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Scheinbar noch kein Ende der Conti-/Schaeffler-Grabenkämpfe in Sicht

Auch nachdem Dr. Elmar Degenhart den bisherigen Vorstandvorsitzenden Dr. Karl-Thomas Neumann an der Spitze der Continental AG abgelöst hat, ist zwischen den Hannoveranern und deren Großaktionär Schaeffler offenbar noch keine Ruhe eingekehrt.

“Der Graben zwischen den Unternehmen war nie größer”, kommt in einem Bericht der Wirtschaftswoche jedenfalls ein Insider zu Wort. Seinen Worten zufolge habe beinahe das gesamte Conti-Management Angst vor dem, was Schaeffler noch in Hannover anrichten könnte. “Viele denken über einen Absprung nach.

Sobald sich die Situation der Branche verbessert hat, sind sie weg. Dann droht Continental ein folgenschwerer Aderlass”, soll der Informant des Blattes darüber hinaus zu Protokoll gegeben haben. Kunden wie Volkswagen, BMW und Daimler seien zudem “schwer irritiert” über die bisherige Vorgehensweise von Schaeffler, sieht ein Unternehmensberater darüber hinaus eventuelle negative Folgen des Zwists.

Conti/Schaeffler: Schulterklopfen nach „Showdown“

Werner Bischoff, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der Gewerkschaft IG BCE und stellvertretender Conti-Aufsichtsratsvorsitzender, zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis der jüngsten Conti-Aufsichtsratssitzung, nachdem man bis vor Kurzem doch noch betont hatte, eine Ablösung Neumanns sei die falsche Entscheidung. “Ich bin zufrieden, dass es zu einer tragfähigen Lösung im Conti-Aufsichtsrat gekommen ist. Wir erwarten, dass künftig in den Entscheidungsgremien wieder vertrauensvoll zusammengearbeitet wird und die gefassten Beschlüsse nun auch zügig umgesetzt werden”, so Bischoff.

Dazu gehöre die gegenüber dem Aufsichtsrat abgegebene Erklärung, dass dessen Vorsitzender Rolf Koerfer seinen Posten zum 29. September niederlegt, nachdem die Neuordnung des Vorstands und insbesondere die Bestellung eines Finanzvorstands erfolgt ist. Doch er ist beileibe nicht der Einzige, der sich nach dem “Showdown” in Sachen Conti/Schaeffler im Klopfen auf die (eigene) Schulter übt.

Abgang bei Conti wird Dr. Neumann mit 7,4 Millionen Euro versüßt

In der gestrigen Sitzung des Continental-Aufsichtsrates ist – wie zuvor mehr oder weniger bereits erwartet – der bisherige Vorstandsvorsitzende des Automobilzulieferers Dr. Karl-Thomas Neumann von Dr. Elmar Degenhart abgelöst und der Vorstand des Unternehmens auf sieben Mitglieder – ein Finanzvorstand wird noch gesucht – erweitert worden.

Dabei wird dem ehemaligen Conti-Chef, der diesen Posten seit September 2008 bekleidete und dessen Vertrag erst im Dezember vergangenen Jahres um fünf Jahre verlängert worden war, sein Ausscheiden bei dem hannoverschen Konzern Medienmeldungen zufolge mit 7,4 Millionen Euro versüßt. Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung ist diese Summe weniger eine Abfindungszahlung, sondern entspreche vielmehr einer Auszahlung seines eigentlich noch gut vier Jahre laufenden Vertrages. Wie es weiter heißt, werde die Schaeffler KG einen erheblichen Anteil davon übernehmen, da Arbeitnehmervertreter kritisiert hatten, die Kosten der Neumann-Kündigung würden den Konzern in einer Zeit belasten, in der dessen Beschäftigten Kurzarbeit leisten müssen und gekündigt werden.

Entscheidungen bei Conti gefallen

Der Aufsichtsrat der Continental AG hat sich in seiner heutigen außerordentlichen Sitzung auf folgende Veränderungen im Aufsichtsrat und im Vorstand verständigt: Der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann (48) scheidet mit sofortiger Wirkung einvernehmlich aus dem Continental-Vorstand aus. Als neuer Vorstandsvorsitzender der Continental AG wurde ebenfalls mit sofortiger Wirkung Dr.

Elmar Degenhart (50), bisher Vorsitzender der Geschäftsleitung Schaeffler-Gruppe Automotive, berufen. Er übernimmt gleichzeitig die Leitung der Division Powertrain. Der Vorsitzende des Aufsichtsrats Rolf Koerfer hat die Bereitschaft erklärt, den Vorsitz des Aufsichtsrats der Continental AG abzugeben, nachdem die Neuordnung des Vorstands, insbesondere die Bestellung eines Finanzvorstands, vollzogen ist, und die Wahl eines neuen, von außen kommenden Aufsichtsrats zum Vorsitzenden in die Wege zu leiten.

Rolf Koerfer wird dem Aufsichtsrat als Präsidiumsmitglied weiterhin angehören. Außerdem hat der Aufsichtsrat drei neue Vorstandsmitglieder berufen: Dr. Ralf Cramer (43, Leiter der Division Chassis & Safety der Continental AG), Helmut Matschi (46, Leiter der Division Interior der Continental AG) und Nikolai Setzer (38, Leiter der Division Pkw-Reifen der Continental AG).

Dr. Wolfgang Reitzle als neuer Conti-Aufsichtsratvorsitzender gehandelt

Nach allgemeiner Erwartungshaltung werden bei der heutigen Aufsichtsratssitzung der Continental AG die Köpfe des Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl-Thomas Neumann sowie darüber hinaus wohl des Aufsichtsratsvorsitzenden Rolf Koerfer gleich mit rollen. Scheint Elmar Degenhart als Ersatz für Neumann bereits festzustehen, so wird inzwischen nunmehr auch ein erster Name als Nachfolger für den Posten als Chef des Kontrollgremiums gehandelt.

Medienberichten zufolge könnte Linde-Chef Dr. Wolfgang Reitzle Koerfers Erbe in dieser Funktion antreten, wobei dieser unabhängig davon allerdings weiter Mitglied des Aufsichtsrates bleiben wird, wird spekuliert..

“Schattenvorstand” der Conti steht offenbar ebenfalls bereits

Nach Informationen des Handelsblattes beinhaltet der anscheinend bereits gefundene Kompromiss im Machtkampf an der Conti-Führungsspitze offenbar nicht nur die Ablösung des Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl Thomas Neumann durch Elmar Degenhart, sondern zugleich auch einen Umbau des Vorstandes. Wie die Zeitung unter Berufung auf Verhandlungskreise schreibt sollen dem Gremium zukünftig neben Degenhart selbst, der in diesem Szenario die Zuständigkeit für den Bereich Powertrain übernehme, Nikolai Setzer (derzeit Interimschef der Pkw-Reifensparte), Helmut Matschi (Leiter der Sparte Interior) und Dr.

Ralf Cramer (Leiter der Sparte Chassis & Safety) sowie darüber hinaus weiterhin noch Personalchef Heinz-Gerhard Wente und Lkw-Reifenchef Dr. Hans-Joachim Nikolin angehören. .

Kompromissformel im Conti-Ränkespiel scheint gefunden

Wie entsprechenden Berichten verschiedener Tageszeitungen zu entnehmen ist, scheint nun eine Kompromissformel rund um den Machtkampf an der Conti-Spitze gefunden zu sein. Nach den seitens Conti und Schaeffler bislang unbestätigten bzw. unkommentierten Meldungen wird Dr.

Karl-Thomas Neumann nach der für den kommenden Mittwoch geplanten Aufsichtsratssitzung der Continental AG nicht mehr länger Vorstandsvorsitzender des Automobilzulieferers sein, und der von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung als “Schaeffler-Günstling” titulierte Elmar Degenhart – derzeit Leiter der Automotive-Sparte bei Schaeffler – soll bezüglich dieser Funktion sein Erbe antreten. Wie es weiter heißt, wird im Zuge dessen auch Rolf Koerfer, momentaner Aufsichtsratchef der Continental AG, abgelöst. Über einen etwaigen Nachfolgekandidaten für diesen Posten ist indes noch nichts Näheres zu hören.

Wennemer-Interview – Contenance perdu

Er hat seine Verdienste um Continental, doch der letzte Coup geriet ihm, seinen Vorstandskollegen sowie seinem langjährigen Aufsichtsratsvorsitzenden zum Desaster. Rückblickend kann man der treuherzigen Einschätzung von Manfred Wennemers Nachfolger, Dr. Karl-Thomas Neumann, nur beipflichten, dass die VDO-Akquisition kein Schnäppchen für Continental war.

Fünf Milliarden Euro allein für Goodwill sind nun mal kein Pappenstiel. In einem Spiegel-Interview feuert Manfred Wennemer nun volle Breitseiten gegen den Großaktionär Schaeffler ab. Seine Analyse, Schaeffler und ihre Truppen seien egoistisch, selbstherrlich und verantwortungslos, habe sich bestätigt.

Man kann nur vermuten, wie tief verletzt der angeblich doch so uneitle Spitzenmanager immer noch ist. Bemerkenswert ist Wennemers Stellungnahme zu dem gerüchteweise gehandelten neuen Conti-Vorstandsvorsitzenden. Er wolle keine Stellungnahme zu Elmar Degenhart abgeben, “sonst müsste ich en détail darlegen, warum wir ihn gebeten haben, unser Unternehmen zu verlassen.

(…

) Conti braucht jetzt einen Unternehmer und keinen Bürokraten.” Mit dieser infamen Bekundung von Rücksichtnahme landet der Schlag unterhalb der Gürtellinie. Ist das nicht auch ein wenig selbstherrlich, egoistisch und verantwortungslos?.

Wird jetzt Koerfer neuer Conti-VV?

Nicht der zur Aufsichtsratssitzung letzte Woche in Hannover eigens mitgereiste und für eine Inthronisation parat stehende 50-jährige Elmar Degenhart (Leiter des Bereichs Automotive bei Schaeffler), sondern der Schaeffler-Berater und Conti-Aufsichtsratschef Rolf Koerfer solle den bisherigen Conti-Chef Karl-Thomas Neumann ablösen, berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Die Ablösung solle am 12. August im Aufsichtsrat beschlossen werden.