriebe an Reifen Müller aus Hammelburg verkauft werden konnten, sind die Verträge zum Verkauf der Runderneuerung am Standort in Günzburg seit Freitagnacht nun auch perfekt. Die R-I-G Technische Produkte GmbH geht somit an die Prolimity Capital Partners mit Sitz in Frankfurt am Main, die den Betrieb unter der neuen Gesellschaft Rigdon GmbH weiterführen wird. Wie der Geschäftsführer der Rigdon GmbH – Christoph Fluhr, Managing Partner und Mitbegründer von Prolimity – dazu gegenüber der NEUE REIFENZEITUNG betont, seien durch die Übernahme 110 von zuletzt 140 Arbeitsplätzen gerettet worden; Stellen fielen vornehmlich in Verwaltung und Nebenbetrieben weg. Mit dem jetzt stattfindenden Neustart soll insbesondere der Vertrieb gestärkt werden – eine wichtige Anpassung an das sich ändernde Vermarktungsmodell. Wie sieht der Plan in Günzburg aus?