Einerseits dokumentiert der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk (BRV) mit seinem aktuellen Branchenbarometer für das vierte Quartal des noch laufenden Jahres im Vergleich zur vorherigen Erhebung in diesem Frühjahr eine stark gestiegene Stimmung im Reifenfachhandel. Was wohl nicht zuletzt der bisher einigermaßen positiven Absatzentwicklung im deutschen Reifenersatzgeschäft geschuldet sein dürfte. Andererseits meldet der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) rückläufige Umsätze seiner Mitglieder und befürchtet er zudem den Verlust an globaler Wettbewerbsfähigkeit der mehr als 200 Unternehmen, deren Interessen er vertritt – und dazu gehören nicht zuletzt bekanntlich auch Hersteller von Reifen. Es scheint also, als sei die Gemütslage der Branchenvertreter hier wie da eine völlig andere in Abhängigkeit davon, welche der beiden Seiten man betrachtet.
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Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) macht ernst mit der Ankündigung seines Präsidenten Michael Klein, sich regelmäßig mit konkreten Vorschlägen zu Wort melden zu wollen, mit denen der gegenwärtigen Schwäche des Industriestandortes Deutschland entgegengesteuert werden könnte. Hatte man unlängst eine Empfehlung zum Bürokratieabbau hierzulande vorgelegt, geht es dem WdK nun um die Finanzierung der ökonomischen Transformation im Mittelstand und damit auch der in der Kautschukbranche. „Denn wir sind der Mittelstand“, wie Klein jüngst erst beim diesjährigen „Tag der Kautschukindustrie“ in Berlin betont hatte. Um den mit Dingen wie Digitalisierung, Dekarbonisierung und demografischem Wandel verbundenen Herausforderungen begegnen zu können, regt der Verband demnach ein KfW-Programm zur Finanzierung des damit verbundenen Transformationsprozesses an. Viele Unternehmen müssten ihr Geschäftsmodell anpassen und erhebliche strategische Investitionen tätigen, wozu ihnen oftmals die finanziellen Eigenmittel fehlten, erklärt WdK-Chefvolkswirt Michael Berthel.
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Angesichts der jüngsten Wirtschaftsdaten der Branche schlägt der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) Alarm. Ihr Umsatz ist demnach im vergangenen Jahr gegenüber 2022 zwar um 10,3 Prozent auf knapp 11,5 Milliarden Euro gestiegen, von denen 7,1 Milliarden Euro (plus 7,7 Prozent) mit Reifen und 4,4 Milliarden Euro (plus 14,9 Prozent) mit technischen Elastomererzeugnissen (TEE) erwirtschaftet wurden. Ansonsten aber herrscht die Farbe Rot vor was die Zahl der Beschäftigten – 18.800 im Reifenbereich (minus 1,1 Prozent), 47.100 im TEE-Bereich (minus 0,4 Prozent) – betrifft genauso wie die um 4,9 Prozentpunkte auf 73,8 Prozent gesunkene Kapazitätsauslastung in der Reifenproduktion oder das diesbezügliche Minus von 7,8 Prozentpunkten auf 81,2 Prozent rund um die TEE-Herstellung. „Der Produktionsrückgang zeigt ganz deutlich, dass außereuropäische Unternehmen mittlerweile zunehmend Marktanteile zulasten der qualitätsorientierten und bürokratiebelasteten heimischen Industrie gewinnen“, stellt Verbandspräsident Michael Klein fest. „Deshalb muss die Bundesregierung jetzt handeln! Wir brauchen niedrigere Unternehmenssteuern, wettbewerbsfähige Energiepreise, weniger Bürokratie und endlich eine flächendeckend funktionierende Marktüberwachung“, mahnt er.
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Nicht allzu lange ist es her, dass die Herbsttagung des Wirtschaftsverbandes der deutschen Kautschukindustrie (WdK) mit dem Fazit zu Ende gegangen ist, die Lage der vom ihm vertretenen Hersteller von Bereifungen und technischen Elastomererzeugnissen sei „alles andere als ein Honigschlecken“ und die Herausforderungen für die Branche seien nicht gerade kleiner geworden. „Wir müssen alles erwarten – auch das Gute“, lautete ungeachtet einer überwiegend verhaltenen Stimmung aufseiten der Kautschukindustrie zwar der Schlusssatz von WdK-Chefvolkswirt Michael Berthel. Allerdings bestätigt sich mit der von Goodyear angekündigten Schließung seiner Reifenwerke in Fulda und Fürstenwalde der zweite Satzteil eher wohl nicht, sondern der erste. Selbst wenn Shawn Pace, Vice President & Chief Procurement Officer bei dem Hersteller versichert, Goodyear werde in den kommenden Monaten seine „Kunden weiterhin bedienen und (…) Zusagen sowie vertragliche Verpflichtungen erfüllen, wie sie es erwarten würden“, hilft das den betroffenen Mitarbeitern beider Konzernstandorten ebenso wenig, wie Deutschland gleichzeitig weiter an Bedeutung als Produktionsland für Reifen verliert.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/11/Berthel-Michael.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-11-21 14:19:262023-11-21 14:19:26Von 12 deutschen Reifenwerken ist „bei 6 bis 10 fraglich, ob sie erhalten bleiben“
Das Kraftfahrtbundesamt (KBA) hat nach einer leichten Wachstumsdelle im September für den Oktober zwar gerade erst wieder positivere Pkw-Neuzulassungszahlen berichtet mit einem Plus von 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat auf fast 219.000 Einheiten, sodass kumuliert nach zehn Monaten ziemlich genau zwischen 2,3 und 2,4 Millionen Neuwagen ein 13,5-prozentiges Plus unterm Strich steht. Gleichwohl spricht Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und Sprecher des Fabrikatshandels in Deutschland, diesbezüglich nur von einem „temporären herbstlichen Lichtblick“. Und auch beim Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) geht man von eher trüberen Zukunftsaussichten für den deutschen Automobilmarkt bzw. die inländische Fahrzeugproduktion und damit der Branche insgesamt aus.
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Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) vertritt zwar auch, aber nicht nur die Reifenhersteller hierzulande, sondern darüber hinaus ganz genauso etwa Unternehmen, die beispielsweise Zulieferteile aus Gummi an die Fahrzeugindustrie liefern. Muss man speziell für die Reifenbranche bis dato ein deutliches Stückzahlminus im Erstzgeschäft bilanzieren, sieht nach den Worten der Interessenvertretung von alles in allem rund 200 Unternehmen mit etwa 70.000 Beschäftigten und einem Gesamtjahresumsatz von mehr als zehn Milliarden Euro auch insgesamt die Perspektive für die Automobilzulieferer der Branche „nicht gut aus“.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/10/Berthel-Michael.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-10-05 12:42:172023-10-05 12:42:17Perspektive für Zulieferer „sieht nicht gut aus“
Beim Blick auf die Absatzentwicklung im deutschen Reifenersatzgeschäft mit Stand Ende August fällt auf, dass sich die Zahlen gegenüber der Halbjahresbilanz kaum verändert haben. Zwar hat der Sell-in (Absatz Industrie an Handel) im Pkw-, 4×4-/SUV-/Offroad- sowie Llkw-Reifen umfassenden Consumer-Segment nach sechs Monaten noch fast 14 Prozent hinter demselben Zeitraum 2021 gelegen, doch kann man angesichts eines gut elfprozentigen Minus zwei Monats später eher nicht von einer durchgreifenden Verbesserung sprechen. Ähnlich sieht es im Sell-out (Absatz Handel an Verbraucher) aus, wo sich ein anderthalbprozentiger Rückgang zu einem um ein Prozent gewandelt hat. In Bezug auf Lkw-Neureifen hat sich das vorherige Minus von beinahe einem Drittel zumindest auf „nur“ noch knapp ein Viertel verringert. Selbst wenn das besser ist als ein womöglich noch beschleunigter Rückgang, so hätte man sich zum Start ins letzte Quartal des Jahres gleichwohl eine bessere Ausgangsbasis gewünscht.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/10/Deutscher-Reifenersatzmarkt-2023-08.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-10-05 12:29:342023-10-05 12:29:34Über den Sommer keine Impulse für den deutschen Reifenmarkt
Nach längerer Corona-Pause wird der Tag der Kautschukindustrie dieses Jahr wieder in Berlin ausgerichtet. Dazu lädt der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) für den 25. April in das Steigenberger Hotel Am Kanzleramt ein. Angesichts der aktuellen Lage liegen die Themen, die bei der Zusammenkunft in der Bundeshauptstadt auf der Tagesordnung stehen sollen, mehr oder weniger […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2023/03/WdK-Tag-der-Kautschukindustrie.jpg450600Christian Marxhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristian Marx2023-03-13 12:16:342023-03-13 12:16:34Ende April Tag der Kautschukindustrie in Berlin
Der Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) hat seine Bilanz des Jahres 2022 vorgelegt. Für die Unternehmen der Branche war es demnach geprägt von „exorbitant steigende[n] Kosten für Rohstoffe, Energie und Logistik“ aufgrund von Corona-Lockdowns, Ukraine-Krieg, Chip-Krise sowie Naturkatastrophen, die zu logistischen Beeinträchtigungen und/oder Produktionsausfällen in der vorgelagerten Prozesskette führten. Zum Jahreswechsel seien zu alldem noch Verteuerungen durch einen schwachen Euro in Relation zum US-Dollar hinzugekommen. „Zu erwarten sind inflationsbedingt noch starke Personalkostensteigerungen. Diese vielfältigen und deutlichen Kostensteigerungen konnten von den Unternehmen der deutschen Kautschukindustrie im vergangenen Jahr nur bedingt durch Umsatzausweitungen kompensiert werden. Deshalb wirkte sich dieses Ungleichgewicht negativ auf die Erträge der Unternehmen aus“, erläutert WdK-Chefvolkswirt Michael Berthel. Wobei die Interessenvertretung von rund 200 deutschen Herstellern von Bereifungen und Technischen Elastomererzeugnissen mit etwa 70.000 Beschäftigten die Aussichten der Branche für 2023 als ungewiss beschreibt und angesichts des die Erträge strapazierenden Kostenbooms vor einem „Exodus deutscher Unternehmen“ warnt. cm
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Hat sich 2022 der Reifenabsatz im deutschen Ersatzmarkt bis einschließlich Oktober tendenziell rückläufig entwickelt, spricht der Bundesverband Reifenhandel und Vulkaniseurhandwerk (BRV) – offenbar mit Blick auf das Wintergeschäft – aufgrund eher milder Temperaturen dann auch von einem ruhigeren Jahresausklang für die Branche. Doch nach den Worten von Yorick M. Lowin, Geschäftsführer der Interessenvertretung des Reifenfachhandels, scheint für das neue Jahr nunmehr „so etwas wie eine Rückkehr zur Normalität in der Luft zu liegen“. Begründet wird diese Sicht der Dinge unter anderem mit dem Ende der Corona-Pandemie oder den sich wohl auflösenden Versorgungsengpässen. Beim Wirtschaftsverband der deutschen Kautschukindustrie (WdK) ist man demgegenüber nicht besonders sicher, in welche Richtung die (Branchen-)Konjunktur im laufenden Jahr tendieren könnte. christian.marx@reifenpresse.de
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