people

Beiträge

Rosneft greift nach Pirelli – Alle Macht bleibt bei Marco Tronchetti Provera

Rosneft

Auf der Basis eines Aktienpreises von 12 Euro, woraus sich eine Marktkapitalisierung von etwas mehr als 5,8 Milliarden Euro errechnet, hat Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera den mehrheitlich in Staatsbesitz befindlichen russischen Energieriesen zum Kauf von rund 13 Prozent aller Pirelli-Aktien veranlassen können. Damit ist Rosneft größter Pirelli-Aktionär. Das mehr oder weniger uneingeschränkte Sagen hat allerdings, jedenfalls zumindest für die nächsten fünf Jahre, nach wie vor Tronchetti, obwohl sein Aktienanteil auf unter fünf Prozent gesunken ist, sobald der Pirelli/Rosneft-Deal in trockenen Tüchern ist. Derzeit bangen die einen darum, dass die durch die „Krim-Krise“ ausgelöste politische Großwetterlage dem Deal noch schaden könnte, während andererseits viele Marktbeobachter, vor allem aber auch Belegschaftsmitglieder ihre Hoffnung geradezu darauf setzen, dass die Russland angedrohten Sanktionen dem Deal im Wege stehen werden. Dieser Beitrag geht der Frage nach, wem Pirelli eigentlich gehört, wer bei Pirelli das Sagen hat, und wie es denn möglich ist, mit relativ wenig Aktien den Pirelli-Konzern kontrollieren zu können.

Pirelli-Board fast wieder komplettiert

Vittorio Malacalza am 10. Mai und Giulia Maria Ligresti am 24. Juli hatten den Board of Directors der Pirelli & C. verlassen, die beiden Vakanzen wurden jetzt durch die Wahl von Claudio Sposito, der auch im Strategiekomitee sitzen wird, und Paolo Fiorentino geschlossen. Die durch den Rückzug Carlo Salvatoris – nach Aussagen Pirellis durch andere berufliche Verpflichtungen – am 16. Oktober aus dem Gremium entstandene Lücke wurde freilich noch nicht gefüllt. dv

Pirelli ernennt neuen Vice President

Pirellis Board of Directors hat Vittorio Malacalza nun auch offiziell zum Vice President des Unternehmens bestimmt. Der 1937 geborene Malacalza war bereits seit Ende Juli kooptiertes Mitglied im Pirelli-BoD. ab.

Malacalza zweitgrößten Pirelli-Aktionär, Werkskäufe nicht ausgeschlossen

Die italienische Industriellenfamilie Malacalza (Genua) baut ihren Einfluss auf den Mailänder Reifenhersteller Pirelli aus, wie die Börsen-Zeitung berichtet. Sie übernehme die Beteiligung des Pirelli-Erben Carlo Puri Negri an der Holding GPI und stocke den Anteil an Pirelli-Hauptaktionär Camfin auf 12,1 Prozent auf, wofür sie 34,8 Millionen Euro ausgibt. Die Börsen-Zeitung beruft sich dabei auf Äußerungen von Pirelli-Chef Marco Tronchetti Provera, der gleichzeitig ankündigte, Pirelli könne Reifenproduktionen in schnellwachsenden Ländern kaufen, konkrete Pläne gibt es aber wohl nicht.