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Wundersame Schaeffler-Rettung: Vollgas Richtung Pleite und zurück

So ist es mit den Spekulanten: Kleine hängt man, Große lässt man laufen. Notgedrungen. Da kauft ein kleiner Spekulant Aktien für 20.000 Euro – zur Hälfte mithilfe eines Bankkredites. Wehe aber, wenn sich die Aktienkurse gen Süden bewegen oder sich gar, so im Fall des Lehman-Konkurses, im freien Fall nach unten befinden. Sofort fragt die Bank nach weiteren Sicherheiten, Geld muss auf die Konten oder aber, so sind die Regeln, der Schuldner muss sich von seinen Aktien trennen und so weit erforderlich auch andere Dinge zu Geld machen. Koste es, was es wolle. Dass die Kurse schon in wenigen Monaten wieder den umgekehrten Weg einschlagen, kümmert nicht weiter. Der Problemfall ist eingetreten, er muss gelöst werden, und zwar jetzt. Mit salbungsvollen Worten erklärt man dem Kleinen, dass die Bank Geld ja nur treuhänderisch verwalte. Banker warten nicht, der nächste Deal lockt. Für 20.000 Euro hätte man vor Lehman 250 Conti-Aktien bekommen. Nach Lehman waren diese weniger als 5.000 Euro wert. Wer zum Verkauf gezwungen wurde, verlor nicht allein sein eingesetztes Eigenkapital von 10.000 Euro voll, sondern schuldet der Bank immer noch 5.000 Euro, die abzustottern sind. Die Spekulation ist fehlgeschlagen. klaus.haddenbrock@reifenpresse.de

Prof. Siegfried Wolf soll neuer Continental-Aufsichtsrat werden

Prof. Siegfried Wolf (53) soll neues Mitglied des Aufsichtsrates der Continental AG werden. Dafür habe sich das Aufsichtsgremium des internationalen Automobilzulieferers einmütig ausgesprochen, heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Continental-Vorstand wird den für die Bestellung erforderlichen Antrag beim zuständigen Amtsgericht Hannover stellen. Wolf wird damit die Nachfolge von Rechtsanwalt Rolf Koerfer antreten, der sein Mandat am 29. November mit sofortiger Wirkung niedergelegt hatte.

Der 53 Jahre alte Österreicher Wolf ist Vorsitzender des Verwaltungsrats der Russian Machines OJSC und war zuvor bei dem weltweit tätigen Automobilzulieferunternehmen Magna International beschäftigt, zuletzt als Co-Chief Executive Officer. “Ich freue mich, dass wir mit Herrn Professor Wolf für den Continental-Aufsichtsrat einen gleichermaßen renommierten wie erfahrenen Kenner der internationalen Automobilbranche gewinnen konnten”, so der Continental-Aufsichtsratsvorsitzende Prof. Dr.

Ing. Wolfgang Reitzle. Er bedankte sich gleichzeitig bei Rolf Koerfer für die geleistete Arbeit.

Rolf Koerfer will Amt als Conti-Aufsichtsrat niederlegen

Laut Medienmeldungen will Rolf Koerfer sein Amt als Continental-Aufsichtsrat niederlegen. Dass dem tatsächlich so ist, soll die Schaeffler-Gruppe, als deren Berater Koerfer zugleich fungiert, bereits bestätigt haben. Ein konkreter Zeitpunkt für sein Ausscheiden aus dem Kontrollgremium steht aber offensichtlich noch nicht fest.

Wie die Süddeutsche Zeitung in Erfahrung gebracht hat, wird Koerfer die Schaeffler-Familie unabhängig davon aber auch künftig “in allen gesellschaftsrechtlichen Fragen” beraten. “Herr Koerfer hat in einer schwierigen Phase in hervorragender Weise die Weichen für eine konstruktive Zusammenarbeit der Unternehmen gestellt”, soll Georg Schaeffler in diesem Zusammenhang die Arbeit des Conti-Aufsichtsrates gelobt haben. Koerfer selbst hat dem Blatt zufolge mitgeteilt, dass seine Entscheidung zu einer Rückbesinnung auf Sachfragen im Aufsichtsrat beitragen solle.

Bei Schaeffler glaubt man, die Krise hinter sich gelassen zu haben

Nach Ansicht von Maria-Elisabeth Schaeffler, Gesellschafterin der Schaeffler-Gruppe, hat der Automobilzulieferer aus dem fränkischen Herzogenaurach seine Krise überwunden. “Das ist ein eindrucksvolles Comeback, auf das wir stolz sind, vor allem weil wir es ohne einen Cent staatlicher Gelder geschafft haben”, zitiert das Nachrichtenmagazin Focus die Unternehmerin. Sie soll allerdings eingeräumt haben, dass die Übernahme des dreimal größeren Konkurrenten Conti ein Risiko gewesen sei.

“Ich gebe zu, dass auch wir weder mit dem dramatischen Vertrauensverlust in die Finanzmärkte gerechnet haben noch mit dem folgenden stärksten Konjunktureinbruch seit 60 Jahren”, werden darüber hinaus Aussagen von ihr wiedergegeben. Schaefflers Meinung, dass die Krise des Unternehmens überwunden sei, wird dabei offenbar auch von dem Firmenanwalt und als “Freund der Familie” bezeichneten Rolf Koerfer geteilt. “Vor einem Jahr hätte keiner geglaubt, dass Schaeffler so schnell wieder auf Erfolgskurs sein würde”, so Koerfer gegenüber dem Blatt.

Wenn diese Entwicklung so weiterlaufe, werde das Unternehmen seine gesteckten Ziele erreichen, ist er unter Verweis auf die Prognose von Schaeffler-Geschäftsführer Dr. Jürgen Geißinger, der mit einem Umsatz von mehr als acht Milliarden Euro für das laufende Geschäftsjahr (2009: 7,3 Milliarden Euro) und einer Marge vor Zinsen und Steuern von mehr als zehn Prozent rechnet, überzeugt. cm.

Geißinger: Koerfer soll Conti-AR bleiben

Die Schaeffler-Gruppe halte am umstrittenen Continental-Aufsichtsrat Hans Rolf Koerfer fest, zitiert die Süddeutsche Zeitung Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geißinger. “Warum sollen wir Herrn Koerfer aus dem Aufsichtsrat nehmen? Er leistet in dem Gremium gute Arbeit im Interesse der Continental AG.” Einige Aktionäre hätten sich offenbar auf Koerfer eingeschossen, aber das sei “kein Grund, Herrn Koerfer aus dem Gremium zurückzuziehen”.

Koerfer muss eventuell Platz im Conti-Aufsichtsrat räumen – Berichte

Einem Handelsblatt-Bericht zufolge könnte es sein, dass Rolf Koerfer den Aufsichtsrat der Continental AG demnächst verlassen muss. Dem Berater des Großaktionärs Schaeffler wurde vom Bonner Juraprofessor Marcus Lutter ein “wesentlicher Interessenkonflikt” bescheinigt, so die Zeitung. Das Landgericht Hannover hatte die Wahl Koerfers Mitte März 2009 für ungültig erklärt, was Lutter nun in der aktuellen Ausgabe der “Neuen Zeitschrift für Gesellschaftsrecht” kommentiert.

Dieser Kommentar könnte ein Hinweis auf die anstehende Entscheidung des Oberlandesgerichts in Celle sein, bei dem das Berufungsverfahren derzeit anhängig ist, da Lutter auch dort als “einer der einflussreichsten Experten für Wirtschaftsrecht” gelte, “dessen Stimme Gewicht habe”, so die zitierte Zeitschrift weiter. Conti habe seine Aktionäre nicht ausreichend über mögliche Interessenskonflikte Koerfers informiert, hieß es damals in der Entscheidung des Landesgerichts zur Begründung. Dem “Handelsblatt” zufolge könnte Koerfer aber auch beim sogenannten “Boardreview”, einer Eignungsprüfung für den Aufsichtsrat, die Chefaufseher Wolfgang Reitzle vornehmen lässt, durchfallen.

DSW will Koerfer weiterhin nicht im Conti-Aufsichtsrat

Die Deutsche Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) wolle sich weiterhin gegen einen Einzug des Schaeffler-Beraters Rolf Koerfer in den Continental-Aufsichtsrat stemmen, melder dpa. Die DSW werde bei der Hauptversammlung Ende des Monats erneut gegen die Wahl Koerfers stimmen, habe die Vereinigung gestern in Düsseldorf wissen lassen. Bereits im vergangenen Jahr hatte die DSW mit Nein gestimmt.

Koerfer habe nur die Interessen des Großaktionärs Schaeffler im Auge, hieß es als Begründung. Im März hatte das Landgericht Hannover die Wahl Koerfers in den Conti-Aufsichtsrat für ungültig erklärt. dv.

Wahl Koerfers zum Conti-Aufsichtsrat für nichtig erklärt

Medienberichten zufolge hat das Landgericht Hannover die Wahl von Rolf Koerfer in den Aufsichtsrat der Continental AG nachträglich für nichtig erklärt, nachdem Aktionärsschützer dagegen geklagt hatten. Begründet hat das Gericht seine Entscheidung damit, dass das Unternehmen die letztjährige Hauptversammlung, die am 23. April 2009 stattfand, vor der Wahl Koerfers nicht ausreichend über mögliche Interessenkonflikte des Rechtsanwalts informiert habe.

Denn er gilt als wichtiger Berater des Conti-Hauptaktionärs Schaeffler. Koerfer will nun in Berufung gehen, darf demnach aber noch so lange Conti-Aufsichtsrat bleiben, bis das Urteil rechtskräftig ist. Die nächste Conti-Hauptversammlung ist übrigens für den 28.

Maria-Elisabeth Schaeffler begrüßt Berufung Reitzles

Mit der Neubesetzung von Vorstand und Aufsichtsrat ist die Führung der Continental AG wieder komplett. “Mit dieser starken Führungsmannschaft sind wir für die anstehenden Aufgaben bei der Continental AG hervorragend aufgestellt”, erklärt Maria-Elisabeth Schaeffler, Gesellschafterin der Schaeffler-Gruppe und Mitglied des Aufsichtsrates der Continental AG. “Mit der Erfahrung und Reputation von Professor Dr.

Wolfgang Reitzle an der Spitze des Aufsichtsrates und dem operativen Know-how des Vorstandes unter der Führung von Dr. Elmar Degenhart können jetzt die großen Potenziale, die in dem Zusammenschluss der beiden Unternehmen Continental und Schaeffler liegen, umgesetzt werden. Wir danken Herrn Hans-Rolf Koerfer für seine erfolgreiche Arbeit in schwieriger Zeit und begrüßen es, dass er im Präsidium des Aufsichtsrates die Zusammenführung beider Unternehmen weiter begleiten wird”, so Maria-Elisabeth Schaeffler weiter.

Continental schließt Lücken im Konzernvorstand

Schaefer Wolfgang tb

Für die vakanten Vorstandsposten bei der Continental AG kristallisieren sich der Financial Times Deutschland zufolge Favoriten heraus. Spitzenkandidat für das Amt des Finanzvorstands beim Hannoveraner Automobilzulieferer und Reifenhersteller ist demnach Wolfgang Schäfer, derzeit kaufmännischer Geschäftsführer des Stuttgarter Autozulieferers Behr. Für die verlustreiche Motoren- und Getriebesparte “Powertrain” hat Continental den Getriebechef des US-Konkurrenten Delphi, Ronald Pirtle, angesprochen.

Die Vorstände sollen auf der Sitzung des Continental-Aufsichtsrats am 19. Oktober bestellt werden. Die Räte wollen dann auch Linde-Chef Dr.

Wolfgang Reitzle zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats wählen. Continental, Schaeffler und Behr gaben der Zeitung zufolge keinen Kommentar. Sollten die Personalentscheidungen entsprechend getroffen werden, wäre die Conti-Führung erstmals seit Langem wieder komplett.

Seit das Familienunternehmen Schaeffler 2008 die Conti-Übernahme gestartet hatte, hat sich eine Reihe von Conti-Vorständen und -Aufsichtsräten in monatelangen Machtkämpfen verschlissen, kommentiert die FTD. Nach den noch zu benennenden Vorständen hatten der neue Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart, der scheidende Aufsichtsratschef Rolf Koerfer und die Schaeffler-Führung seit dem Friedensschluss zwischen den beiden Konzernen im August gesucht.