Zum 30. Juni 2003 wird Sam Gibara (64) offiziell jetzt auch als Chairman der Goodyear Tire & Rubber Co. zurücktreten und CEO Keegan (55) Platz machen.
Glaubt man den Aussagen Gibaras, die er auf einem Shareholder Meeting diese Woche in Akron machte, dann war sein Rücktritt von diesem Amt von Anfang an Teil eines Übergangsplans, der nun seinen Abschluss gefunden habe. Keegan muss den Konzern nun aus einer nach wie vor sehr kritischen Situation herausführen. Unter das Kapitel Gibara aber kann ein Schlussstrich gezogen werden.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2003-05-09 00:00:002023-05-16 12:40:18Die Ära Gibara ist zu Ende (Update)
Der Goodyear-Konzern hat innerhalb seines Aufsichtsrates (Board of Directors) die Position eines „Presiding Director“ kreiert, der AR-Sitzungen leiten soll. James M. Zimmerman (59), Chairman des Einzelhandelskonzerns Federated Department Stores (Bloomingdale’s, Macy’s etc.
) und Mitglied des Goodyear-Kontrollgremiums seit Mitte 2001, wurde mit dieser Aufgabe betraut.Damit gehören dem Goodyear-Aufsichtsrat aktuell folgende Mitglieder an: Robert J. Keegan (Präsident, CEO und ab 1.
7. Chairman), James M. Zimmerman, John G.
Breen, Edward T. Fogarty, James C. Boland, Steven A.
Minter, Susan E. Arnold, Gary D. Forsee, William J.
Hudson, Agnar Pytte und Noch-Chairman Samir G. Gibara (bis zum 30.6.
diesen Jahres). Martin D. Walker und Kathryn D.
Wriston sind ausgeschieden. Dem Goodyear-Board of Directors müssen künftig mindestens neun und dürfen nicht mehr als 15 Mitglieder angehören..
Zum 30. Juni 2003 wird Sam Gibara (64) offiziell jetzt auch als Chairman der Goodyear Tire & Rubber Co. zurücktreten und CEO Keegan (55) Platz machen.
Glaubt man den Aussagen Gibaras, die er auf dem Shareholder Meeting diese Woche in Akron machte, dann war sein Rücktritt von diesem Amt von Anfang an Teil eines Übergangsplans, der nun seinen Abschluss gefunden habe. Keegan muss den Konzern nun aus einer nach wie vor sehr kritischen Situation herausführen. Unter das Kapitel Gibara aber kann ein Schlussstrich gezogen werden.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2003-05-08 00:00:002023-05-16 12:40:18Die Ära Gibara ist zu Ende
Mit der Bekanntgabe der Zahlen für das erste Quartal 2003 wird CEO Keegan heute in New York seinen Turnaround-Plan bekannt geben und öffentlich diskutieren. Gerüchten zufolge soll dieser Plan eine Verbesserung der Operating Margin von derzeit 2,3 auf nun 6,5 Prozent beinhalten. Man wartet nun gespannt darauf, welche der Fabriken, die in Nordamerika zu zu hohen Kosten in Nordamerika produzieren, geschlossen werden.
Wenn alle die ambitiösen Ziele überhaupt erreicht werden sollten und die Gewerkschaften in der gewünschten Form kooperieren würden, bringt das die Investoren nicht weiter voran. Dieselben Analysten übrigens, die Goodyear-Aktien vor einem Jahr ein Potenzial von 36 US-Dollar zuschrieben, meinen heute, die Aktie sei im Hinblick auf die hohen Schulden des Konzerns keinesfalls mehr als sieben US-Dollar wert. Mit Blick auf den „company’s historical track record“ -das ist eine Umschreibung dafür, dass Sam Gibara Wall Street seit Jahren viel versprach und nichts halten konnte- sollten Investoren skeptisch bleiben.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2003-04-30 00:00:002023-05-16 12:40:30Was wird Goodyear heute präsentieren
Das neue Jahrtausend zeigt für den nach eigenen Angaben größten Reifenhersteller der Welt desaströse Entwicklungen. Gelang 2000 mit einem Nettogewinn von 40,3 Millionen US-Dollar gerade noch ein mehr oder weniger bloß ausgeglichenes Ergebnis, so brachte 2001 einen Verlust von 203,6 Millionen US-Dollar und nunmehr für das Vorjahr 2002 einen Rekordverlust von 1,11 Milliarden US-Dollar, der allerdings im großen Umfang durch Rückstellungen für Steuern begründet ist. Sollte der Konzern in den kommenden Jahren wieder in die Gewinnzone kommen, könnten einige davon wieder aufgelöst werden.
Dessen ungeachtet bleibt festzustellen, dass der neue CEO-Keegan das Banken-Konsortium auf seine Seite zu ziehen wusste. Aber er musste ihnen dafür große Zugeständnisse machen, die einer Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit entgegenstehen könnten. Erstens hatte Goodyear den Banken 120 Millionen US-Dollar an Gebühren für die Restrukturierung zu bezahlen und zweitens hat sich das Management mehr oder weniger verbindlich verpflichtet, im laufenden Jahr nicht mehr als 360 Millionen US-Dollar und im kommenden Jahr nicht mehr als 500 Millionen US-Dollar zu investieren.
Presseberichte weisen darauf hin, dass die beiden großen Wettbewerber Michelin und Bridgestone jeweils jährlich mehr als eine Milliarde US-Dollar zur Modernisierung und Automatisierung der Produktion ausgeben. Drittens darf Goodyear für dieses und nächstes Jahr keine Dividenden zahlen. Die DB Global Equities in New York sieht das Potenzial der Aktie nun nicht mehr bei neun, sondern nur noch bei sechs US-Dollar.
Die Refinanzierung gibt dem Konzern nun eine Atempause bis zum Jahr 2005. Entscheidend wird sein, ob der Konzern von nun an genug Cash Flow generieren kann, um seinen Verpflichtungen nachkommen zu können. Mit Spannung wird nun auf den Turnaround-Plan von CEO Keegan gewartet, der nicht öffentlich gemacht wird, bevor die Zahlen für das erste Quartal 2003 im weiteren Verlauf dieses Monats bekannt gegeben worden sind.
Das Problem der Goodyear liegt in Nordamerika, wo glatte 8,1 Millionen Reifen weniger abgesetzt werden konnten als noch im Jahr 2001. Keegan räumte Fehler des Managements ein. Die Aggressivität der Wettbewerber sei unterschätzt worden und man habe zu oft Preisanhebungen erfolglos versucht.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/22907_00.jpg316400Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2003-04-05 00:00:002023-05-16 12:40:53Zweijährige Atempause für Goodyear – Warten auf den Turnaround-Plan
Wie einer Meldung von Tire Business vom 28. Februar zu entnehmen ist, hat sich Dr. Dennis Byrne, im Ruhestand lebender Professor für Wirtschaftswissenschaften der Universität Akron, anlässlich der Clemson University Tire Industry Conference überzeugt gezeigt, Goodyear werde unter den Schutz von Chapter 11 flüchten (müssen).
Es gebe keinen Grund für Optimismus, Goodyear werde Bankrott machen („they will go belly up“). Die Goodyear-Antwort erfolgte prompt und nicht ohne Emotion. Der Professor möge zwar in Akron wohnen, habe aber keine wirklichen Informationen, auf die eine solche Feststellung zu stützen sei.
Mit diesen Bemerkungen liege der Professor völlig daneben („his assertions are off the mark“). Vielmehr habe er sich wohl entschlossen, die vielfältig eingeleiteten Maßnahmen zur Rettung einfach zu ignorieren. Das klingt ein wenig so wie früher, als Keegan-Vorgänger Gibara seiner Kritikerin, der Kolumnistin Diane Evans vom Akron Beacon Journal, vorwarf, diese gefalle sich einfach darin ihn zu kritisieren und sie verschweige ihr gegebene Fakten, wenn sie ihr nicht ins Bild passten.
Richtig ist allerdings auch, dass vor gut einem Jahr Goodyear-Aktien noch als „strong buy“ mit einem Ziel von 36 US-Dollar von der DB Global Equities empfohlen worden sind. Der aktuelle Aktienkurs von gerade noch vier US-Dollar spricht für sich selbst. Time will show.
Mit nicht weniger als 36 Banken verhandelt der US-Reifenhersteller um eine Aufschiebung kurzfristig fällig werdender Kredite. Wie es scheint, hat CEO Keegan die ersten Hürden nehmen können; jedenfalls erst einmal bis zum Jahresende 2003 und dies auch nur dann, wenn der Konzern wenigstens sein ohnehin schon jetzt miserables Kredit-Rating nicht noch einmal verschlechtert..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2003-02-12 00:00:002023-05-16 12:34:41Nur kurze Atempause für Goodyear – Kann Gibara noch helfen?
Europäische und amerikanische Analysten zeigen sich zunehmend besorgt um die Zukunft des Reifenherstellers Goodyear und sie schließen selbst Chapter 11, das momentan aber noch nicht für eine sehr wahrscheinliche Alternative gehalten wird, nicht länger aus. Wie tief Goodyear gesunken ist, zeigt sich am derzeitigen Aktienkurs von 3,67 US-Dollar. Und die Nerven liegen ziemlich blank.
Obwohl die Analystenrunde erst für Ende des Monats angekündigt ist, versucht Goodyear bereits jetzt mit kleineren Erfolgsmeldungen Einfluss zu nehmen. Ohne jeden Erfolg. So viel ist deutlich: Goodyears Zukunft hängt einzig und allein am Wohlwollen der Banken.
Goodyear ist dringend darauf angewiesen, aus kurzfristigen nun langfristige Darlehen machen zu können. Aus eigener Kraft wird man sich kaum befreien können. Eine besondere Schwierigkeit liegt darin, dass Goodyear selbst für den Fall, dass tiefe Restrukturierungen angesagt wären, sich die damit verbundenen Kosten einfach nicht leisten kann.
In dieser Situation ist es schon mehr als nur ein kleines Wunder, dass sich Sam Gibara, unter dessen Führung sich der Niedergang vollzog, selbst als Chairman immer noch halten kann. Gibara hat viel zu lange vorwiegend externe Einflüsse für den Untergang des Konzerns verantwortlich machen wollen..
Die besonders Sam Gibara sehr kritisch gesonnene Kolumnistin des Akron Beacon Journal hat die Handhabung der Kündigungen durch Goodyear gelobt. Den gekündigten Mitarbeitern seien Abfindungszahlungen unterschiedlicher Art geboten worden und die meisten gekündigten Mitarbeiter seien in der Lage einen neuen Job finden zu können. Im Vergleich zu anderen (Evans nennt die unter Chapter 11 stehende Retailkette Kmart) sei der Reifenhersteller sehr zivilisiert vorgegangen.
Goodyear hat Susan E. Arnold in den Aufsichtsrat berufen, sie ist dort das 13. Mitglied.
Arnold ist Präsidentin der Sparte „Beauty & Global Feminine Care“ bei Procter & Gamble und verantwortet einen Umsatz von etwa acht Milliarden US-Dollar. Goodyear-Chairman Sam G. Gibara begrüßt diese Berufung und verweist u.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2003-01-22 00:00:002023-05-16 12:29:19Procter & Gamble-Managerin Mitglied im Goodyear-Aufsichtsrat