people

Beiträge

Meine glaubt nicht, dass Conti-Mitarbeiter Wennemer nachweinen

In einem Interview mit dem Manager-Magazin hat Hartmut Meine, Chef der IG Metall Niedersachsen, seiner Meinung Ausdruck verliehen, dass die Beschäftigten bei Continental den Rücktritt des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Manfred Wennemer wohl kaum bedauern werden. „Herr Wennemer hat gegenüber den Arbeitnehmern in den letzten Jahren einen radikalen Konfrontationskurs gefahren. Die Brutalität des Kaufens und Gekauftwerdens hat jetzt auch ihn eingeholt.

Insofern kann ich mir kaum vorstellen, dass die Beschäftigten den Rücktritt von Herrn Wennemer bedauern“, hat er auf eine entsprechende Frage gegenüber dem Blatt zu Protokoll gegeben. Sein Nachfolger sei gut beraten, konstruktiv mit den Gewerkschaften und den Betriebsräten zusammenzuarbeiten. Dadurch würden sich neue Chancen nicht für die Arbeitnehmer bei dem hannoverschen Automobilzulieferer, sondern auch für das Unternehmen selbst bieten, ist Meine überzeugt, der die friedliche Einigung zwischen Conti und der Schaeffler-Gruppe als „tragfähigen Kompromiss, den die Arbeitnehmervertreter mittragen“, sieht.

Karl-Thomas Neumann ist neuer Vorstandsvorsitzender der Conti

Der Aufsichtsrat der Continental AG hat mit Wirkung zum 1. September Dr. Karl-Thomas Neumann (47) zum Vorstandsvorsitzenden berufen.

Er ist seit Oktober 2004 Mitglied des Continental-Vorstands und tritt die Nachfolge von Manfred Wennemer (60) an, dessen Bitte um vorzeitige Auflösung seines Mandats mit Wirkung zum 31. August 2008 der Aufsichtsrat entsprochen hat. Die neu geschaffene Funktion des stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden wird Vorstandsmitglied Dr.

Alan Hippe (41) übernehmen. Er ist für die Pkw-Reifen-Division und das Finanzressort der Continental AG zuständig. Ab 1.

Oktober wird er zusätzlich für die Division ContiTech verantwortlich zeichnen. Zu diesem Zeitpunkt geht der bisherige ContiTech-Vorstand Gerhard Lerch (64) in den Ruhestand. Dem Vernehmen nach soll sich die Arbeitnehmerseite für Neumann ausgesprochen haben.

Wennemer geht noch diesen Monat

Nach dem Abschluss einer weitreichenden Investorenvereinbarung mit der Schaeffler KG sowie Maria-Elisabeth Schaeffler und Georg F. W. Schaeffler schlage die Continental ein neues Kapitel in ihrer Unternehmensgeschichte auf, schreibt das Unternehmen aus Hannover.

Deshalb habe der Continental-Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer (60) den Aufsichtsrat darum gebeten, ihn zum 31. August 2008 von seinem Amt zu entbinden. Der Aufsichtsrat habe dieser Bitte mit großem Respekt für die Leistung Wennemers zugestimmt.

Sein Nachfolger solle kurzfristig bestellt werden, als Favoriten gelten die Conti-Vorstände Dr. Alan Hippe (41) und Dr. Karl-Thomas Neumann (47).

manager magazin: Neumann wird Wennemer-Nachfolger

43978 134881

Nach der Zustimmung des Aufsichtsrats der Continental AG zum Einstieg der Schaeffler-Gruppe sollen am kommenden Samstag in einer weiteren Sitzung des Kontrollgremiums der Nachfolger von Konzernchef Manfred Wennemer (60) und ein neuer Finanzvorstand berufen werden. Vorstandsvorsitzender soll nach Informationen von manager-magazin.de der derzeitige Technologie-Vorstand Dr.

Karl-Thomas Neumann (47) werden. Als Finanzvorstand ist Michael Krause (32) vorgesehen, aktuell Chief Financial Officer (CFO) des Geschäftsfeldes Supply Chain Mainland Europe innerhalb des Logistikbereichs der Deutschen Post.

.

Widersprüchliche Meldungen in Sachen Conti/Schaeffler

Die Schaeffler-Gruppe plane keine personellen Veränderungen im Vorstand der Continental AG, zitierte gestern Dow Jones Newswires Unternehmenssprecher Detlef Sieverdingbeck: „Wir sehen keinen Anlass für Veränderungen im Conti-Vorstand.“ Das Magazin „Focus“ berichtet hingegen in seiner aktuellen Ausgabe, der Vorstandsvorsitzende des neuen fränkischen Conti-Großaktionärs Schaeffler Jürgen Geißinger wolle den Conti-Vorstandsvorsitzenden Manfred Wennemer durch Vorstand Karl-Thomas Neumann ersetzen. Widersprüchliches auch zum Stand der Verhandlungen: Die Gespräche stünden erst am Anfang, heißt es bei der Deutschen Presse-Agentur dpa, die damit anderslautenden Medienberichten widerspricht.

Angeblich bietet Schaeffler jetzt 75 Euro

Schaeffler sei bereit, das bisher gültige Angebot von 70,12 auf 75 Euro je Conti-Aktie zu erhöhen, berichtete vor wenigen Minuten die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Continental-Chef Manfred Wennemer habe den Aufsichtsrat bereits vor der immer noch laufenden Aufsichtsratssitzung über die erhöhte Offerte informiert. Schaeffler-Geschäftsführer Jürgen Geißinger habe die Bereitschaft zur Aufstockung dem Conti-Aufsichtsrat schriftlich bestätigt, heißt es bei „Welt online“.

Eine Erhöhung um knapp fünf Euro würde Conti rund 800 Millionen Euro höher bewerten, insgesamt mit rund zwölf Milliarden Euro. Schaeffler wollte zu dem Zeitungsbericht keine Stellung nehmen. Die Conti-Aktie legte zu, blieb aber mit 73 Euro unter dem angeblichen höheren Gebot.

Continental contra Schaeffler: „I werr narrisch“

„I werr narrisch.“ Dieser Satz muss dem Fußballsponsor Continental nicht erst erklärt werden. Im Übernahmepoker der Schaeffler-Gruppe warten Presseleute Tag für Tag auf Tore, seien es auch Eigentore, sie warten, so oder so, auf den einen Treffer, den Volltreffer.

In Ermangelung einer Kristallkugel finden sich keine Antworten auf die Frage, ob Conti sich aus der Schaeffler-Umklammerung noch einmal lösen kann, es dem Vorstand mit Billigung des Aufsichtsrates gelingt, den Abwehrkampf fortzusetzen oder mit einer plötzlichen Akquisition einen noch höheren Schuldenberg aufzutürmen und sich dadurch unattraktiver zu machen. Wird es zu einer Kapitalerhöhung kommen? Schreckt diese Schaeffler ab? Von wie vielen Banken noch will Conti sich beraten lassen, um sie als Finanzierer für Schaeffler blockieren zu können? Kreuzt doch noch der heiß ersehnte „weiße Ritter“ auf? Kommen „Heuschrecken“ an Bord? Stehen Pirelli und Bridgestone ante portas? Was tut dann Michelin? Steht eine Zerschlagung bevor und wer nimmt diese dann vor, der Conti-Vorstand, die Schaeffler-Gruppe oder eine Heuschrecke?

Was ansonsten durch die Tagespresse geistert, ist fast ausschließlich nur geeignet, Krämpfe auslösen zu können. Man möchte da doch allzu gern ein ums andere Mal den Schrei loslassen: I werr narrisch! Es heißt, der Vorstand um Manfred Wennemer und Alan Hippe bemühe sich um Investoren aus „Schwellenländern“.

Geben russische Oligarchen dann eleganter den Ton an, die „frogs“ (friends of Gerhard Schroeder)? Was macht sie zu besseren Investoren als Schaeffler? Gazprom-Aufsichtsrat Gerhard Schröder, der alte „Autokanzler“, fachsimpelte schon angesichts des Pirelli-Versuchs, die Conti übernehmen zu wollen, es gehe nur noch um das Wie und nicht mehr ums Ob. Ist der „Genosse der Bosse“ bald im Aufsichtsrat des großen Automobilzulieferers? Spätestens dann schallt vielfach ein „I werr narrisch!“ durchs Land.

Was ist von angeblichen Bemühungen um sogenannte Private-Equity-Investoren zu halten? Sinkt Continental zum Spielball von „Heuschrecken“ herab? Geht es ausschließlich nur noch um „Shareholder Value?“ Um eine Prämie für die Aktionäre? Die Aktionäre müssen doch nicht verkaufen, können es lassen, können sich verweigern.

Diejenigen, die früher bereits verkauft haben, dem „Anschleichen“ sozusagen zum Opfer fielen, werden in keinem Fall einen Nachschlag erhalten. Conti in den Fängen von KKR und ähnlichen Investoren? Das soll eine gute Lösung sein? „I werr narrisch.“

Verfolgt man das gesamte Spektakel unter dem Gedanken „Stakeholder Value“, dann wird der schwere Stand des Conti-Managements beim Kampf gegen Schaeffler deutlich.

Die Stakeholder haben wenig gegen Schaeffler vorzubringen. So die Lieferanten. Ihnen kann ein Großkonzern aus Mechanik, Elektronik und Reifen nur recht sein.

Mehr Einkaufsmacht entsteht so auch nicht. Und die Kunden? Die deutsche Automobilindustrie werde einen feindlichen Übernahmeversuch des Zulieferers nicht zulassen, einem solchen nicht tatenlos gegenüberstehen, hieß es stets. Die Realität ist eine andere.

Es ist einem Unternehmen wie BMW schlichtweg egal, VW sagt im Kern macht mal, nur zügig sollte es gehen, keine Hängepartie. Und Daimler hat derzeit ganz andere Sorgen, als sich überhaupt zum Thema Continental/Schaeffler äußern zu wollen.

Der Reifenhandel empfindet ein gewisses Unbehagen.

Man glaubt dem Schaeffler-Versprechen, den Konzern nicht zerschlagen zu wollen, nicht so richtig und befürchtet einen Verkauf „der Gummibude“. Als Käufer käme dann, so befürchtet man, Bridgestone in Betracht. Damit wäre Bridgestone dann in Europa die Nr.

1 bei Neureifen und zugleich Nr. 1 im Runderneuerungsgeschäft, der Wettbewerb wäre „beruhigt“, der Handel hätte weniger Einkaufsalternativen. Die Story, dass Bridgestone nun, so wollen Presseberichte Glauben machen, der Conti-Konzern oder Teile davon – ganz oder zum Teil – ausgerechnet vom derzeitigen Conti-Management angeboten wird, kann einfach nur gut erfunden sein, ohne jeden Wahrheitsgehalt.

Es wäre sonst ein Stück aus dem Tollhaus, weil es dann Tausenden von Mitarbeitern über kurz oder lang zwangsläufig an den Kragen ginge, beim Schöpfen von Synergien. Das ist weder im Sinne der Belegschaft noch im Sinne der tangierten Landesregierungen; und wenn Forschung und Entwicklung abgezogen wird in fremde Staaten, kann es nicht im Sinne Deutschlands sein.

Und was verspricht die Verfolgung des Rechtsweges? Wer alles liest, was Experten von sich geben zur Frage der Legalität, schreit ganz laut: „I werr narrisch.

Das „Anschleichen“ soll illegal sein und müsse gestoppt werden. Dieser Meinung haben sich Rechtsexperten, die im Auftrag des Konzerns eine Analyse erstellten, angeschlossen. Aber Conti kann auch darauf verweisen, dass sich andere, von Continental völlig unabhängige Experten ähnlich geäußert haben oder geäußert haben sollen.

Richtig ist jedenfalls, dass die Intention des Gesetzgebers im Ursprung eine andere war, Schaeffler in eine Lücke gestoßen ist. Ob das allerdings gerade noch im Rahmen des Möglichen oder illegal war, hängt von den Verträgen, somit – um in der Sprache der Experten zu bleiben – vom „Wording“ ab und zwar von dem exakten und präzisen Wortlaut der Verträge zwischen Schaeffler und den Banken. Da diese Verträge nicht auf dem offenen Markt ausgewalzt wurden, sind manche Analysen nichts als Annahmen und andere wiederum wenig mehr als Schlaumeiereien.

Wie der Übernahmeversuch ausgeht, zeichnet sich mit gebotener Deutlichkeit noch nicht sicher ab. Das Conti-Management hat sich bisher sehr schwer getan, gegen den als feindlich bezeichneten Übernahmeversuch Stimmung in der Öffentlichkeit allgemein und in der Politik speziell zu erzeugen. Dasselbe gilt für Lieferanten und Kunden.

Belegschaft und Gewerkschaften zeigten sich durchaus reserviert gegenüber Schaeffler, aber das meiste dessen, was ihnen als Alternative zum Beispiel in Form des „White Knight“ dargeboten worden ist bisher, wirkte eher abschreckend und relativierte die Angst vor Schaeffler. Den Conti-Strategen ist die Herausarbeitung dessen, was einen Übernahmeversuch zu einem feindlichen machen soll, bisher nicht gelungen. Das wird auch nicht gelingen, weil die Differenzierung nach freundlich bzw.

unfreundlich willkürlich ist.

Die Furcht, Schaeffler werde sich allen Versprechungen zum Trotz von Reifen trennen, lebt fort. Aber auch das relativiert sich bei gründlicher und ruhiger Betrachtungsweise.

So lange dieser Geschäftsbereich gutes Geld verdient, ist die Furcht unbegründet, ändert sich dies, können sich auch die Meinungen ändern. Das ist unter jeder Führung so. Eine Zerschlagung des Conti-Konzerns sei mit Manfred Wennemer nicht zu machen, einem Verkauf der Lkw-Division steht dieses Bekenntnis nicht im Wege, sofern die Ebit-Marge nicht zweistellig bleibt.

So könnte sich Schaeffler eines Tages auf die Pläne des derzeitigen Conti-Vorstands berufen. Für diesen wie für das Schaeffler-Management gilt: The name of the game is profit!

klaus.haddenbrock@reifenpresse.

Investoren sollen Continental helfen

Der von der Übernahme durch die Schaeffler-Gruppe bedrohte Automobilzulieferer Continental spricht laut Presseberichten mit („einer Handvoll“) potenziellen Investoren über eine mögliche Gegenofferte. Um die feindliche Übernahme durch Schaeffler abzuwehren, führten Vorstandschef Manfred Wennemer und Finanzchef Alan Hippe Gespräche mit einer Handvoll Investoren, berichten „Handelsblatt“ und „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf Finanzkreise. Unter den Interessenten befinden sich dem „Handelsblatt“ zufolge Finanzunternehmen und strategische Investoren.

Vorlage ihrer Halbjahreszahlen – Continental AG bekräftigt Jahresziele

43700 136991

Trotz eines als schwierig beschriebenen Marktumfeldes hält die Continental AG nach Vorlage ihres Halbjahresfinanzberichts an den für das Gesamtjahr gesetzten Zielen hinsichtlich Umsatz und EBIT-Marge fest: Angepeilt werden demnach nach wie vor 26,4 Milliarden Euro respektive 9,3 Prozent. Während der ersten sechs Monate 2008 erhöhte sich der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von rund acht Milliarden Euro um 65,4 Prozent auf knapp 13,3 Milliarden Euro, wobei diese starke Erhöhung natürlich vor allem wohl aus dem Erwerb der Siemens VDO resultiert. Das operative Konzernergebnis (EBIT) erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr auf 912,4 Millionen Euro (Vorjahr: 911,5 Millionen Euro), woraus sich eine Umsatzrendite von 6,9 Prozent (Vorjahr: 11,4 Prozent) errechnet.

Die Pkw-Reifendivision konnte ihre Umsätze im ersten Halbjahr 2008 zwar um 6,1 Prozent auf gut 2,5 Milliarden Euro (Vorjahr: 2,4 Milliarden Euro) steigern, bezüglich des EBIT musste allerdings ein Rückgang von den 357 Millionen Euro des Vorjahres auf nunmehr 323 Millionen Euro hingenommen werden, sodass sich die Umsatzrendite von 14,9 Prozent auf 12,7 Prozent verschlechterte. Noch höher fiel der Rückgang der Umsatzrendite in der Lkw-Reifendivision aus: Sie sank von 8,3 auf 4,2 Prozent. In absoluten Zahlen steht dem Umsatz von 706 Millionen Euro der Lkw-Reifensparte der Continental für das erste Halbjahr 2007 nunmehr nur noch ein Wert von 685 Millionen Euro für die ersten sechs Monate dieses Jahres gegenüber, was einem dreiprozentigen Minus entspricht.

Das EBIT der Lkw-Reifendivision fiel sogar um beinahe 51 Prozent von den 58,5 Millionen Euro des ersten Halbjahres 2007 auf nunmehr 28,8 Millionen Euro. In diesem Zusammenhang weist der Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer darauf hin, dass der Anstieg der Rohstoffkosten, der den Konzern seinen Worten zufolge im ersten Halbjahr 2008 mit insgesamt rund 84 Millionen Euro im Vergleich zu den Preisen des ersten Halbjahres 2007 belastet hat, zum großen Teil die beiden Reifendivisionen betroffen hat. „Ohne die gestiegenen Rohstoffkosten hätte in beiden Divisionen das operative Ergebnis (EBIT) über dem Vorjahresniveau gelegen.

Die vorgenommenen Preiserhöhungen werden erst zeitverzögert Ergebniswirkung zeigen“, sagt er. Zudem rechnet Wennemer damit, einen Großteil der Belastung durch steigende Rohstoffkosten im Reifenbereich außerdem noch durch Mixverbesserungen und Effizienzsteigerungen im weiteren Jahresverlauf kompensieren zu können.

.

Conti/Schaeffler: Wat nu?

Nach dem gestrigen, in vielen Medien als „Krisensitzung“ bezeichneten Zusammentreffen des Continental-Aufsichtrates und dem dabei herausgekommenen „Jein“ in Richtung der an einer Übernahme des Unternehmens interessierten Schaeffler-Gruppe, ranken sich nunmehr erste Spekulationen darum, wie die ganze Sache jetzt wohl weitergehen wird. Denn das gemeinsame Statement von Aufsichtsrat und Vorstand der Continental AG, in dem einerseits von der Ablehnung des bisherigen Schaeffler-Angebots, der juristischen Prüfung der Art und Weise der Annäherung der Gruppe sowie von „bereits identifizierten Handlungsoptionen“ zum Schutz der Interessen der Aktionäre, Mitarbeiter und sonstigen Stakeholder an der Continental AG die Rede ist und dem andererseits entnommen werden kann, dass „eine Einigung mit der Schaeffler-Gruppe in diesem Verfahren erstrebenswert“ sei, lässt genügend Spielraum für Interpretationen. Dass der Aufsichtsrat dem Vorstand unter der Bedingung, dass für die eigenen Aktionäre eine „angemessene Prämie“ herausspringt oder Schaeffler sich mit einer für Conti „akzeptablen Beteiligungsquote“ zufriedengibt, die Unterstützung direkter Verhandlungen mit der Schaeffler-Gruppe zugesagt hat, wertet Ferdinand Dudenhöffer, Direktor und Mitbegründer des Center of Automotive Research (CAR) an der Fachhochschule Gelsenkirchen, laut Reuters beispielsweise als Indiz dafür, dass nun alles auf ein Zusammengehen hindeute.

„Als letztes Gegenargument ist der Preis und sonst nichts übrig geblieben“, wird er von der Nachrichtenagentur zitiert. Auch in einem Bericht des Handelsblattes wird die Auffassung vertreten, der Conti-Konzern öffne mit der gemeinsamen Erklärung von Aufsichtsrat und Vorstand Schaeffler mehr oder weniger nur die „Tür zu einer friedlichen Einigung“. Angesichts dessen dürfen durchaus Zweifel daran angemeldet werden, ob – wie von der Financial Times Deutschland gemeldet – mittels „neuer Investoren aus dem Ausland“ eine Blockade der Conti-Übernahme durch Schaeffler wirklich ernsthaft zur Diskussion steht.