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Der Präzedenzfall ist da: Strafzölle auch für Stahlrohre aus China?

Nachdem der ehemalige US-Präsident George W. Bush es stets vermieden hatte, die Regeln des Kapitels 421 des “U.S.

Trade Act” anzuwenden, hat Barrack Obama gerade einmal neun Monate nach seiner Amtseinführung bereits einen kompletten Richtungswechsel vollzogen, indem er die Importe chinesischer Pkw- und LLkw-Reifen mit einem Strafzoll von zunächst 35 Prozent belegt. Vor der Schaffung eines solchen Präzedenzfalls ist auch in den Vereinigten Staaten stets gewarnt worden – nun ist er offenbar eingetreten. Offenbar ist man in der U.

S. Steel Corp. – einem der führenden Stahlproduzenten des Landes – der Ansicht, auch aus China in die USA exportierte Stahlrohre gehörten mit einem Strafzoll belegt.

Das Unternehmen hat jedenfalls eine Petition bei der U.S. Trade Commission eingereicht und fordert darin einen Strafzoll von wenigstens 90 Prozent.

Förderprogramme sorgen für Erholung der weltweiten Pkw-Nachfrage

Die weltweite Pkw-Nachfrage hat im August weiter angezogen, weil auf vielen Auslandsmärkten das Marktgeschehen durch staatliche Förderprogramme ähnlich der “Abwrackprämie” hierzulande oder durch Steuererleichterungen beim Neuwagenkauf positiv beeinflusst wird, stellt der Verband der Automobilindustrie e.V. (VDA) fest.

Als ein Beispiel wird das “Cash-for-Clunkers”-Abwrackprogramm in den Vereinigten Staaten genannt, dank dessen es im US-Markt erstmals seit Oktober 2007 zu einer Absatzsteigerung um ein Prozent auf knapp 1,3 Millionen sogenannte Light Vehicles gekommen sei. Trotzdem präsentieren sich die Absatzzahlen nach acht Monaten mit alles in allem 7,1 Millionen Light Vehicles 28 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresbezugswert. In China und Indien soll aber auch eine sich erholende Gesamtwirtschaft zu einer deutlichen Nachfragebelebung des Pkw-Geschäfts geführt haben, wodurch im August – so der VDA – erneut Wachstumsraten im zweistelligen Bereich erzielt werden konnten.

Das Absatzplus im chinesischen Markt wird für den August mit 81 Prozent beziffert. Im bisherigen Jahresverlauf sind demnach knapp fünf Millionen Pkw in China verkauft worden, was einem Zuwachs um 31 Prozent entspricht. Der indische Pkw-Markt soll im August um 22 Prozent zugelegt haben und seit Anfang des Jahres um immerhin noch acht Prozent.

Stellungnahmen zu US-Strafzöllen auf Reifenimporte aus China

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(Tire Review/Akron) Obwohl sie sich während des Entscheidungsfindungsprozesses der US-Regierung nicht öffentlich zu den geplanten Strafzöllen auf Reifenimporte aus China in die Vereinigten Staaten geäußert hatten, haben sowohl Bridgestone Americas als auch Goodyear nach Obamas Votum nunmehr Stellungnahmen zu dem Thema abgegeben. “Bridgestone Americas ist davon überzeugt, dass der internationale Handel von für alle Seiten gleichen Voraussetzungen geleitet werden sollte, die einen gesunden Wettbewerb fördern und zu Innovationen, einer besseren Qualität und niedrigeren Kosten für die Verbraucher führen. Es gibt unterschiedliche Auffassungen darüber, ob diese Situation ein Eingreifen von staatlicher Seite erfordert.

Angesichts dessen halten wir an unserer neutralen Position in dieser Angelegenheit fest”, so das Bridgestone-Statement. “Als global agierendes und in allen Regionen der Welt vertretenes Unternehmen befürworten wir einen weltweit freien und fairen Handel”, gibt sich auch die Goodyear Tire & Rubber Company eher neutral. “Was aus China nach Nordamerika kommende Produkte angeht, sehen wir uns wenig betroffen.

Denn Goodyear verkauft seine Reifen vornehmlich in den Regionen, in denen sie produziert werden. Weniger als zwei Prozent aller von uns in Nordamerika verkauften Reifen stammen aus China”, ist der Goodyear-Stellungnahme darüber hinaus zu entnehmen..

TIA bezeichnet Obama-Entscheidung als „Job-Killer“

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Die amerikanische Tire Industry Association zeigt sich “äußerst enttäuscht” mit der Entscheidung des US-Präsidenten, künftig Strafzölle auf chinesische Reifenimporte zu erheben. Der Branchenverband bezeichnet die Entscheidung außerdem als “politisch motiviert”, sie werde mehr Jobs vernichten, als sie erhalten wird. “Diese Zölle werden nicht die Jobs zurückbringen, von den die Gewerkschaft behauptet, sie seien verloren worden.

Sie werden keine neuen Jobs in der Reifenherstellung bringen, sondern sehr wahrscheinlich zum Verlust von Tausenden Jobs im US-amerikanischen Reifenhandel führen”, so der Executive Vice President der TIA Roy Littlefield in einer Veröffentlichung. Die Einfuhrbeschränkungen werden sich nicht als “Job-Retter”, sondern als “Job-Killer” Die Strafzölle in Höhe von 35 Prozent werden ab dem 26. September auf alle Pkw- und LLkw-Reifen fällig, die – aus der Volksrepublik China kommend – die Grenzen in die Vereinigten Staaten passieren.

Neue Wettbewerber – Michelin will in Schwellenländern investieren

Michelin sieht sich in Europa und Nordamerika von Wettbewerbern aus Südkorea und China bedrängt. Der größte europäische Reifenhersteller plane daher den Ausbau seiner Produktionen in Schwellenländern wie China, Brasilien und Indien. “Wir schaffen es mangels Kapazitäten nicht, dem Wachstum dieser Märkte zu folgen", sagte Konzernchef Michel Rollier der französischen Finanzzeitung La Tribune.

“Das Schlimmste liegt hinter uns”, sagte Rollier zur Absatzkrise. Nach dem Lagerabbau steige die Fertigung und der Kapitalfluss werde 2009 positiv bleiben. “Doch wir sehen neue koreanische und chinesische Konkurrenten kommen.

” China habe riesige Kapazitäten und die Neulinge hätten binnen fünf Jahren “mehr als 20 Prozent des nordamerikanischen Marktes” erobert. Michelin habe ein Werk in den USA schließen müssen. Zur Erhöhung der US-Importzölle auf chinesische Reifen sagte Rollier, er sei “prinzipiell für Freihandel”.

Strafzölle: China reicht Beschwerde bei WTO ein

Einem Agenturbericht zufolge hat China nun auch offiziell Beschwerde gegen die Entscheidung der US-Regierung bei der Welthandelsorganisation WTO eingelegt, chinesische Reifenimporte demnächst mit einem Strafzoll von zunächst 35 Prozent zu belegen. Beobachter sehen darin zunächst einmal die Schaffung weiterer Verhandlungsmasse im Vorfeld des G-20-Treffens in Pittsburgh am 24. und 25.

September, bei dem es eigentlich um die Folgen der globalen Finanz- und Wirtschaftskrise gehen soll. Das WTO-Prozedere sieht nun eine 60-tägige, bilaterale Verhandlungsphase vor, in der die beiden betroffenen Länder das vermeintliche Handelsproblem alleine lösen sollen. Sollte dies fehlschlagen, tritt ein WTO-Gremium zusammen, das eine Untersuchung starten und eine Entscheidung treffen soll.

Goodyear und Cooper profitieren von Stafzöllen

Durch die Entscheidung des US-Präsidenten, ab Ende September einen Strafzoll in Höhe von 35 Prozent auf chinesische Reifenimporte zu verlangen, hat die Aktienkurse amerikanischer Reifenhersteller wie Goodyear und Cooper beflügelt. Allein Cooper – betreibt in China zwei Reifenfabriken – konnte sich gestern über einen Kursgewinn von rund zwölf Prozent freuen; und der Kurs der Goodyear-Aktie stieg um immer noch 4,5 Prozent. Analysten und Anleger sind offenbar der Ansicht, die heimischen Hersteller könnten von den sich verteuernden Importreifen aus China profitieren, sollte der bisher durch sie gedeckte Bedarf durch Produkte aus heimischer Fertigung ersetzt werden.

Reifensymposium speziell zum Thema Innerliner

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Vom 18. bis zum 20. Oktober dieses Jahres will ExxonMobil Chemical ein Reifensymposium in Chengdu (China) veranstalten, bei dem sich alles um das Thema Innerliner drehen soll.

Unternehmensaussagen zufolge werden die neuesten Technologien aus diesem Bereich vorgestellt und wird aufgezeigt, wie die chinesische Reifenindustrie von den erzielten Fortschritten profitieren kann. Dazu werden Experten aufseiten der Produktentwicklung sowie auch des Marketings erwartet, welche die Vorteile und Potenziale der jüngsten Produktgeneration aus dem Hause ExxonMobil Chemical ins rechte Licht zu rücken wissen werden. Beispielhaft genannt werden Gewichtsreduzierungen bei einer gleichzeitig längeren Druckstabilität und damit höheren Reifenlebensdauer sowie einer reduzierten Emission von Kohlendioxid.

“Dieser Veranstaltung gibt chinesischen Reifenherstellern einen detaillierten Blick auf die aktuelle Innnerliner-Technologie, welche die Reifenindustrie bzw. die Reifenherstellung beeinflussen wird. Wir glauben, dass dieses Event chinesischen Unternehmen die ideale Gelegenheit zur Information darüber bietet, wie sie bezüglich Trends und Technologien eine Spitzenposition einnehmen und erfolgreicher im Markt agieren können”, meint John W.

Hersteller in China: Aktienkurse unter Druck durch US-Strafzölle

Die Aktienkurse chinesischer und ausländischer Reifenhersteller, die in China für Exportmärkte fertigen, sind nach der Entscheidung durch US-Präsident Barrack Obama, künftig Strafzölle auf chinesische Reifenimporte zu erheben, mächtig unter Druck geraten. So sackte der Kurs von Hankook Tire gestern um beinahe neun Prozent ab. Der Marktführer aus Südkorea betreibt in China zwei seiner fünf Reifenfabriken weltweit und ist dort eigener Aussage zufolge Marktführer auf dem Pkw-Reifenersatzmarkt mit einem Marktanteil von rund 25 Prozent.

Berichten zufolge exportiert Hankook rund zwölf Prozent seiner Produktion (2007: 27,5 Millionen Reifen) aus China, unter anderem auch in die USA. Laut Reuters wolle Hankook die USA künftig aus den anderen zum Konzernverbund gehörenden Fabriken beliefern, insbesondere aus den beiden Reifenfabriken in Südkorea. Aber auch die Aktienkurse von chinesischen Herstellern wie etwa Aeolus Tyre leiden unter der Aussicht auf geringere Absätze in den USA, so Reuters.

Stahlarbeiter zufrieden mit „anderem Mittel“

Die United Steelworkers (USW) haben die Entscheidung von US-Präsident Barrack Obama erwartungsgemäß begrüßt, der nach einer Petition der Gewerkschaft vom April nun endlich am vergangenen Freitag Strafzölle gegen Reifenimporte aus China beschlossen hatte. “Viel zu lang sind die Arbeiter in diesem Land Opfer einer schlechten Handelspolitik und der Untätigkeit der Regierung gewesen”, heißt es dazu von Leo W. Gerard, International President der USW.

Man hatte zwar ursprünglich eine mengenmäßige Einfuhrbeschränkung gefordert. Die Strafzölle seien als “anderes Mittel” aber auch dazu geeignet, eine “wirkliche und effektive Erleichterung” für die Arbeiter in der US-Reifenbranche zu schaffen. Ein Regierungssprecher charakterisierte die Entscheidung als rechtlich einwandfreien Schritt, hätten die USA doch nur Regeln angewandt, die “ein Handelssystem schaffen, dass fair gegenüber jedem ist”.