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Das Landwirtschaftsreifen-Engagement des Continental-Konzerns

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Das Geschäft mit Landwirtschaftsreifen hat im Continental-Konzern in den letzten 20 Jahren sicher keine große Rolle gespielt und gelegentlich wurde der gesamte Bereich auch in Frage gestellt. Dann überbrückte man die Zeit mit Off-Take-Agreements und ließ Unternehmen aus Osteuropa Reifen unter dem Markennamen mit dem springenden Pferd produzieren, um nicht ganz und gar aus dem Markt verschwinden zu müssen. Alles Schnee von gestern? So sieht es aus, denn seit in neuer Halle mit zum Teil auch neuen Maschinen Landwirtschaftsreifen in Otrokovice produziert werden, stimmen Preise und Qualitäten gleichermaßen, so dass sich die Führungscrew um Werner Flebbe (55) in Hannover in der Lage sieht, den Wettbewerb weltweit bestehen zu können.

Zwar ist Otrokovice nur eine Produktionsstätte, aus dem sich der Bereich Landwirtschaftsreifen weltweit bedienen kann, aber eben eine wichtige. Heute ist Continental ganz sicher die erste Marke des Konzerns mit dem breitesten Sortiment und wird als solche auch am teuersten vermarktet. Doch die Marke Barum wird schon jetzt als "Volumenmarke" bezeichnet mit überzeugendem Sortiment, übrigens auch im Bereich radialer Schlepperreifen bis inklusive 75er Serie, die dem Continental Contract wie aus dem Gesicht geschnitten ähneln.

Während Conti-Reifen überall im Handel Absatz finden, hat sich Flebbe für Barum in Deutschland ein Stützpunkthändlerkonzept einfallen lassen. Sechs großen Händlern (Wennekamp, Vergölst, Ihle/Günzburg, Schwarz, Semex und Brock/Weilerswist) bleibt die Vermarktung von Barum-Reifen vorbehalten, d.h.

diese verkaufen sowohl an Händler als auch an Endverbraucher. Doch man ging in Hannover einen Schritt weiter und bot exklusiv die Marke Uniroyal an, die man für den deutschen Markt am schnellsten platzieren konnte. Thorsten Bublitz, verantwortlich für Marketing und Vertrieb weltweit der Conti-Landwirtschaftsreifen, versichert im Gespräch, dass Meyer Lissendorf jetzt bereits fast alle wichtigen Rennergrößen zur Verfügung hat.

Großhandelspartner für Michelin

In einem Pilotprojekt mit Reifen Gundlach (Raubach) und Meyer Lissendorf (Gönnersdorf) möchte Michelin neue Wege im Großhandel beschreiten und auf diesem Wege Kunden bedienen, die bisher vom Reifenhersteller nicht effizient erreicht wurden. Michelin liefert die Produkte, Know-how und Sell-out-Unterstützung, die beiden Partner übernehmen die nationale Logistik und direkte Betreuung ausgesuchter Reifenhandelsbetriebe..

Restruktuiertes MLX-Konzept von Meyer Lissendorf auf dem Vormarsch

Im vergangenen Jahr machte das Großhandlsunternehmen Meyer Lissendorf durch den Aufbau eines Partnerkonzeptes für den Reifenhandel von sich reden. Die Urform des sogenannten MLX-Konzeptes wurde bereits Anfang der 90er Jahre ins Leben gerufen. Vor zwei Jahren erfolgte allerdings eine grundlegende Umstrukturierung, die einen tiefen Einschnitt markierte und quasi als Neubeginn bewertet werden kann.

Meyer Lissendorf hat den Bereich "Marketing und Marktkommunikation" ins Zentrum seines Leistungspaketes für den Reifenfachhandel gestellt: So sieht MLX einen geschlossenen Auftritt der Partnerbetriebe im Markt vor. Des weiteren wurde ein bundesweit einheitliches Serviceprofil erstellt. Eine einheitliche Endverbraucherfinanzierung, ein Kundenkontaktprogramm, Anzeigenkampagnen, Verbundwerbung, Schulungsprogramme, Marktinformationen für die Partnerbetriebe sowie deren Präsentation im Internet, Standort- und Wettbewerbsanalysen runden das Spektrum in diesem Leistungsblock ab.

Nicht zu vergessen auch die monatlichen POS-Aktionen, die sowohl eigenfinanziert als auch mit Unterstützung der Industrie ablaufen. Darüber hinaus sollen entsprechende Rahmenvereinbarungen mit der Reifen- und Räderindustrie "attraktive Einkaufspreise" für die MLX-Partner sicherstellen. Als potentielle MLX-Mitglieder kommen nur freie Reifenfachhändler in Betracht, die in der Reifensparte über ein Mindesteinkaufsvolumen von einer Million D-Mark verfügen, gewissen äußeren Standards genügen sowie ein qualifiziertes Dienstleistungsspektrum bereitstellen.

Ende 1999 verzeichnete das MLX-Konzept 72 Teilnehmer. In den nächsten drei bis vier Jahren soll – so die ehrgeizige Planung – die Zahl auf 300 erhöht werden..

Neue Geschäftsführerposition bei Reifen Gundlach etabliert

Mit Wirkung vom 1. Mai 2000 wurde Josef Bündgen zum Geschäftsführer Finanzen und Administration bei Reifen Gundlach ernannt. Der studierte Volkswirt ist nun neben Susumu Tsiujimoto, der seit dem Itochu-Einstieg bei Gundlach die Geschicke des rheinland-pfälzischen Reifengroßhändlers mitbestimmt, sowie Gebhard und Joachim Jansen der vierte Geschäftsführer des Unternehmens.

Aus Hannover kommen nur noch Mehr-Marken-Verkäufer

Der Continental-Konzern bearbeitet den deutschen Reifenersatzmarkt vom 1. Januar kommenden Jahres an nur noch mit so bezeichneten Mehr-Marken-Verkäufern, die gleichermaßen für die Marke Continental wie die Marken Uniroyal, Semperit und Barum zuständig sind. Das Management verspricht sich davon bessere Verhandlungs- und Verständigungsmöglichkeiten mit den Kunden.