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Weiterhin Cash-Cow des Continental-Konzerns:

Der Continental-Konzern befindet sich seit einigen Monaten bereits in einer nicht zu unterschätzenden Krise, die nicht zuletzt durch personelle Veränderungen an der Spitze bewältigt werden soll. Der Vorstandsvorsitzende Stephan Kessel wurde gegen Manfred Wennemer ausgetauscht und für das gleich mehrere Ressorts verantwortende Vorstandsmitglied Klaus Friedland wird auch Entlastung gesucht. Bisher allerdings ist der Konzern auf der Suche nach einem Finanzchef nicht fündig geworden.

Die Bemühungen des neuen Konzernchefs Wennemer können noch nicht beurteilt werden. Wie bereits in früheren Beiträgen erwähnt, wurde der Konzern als „Patient in der Notaufnahme“ bezeichnet. Das allgemein recht problematische Umfeld in der gesamten Automobilindustrie erleichtert die Bemühungen nicht, endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen zu können und es ist überhaupt nicht abzusehen, wann der Konzern seine Baustellen im Reifengeschäft, das sind die Nutzfahrzeugreifensparte in Europa sowie die nordamerikanischen Reifenaktivitäten, repariert haben wird.

“Sellebration in Paradise” – Dr. Wellen präsentierte sich auf Verkaufskonferenz

Anlässlich der Dealer-Konferenz auf Maui (“Sellebration in Paradise”) hat Frangenberg-Nachfolger Dr. Ulrich Wellen große Versprechungen gemacht. Bis zum Ende des Jahres plant Wellen den großen Turnaround der in tiefen Verlusten steckenden US-Konzerntochter.

Bis dahin sollen alle Business Units von Continental Tire North America Inc. zumindest break even sein. Selbst dann, wenn das wirtschaftliche Umfeld unten liege, wolle er mit dem Unternehmen Geld verdienen.

“Aus diesem Grund bin ich hier und in zwei Jahren wird über diese Dinge (gemeint sind Verluste) schon niemand mehr sprechen”, wird Wellen von Teilnehmern der Konferenz zitiert. Wellen wird in Hannover der Uniroyal-Fraktion zugerechnet, die u. a.

auch aus Dr. Stephan Kessel und Dr. Hans-Joachim Nikolin bestand.

Er wird in Hannover schon wegen seines unübersehbar zur Schau getragenen Selbstbewusstseins recht unterschiedlich gesehen. Die Neuordnungen im Vorstand des Konzerns, nach denen die Vorstände Manfred Wennemer für Pkw- und Hans-Joachim Nikolin für Nutzfahrzeugreifen nun weltweite Zuständigkeit übernommen haben, dürften weniger nach Wellens Gusto sein, denn diese deuten darauf hin, dass der noch von Bernd Frangenberg besetzte Platz im Vorstand nicht neu besetzt wird..

Neuorganisation des Continental-Reifengeschäftes

Der Continental-Konzern ordnet seine Reifenaktivitäten neu und wird die Bereiche Pkw- und Nutzfahrzeugreifen jeweils unter eine weltweite Verantwortung stellen: Der Konzernbereich Pkw wird in Personalunion vom Vorstandsvorsitzenden Manfred Wennemer verantwortet, der Nfz-Bereich von Dr. Hans Joachim Nikolin..

„Feuer unterm Baum“ bei Conti

Nach der beschlossenen Werksschließung im österreichischen Traiskirchen wird Continental wohl noch dieses Jahr ankündigen, welche weitere Reifenfabrik in Europa geschlossen wird. Auch außereuropäische Standorte stehen zur Disposition, insgesamt leidet der Konzern unter Überkapazitäten, der Abbau von etwa 4.000 Arbeitsplätzen ist zu erwarten.

Continental mit deutlich abgeschwächtem Ergebnis zum dritten Quartal 2001: Restrukturierungsprogramm sieht auch Stellenabbau vor

Der Umsatz des Continental-Konzerns stieg während der ersten neun Monate 2001 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,8 Prozent auf 8,240 Milliarden Euro (Vorjahr 7,438 Milliarden Euro). Ohne Änderungen im Konsolidierungskreis beträgt die Erhöhung 5,9 Prozent, Währungskursentwicklungen trugen ein Prozent zum Anstieg bei. Das operative Konzernergebnis (EBIT) von 238 Millionen Euro (Vorjahr 385 Millionen Euro) wurde besonders durch das nordamerikanische Reifengeschäft und Einmalbelastungen von 58 Millionen Euro durch die im zweiten Quartal eingeleiteten Restrukturierungen mit Schließung der Lkw-Reifenproduktion in Herstal (Belgien) und der Reifen-Runderneuerung in Bad Nauheim belastet.

Das Konzernergebnis vor Steuern reduzierte sich um 160 Millionen Euro auf 96 Millionen Euro. Das Konzernergebnis nach Steuern von 44 Millionen Euro liegt um 104 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert, das Ergebnis pro Aktie beträgt 0,35 Euro (Vorjahr 1,16 Euro). Manfred Wennemer, seit 11.

September 2001 neuer Vorstandsvorsitzender der Continental AG, erläuterte während einer Pressekonferenz anlässlich der Präsentation der Quartalszahlen eine Kursveränderung des Konzerns in Richtung einer stärkeren Konzentration auf Profitabilität, Ergebnis und Cash Flow sowie der Abbau von Finanzschulden. Damit verbunden sei auch eine Konzentration auf profitable Geschäfte und eine konsequente Umsetzung der Verlagerung der Profit-and-Loss-Verantwortung in die Business Units. Wennemer kündigte zudem größeren Restrukturierungsmaßnahmen an „alle Unternehmensteile befinden sich auf dem Prüfstand, es gibt keine heiligen Kühe“, betonte er.

Rauswurf à la von Grünberg: Wer nicht lernen will, muss fliegen

Weil Stephan Kessel zu eigenmächtig geworden sei, habe Oberaufseher von Grünberg ihn „gefeuert“. Eigenmächtigkeiten seien von dessen Nachfolger Wennemer nicht zu erwarten, meint das Manager Magazin in seiner neuesten Ausgabe. Zwar habe den Aufsichtsrat wieder einmal der Stil irritiert, in dem von Grünberg seine Macht demonstrierte, doch er sei wieder willfährig gefolgt.

Der Beitrag insinuiert, dass Neuerungen und notwendige Reparaturen und Richtungswechsel auch künftig ausbleiben werden, weil sich der neue erste Mann des Konzerns seinem Aufsichtsratsvorsitzenden zu unterwerfen habe. Inzwischen besuchten Vorstandsvorsitzender und Aufsichtsratschef die wichtigen Kunden wieder gemeinsam. Dies sei „Corporate Governance aus nächster Nähe.

Verkauf von Continentals britischer Handelsgesellschaft steht bevor

Manfred Wennemer, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, wird dahin gehend zitiert, dass das Unternehmen plane, seine britische Reifenfachhandelskette National Tyre Service (NTS) noch zum Ende diesen Jahres verkaufen zu wollen. Vor einigen Monaten hatte NTS bereits seine Lkw-Reifen-Aktivitäten eingestellt und ein so genanntes „ContiNetwork“ für diesen Geschäftsbereich mit unabhängigen Reifenhändlern initiiert. Das gegenwärtige NTS-Netz umfasst 210 Servicestationen.

Verkauf von ContiTech gestoppt

Als eine der ersten Reaktionen auf das Ausscheiden von Dr. Stephan Kessel und die Berufung von Manfred Wennemer zum neuen Vorsitzenden bricht Continental die Verkaufsgespräche für die Sparte ContiTech ab. Es hatte sich abgezeichnet, dass kein Bieter so viel Geld für diese Sparte, der Wennemer bislang vorstand, zahlen würde wie von Continental erhofft.

Vorstandsvorsitzender Kessel geht

Der Vorstandsvorsitzende des Continental-Konzerns, Dr. Stephan Kessel (47), hat sein Mandat mit sofortiger Wirkung beendet und verlässt das Unternehmen. Zu seinem Nachfolger hat der Aufsichtsrat Manfred Wennemer (53) bestellt, der bislang die Verantwortung für den Konzernbereich ContiTech inne hatte.

Jahreshauptversammlung der Continental AG

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Vorstand und Aktionäre zeigten sich im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Continental AG gleichermaßen unzufrieden mit der Kursentwicklung des Unternehmens an der Börse. Weniger Übereinstimmung zeigte sich hingegen, was den geplanten ContiTech-Verkauf angeht. Während die Konzernvertreter dies nach wie vor als weiteren logischen Schritt auf dem Weg zum Systemanbieter für die Automobilindustrie bewerten, kam in Laufe der Veranstaltung in Preussag-Arena auf dem EXPO-Gelände auch die Frage auf, ob man sich denn nicht lieber von der zurzeit sehr schwachen Continental Tire North America (ehemals General Tire) trennen solle.

Zumal der Konzernbereich ContiTech im vergangenen Jahr ein recht profitables Ergebnis erzielen konnte. Aber solchen Überlegungen nahmen sowohl der Vorstandsvorsitzende der Continental AG, Dr. Stephan Kessel, als auch das im Konzern für diesen Unternehmensbereich zuständige Vorstandsmitglied Manfred Wennemer den Wind aus den Segeln.

Tenor: An dem eingeschlagenen Weg hin zum „Global Chassis Control“ wird festgehalten. Und um in Nordamerika aus der Talsohle herauszukommen, hat der Konzern nach eigenen Worten „bereits ein Bündel von Maßnahmen“ eingeleitet. „Wir gehen davon aus, dass diese Maßnahmen bald Früchte tragen und sich die erfreulichen Absatzsteigerungen auch im Ergebnis niederschlagen werden.

Dennoch wird das Jahr 2001 in den USA für den Reifenbereich insgesamt ein sehr schwieriges Jahr“, so der Ausblick des Vorstandsvorsitzenden. Als umso wichtiger stuft Dr. Kessel daher auch die Ausrichtung als Systemanbieter ein.

„Bei wenig austauschbaren Automobilzulieferern sind feindliche Übernahmen sehr unwahrscheinlich“, versuchte Kessel die Ängste der Aktionäre zu zerstreuen und eine weitere Rechtfertigung für die strategische Umorientierung der Continental zu liefern. Dennoch wäre es sicherlich hilfreicher, wenn man denn den Kurs der Conti-Aktie etwas beflügeln könnte. Den Willen dazu hat die Konzernspitze einmal mehr im Rahmen der Hauptversammlung bekundet – nur der Vorsatz allein wird aber freilich nicht genügen.