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„Schurkenstück“ – Wie ATU-Anleger um 600 Millionen Euro erleichtert wurden

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ATU

Mit Niedrigpreisen kämpft ATU nicht allein zum Leidweisen des Kfz-Gewerbes ganz allgemein um Werkstattkunden – auch rund um das Reifengeschäft sind immer wieder mal aggressive Rabattaktionen Trumpf der Handelskette. So wurde erst dieser Tage in der SWR-Sendung „Marktcheck“ im Rahmen eines Tests der Beratungsleistung von Reifenvermarktern samt Preisuntersuchung festgestellt, dass beim – sagen wir mal – „Reifen-Lidl ATU“ aus Weiden ein Satz Reifen ein und derselben Größe und Marke gut 200 Euro billiger als beim teuersten mitgetesteten Wettbewerber (hier: Vergölst) zu haben ist. So viel Wettbewerbsfähigkeit muss man sich erst mal leisten können. ATU scheint bestens gewappnet und hat trotz billiger Preise der Bilanz wieder zu einem besseren Aussehen verholfen. Schließlich hat das Unternehmen Anfang dieses Jahres erst den erfolgreichen Abschluss seiner „finanziellen Neuaufstellung“ melden und seine Schuldenlast eigenen Angaben zufolge um 600 Millionen Euro verringern können. Wie das gelingen konnte, ist nachzulesen im Anlegerschutzbrief (Ausgabe 3/2014), herausgegeben vom Aktionsbund Aktiver Anlegerschutz e.V. (AAA). Mithilfe eines großen Beraterstabes und unter den Augen des US-Bankhauses Morgan Stanley ist es zu einer „Finanzierungslösung“ gekommen, zu der sich die damit befassten Finanzkreise euphorisch selbst gratulieren können. Zu diesem Kreis gehören aber nicht die vorwiegend privaten Zeichner einer 600-Millionen-Euro-Anleihe aus dem Jahr 2004. Sie werden ihr Geld nicht wiedersehen, sondern lernen müssen, dass Geld nie weg ist, aber eben durchaus woanders gelandet sein kann. So ist im vorerwähnten Anlegerschutzbrief von „einem der überraschendsten und größten Geldvernichtungsdramen der letzten Jahre“ bzw. schlicht von einem „Schurkenstück“ die Rede, denn gelackmeiert sind dabei die Zeichner der Anleihe: Von den 600 Millionen Euro, die noch in diesem Jahr zur Rückzahlung fällig wurden, soll kein Anleger eine Zahlung erhalten haben – stattdessen seien die Anleihen in den Depots der Kunden einfach ausgebucht worden, heißt es. christian.marx@reifenpresse.de/klaus.haddenbrock@reifenpresse.de

Joint-Venture-Ende: Morgan Stanley sieht SRI eher als Verlierer

Einem Analystenbericht zufolge sei die anstehende Trennung von Goodyear und Sumitomo Rubber Industries zu allererst schlecht für den japanischen Joint-Venture-Partner. Wie Morgan Stanley in einem Report betont, freilich ohne weitergehende Details der derzeit im Geheimen stattfindenden Schlichtungsgespräche bei der Internationalen Handelskammer in Paris zu nennen, würde die von Goodyear Tire & Rubber angestrengte Auflösung des […]

Pkw-Reifenersatzmarkt in Europa wächst endlich wieder – „Durchbruch“

“Europa blüht und gibt Hoffnung.” – Mit dieser Zusammenfassung ziehen die Analysten von Morgan Stanley zwar ein äußerst blumiges Fazit aktueller Marktdaten des europäischen Ersatzmarktes. Dennoch, nach 17 Monaten konstanter Rückgänge bei den Pkw-Reifenabsätzen in Europa ist nun zumindest so etwas wie ein Hoffnungsschimmer am Horizont zu erkennen.

Im April wurden acht Prozent mehr Reifen auf den europäischen Ersatzmärkten (ohne Russland) verkauft als im selben Vorjahresmonat, was Morgan Stanley sogar als “lang erwarteten Durchbruch” sieht. Einer der zentralen Gründe für dieses starke Wachstum ist freilich das durch den harten und langen Winter in weiten Teilen Nordeuropas verzögerte Umrüstgeschäft. Dennoch sei man “von der Stärke des Wachstums überrascht”, wie es dort in einem aktuellen Report heißt.

Auch bei Lkw-Reifen hat Morgan Stanley auf Basis von Pirelli-Marktdaten ein Wachstum von immerhin 14 Prozent für April errechet. Dennoch stagniere der europäische Ersatzmarkt weiterhin strukturell, auch wenn man bei Morgan Stanley nunmehr von einem leichten Wachstum übers Jahr hinweg ausgeht. Während die Nachfrage nach Pkw-Reifen auf dem europäischen Ersatzmarkt um rund zwei Prozent steigen soll, so die Annahme nun, prognostiziert man das Wachstum bei Lkw-Reifen nun mit vier Prozent.

Mai 2014 endet die Investorenvereinbarung zwischen Conti und Schaeffler

Die Schaeffler-Gruppe hat die seit 2008 bestehende und unter Mitwirkung von Altbundeskanzler Gerhard Schröder zustande gekommene Investorenvereinbarung mit der Continental AG gekündigt. Nachdem im August vergangenen Jahres bereits die Geltungsdauer wesentlicher ihrer Regelungen abgelaufen war, wird sie damit nun im Mai 2014 ganz enden. Die Vereinbarung regelt die Zusammenarbeit im Hinblick auf die Position von Schaeffler als größtem Einzelaktionär der Continental AG, der aktuell einen 49,9-Prozent-Anteil an dem Automobilzulieferer/Reifenhersteller aus Hannover hält.

Sie habe für die Unternehmen keine praktische Relevanz mehr, denn beide würden schon seit Jahren von einer guten und pragmatischen Zusammenarbeit profitieren, die auch zukünftig fortgesetzt werden soll, heißt es mit Blick auf das Ende der Investorenvereinbarung. “Als Großaktionär der Continental AG sind wir mit den Erfolgen, die Continental in den letzten Jahren erreicht hat, sehr zufrieden. Wir betrachten unsere Beteiligung an Continental als langfristiges strategisches Investment mit dem Ziel, den Wert der Continental AG nachhaltig zu steigern”, so Maria-Elisabeth Schaeffler und Georg F.

W. Schaeffler, Gesellschafter der Schaeffler-Gruppe. Analysten von Morgan Stanley halten es für möglich, dass Schaeffler seine Conti-Beteiligung während der kommenden Quartale schrittweise auf 30 Prozent verringern könnte, ohne dass dies dem verlautbarten langfristigen Investment widerspräche.

Neues Michelin-Kursziel von Morgan Stanley

Morgan Stanley hat das Michelin-Kursziel von 76 auf 79 Euro angehoben und die Einstufung auf “Equal-weight” belassen. Die Aktien europäischer Automobilzulieferer, so die Investmentbank, preisten bereits eine Produktionserholung im zweiten Halbjahr ein. Zudem seien die Lagerbestände weiterhin hoch und die Nachfrage in den nördlichen EU-Mitgliedsländern verlangsame sich.

Unsicherheiten prägen das Reifenjahr 2013

Nach Meinung von Morgan-Stanley-Analysten ist das Jahr 2013 für die Reifenindustrie wie selten eines zuvor vor allem von Untersicherheiten gekennzeichnet. Bröckelnden Preisen und einem schwächelnden Absatz einerseits stünden andererseits günstige Entwicklungen bei den Rohmaterialkosten oder dem Produktmix gegenüber, wird diese Sicht der Dinge begründet. Da der Handel angesichts schleppender Verkaufszahlen wenig geneigt sei, seine Läger übermäßig mit Reifen zu bestücken, erwartet man bei Morgan Stanley zwar, dass die von Industrie aufgerufenen Reifenpreise um zwei bis drei Prozent sinken werden.

Dank gleichzeitig sinkender Rohmaterialkosten stehe dies allerdings Margen der Reifenhersteller auf Rekordniveau nicht entgegen, heißt es weiter. Die Umsätze der Industrie könnten 2013 zwar wohl nur moderat zulegen, aber der “Rückenwind” durch geringere Rohmaterialkosten werde dem EBIT zugutekommen, mutmaßen die Analysten. “Die Wirkung auf die Marge könnte nach unserer Auffassung positiv sein, zumindest für den Fall, dass weiter auf wieder steigende Absatzvolumina gehofft werden kann”, ist einem entsprechenden Morgan-Stanley-Report zu entnehmen.

Continental legt Rekordzahlen vor – Reifensparte weiter stark

Die Continental hat im vergangenen Geschäftsjahr ihre Ziele erneut übertroffen. Der internationale Automobilzulieferer steigerte seinen Umsatz 2012 trotz der Schwäche der europäischen Automobilmärkte um mehr als sieben Prozent auf rund 32,7 Milliarden Euro. Die bereinigte operative EBIT-Marge lag mit rund 10,7 Prozent deutlich über dem sehr guten Vorjahreswert von 10,1 Prozent, schreibt der Hersteller zu seinen vorläufigen Geschäftszahlen für 2012.

“Obwohl die Vorzeichen der Automobilmärkte aktuell noch verhaltener sind, als sie es vor einem Jahr waren, streben wir 2013 ein Umsatzwachstum von rund fünf Prozent auf dann mehr als 34 Milliarden Euro an. Die bereinigte Marge soll weiterhin über zehn Prozent liegen”, sagte der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Elmar Degenhart anlässlich der Bekanntgabe der ersten vorläufigen Eckdaten am Montag am Rande der Motorshow in Detroit, USA.

Zeitgleich veröffentlichten Analysten von Morgan Stanley ihre Erwartungen zum Geschäftsjahr des deutschen Automobilzulieferers und Reifenherstellers. Der Umsatz mit Reifen habe demnach bei 9,776 Milliarden Euro gelegen, was einer Steigerung von elf Prozent gegenüber dem Vorjahr entspräche. Als Reifen-EBIT rechnet Morgan Stanley mit 1,699 Milliarden Euro, was wiederum einer EBIT-Marge von 17,4 Prozent entspräche.

Eingebremstes Nokian-Wachstum?

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Analysten von Morgan Stanley glauben, dass das Wachstum von Nokian Tyres im vierten Quartal kleiner als bislang erwartet ausfallen könnte. Als ein Grund dafür wird ein geringerer Fahrzeugabsatz in Russland genannt, denn in diesem Markt bzw. in den Ländern, die zur Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS) zählen, erziele der finnischen Reifenhersteller Schätzungen zufolge 40 Prozent seines Umsatzes und 60 Prozent seines Gewinns.

Und bei Morgan Stanley geht man davon aus, dass über 50 Prozent des Absatzes an Premiumwinterreifen in der Region gerade an Neufahrzeugen montiert werden. Einen weiteren Grund sehen die Analysten zudem in der diesjährigen Schwäche des europäischen Winterreifenmarktes. Selbst angesichts dessen, dass Ende November bzw.

Anfang Dezember kältere Witterung Einzug gehalten hat, wird die Situation als “nicht gut genug” bezeichnet, um die Saison noch zu retten. Insofern werde es Nokian vor dem Hintergrund eines auch schwächelnden russischen Marktes schwerer fallen als beispielsweise Pirelli oder Continental, seine Lagerbestände an Winterreifen ohne Zugeständnisse beim Preis zu verringern, glauben die Morgan-Stanley-Analysten. Doch selbst ein kleiner als erwartetes (Umsatz-)-Wachstum Nokians werde nichts an der hohen EBIT-Marge der Finnen jenseits einer Marke von 25 Prozent ändern.

Allerdings wird die Gefahr gesehen, der Hersteller könnte in den kommenden Jahren seine Produktionskapazitäten unter Umständen nicht so auslasten wie gedacht. “Stagnation in Europa gekoppelt mit einem steigenden Wettbewerb in Russland (Pirelli, Continental) könnte aus unserer Sicht dem Preisniveau und/oder den Absatzvolumina abträglich sein sowie negative Überraschungen nach sich ziehen”, orakelt Morgan Stanley mit Blick auf Nokian Tyres. cm

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Analysten uneins hinsichtlich Michelin

Analysten von Morgan Stanley stufen die Michelin-Aktie auf “underweight” ein und sehen ein Kursziel von 55 Euro. JP Morgan hingegen erhöht das Kursziel für Michelin von 64 auf 68 Euro: “overweight”. dv.

Analysten euphorisch: Contis Nettoergebnis überschreitet eine Milliarde Euro

Nachdem die Continental AG bekannt gegeben hat, nach längerer Durststrecke für die Aktionäre für das Geschäftsjahr 2011 wieder eine Dividende (1,50 Euro je Stückaktie) ausschütten zu wollen, geben sich die Analysten verschiedener Banken recht euphorisch. Denn einerseits hat das Unternehmen darüber hinaus wissen lassen, dass die vorgeschlagene Dividendenausschüttung in Summe bei rund 300 Millionen Euro liegt, sowie andererseits, dass die Ausschüttungsquote etwa 24 Prozent des den Anteilseignern zuzurechnenden Konzernnettoergebnisses entspreche. Ergo hat der Konzern im abgelaufenen Jahr ein Konzernnettoergebnis von etwa 1,25 Milliarden Euro erzielt.

Vor diesem Hintergrund erwarten Finanzexperten für 2011 auch neue Rekordwerte für Umsatz, EBIT und Jahresüberschuss. Mehr noch: Wie beispielsweise BörseGo berichtet, ist man etwa bei der NordLB der Auffassung, Conti könnte 2012 ebenfalls wieder neue Rekorde aufstellen. Begründet wird diese Sicht der Dinge mit der bisherigen Automobilkonjunktur und dem “Optimismus des Continental-Vorstandes”.