Goodyear-Aktien fallen tief
Gerade noch 17 US-Dollar waren Goodyear-Aktien am Freitag letzter Woche wert. Damit haben die Papiere in der letzten Woche 6 Prozent eingebüßt. Besser machten es die Asiaten.
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Gerade noch 17 US-Dollar waren Goodyear-Aktien am Freitag letzter Woche wert. Damit haben die Papiere in der letzten Woche 6 Prozent eingebüßt. Besser machten es die Asiaten.
Der große malaysische Mischkonzern Sime Darby Berhad (ca. 3,2 Mrd. US-$ Umsatz, unter anderem Importeur von BMW-Fahrzeugen) fasst seine Reifenaktivitäten – die mehr als 200 Mio.
US-$ Umsatz repräsentieren – zusammen und gliedert sie aus. Dazu gehören DMIB Berhad mit einem Werk in Selangor und Sime Tyres International mit einem Werk in Alor Setah/Kedah sowie deren Vertriebsaktivitäten. Wie ein Sprecher der Continental bestätigt, wolle Continental sich an dem ausgegliederten Reifenbereich mit 30 Prozent beteiligen und hat am 26.
Juni mit Sime Darby Berhad eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet, der auch zu entnehmen ist, dass Continental seinen Anteil erhöhen kann. Continental und die malaysischen Reifenpartner hatten bereits Anfang Januar eine Vereinbarung unterschrieben, die eine technische Hilfe für die beiden malaysischen Reifenhersteller beinhaltet. Ursprünglich mit Technologie von BFGoodrich gestartet, hatte Sime Darby zuletzt eine Technologiepartnerschaft mit Sumitomo Rubber Industries unterhalten.
In der Vorwoche fielen die Aktien der Reifenhersteller Toyo (-9%), Sumitomo Rubber Industries (-8%), Yokohama (-7%), Goodyear (-7%) und Continental (-7%).
Dunlop Tyres International, zuvor Dunlop Südafrika, trennt sich von Aktivitäten aus dem Bereich Technischer Gummiwaren und konzentriert sich in Zukunft völlig auf Reifen; so der CEO Mike Hankinson. Dunlop Tyres International ist unabhängig und gehört weder zu Sumitomo noch zu Goodyear. Dem Vernehmen nach soll das Unternehmen aber über die Markenrechte für Dunlop-Reifen nicht allein in ganz Afrika, sondern auch in Südamerika verfügen.
Der japanische Automobilhersteller Toyota will in Zukunft selbst Reifen bauen. Das berichtet jedenfalls Nikkei Reports. Wie das vor sich gehen soll, ist weitgehend unklar bis heute und der schon seit längerer Zeit angekündigte Plan wird von den Reifenherstellern Bridgestone, Yokohama und Sumitomo Rubber Industries eher als Drohgebärde verstanden.
Da in Japan die Reifenhersteller auch derzeit immer noch weitaus bessere Erträge erwirtschaften als sonstige Automobilzulieferer, könnte Toyota so den Druck auf die Reifenhersteller erhöhen wollen, damit diese ihre Produkte billiger anbieten. Ein Grund dafür, dass der Bridgestone-Konzern das Desaster in den USA so schnell überwinden konnte, nachdem die US-Tochter wegen des Reifenrückrufs einen Verlust von mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar erlitt und dies den Gesamtkonzern dennoch nicht in Verluste trieb, liegt in den hohen Margen begründet, die Bridgestone in Japan und anderen Ländern Asien erzielt..
In Zusammenarbeit mit dem “Japan Research Institute” hat Sumitomo Rubber Industries (SRI) eine Entwicklungssoftware ersonnen, die auf die Bedürfnisse der Autohersteller zugeschnitten ist. Die Software basiert auf der SRI-Technologie “DigiTire”, einer Möglichkeit virtuellen Designs, bei der Merkmale wie Reifenlastindex kalkuliert werden..
Seit Ende letzten Jahres ist Dr. Hartmut Wöhler eine große Sorge nicht nur vorläufig, sondern hoffentlich endgültig los: Die 1990 vom britischen Konglomerat und Dunlop-Vorgänger BTR, British Tyre & Rubber, gekaufte Reifenhandelsgruppe NTS (National Tyre Services) wurde an das Mana-gement verkauft. Der Continental-Konzern verlässt sich fortan auf Verträge mit den neuen Inhabern, die zugleich auch die ebenfalls dem Continental-Konzern bis dahin gehörende Großhandelsfirma Viking International erworben haben.
Der Management-Buyout hat nach den Worten von Dr. H. Wöhler, der die Handelsaktivitäten des Continental-Konzerns in Europa verantwortet, eine „win-win-situation“ geschaffen.
Der Reifenkonzern erreicht seine Ziele unter Vermeidung von Verlusten und die neuen Eigentümer haben unter den gegebenen Umständen alle Chancen, das Geschäft profitabel gestalten zu können. In Deutschland will Wöhler in diesem Jahr mit der Handelskette ebenfalls die Verlustzone verlassen und mittel- bis längerfristig die Zahl der derzeit 250 Filialen (einschließlich Franchise) auf bis zu 350 Filialen steigern; um gewaltige Sätze binnen kürzerer Zeit gehe es indessen nicht. So weit jedenfalls der Plan.
Nach einer Untersuchung in den USA präferieren fast sieben von acht befragten Autofahrern pannensichere Reifen als Ausstattung ihres Fahrzeuges gegenüber weniger sicherheitsrelevantem Zubehör. Hinzu kommt, dass in Nordamerika ab dem Jahr 2003 Reifendruckkontrollsysteme in Neufahrzeugen zur Pflicht werden. Deshalb wird allgemein ein starker Anstieg des Bedarfes an solchen Pneus erwartet.
Grund genug für Reifenhersteller Pirelli, über die Zusammenarbeit mit Goodyear und Sumitomo an Michelins PAX-System hinaus einen eigenen Notlaufreifen zu entwickeln. Mit der Präsentation seines neuen, "Eufori@" getauften Reifens konnte Pirelli aber gleich doppelt Premiere feiern: Nicht nur, dass er als erster Pirelli-Reifen überhaupt mit Notlaufeigenschaften aufwartet – er ist darüber hinaus auch der erste Pneu, der mit der MIRS-Produktionstechnologie (Modular Integrated Robotized System) der Italiener im deutschen Produktionswerk Breuberg gefertigt wird. Der "Eufori@" wird ab kommendem Jahr in der Größe 205/45 R17 auf dem neuen Mini Cooper S, der zeitgleich im Rahmen der Motorshow in Tokio vorgestellt wurde, als Erstausrüstung verbaut und dann natürlich auch im Ersatzmarkt erhältlich sein.
Darüber hinaus fertigt Pirelli den Reifen, dessen Name unter mehr als 20.000 Vorschlägen der letztjährigen Internet-Aktion des Herstellers ausgewählt wurde, außerdem noch in der Größe 225/45 R17. "Wir rechnen damit, dass schon in drei Jahren rund zehn Prozent der High Performance- bzw.
Ultra High Performance-Reifen über Notlaufeigenschaften verfügen werden", erklärt Francesco Gori, Senior Vice President Market Development Unit bei Pirelli. Sowohl bezüglich MIRS, als auch in punkto Notlaufreifen gibt man sich bei Pirelli daher zuversichtlich. "Wir arbeiten abgesehen von dem ersten Erfolg des ‘Euphori@‘ schon an neuen OE-Projekten – beispielsweise zusammen mit BMW, DaimlerChrysler, Ford und VW/Audi", weiß Maurizio Boiocchi, Mitglied der Geschäftsführung der Pirelli Reifenwerke und dort verantwortlich für den Bereich Forschung und Entwicklung, zu berichten.
Die malaysische Simex Aircraft Tyre Company hat von Flugzeughersteller Boing den Auftrag zur Ausrüstung der Maschinen vom Typ 777 mit Radialreifen erhalten. Obwohl Simex schon seit 1975 Flugzeugreifen produziert, wird dies das erste Mal sein, dass das Unternehmen sie in radialer Bauweise fertigt. Start der Produktion soll im nächsten Jahr sein, als Technologiepartner bei dem Zweijahreskontrakt gibt das Simex Sumitomo an.
Nachdem Anfang Juli auch zwischen Michelin und Sumitomo Rubber Industries eine Partnerschaftsvereinbarung zur Weiterentwicklung der PAX-Systemtechnologie geschlossen werden konnte, steht auch in Asien längerfristig einer Durchsetzung dieses Systems nichts mehr im Wege. Zu einem früheren Zeitpunkt hatte Michelin bereits entsprechende Vereinbarungen erst mit Pirelli und dann mit Goodyear abgeschlossen..