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Fintyre: Den Kuckuck auf dem Tisch und die Geier im Genick

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Fintyre Logo mit Schatten

Zu guter Letzt war Fintyre (früher: EFTD – European Fintyre Distribution) so gründlich vor die Wand gefahren worden, dass der Insolvenzverwalter – bildlich gesprochen – auf jedes dem Unternehmen gehörende Teil den Kuckuck geklebt hat. Nun wird es darum gehen, neue Investoren zu finden. Schwer zu sehen, ob es solche gibt oder ob sie lediglich als auf Beute hoffende Pleite- und Aasgeier ausgeschwärmt sind.

Was treibt ein Private Equity-Unternehmen wie Bain Capital ausgerechnet in den Reifenhandelsmarkt, in einen Markt ohne geringste Zutrittsschranken, in einen Markt, der den Blick wegen außerordentlicher Gewinnmöglichkeiten nicht vernebelt?

Innerhalb weniger Jahre sollte ein umsatzstarkes paneuropäisch tätiges Gebilde entstehen, nach welchem sich Reifenhersteller buchstäblich die Finger lecken. Controlled Distribution lautet das Zauberwort.

Muss man tatsächlich die Sache vom Ende her denken? Wer hinein geht, muss wissen, mit wessen Hilfe er irgendwann den Absprung schafft.

Ist es nur Zufall, dass das Management nicht allein aus Italienern, sondern aus ehemaligen Pirelli-Managern bestand, auch deutschen Ex-Pirelli-Managern?

Nun denn, „die Chinesen.“ Sie befinden sich seit Jahren auf Einkaufstour. Pirelli – in der weltweiten Rangliste von Reifenherstellern hoch angesiedelt – gehört seit vier Jahren zu einem Firmenkonglomerat aus dem „großartigen Reich der Mitte“. Gib es einen Zusammenhang zwischen Fintyre, Pirelli und China? Zurückhaltung bleibt angebracht: alles nur Spekulation. klaus.haddenbrock@reifenpresse.de

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Ni hao statt ciao – Pirelli wird chinesisch / Update

Neue Pirelli

In der über 140-jährigen Geschichte hat Pirelli mehrfach versucht, andere Reifenhersteller zu übernehmen; zuletzt hatte sich Leopoldo Pirelli – Enkel des Firmengründer Giovanni Battista Pirelli und vormals Schwiegervater von Marco Tronchetti Provera – an der Continental versucht. Nun wird der italienische Traditionshersteller Pirelli selber übernommen, und zwar auf die ‚freundliche’ Arte und Weise, und wird in naher Zukunft chinesisch. Während erst gestern Abend eine offizielle Bestätigung der Übernahmepläne aus China kam, stehen noch zahllose Fragen zur Übernahme an sich und zur zukünftigen Ausrichtung des italienischen Herstellers im Raum. Was kann man dazu im Moment mit Sicherheit sagen?

Lamborghini und Pirelli feiern 50-jährige Partnerschaft

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Pirelli ist stolz, das 50-jährige Jubiläum von Lamborghini und der Partnerschaft feiern zu können, die den italienischen Reifenhersteller mit dem Hersteller von Supersportwagen verbindet. Die Pirelli Foundation war unlängst Gastgeber einer Pressekonferenz, mit der die Feierlichkeiten offiziell eingeläutet wurden. Neben Mailand wird das Jubiläum mit weiteren Festivitäten in Sant’ Agata (der Firmenzentrale von Lamborghini), in Forte die Marmi, in Rom sowie in Bologna zelebriert.

Die Wahl von Pirelli und der Pirelli Foundation als Ort für den Start der Jubiläumsfeiern sei kein Zufall, sondern “Zeichen der Anerkennung für die umfassende Zusammenarbeit, die eine herausragende Periode der technischen und kulturellen Geschichte des Automobils vorangetrieben hat”, sagt der Reifenhersteller. Die Partnerschaft begann im Jahr 1963 und gehe – heißt es weiter – auf die Pionierzeit der Industrie zurück, mit der die Namen Ferruccio Lamborghini und Leopoldo Pirelli assoziiert werden, und verbinde zwei Unternehmen, deren Leidenschaft für Automobile und technologische Herausforderungen die “Quelle der Inspiration ist, um mit Höchstgeschwindigkeit an der Zukunft zu arbeiten”. Daran hat sich bis heute nichts geändert, wird doch beispielsweise der aktuelle Lamborghini Aventador LP 700-4 mit maßgeschneiderten “P-Zero”-Reifen von Pirelli ausgestattet.

Leopoldo Pirelli gestorben

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Leopoldo Pirelli, der frühere Chef des Reifenherstellers Pirelli, ist gestern im Alter von 81 Jahren gestorben. Das teilte das Unternehmen Pirelli & C. S.

p.A. mit.

Der Enkel des Firmengründers Giovanni Battista Pirelli (gegründet 1872) sei in seinem Haus in Portofino an der ligurischen Küste in Norditalien gestorben. Zur Todesursache wurden keine Angaben gemacht. Leopoldo Pirelli hatte die operative Führung über das Unternehmen 1992 abgegeben, blieb aber bis 1996 Chairman of the Board.

Der italienische Staatspräsident Giorgio Napolitano würdigte Leopoldo Pirelli als eine bemerkenswerte Unternehmerpersönlichkeit. Er habe eine äußerst wichtige Rolle bei der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung des Landes gespielt. Pirelli war zusammen mit dem 2003 verstorbenen Fiat-Chef Gianni Agnelli einer der großen Industriekapitäne der italienischen Nachkriegszeit.

Leopoldo Pirelli übernahm 1970 das Zepter im Unternehmen, nachdem sein älterer Bruder Giovanni Pirelli bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen war. Leopoldo war bei dem Unfall ebenfalls schwer verletzt worden. 22 Jahre später ging die Firmenleitung in die Hände von Pirellis Ex-Schwiegersohn Marco Tronchetti Provera über.

Pirelli-Führung bleibt unverändert

Auf der gestrigen ordentlichen Hauptversammlung der Gesellschafter der Pirelli & C. SpA wurde Leopoldo Pirelli als Ehren-Chairman des Unternehmens ebenso bestätigt wie Marco Tronchetti Provera als Chairman, Alberto Pirelli und Carlo Puri Negro als seine Stellvertreter sowie Carlo Buora als Geschäftsführer..