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Aus der Lkw-Reifenfertigung bei Conti in Stöcken – Auf nach Russland?

Nikolin

Auf ihn sind große Teile der Conti-Belegschaft nicht gut zu sprechen: Dr. Nikolin, nun nicht allein für die Lkw-Reifendivision verantwortlich, sondern nach Hippes Abgang auch für die Pkw-Reifendivision. Und gleich hat er mal zwei Werksschließungen angekündigt, die erste in Clairoix und die zweite in Hannover.

Seitdem geht’s ziemlich rund. Und wie in Frankreich so haben sich auch in Deutschland bereits Spitzenpolitiker, die meinen Arbeitsplätze retten zu können, der Sache angenommen. Die geplante Werksschließung in Clairoix lässt sich Nikolin wirklich nicht in die Schuhe schieben.

Diese war bereits zum Ende vergangenen Jahres beschlossene Sache. Da aber gab es bereits heftige Signale aus Paris, denn der an Unruhen gewöhnte französische Staatspräsident kann weitere Tatarenmeldungen im näheren Umfeld von Paris nicht gebrauchen. Es kommt hinzu, dass Sarkozys Wirtschaftspolitik darauf abzielt, das Land wettbewerbsfähig zu machen, und das setzt neben anderen Dingen auch eine Verlängerung der wöchentlichen Arbeitszeiten voraus.

Dieser auch vom Conti-Management erhobenen Forderung waren die französischen Belegschaften bereits weitgehend nachgekommen. Und es gab sehr deutliche Signale “der französischen Politik”, die zunächst jedenfalls ausreichend waren, um Hippe zögern und die Sache erst einmal zurückstellen zu lassen. Heftigster Krawall schien vorprogrammiert zu sein.

Wie es aussieht, wird Continental in jedem Fall einen schweren Imageschaden in Frankreich einstecken müssen. Aber gibt es Alternativen? Völlig anders liegen die Dinge in Hannover. Befürchtungen um das Lkw-Reifenwerk in Stöcken gibt es zwar seit Jahren schon, doch schien nach dem erbittert geführten Streik wegen der Aufgabe der dortigen Pkw-Produktion vor wenigen Jahren dieses Thema vom Tisch zu sein.

Aufsichtsratsposten für Ex-Conti-Chef Wennemer – bei Knorr Bremse

Manfred Wennemer, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Continental AG, ist von der Hauptversammlung der Knorr-Bremse AG in den Aufsichtsrat des Unternehmens berufen und von diesem Gremium zum weiteren stellvertretenden Vorsitzenden gewählt worden. Dem 61-Jährigen, der zum 31. August vergangenen Jahres dem Conti-Konzern den Rücken gekehrt hatte, wird von seinem neuen Arbeitgeber “eine außerordentlich große Erfahrung in führenden Positionen der deutschen Industrie” attestiert.

Wennemers Millionen-Abfindung wird harsch kritisiert

Die millionenschwere Abfindung für den Ende August zurückgetretenen Continental-Chef Manfred Wennemer ist unter niedersächsischen Politikern auf scharfe Kritik gestoßen. Wirtschaftsminister Philip Rösler (FDP) sagte, eine solche Zahlung sei “in der jetzigen Situation schwer vermittelbar”, schreibt die Hannoversche Allgemeine Zeitung (HAZ). Der SPD-Landesverband sprach von einem Beleg für “ein pervertiertes Vergütungssystem, das in den Vorstandsriegen von Großunternehmen herrscht”.

Die Abfindung passe “nicht in die Landschaft”, hieß es vonseiten der CDU. Die Grünen kritisierten die Zahlung vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die Schließung von Continental-Reifenwerken als “mehr als zynisch”..

Continental-Vorstand mit halber Vergütung in 2008

Die globale Finanz- und Wirtschaftskrise hat sich auch massiv auf die Vergütungen der Vorstandsmitglieder der Continental AG ausgewirkt. Wie dem nun veröffentlichten Geschäftsbericht 2008 zu entnehmen ist, haben sich die Vergütungen insgesamt von 17,4 auf 8,2 Millionen Euro mehr als halbiert. Spitzenverdiener im Unternehmen ist Vorstandsvorsitzender Dr.

Karl-Thomas Neumann mit 1,7 Millionen Euro (2007: 2,7 Millionen Euro). Danach folgen: Dr. Alan Hippe mit 1,6 Millionen Euro (2,7 Millionen Euro), Manfred Wennemer mit 1,4 Millionen Euro (3,7 Millionen Euro), Heinz-Gerhard Wente mit 1,1 Millionen Euro (1,3 Millionen Euro), Dr.

Hans-Joachim Nikolin 1,0 Millionen Euro (2,3 Millionen Euro), William L. Kozyra mit 875.000 Euro (1,6 Millionen Euro) und Gerhard Lerch mit 500.

000 (2,6 Millionen Euro). Bei den Vergütungen des Vorstands haben sich insbesondere die variablen Vergütungskomponenten stark reduziert (von 9,1 auf 1,2 Millionen Euro). Diese hängt zum einen davon ab, ob bestimmte wirtschaftliche Kennzahlen in den jeweiligen Aufgabenbereichen erreicht wurden.

Zum anderen ist die variable Vergütung an die Dividende gekoppelt. Conti will aber für das Geschäftsjahr 2008 keine Dividende an die Aktionäre ausschütten. Für 2007 hatte es noch 2 Euro je Aktie gegeben.

Neuer Job für Manfred Wennemer

Der im Sommer letzten Jahres als Vorstandsvorsitzender der Continental AG zurückgetretene Manfred Wennemer (61) wurde für den Aufsichtsrat des belgischen Konzerns Bekaert nominiert, der unter anderem die Reifenindustrie mit Vorprodukten beliefert. Wennemer soll an die Stelle von Julien De Wilde treten, der bei der Gesellschafterversammlung am 13. Mai nicht wieder kandidieren will.

Conti: Zurück zu den Wurzeln – Als Kautschukspezialist Weltklasse

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Erst die feierlich vorgetragene Feststellung, dass “eine Zerschlagung des Continental-Konzerns mit diesem Vorstand und mit mir nicht zu machen ist.” Dann, im Hinblick auf den riesigen Schuldenberg, bat CEO Manfred Wennemer mit großem Nachdruck um: “Vertrauen, Vertrauen, Vertrauen.” So geschehen auf der letzten Jahreshauptversammlung um die Jahresmitte 2008.

Der Übernahmepreis für VDO sei zwar hoch, aber nicht zu hoch gewesen. Klar, der Preis sei auch ein strategischer gewesen, aber dafür seien fortan Zukunftsziele schneller zu erreichen. Und die damit einhergehende Verschuldung? Hoch, gewiss.

Aber eben nicht zu hoch. Klare Botschaft an die Aktionäre: Wir packen das, wir schaffen Werte, wir zahlen zuverlässig Dividende. Mittlerweile ist viel passiert, weshalb die NEUE REIFENZEITUNG nach Vorstellung der Conti-Geschäftszahlen für 2008 der Frage nachgegangen ist, was Versprechungen dieser Art wert sind.

Entsetzen/Empörung über Schaeffler-Attacke auf von Grünberg

Die Führungskräfte bei der Continental AG sollen “entsetzt” und “empört” darauf reagiert haben, dass die Schaeffler-Gruppe den Rücktritt des Conti-Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Hubertus von Grünberg gefordert hat. Das meldet die Automobil-Industrie unter Berufung auf Aussagen von Dr.

Thorsten Reese, Vertreter der rund 1.400 leitenden Angestellten bei dem Automobilzulieferer und Mitglied in dessen Aufsichtsrat, gegenüber der Deutschen Presseagentur. “Der ultimativ geforderte Rücktritt von Grünbergs ist sachlich völlig unbegründet und wäre für die Conti schädlich”, wird Reese zitiert.

Zumal von Grünberg alles tue, um “für die Conti das Beste herauszuholen”. Außerdem soll Reese das Vorgehen von Großaktionär Schaeffler scharf kritisiert und als “feindliche Übernahme” bezeichnet haben. Dass bei Continental langsam eine “gewisse Lähmung und Frustration” einsetze, weil keine Perspektive erkennbar sei, sieht er dabei offenbar als eine Folge des derzeitigen Machtkampfes.

Zumindest unter den Conti-Führungskräften herrsche große Verwunderung und Erstaunen darüber, dass die Schaeffler-Führung nicht versuche, die Situation zu ändern und mehr Vertrauen bei der Conti-Belegschaft zu schaffen. “Es fehlt zum Beispiel völlig eine Roadmap, wie sich Schaeffler den gemeinsamen Weg in die Zukunft konkret vorstellt. Wir hören von Schaeffler immer nur: ‚Wir haben nun das Sagen’”, wird Reeses Sicht der momentanen Lage wiedergegeben, Nach seinen Worten gebe es unter den Conti-Führungskräften generell den “professionellen Willen zur Kooperation”.

“Gelber Engel” für Bosch-Chef Fehrenbach

Fehrenbach Franz

Am 15. Januar vergibt der ADAC wieder seinen alljährlichen Mobilitätspreis “Gelber Engel” in diversen Disziplinen. Die Auszeichnung der Kategorie “Persönlichkeit”, die zuletzt unter anderem schon der BMW-Vorstandvorsitzende Dr.

Norbert Reithofer (2008) oder auch der ehemalige Conti-Chef Manfred Wennemer (2007) entgegennehmen konnten, geht in diesem Jahr an Franz Fehrenbach, Vorsitzender der Geschäftsführung der Robert Bosch GmbH. Damit will das Präsidium des Automobilklubs den von ihm “mit eingeleiteten und engagiert vorangetriebenen Wandel vom Automobilzulieferer zum Umwelttechnikkonzern” bzw. die “von ihm verantwortete ökologisch geprägte Innovationsstärke des Weltkonzerns” Bosch würdigen.

Mit dem massiven Ausbau der Entwicklungen von Umwelt- und Effizienttechnologien habe Fehrenbach das aus den 70er-Jahren stammende Bosch-Leitmotiv “sicher, sauber, sparsam” nachhaltig in alle Geschäftsbereiche übertragen. Gleichzeitig damit sei eine ständige Verbesserung der Kraftfahrzeugtechnik bei den Verbrennungsmotoren und alternativen, erneuerbaren Energien erreicht worden. So tragen die von Bosch entwickelte und heute vielfach eingesetzte Hochdruckeinspritztechnik sowie Innovationen bei den Hybridantrieben durch deutlich geringeren Kraftstoffverbrauch verstärkt zum Klimaschutz bei, heißt es zur Begründung, warum die Wahl für dieses Jahr auf den Bosch-Chef gefallen ist.

Die Auszeichnung – wie auch die in den vier weitere Kategorien Auto, Marke Qualität sowie Innovation/Umwelt – wird im Rahmen eines Festaktes in der Münchner Residenz vorgenommen. Als Laudator ist Vorjahrespreisträger Reithofer vorgesehen.

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VDA-Präsident Matthias Wissmann im Amt bestätigt

Matthias Wissmann – Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) – ist im Rahmen der VDA-Mitgliederversammlung in Köln vom Vorstand in seinem Amt bestätigt und einstimmig für zwei weitere Jahre gewählt worden. Die weiteren Präsidiumsmitglieder und Vizepräsidenten – Schaeffler-Geschäftsführer Dr. Jürgen Geißinger, Dr.

-Ing. E.h.

Bernard Krone, Inhaber und Vorsitzender des Beirats der Bernard Krone Holding GmbH & Co. KG, sowie Dr. Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG – wurden ebenfalls einstimmig wiedergewählt.

Hans-Georg Härter, Vorstandsvorsitzender der ZF Friedrichshafen AG, und Ulrich Schöpker, Mitglied des Vorstandes der Schmitz Cargobull AG, wurden auf der VDA-Mitgliederversammlung neu in den VDA-Vorstand gewählt. Härter tritt an die Stelle von Manfred Wennemer, der Ende August 2008 bei der Continental AG ausgeschieden und damit auch nicht mehr Mitglied im VDA-Vorstand ist. Schöpker ist Nachfolger von Bernd Hoffmann, Vorsitzender des Vorstands der Schmitz Cargobull AG, der Ende des Jahres in den Aufsichtsrat des Unternehmens wechseln wird und sich nicht mehr zur Wiederwahl in den VDA-Vorstand gestellt hat.

Schöpker vertritt damit neben Dr. Bernard Krone und Jürgen Spier, geschäftsführender Gesellschafter der Spier GmbH & Co. Fahrzeugwerk KG, die Herstellergruppe II (Anhänger, Aufbauten und Container) im VDA-Vorstand.

Stellenstreichungen bei Conti nicht ausgeschlossen

„Wir werden innerhalb der nächsten fünf Jahre 20 Prozent an Elektronikkapazität zu viel haben. Dafür suchen wir Lösungen mit den Werken“, hat der neue Conti-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann gegenüber der Bild-Zeitung zu Protokoll und zugleich einen Hinweis darauf geliefert, was darunter zu verstehen sein könnte.

Als Vorbereitung darauf, dass die Automobilkonjunktur „erhebliche Schwierigkeiten“ bereiten wird, scheinen Themen wie Werksschließungen und Stellenabbau in Deutschland dabei kein Tabu zu sein. Bei Continental stünden ständig alle Standorte auf dem Prüfstand, heißt es. „Garantien können wir nicht geben.

In der Autoindustrie bekommt man nichts geschenkt“, wird Neumann von der Zeitung zitiert. Die Ähnlichkeit dieser Statements mit solchen des vorherigen Vorstandsvorsitzenden Manfred Wennemer kommt dabei nicht von ungefähr. Für den harten Durchgriff, für den sein Vorgänger gestanden habe, stehe auch der gesamte Vorstand, soll Neumann gesagt haben.