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Solche, solche und Reifen: Welche Zulieferer profitabler sind und welche weniger

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„Während sich die Margen in allen Bereichen des Angebots sichtbar verschlechtern, sind Reifen vielleicht die einzige traditionelle Automobildisziplin, bei der die Erträge stabil bleiben“, heißt es in der Zuliefererstudie von Roland Berger und Lazard (Bild: Roland Berger/Lazard)

Laut der „Global Automotive Supplier Study 2023“, für die 600 Automobilzulieferer durch die Unternehmensberatung Roland Berger und die Investmentbank Lazard analysiert wurden, stehen der Branche substanzielle Veränderungen hinsichtlich regionaler Aufstellung oder Komponenten-/Kundenportfolio bevor. Bei alldem ist von einer Spaltung der im betreffenden Segment aktiven Unternehmen in zwei Lager die Rede: Auf der einen Seite werden dabei neue, hochprofitable Firmen gesehen, die vor allem die Themen Batterie, Halbleiter und Software besetzen, sowie auf der anderen die klassischen Zulieferer, die ihr angestammtes Portfolio aus den Feldern Industrie und Konsumgüter erweitern (müssen). Während in diesem Zusammenhang für asiatische Firmen ein Wachstum mit den lokalen Automobilherstellern vorhergesagt wird samt zunehmenden Marktanteilen, würden resultierend daraus traditionelle Anbieter zunehmend unter Margendruck geraten. Letztere haben hinsichtlich ihrer EBIT-Marge der Studie zufolge bereits bis 2022 strukturell drei Prozentpunkte (von 7,6 auf 4,6 Prozent) verloren und müssten sich folglich „innovativer, flexibler sowie internationaler aufstellen“, heißt es. Dem Geschäft mit Reifen scheint dabei eine gewisse Ausnahmerolle zuzukommen. Das zeigen nicht nur die aktuell beinahe durchgängig zweistelligen Margen der maßgeblichen Hersteller, sondern genauso die Daten besagter Studie.

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Für die Automobilzulieferer bleibt’s weiterhin nicht einfach

Dieses Jahr ist selbst bei vielen großen Zulieferern die Profitabilität wieder stärker unter Druck geraten, sodass aktuell im Branchenschnitt über 600 Unternehmen eine EBIT-Marge von irgendwo zwischen vier und fünf Prozent erwartet wird (Bild: Roland Berger)

Die Automobilzulieferer müssen sich weiterhin auf herausfordernde Zeiten einstellen – und das, während die Branche unter enormem Transformationsdruck steht. So lassen sich die Ergebnisse der „Global Automotive Supplier Study 2022“ zusammenfassen, für die Lazard und Roland Berger die Leistungsindikatoren von rund 600 Branchenunternehmen analysiert haben. Zwar habe die durchschnittliche Gewinnmarge 2021 mit 5,3 Prozent wieder das Niveau vor der Pandemie erreicht. Doch der Krieg in der Ukraine, der Halbleitermangel sowie die steigenden Material- und Energiepreise hätten die Erholung dieses Jahr – heißt es weiter – „abrupt gestoppt“. Erwartet wird insofern, dass der globale Umsatz der Zuliefererindustrie inflationsbereinigt in den nächsten zwölf Monaten erneut unter dem Niveau von 2019 liegen wird. Ein als anspruchsvoll beschriebenes Zinsumfeld erschwere zudem notwendige Investitionen in die technologische Zukunftsfähigkeit des Sektors, wie dem eher weniger optimistischen Ausblick der Studienautoren zu entnehmen ist. cm

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Abwärtsspirale – Zulieferermargen im freien Fall

Roland Berger Zuliefererstudie

Als wären Elektromobilität, autonomes Fahren und die Digitalisierung des Autos nicht schon genug an Herausforderungen für sie, setzt die Corona-Krise die Automobilzulieferer noch zusätzlich unter Druck. Habe der technologische Wandel die Gewinnmargen der Branchenunternehmen bereits abschmelzen lassen, verstärke die COVID-19-Pandemie diese Abwärtsspirale noch weiter, heißt es laut einer von der Unternehmensberatung Roland Berger in Zusammenarbeit mit der US-Investmentbank Lazard erstellten Studie. Die Umsätze der Unternehmen sollen dieses Jahr im Vergleich zu 2019 aus globaler Sicht im Durchschnitt demnach jedenfalls um 15 bis 20 Prozent einbrechen, während die operative Gewinnmarge im ersten Halbjahr 2020 auf nur noch 1,7 Prozent gefallen sei. Insgesamt werde der „Corona-Schock“ die Automobilindustrie noch lange beschäftigen, heißt es weiter. Prognostiziert wird, dass der Höchststand an weltweit verkauften Pkw aus dem Jahr 2017 (94,3 Millionen Einheiten) voraussichtlich erst wieder 2026 erreicht wird. In Europa und in Nordamerika wird es noch länger dauern, während sich China und Südamerika schneller erholen. cm

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Weitere Entscheidungen zum Powertrain-Börsengang

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Bekanntlich steht Continental vor der Dreiteilung. Im Rahmen dieser Neustrukturierung soll unter anderem die Division Powertain verselbstständigt werden und daraufhin einen eigenen Börsenganz vollziehen, der bereits im kommenden Jahr vollzogen werden könnte. Unbestätigten Medienberichten zufolge hat Continental jetzt seinen Dienstleister Lazard damit beauftragt, für den geplanten Börsengang eine Ausschreibung zu starten, in deren Rahmen eine […]

Berger/Lazard-Studie: Umsatzwachstum der Automobilzulieferer gerät ins Stocken

Roland Berger Studie klein

Mit einem Rekordwert von 7,4 Prozent EBIT-Marge haben die weltweiten Automobilzulieferer 2015 erneut ein sehr gutes Jahr erlebt. Gleichzeitig hat aber die Volatilität in der Branche erheblich zugenommen und sich das Umsatzwachstum deutlich verlangsamt. Für 2016 steht neben einer möglichen Abkühlung des Marktes vor allem der sich abzeichnende Umbruch der Branche auf der Agenda der Zuliefererunternehmen. Das sind die zentralen Ergebnisse der neuen „Global Automotive Supplier Study 2016“ von Roland Berger und Lazard. Im Rahmen der Studie wurden Kennzahlen von über 600 internationalen Zulieferern analysiert, um den aktuellen Zustand sowie Trends und Herausforderungen der Branche zu beurteilen. Der Aufwärtstrend, den die Zulieferindustrie seit 2010 ununterbrochen verzeichnete, ist demnach ins Stocken geraten. Das Umsatzwachstum ist so niedrig wie seit sieben Jahren nicht mehr, und in mehreren Produktsegmenten sind die Gewinnmargen sogar leicht unter den Wert von 2014 gefallen.

Studie: Hochkonjunktur für globale Zulieferer, vor allem von Reifen

Der globale Zulieferermarkt erlebt eine Hochkonjunktur: 2014 wird die durchschnittliche EBIT-Marge der Branche ein Allzeithoch von ca. 7,5 Prozent erreichen. Vor allem das Geschäft in den Bereichen Antriebsstrang und Reifen mit EBIT-Margen von acht Prozent und mehr ist besonders profitabel. Doch nach der sehr guten Entwicklung der vergangenen Jahre dürfte sich das Marktwachstum der Zuliefererindustrie in den kommenden zwei Jahren abschwächen, die Unsicherheit auf den internationalen Märkten hingegen zunehmen. Das ist das Ergebnis der neuen „Global Automotive Supplier Study 2014“, einer Analyse, die Roland Berger Strategy Consultants und die Investment Bank Lazard gemeinsam vorlegen. Trotzdem wachse der globale Markt für Fahrzeugkomponenten bis 2020 voraussichtlich auf rund 800 Milliarden Euro an – dies entspricht einer Steigerung des Marktvolumens um 125 Milliarden Euro gegenüber heute.

Profitabilität der Automobilzulieferindustrie über Vorkrisenniveau

Die weltweite Automobilzulieferindustrie erlebt gerade eine Hochkonjunktur – und erreicht im Durchschnitt noch höhere Gewinnmagen (6,2 Prozent) als vor der Krise. Dabei weisen europäische Unternehmen 2010 im Schnitt deutlich höhere EBIT-Margen auf (6,9 Prozent) als ihre nordamerikanischen und japanischen Wettbewerber. Im Sektorenvergleich erweisen sich Automobilzulieferer in den Bereichen Fahrwerk, Exterieur und Antrieb am profitabelsten.

Für die kommenden Jahre sind die Branchenaussichten immer noch positiv, wenngleich etwas gedämpft. Der langsamer wachsende chinesische Markt, stagnierende Automobilverkäufe in den reifen Märkten sowie die steigenden Rohstoffpreise werden die Profitabilität der Branche global wieder unter sechs Prozent fallen lassen. Das sind die Ergebnisse der Studie “Global Automotive Supplier Study 2011”, die Roland Berger Strategy Consultants gemeinsam mit Lazard verfasst hat.

Zulieferer nach Krise erholt, aber Herausforderungen bleiben

Roland Berger Studie

Nach der als historisch bezeichneten Krise der Jahre 2008 und 2009 erholt sich die weltweite Automobilzulieferindustrie “rasant”. Zu diesem Schluss kommen Roland Berger Strategy Consultants und Lazard in ihrer gemeinsamen globalen Automobilzuliefererstudie angesichts der weltweiten Umsätze der Branche, die nahezu wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben sollen. “Die Profitabilität wird mit einer Umsatzrendite von etwa sechs Prozent im Jahr 2010 möglicherweise sogar einen neuen Rekord markieren”, sagt Marcus Berret, Partner bei Roland Berger Strategy Consultants.

Als Haupttreiber dieser “rasanten Erholung” werden die boomenden Automärkte Chinas, Brasiliens und Indiens genannt sowie die teilweise Erholung der Triademärkte NAFTA, Europa und Japan. Gleichwohl hat die gesamte Automobilzulieferbranche nach Meinung der Studienautoren während der Krise kräftig Federn lassen müssen und stehe zugleich vor enormen Herausforderungen. “Die Branche hat während der Krise weltweit rund 200 Milliarden Euro Umsatz, 75 Milliarden Euro EBIT und 15 Milliarden Euro Eigenkapital eingebüßt.

Außerdem mussten 350 Zulieferer rund um den Globus Insolvenz anmelden”, weiß Lazard-Geschäftsführer Dr. Eric Fellhauer zu berichten. Dennoch sei es der weltweiten Zulieferindustrie gelungen, im “Katastrophenjahr 2009” einen positiven Free Cashflow zu erzielen, was man durch ein umfassendes Maßnahmenpaket aus Investitionskürzungen, Working-Capital-Optimierungen und einer deutlichen Reduzierung der Kostenbasis erreicht habe.

 Der Studie zufolge sind jedoch die mittelfristigen Aussichten für Automobilzulieferer wenig rosig. “Vor allem der wachsende Druck der Autobauer auf ihre Zulieferer wird die Margen belasten”, prognostiziert Berret. cm

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