Produkte und Komponenten starker Marken für die Fahrzeugreparatur werden im Ersatzteilmarkt immer wichtiger. TRW Automotive Aftermarket hat die Phase 2 seiner Markenkampagne eingeläutet und bringt seine Botschaft via Direktmailing an 83.000 freie Werkstätten in ganz Europa: Der Zulieferer TRW, der im Bieterstreit um die Siemens-Tochter VDO gegen Continental den Kürzeren gezogen hat, sieht sich für Begriffe wie Sicherheit, Innovation, Erstausrüstungskompetenz und Produktqualität positioniert.
Schneller und reibungsloser als erwartet konnte Conti-Chef Manfred Wennemer Vollzug melden und den Startschuss zur Formung eines Großkonzerns mit 25 Milliarden Euro Umsatz abfeuern. Das Vertrauen der Börsen und der Analysten ist groß, nicht aber grenzenlos. Schon einmal ist unter Wennemers Führung ein Schuldenberg in Milliardenhöhe abgebaut worden.
Nun soll der CEO die Aktionäre durch einen noch höheren Schuldenabbau schnell noch einmal richtig reich machen. Bleibt die Automobilbranche von Einbrüchen verschont, stehen die Chancen gut. Wennemer wird sich mit großer Konsequenz an die Arbeit machen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2007-07-31 00:00:002023-05-17 11:00:10Conti, VDO und die Konsequenzen
Mitte Juli hatte das Car Training Institute (CTI) – ein Geschäftsbereich des Kongress- und Seminaranbieters IIR Deutschland GmbH – erstmals zum Forum „Neue Reifentechnologien im Automobil“ eingeladen. Knapp 30 Teilnehmer sind dem Ruf gefolgt, um sich vor Ort über die neuesten Entwicklungen in Sachen Reifendruckkontrollsysteme, Möglichkeiten zur Rollwiderstandsreduzierung durch Füllstoffe, aktuelle Trends in der Entwicklung von Nutzfahrzeugreifen oder Praxiserkenntnisse bezüglich Reifenpannenhilfsmitteln und Montageschäden an Notlaufreifen auszutauschen. Am ersten Konferenztag wurde zudem ein eher theorielastiger Workshop unter dem Titel „Mess- und Parametermitteilungsprozess für die Modellierung eines dynamischen Reifens“ angeboten, wobei dies durch die Vorstellung neuester Entwicklungen bei der Reifenmodellierung und die Beleuchtung des Standes der Technik bezüglich der Finite-Elemente-Berechnung rollender Reifen am zweiten Tag der Veranstaltung eine Fortsetzung fand.
Zum ersten Mal wurde VDO 1991 an den Mannesmann-Konzern verkauft, der zehn Jahre später als erster deutscher Großkonzern Opfer einer feindlichen Übernahme durch Vodafone wurde. Wesentliche Teile der Sparte Automotive landeten bei Bosch und Siemens. Eine VDO-Übernahme durch Bosch wäre aus rechtlichen Gründen nicht machbar gewesen.
Parallelität der Ereignisse: Zunächst hatte auch Vodafone, wie zuletzt Siemens, einen Börsengang mit der ungeliebten Sparte geplant. Dass VDO nun doch noch bei Continental gelandet ist, basiert auf der Siemens-Entscheidung, sich mehr noch auf das eigentliche Kerngeschäft zu konzentrieren und die ertragsschwache Sparte des Automotive-Bereiches zum Teil an die Börse zu bringen. Conti hatte bereits 1999 Interesse gezeigt, hatte aber gegen die Konkurrenten Bosch und Siemens nicht den Hauch einer Chance.
Dieses Mal überzeugte Manfred Wennemer das Siemens-Management ungewöhnlich schnell, auf einen Börsengang zu verzichten, denn anders als sein Vorgänger Dr. Stephan Kessel, der mit leeren Taschen erst akquirieren und dann ContiTech verkaufen wollte, konnte Wennemer mit dem Cash-Argument überzeugen. Es wird keine Finanzierungsprobleme geben, der Scheck über 11,4 Milliarden Euro ist gedeckt.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/39203_112101.jpg120150Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2007-07-31 00:00:002023-05-16 11:16:34Fusionen und Konfusionen im Übernahmefieber
Durch die Übernahme der Siemens-Sparte VDO sieht Continental die Gefahr einer Übernahme deutlich verringert. Das sagte jedenfalls der Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer gegenüber der Welt am Sonntag. Obwohl es seinen Worten zufolge in Deutschland nichtsdestotrotz kaum ein Unternehmen gebe, das nicht von einer Private-Equity-Gesellschaft oder einem Konsortium übernommen werden könnte, sei Conti nach der VDO-Übernahme ein Happen, der sich nunmehr „schwerer verdauen“ lasse.
Zu möglicherweise anstehenden Stellenstreichungen oder Standortfragen wollte er sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht äußern. „Wir wollen uns nicht an Spekulationen beteiligen, in denen die IG Metall von 4.000 oder gar 7.
000 Stellen spricht“, wird er zitiert. Conti werde wie zugesagt, in den ersten 36 Monaten keine Standorte schließen, für den VDO-Standort Regensburg seien es sogar 60 Monate..
Siemens hat mit dem Autozulieferer Continental Standortgarantien für die verkauften VDO-Werke vereinbart. Generell gelte eine Standortsicherung für drei Jahre ab dem Vollzug des Kaufs, heißt es in einem Beschluss des Siemens-Aufsichtsrats. Der VDO-Hauptstandort Regensburg müsse laut dem Papier für fünf Jahre garantiert werden, heißt es in Agenturmeldungen.
„Betriebsbedingte Kündigungen sind grundsätzlich für den Zeitraum von drei Jahren auszuschließen“, heißt es. Davon sei allerdings der Jobabbau ausgenommen, den Siemens ohnehin bis 2010 geplant hatte. Unterdessen wecke der Verkauf des Autozulieferers mit seinen 50.
000 Beschäftigten bei Arbeitnehmervertretern böse Erinnerungen. „Offensichtlich hat man aus dem BenQ-Debakel bei Siemens nichts gelernt“, sagte IG-Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2007-07-27 00:00:002023-05-17 10:57:01Continental gibt Garantien für VDO-Werke
Der Autozulieferer Continental fährt mit der Übernahme des Konkurrenten VDO ein enormes Risiko, so die Einschätzung des Bilanzexperten Karlheinz Küting. Der Kaufpreis sei, so schreibt das Handelsblatt, mit 11,4 Milliarden Euro höher als die Bilanzsumme. Der Konzern aus Hannover wolle VDO nach eigenen Angaben vornehmlich über Kredite finanzieren.
„Die solide Eigenkapitalausstattung von mehr als 40 Prozent wird auf die Hälfte einbrechen“, prognostiziert der Bilanzexperte. Die Verschuldung steige damit auf 80 Prozent der Bilanzsumme. „Es kommen enorme Zinsbelastungen auf Continental zu.
“ Für den Wirtschaftsprofessor seien auch die avisierten Synergieeffekte zwischen Continental und VDO von 170 Millionen Euro pro Jahr im Vergleich mit anderen Übernahmen sehr gering. „Das ist nicht einmal ein Prozent des Kaufpreises.“ Continental zahlt laut eigenen Angaben das Neunfache des VDO-EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen).
Die Analysten von Merrill Lynch halten den Preis, den Continental für VDO zahlt, zwar auch für hoch, aber nicht für überzogen. Man müsse bedenken, wie schwierig es sei, in der Branche an attraktive Übernahmeziele zu gelangen..
Nach der Übernahme von VDO durch Continental will sich die IG Metall mit allen Mitteln gegen einen etwaigen Stellenabbau wehren. Der bayerische IG-Metall-Chef Werner Neugebauer setzte Continental eine Frist bis Mitte September für klare Aussagen über die Arbeitsplätze. „Ich schließe nicht aus, dass es dann zu sehr heftigen Auseinandersetzungen kommen wird.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2007-07-27 00:00:002023-05-17 10:57:02IG Metall droht Continental mit Kampf
Die Arbeitnehmervertreter der IG Metall in den Aufsichtsräten von Siemens und Continental haben sich gegen den Verkauf von VDO ausgesprochen. Dem Verkauf der Automobilzuliefersparte von Siemens zum Preis von 11,4 Milliarden Euro an Continental hatten die zuständigen Gremien dennoch zugestimmt. „Weder Siemens noch Continental waren bereit, den Beschäftigten die geforderten, verbindlichen Zusagen in Bezug auf Arbeitsplätze und Standorte für den Zeitraum von fünf Jahren zu geben“, kritisierte Berthold Huber die Vereinbarung.
Für Continental-Chef Manfred Wennemer sei die Übernahme von Siemens VDO „ein Triumph und die Krönung seiner Karriere“, schreibt Spiegel Online. Mit dem Kauf von VDO mache Continental in der Weltliga einen großen Sprung nach vorne und steigt zu einem der fünf weltgrößten Autozulieferer auf. Neben Weltmarktführer Bosch (Umsatz 2006: 43,7 Milliarden Euro) gibt es nun einen neuen deutschen Branchenriesen (gemeinsamer Umsatz: 24,9 Milliarden Euro).
Mit VDO stärke Wennemer den Wachstumsmarkt Autoelektronik und führt damit seinen Kurs weiter, Continental breiter aufzustellen. Seit den neunziger Jahren hat sich Continental von einem Reifenhersteller zu einem Komplett-Zulieferer rund ums Auto gewandelt. Im neuen Konzern macht die Reifensparte nunmehr noch einen Umsatz von rund 25 Prozent aus, während dies derzeit noch gut 41 Prozent sind (2006).
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2007-07-26 00:00:002023-05-17 10:57:03„Continental macht großen Sprung in der Weltliga“