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ETRMA mahnt stärkere Kontrolle von Reifenimporten an

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Eine stärkere Überwachung von Reifenimporten soll den Verbrauchern in der EU eine höhere Reifenqualität, erhöhte Straßensicherheit sowie einen geringeren Einfluss des Verkehrs auf die Umwelt garantieren. Das sind die Ziele der European Tyre & Rubber Manufacturers’ Association (ETRMA), die der Vorstand des europäischen Verbandes der Reifen- und Gummihersteller jüngst den zuständigen EU-Behörden übermittelt hat. Dazu haben sich der ETRMA-Vorsitzende Francesco Gori und eine Delegation von Führungspersönlichkeiten der Industrie vor Kurzem mit Siim Kallas, Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für Transport, in Brüssel getroffen und die Lage der Reifenindustrie in Europa diskutiert.

Dabei betonten sie die Bedeutung der Fertigstellung der technischen Spezifikationen für eine wirksame und rechtzeitige Umsetzung des sogenannten Reifenlabelings sowie die Notwendigkeit einer nationalen Marktaufsicht, um die Einhaltung der entsprechenden EU-Regeln bei Reifenimporten sicherzustellen. Bei den Gesprächen soll es auch um den Abbau von Handelsbarrieren bzw. einen besseren Zugang zu Märkten außerhalb der EU gegangen sein, der eigenen Aussagen zufolge für die ETRMA “eine hohe Priorität” besitzt.

Gleiches gelte für den kontinuierlichen Dialog zwischen der EU und China mit dem Ziel, gleiche Wettbewerbsbedingungen herzustellen, heißt es. “Die Diskussion über unsere Ziele und Bedenken mit dem Kommissar war konstruktiv und geprägt durch gegenseitiges Verständnis. Die Arbeit, die vor uns liegt, ist erheblich, da wir ernste Bedenken hinsichtlich der Wettbewerbsfähigkeit Europas und der Sicherstellung gleicher Wettbewerbsbedingungen sowohl innerhalb des EU-Marktes als auch im Außenhandel haben”, sagt Gori.

Deutsche Umwelthilfe will Reifenlabeling lieber heute als morgen

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Die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH) begrüßt zwar die jüngst vom EU-Parlament verabschiedete Kennzeichnungspflicht hinsichtlich Rollwiderstand, Nassbremseigenschaften und Geräuschemissionen für Reifen der Fahrzeugklassen C1 (Pkw), C2 (Llkw) und C3 (Lkw).

Doch der in Berlin beheimatete Verein fordert die Reifenhersteller zugleich auf, nicht auf die nationale Umsetzung der EU-Regelung zu warten, sondern schon 2010 das Label einzuführen und nicht erst – wie vorgesehen – ab 1. November 2012. “Das Reifenlabel ist ein wichtiger Schritt für die Effizienzsteigerung, denn damit haben Verbraucher überhaupt erstmals die Chance die Energieeffizienz von Reifen zu erkennen”, sagt DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

“Autofahrer können mit dem Label Geld sparen, den Straßenlärm mindern und zum Umweltschutz beitragen”, ist er überzeugt. Aber dies gelte nur dann, wenn die Hersteller “das Label auch verbraucherfreundlich anwenden”. Resch fordert die Reifenhersteller auf, selbst aktiv zu werden und die Kennzeichnung schon 2010 umzusetzen.

Sinnvoll und damit zugleich umwelt- und verbraucherfreundlich sei nur eine klare Kennzeichnung wie Verbraucher sie bereits von den Effizienzlabeln an Kühlschränken kennen. “Die Hersteller der spritsparsamsten und leisesten Reifen können mit dem Label einen echten Wettbewerbsvorteil erringen”, glaubt Resch und fordert darüber hinaus die Anwendung des neuen Reifenlabelings auch für die Reifen von Neufahrzeugen ein..

Europäische Automobilklubs gegen Gigaliner

Bei einer von Brian Simpson, Vorsitzender des Verkehrsausschusses, initiierten Anhörung im EU-Parlament haben Vertreter der europäischen Automobilklubs (EAC = European Automobile Clubs), der Transportgewerkschaften (ETF), des Kombiverkehrs und der Eisenbahnen (Freight on Rail) vor den negativen Auswirkungen einer eventuellen Zulassung sogenannter Gigaliner (Lastwagen mit einer Gesamtlänge von über 25 Metern und einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 60 Tonnen) auf Europas Straßen gewarnt. “Europas Straßennetz, Brücken und Parkplätze sind nicht für Megatrucks ausgelegt”, so Matthias Knobloch, Generalsekretär des EAC, zu dessen Gründungsmitgliedern der Auto- und Reiseclub Deutschland e.V.

(ARCD) gehört. “Damit würde sich das Sicherheitsrisiko nicht nur direkt durch die Konfrontation von Pkw mit ‚Monstertrucks’ im Straßenverkehr erhöhen, sondern auch indirekt durch eine allgemeine Verschlechterung des Straßenzustands”, meint er. Umfrageergebnisse hätten zudem gezeigt, dass sich eine überwiegende Mehrheit der Bevölkerung gegen eine Erhöhung der Abmessungen und des Gewichts von Lkw ausspricht: 73 Prozent der deutschen Autofahrer, 75 Prozent der Briten, 81 Prozent der Franzosen und 94 Prozent der Österreicher wollen seinen Worten zufolge demnach keine “Monstertrucks” auf ihren Straßen.

Zugleich fürchtet Reiner Mertel, Marketingchef von Kombiverkehr, dass die 60-Tonner sämtliche langjährigen Bemühungen einer Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene zunichtemachen könnten. “Die von Befürwortern von Megatrucks angepriesene Kostenreduktion bei Straßentransporten um 20 Prozent würde zu einer deutlichen Zunahme des Lkw-Verkehrs und damit der Kohlendioxidemissionen führen”, ist Mertel überzeugt. Anscheinend haben diese Argumente gefruchtet, denn EU-Verkehrskommissar Antonio Tajani soll den EU-Parlamentariern bereits versichert haben, angesichts der – wie es heißt – “Sicherheits- und Umweltrisiken von Megatrucks” keine Änderung der derzeitig zulässigen Abmessungen und Gewichten von Lkw ins Auge fassen zu wollen.

“Die sogenannten ‚long and heavy vehicles’ stehen nicht im Einklang mit den Vorstellungen des Vizepräsidenten der Kommission von nachhaltigem Verkehr”, ließ er über seinen Kabinettchef Antonio Preto verlautbaren. Eine Rückverlagerung von Warentransporten auf die Straße wäre das Gegenteil von dem, was man erreichen wolle..

EU-Parlamentarier zu Gast bei Aha!

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Skorpil Dr. Bernd links und Reul Herbert

Jüngst konnte Dr. Bernd Skorpil, Geschäftsführer der Aha! Agentur für Handelsmarketing, Herbert Reul, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzender des Ausschusses für Industrie, Forschung und Energie, begrüßen und sich mit ihm bezüglich der neuen Richtlinien zur Reifenkennzeichnung austauschen. Bekanntlich müssen Reifen für Fahrzeuge der Klassen C1, C2 und C3 ab 2012 hinsichtlich ihrer Eigenschaften in Bezug auf Rollwiderstand, die Nasshaftung und die Geräuschentwicklung gekennzeichnet werden.

Laut Skorpil hat sich Reul bei den europäischen Gremien für eine vereinfachte Kennzeichnungspflicht bzw. flexible Lösung rund um diese Thematik eingesetzt “Es wird Aufkleber und entsprechendes Informationsmaterial am Point of Sale geben. Damit ist Thema Einvulkanisierung der Informationen ebenso vom Tisch wie die Pflicht in Werbung die Kennzeichnungen aufzunehmen.

Einführung des Reifenlabels über Verordnung statt als Richtlinie geplant

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Die EU-Kommission hat einen geänderten Gesetzesvorschlag rund um die Einführung des sogenannten Reifenlabels vorgelegt, mit dem Reifen zukünftig hinsichtlich ihres Rollwiderstandes, ihrer Nassbremseigenschaften sowie den von ihnen ausgehenden Geräuschemissionen kenntlich gemacht werden sollen. Dabei geht es weniger um Änderungen im Hinblick auf die technischen Anforderungen, sondern offenbar soll das Gesetz nunmehr nicht mehr wie ursprünglich geplant als Richtlinie sondern als Verordnung abgefasst werden. Davon verspricht man sich anscheinend geringere Kosten und eine schnellere EU-weit einheitliche Anwendung.

Denn die Bestimmungen würden dann sofort gelten und nicht erst nationales Recht umgesetzt werden müssen. Der geänderte Gesetzesvorschlag kann (in englischer Sprache) unter http://register.consilium.

europa.eu/pdf/en/09/st11/st11707.en09.

EU-Vergleich: Neuwagen in Deutschland am teuersten

In 23 der 27 EU-Mitgliedsstaaten sind die Preise für neue Autos zwischen Januar 2008 und Januar 2009 gesunken. Deutschland hingegen hat erstmals die höchsten Listenpreise im EU-Vergleich, wie die EU-Kommission kürzlich in ihrem jährlichen Auto-Preisvergleich bekanntgab. Der Preisindex für Pkw fiel demnach EU-weit um 1,3 Prozentpunkte, während der allgemeine Warenindex in diesem Zeitraum um 1,8 Prozent zunahm.

Inflationsbereinigt ergibt dies einen realen Preisnachlass auf Autos von durchschnittlich 3,1 Prozent. Die Preisunterschiede zwischen Ländern der Euro-Zone und anderen europäischen Währungen nahmen krisenbedingt jedoch wieder zu. Die Pkw-Preise auf den größten EU-Märkten Deutschland (-0,9 %), Spanien (-1,1 %) und Frankreich (-0,2 %) gaben kaum nach, in Italien stiegen sie sogar um 0,9 Prozent.

Einzig in Großbritannien waren Fahrzeuge aufgrund der Pfund-Abwertung deutlich billiger (-9,7 %) zu haben. Während Pkw vergangenes Jahr in der Euro-Währungszone insgesamt im Schnitt nur um 0,9 Prozent günstiger wurden, sank der Preis in den neuen Mitgliedsstaaten sogar um 6,9 Prozent, um dort einem Zusammenbruch des Neufahrzeugmarktes entgegenzusteuern. Ausnahmen bildeten Rumänien (+3,7 %) und Ungarn (±0 %).

Nach wie vor „viele Unklarheiten“ rund um EU-Reifenlabel, sagt Conti

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Reifenlabel

Beim Reifenhersteller Continental sieht man rund um das von der EU-Kommission geplante Reifenlabel weiterhin eine Reihe von Problemen bzw. noch “viele Unklarheiten”, die es zumindest für Endverbraucher schwer interpretierbar mache. “Schon alleine die Umsetzung der Vorgaben in nationales Recht wird nicht einfach werden”, befürchtet Conti-Pressesprecher Alexander Lührs darüber hinaus.

Denn bislang sei lediglich entschieden, dass es ein Label für Reifen geben wird, viel mehr – also etwa ein genormtes Testverfahren, wie der Nassgriff bestimmt werden soll – allerdings noch nicht. Abgesehen davon sehen die Hannoveraner noch Klärungsbedarf bei den Grenzwerten, der Zertifizierung und insbesondere auch in der klaren grafischen Gestaltung des Hinweisschildes. Bislang jedenfalls seien alle Vorschläge für den Verbraucher nur schwer nachzuvollziehen.

Vor allem der Hinweis auf die – für den Autofahrer besonders wichtigen – Bremswege auf nasser Straße könne kaum richtig als solcher erkannt werden. Offenbar in dem Bemühen, dass die Bedenken des Reifenherstellers nicht fehlinterpretiert werden, wird seitens Continental jedoch betont, dass man schon jetzt Reifen im Programm habe, welche die Grenzwerte in Sachen Rollwiderstand, Nassbremsen und Geräusch problemlos erreichen und beispielsweise an den besonders verbrauchsarmen Blue-Motion-Fahrzeugen von VW montiert werden. “Solange es keine Prüfmöglichkeit und Sanktionen der Behörden gibt, ist das Ganze nicht so wirksam, wie es klingen mag”, fürchtet Lührs.

Gerade Hersteller von Billigreifen aus Ostasien würden ohnehin schon Signets auf den Reifen anbringen, deren Leistungsversprechen mit der Wirklichkeit nichts gemein hätten. “Warum solle dies dann beim Reifenlabel anders sein?”, fragt man sich bei Continental.

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RDK-Systeme schon ab 2011 Pflicht in Europa

Studien der Europäischen Union belegen, dass mehr als 64 Prozent der Pkw und mehr als 75 Prozent der Lkw mit einem Reifendruck fahren, der zu niedrig ist. Ein zu geringer Reifendruck kann bekannterweise Bremswege verlängern und das Fahrzeughandling verschlechtern. Falscher Luftdruck führt aber nicht nur zur Beeinträchtigung der Fahrsicherheit, sondern verursacht darüber hinaus zusätzliche Kosten und belastet die Umwelt.

Beträgt der Pkw-Reifendruck 0,3 bar weniger als vorgeschrieben, bedeutet das einen Kraftstoffmehrverbrauch von 1,5 Prozent. Addiert man die zusätzlichen Benzinkosten, die durch mangelhaften Reifenluftdruck von Pkw und Lkw in Europa entstehen, ergibt das eine Summe von jährlich rund sieben Milliarden Euro. Ein Vorschlag der Europäischen Kommission, der Anfang Dezember vom zuständigen Parlamentsausschuss (IMCO) abgesegnet und ins Europaparlament weitergeleitet worden ist, sieht vor, dass Reifendruck-Überwachungssysteme für alle neuen Modelle ab 2011 und für alle Neuwagen ab 2014 Pflicht werden.

Ursprünglich geplant war eine Pflicht ab 2012 für neue Modelle. Auch die verpflichtende Ausstattung neuer Pkw- und Nutzfahrzeugmodelle mit einem elektronischen Stabilitätsprogramm (ESP oder ESC) soll ab 2011 kommen. Bereits im Januar kann im EU-Parlamentsplenum über die Verordnung abgestimmt werden.

Conti Bedenkenträger in Sachen Reifenlabel

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Die EU-Kommission hat jüngst die Richtlinie für das ab 2012 geplante kombinierte Label vorgelegt, mittels dem Reifen zukünftig hinsichtlich der Kriterien Bremsleistung, Rollwiderstand und Abrollgeräusch gekennzeichnet werden sollen. Die Initiative der EU-Kommission, den Autofahrern auf diese Weise standardisierte Informationen über die Reifeneigenschaften anzubieten, wird von Continental eigenen Aussagen zufolge begrüßt. Froh ist man bei dem Reifenhersteller zudem darüber, dass das Label im Zuge des Richtlinienentwurfes nicht einseitig auf das Kriterium Rollwiderstand ausgelegt wurde.

Nichtsdestotrotz meldet man aber auch Bedenken an, wobei der stellvertretende Conti-Vorstandsvorsitzende Dr. Alan Hippe, der die Rubber Group des Unternehmens leitet und dort für die Division Pkw-Reifen verantwortlich zeichnet, “ausdrücklich auf die zu erwartenden Problemfelder bei der Umsetzung innerhalb der 27 EU-Staaten” hingewiesen wissen will. “Dazu zählt besonders die Frage nach Sanktionsmechanismen, mit deren Hilfe alle Hersteller – und damit auch asiatische Billigreifenimporteure – zur gewissenhaften Umsetzung bewegt werden können”, befürchtet er offensichtlich vor allem eine missbräuchliche Verwendung des neuen Reifenlabels.

Denn seitens Conti weiß man zwar zu berichten, dass die EU-Kommission das Fraunhofer-Institut mit einer umfassenden Studie zur Untersuchung der Umsetzung der Energieeffizienzkennzeichnungsrichtlinie in Europa beauftragt hat. Doch eine vergleichbare Studie zur Umsetzung der Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung in Deutschland soll bereits 2001 belegt haben, dass fehlende Kontrollmechanismen und Sanktionen bei solchen Selbstzertifizierungsmaßnahmen häufig Missbrauch nach sich ziehen: In diesem Fall sollen mehr als 50 Prozent der überprüften Elektrogeräte in 320 deutschen Geschäften falsch oder gar nicht gekennzeichnet gewesen sein. “Aber auch der Vorschlag greift zu kurz, das Label direkt auf unsere Produkte aufzubringen, denn die meisten Reifenkäufer bekommen ihre Reifen erst zu sehen, wenn sie bereits am Fahrzeug montiert sind”, erwähnt Dr.

Rollwiderstand/Nassbremsen: Sowohl als auch statt entweder oder

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Die EU-Kommission plant, nicht nur die Grenzwerte hinsichtlich des Reifenabrollgeräusches zu verschärfen, sondern will zukünftig offensichtlich auch Vorgaben hinsichtlich des Rollwiderstandes von Reifen machen. Ziel der Politik ist es, damit einerseits den von der Straße ausgehenden Verkehrslärm zu reduzieren und andererseits die Reifenindustrie zudem in Sachen Absenkung der verkehrsbedingten Kohlendioxidemissionen in die Pflicht zu nehmen. Denn – so das Kalkül – rollwiderstandsärmere Reifen sorgen für einen niedrigeren Kraftstoffverbrauch und damit gleichzeitig geringere Emissionen an Kohlendioxid, das in Verdacht steht, zu einer Erhöhung der globalen Temperatur und darüber hinaus zum befürchteten weltweiten Klimawandel beizutragen.

In diesem Zusammenhang stoßen bei Teilen der Branche insbesondere die vonseiten der EU-Kommission ins Spiel gebrachten Grenzwerte für den Reifenrollwiderstand nicht gerade auf viel Gegenliebe. Befürchtet wird, dass eine einseitige Auslegung von Reifen im Hinblick auf einen niedrigen Rollwiderstand auf der anderen Seite einen längeren Bremsweg nach sich ziehen könnte, was letztlich zulasten der Sicherheit ginge. Laut Michelin muss dem allerdings nicht zwangsläufig so sein.