Dem Vorstandsvorsitzende der Continental AG ist es offenbar gelungen, eine Kapitalerhöhung über 1,5 Milliarden Euro im Aufsichtsrat durchzudrücken, “um die Kapitalstruktur zu stärken”, heißt es dazu aus Hannover. Dennoch will die Schaeffler-Gruppe Dr. Karl-Thomas Neumann offenbar schon bald abberufen, heißt es dazu in verschiedenen Medien unter Berufung auf die gestrige Sitzung des Aufsichtsrates des Automobilzulieferers und Reifenherstellers.
Eine geplante Abberufung Neumanns scheiterte gestern lediglich am Widerstand der zehn Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat; es wäre eine Zweidrittel-Mehrheit im 20-köpfigen Gremium notwendig. “Conti-Chef Karl-Thomas Neumann steht wohl vor dem Aus. Das Vertrauensverhältnis zwischen Schaeffler und dem 48-Jährigen an der Spitze des finanziell angeschlagenen Autozulieferers gilt als total zerrüttet”, heißt es dazu in der Süddeutschen Zeitung.
Auf Drängen des Großaktionärs Schaeffler soll Neumann innerhalb der nächsten zwei Wochen vom Aufsichtsrat abberufen werden. Im Machtkampf zwischen den beiden hoch verschuldeten Konzernen “hat Schaeffler seine Muskeln gezeigt, steht aber vor einem Scherbenhaufen”, so die Zeitung weiter. “Bei Conti dürfte das Ansehen von Schaeffler nach einem monatelangen Gezerre auf einem Tiefpunkt angelangt sein – und das mitten in der schweren Krise der Automobilindustrie.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2009-07-31 08:40:002023-05-16 11:17:25“Ein guter Mann geht von Bord” – Neumann vor der Ablösung bei Conti?
Der europaweit tätige Automobilzulieferer IAC Group mit Sitz in Krefeld übernimmt die Vermögenswerte des insolventen Automobilzulieferers Stankiewicz. Die hierfür notwendigen Vereinbarungen sind von Christopher Seagon – Insolvenzverwalter bei Stankiewicz – und der IAC Group unterzeichnet worden. Die Übernahme steht noch unter den üblichen Vorbehalten der entsprechenden Gremien.
Über Vertragsdetails haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart. Durch die Übernahme bleiben bundesweit alle Standorte und rund 840 der zuletzt etwa 970 Arbeitsplätze erhalten. Rund 130 Beschäftigten muss die Kündigung ausgesprochen werden.
“Bedingt durch die derzeit schwierige Situation in der Automobilbranche und dem damit verbundenen starken Umsatzeinbruch bei Stankiewicz sind diese Personalanpassungen leider unvermeidbar”, sagt Seagon. Wie sich der Arbeitsplatzabbau auf die jeweiligen Standorte verteilen wird, ist zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht genau geklärt. Die IAC Group hat demnach deshalb den Zuschlag erhalten, weil der strategische Investor insgesamt die beste Lösung für das Unternehmen, die Beschäftigten und die Gläubiger geboten habe.
“Mit der IAC Group haben wir einen guten Partner für Stankiewicz gefunden, da sich die Produktbereiche der beiden Unternehmen gut ergänzen”, ist der Insolvenzverwalter überzeugt. Im Verbund mit IAC sieht er nun gute Chancen für Stankiewicz, die aktuelle Situation meistern und gestärkt aus der Krise hervorgehen zu können..
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2009-06-22 13:34:002023-05-17 14:22:01IAC Group übernimmt den Geschäftsbetrieb der Stankiewicz GmbH
Während sich die Verhandlungspartner von Continental sowie der IG BCE angesichts des gestern erzielten Kompromisses im Konflikt um das von der Schließung bedrohte Lkw-Reifenwerk in Hannover-Stöcken noch selbst auf die Schulter klopfen und es auch seitens der Politik positiv gesehen wird, dass die Einstellung der Produktion erst einmal verschoben ist, können sich Teile der Belegschaft des Werkes mit der (Zwischen-)Lösung offenbar nicht so recht anfreunden. Zumindest gewinnt man diesen Eindruck beim Blick in die Bild-Zeitung. Denn angesichts des Umstandes, dass so oder so knapp 430 der insgesamt etwa 780 Mitarbeiter dieses bzw.
spätestens nächstes Jahr werden gehen müssen, berichtet das Blatt von “Gleichgültigkeit, Wut und Enttäuschung” aufseiten der betroffenen Arbeiter in Stöcken. “Wir fühlen uns verarscht! Als kleine Leute können wir doch gar nicht einschätzen, was dieser Kompromiss bringt”, wird ein Beschäftigter in einem entsprechenden Bericht zitiert. “Gewerkschaft und Betriebsrat sind zu schwach, wir fühlen uns verraten.
Ich habe 20 Jahre die Knochen zerschunden – alles für Katz”, so die Meinung eines anderen. Sauer aufgestoßen ist der Kompromiss in Sachen Hannover-Stöcken offenbar auch in Frankreich. Laut der Nachrichtenagentur AFP werfen französische Gewerkschaften mit Blick auf das ebenfalls auf der Kippe stehende Werk in Clairoix Continental nun nämlich vor, den Heimatstandort Hannover zu bevorzugen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-05-20 12:56:002023-05-17 14:20:05Kompromiss rund um Conti-Werk Stöcken nicht nur positiv aufgenommen
Nachdem entsprechende Meldungen heute am Morgen bereits die Runde gemacht hatten, liegt nun auch eine offizielle Bestätigung vor: In Sachen der ursprünglich schon für Ende dieses Jahres geplanten Schließung des Lkw-Reifenwerkes am Continental-Standort Hannover Stöcken haben die Geschäftsleitung des Unternehmens, IG BCE und Betriebsräte unter Nutzung “aller arbeitsmarktpolitischer Instrumente” eine einvernehmliche Lösung erzielt. Das Kompromisspaket eröffne zudem Perspektiven für 2010, wie es in einer gemeinsamen Presseerklärung weiter heißt. Demnach ruht die Produktion von Nutzfahrzeugreifen am Standort Hannover-Stöcken aufgrund der massiven Nachfrageeinbrüche in Europa ab Ende 2009, und für die verbleibenden Mitarbeiter ist bis zum Ende der vom Gesetz vorgesehenen Dauer eine Kurzarbeit zu 100 Prozent vorgesehen.
Weiteres Ergebnis der Verhandlungen ist, dass Continental bis Jahresende 2010 in Stöcken eine Produktionszelle mit einer Kapazität von 500.000 Reifen vorhält, für deren Betrieb 300 Beschäftigte benötigt werden. “Ende Juni 2010 wird aufgrund der dann absehbaren Marktentwicklung entschieden, ob 2011 eine Fertigung in dieser Produktionszelle erfolgen wird”, ist der Presseerklärung außerdem zu entnehmen.
Für 50 Beschäftigte will man Arbeitsplätze im Rahmen des Stöckener Standortkonzepts schaffen, 200 Mitarbeiter werden allerdings in diesem Jahr gehen müssen. Für sie sollen gemeinsam mit Werksleitung und Betriebsrat “Möglichkeiten zum sozialverträglichen Ausscheiden 2009 geschaffen” werden. “Weitere rund 225 Mitarbeiter werden 2010 auf Basis eines Interessenausgleiches und Sozialplans verteilt auf die ersten drei Quartale 2010 ausscheiden.
Laut der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) haben am gestrigen Donnerstag 5.000 Menschen an einer Kundgebung vor der Conti-Hauptverwaltung in Hannover teilgenommen, um damit ihren Unmut bezüglich der geplanten Schließung der Lkw-Reifenfertigung in Stöcken zu demonstrieren. “Der Stilllegungsbeschluss muss vom Tisch”, so denn auch die Forderung von IG-BCE-Vorstandsmitglied Werner Bischoff.
Der Vorstand müsse endlich die arbeitsmarktpolitischen Instrumente wie Kurzarbeit nutzen, um Entlassungen auszuschließen, denn Hannover und die Reifenproduktion gehören seiner Meinung nach zusammen. “Wir wollen, dass die Reifen nicht platt gemacht werden”, lautet die einfache Formel der Gewerkschaft. Unterstützt worden sind die betroffenen Beschäftigten bei der Kundgebung demnach von Mitarbeitern anderer Konzernstandorte, darunter auch von den Kollegen der IG Metall.
“Wir stehen an der Seite der Reifenbauer in Stöcken”, erklärt sich Metall-Bezirkschef Hartmut Meine solidarisch mit den Beschäftigten in Stöcken, die – wie Betriebsrat Michael Deister sagt – hartnäckig weiter um den Erhalt des Standortes kämpfen wollen. Auch Philipp Rösler, niedersächsischer Wirtschaftsminister und stellvertretender Ministerpräsident des Bundeslandes, hat an der Kundgebung teilgenommen, um “deutlich zu machen, dass die niedersächsische Landesregierung alles in ihren Möglichkeiten stehende tun wird, um 780 Arbeitsplätze und die Beschäftigung am Standort Stöcken zu sichern”..
Medienberichten zufolge ist für den kommenden Donnerstag wieder eine Demonstration gegen die Conti-Pläne zur Schließung des Lkw-Reifenwerkes in Hannover-Stöcken geplant, zu der es nach wiederholt vorgetragener Meinung des Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl-Thomas Neumann kaum eine realistische Alternative gebe. Bei ihrem Protest gegen das angekündigte Aus der Lkw-Reifenproduktion werden IG BCE, Betriebsrat und die Conti-Beschäftigten demnach nicht nur von der IG Metall, sondern auch von Metallerinnen und Metaller von Schaeffler sowie einer Delegation von Volkswagen-Beschäftigten unterstützt.
Nachdem Georg Schaeffler die bei dem Herzogenauracher Automobilzulieferer Schaeffler bestehende Eigenkapitallücke mit fünf bis sechs Milliarden Euro beziffert hat und seitens des Familienunternehmens zudem schon von möglichen Anteilsverkäufen gesprochen wurde, um die Schuldenlast zu lindern, ist der Kurs der Continental-Aktie in neue Tiefen vorgedrungen. Dass sich die Schaeffler-Familie nach Medienberichten zufolge sogar mit einer Sperrminorität von nur 25 Prozent zufriedengeben und sich folglich von bis zu 75 Prozent ihrer Anteile am eigenen Unternehmen trennen würde, ließ den Conti-Kurs auf nicht einmal mehr elfeinhalb Euro (Schlusskurs am 24. Februar: 11,40 Euro) abschmieren.
Offensichtlich sind die Anleger verunsichert wie es mit der Continental AG angesichts der augenscheinlich prekären finanziellen Lage ihres Großaktionärs Schaeffler weitergehen wird. Dies dürfte vielleicht auch mit ein Grund dafür sein, warum sich Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für Staatshilfen für den Unternehmensverbund Schaeffler/Conti ausgesprochen hat. Dabei dürfe sich der Staat sich nicht auf Bürgschaften und Liquiditätsüberbrückungen beschränken, sondern solle sich direkt über die Landesbanken und die KfW beteiligen, meint Schmoldt.
“Man kann niemandem erklären, dass der Staat fünf bis sechs Milliarden Euro gibt, ohne dadurch Einfluss auf das Unternehmen zu bekommen”, begründet er seine Sicht der Dinge. Voraussetzung für Staatshilfen sei allerdings, dass das Unternehmen ein solides Zukunftskonzept auf den Tisch lege, bei dem die “eigenständige Zukunft der Gummisparte von Conti” berücksichtigt werden müsse. Wie man auf den Webseiten des Blattes lesen kann, ist es für Schmoldt in diesem Zusammenhang “nicht nachvollziehbar, wie lange Schaeffler und die drei beauftragten Wirtschaftsprüfungsunternehmen brauchen, um ein tragfähiges Geschäftsmodell vorzulegen”.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Arno Borchershttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgArno Borchers2009-02-25 15:13:002023-05-17 14:17:05IG BCE spricht sich für Staatshilfe für Schaeffler/Conti aus
Der Spezialchemiekonzern Lanxess hat unter der Bezeichnung “Challenge 09” ein Maßnahmenpaket geschnürt, mit dem die Auswirkungen der globalen Nachfrageschwäche auf das Unternehmen abgemildert und das Unternehmen gestärkt werden sollen. “Wir sind mitten in einer globalen Rezession. Die Nachfrage unserer Kunden – vornehmlich in der Automobil- und in der Bauindustrie – ist auch im Januar weiterhin schwach gewesen, und wir erwarten keine durchgreifende Verbesserung der wirtschaftlichen Situation in der vor uns liegenden Zeit”, so der Lanxess-Vorstandsvorsitzende Axel C.
Heitmann zum Grund für dieses Paket, das eine Vielzahl von “technischen Prozessverbesserungen und Maßnahmen im Personalbereich” umfasse. In Gesprächen mit der Gewerkschaft IG BCE wurde demzufolge für rund 5.000 Tarifmitarbeiter in Deutschland ab März dieses Jahres für zunächst ein Jahr eine 35-Stunden-Woche mit einer entsprechenden Entgeltreduzierung eingeführt sowie ein Verzicht auf den Bonus für das Geschäftsjahr 2009 durch die Beschäftigten beschlossen.
Allerdings müssen alle zuständigen Gremien diesen Vereinbarungen noch zustimmen. Gleichzeitig wird der Vorstand des Lanxess-Konzerns in Deutschland im Geschäftsjahr 2009 auf seine variablen Einkommensbestandteile in Höhe von zehn Prozent des fixen Jahreseinkommens verzichten. Darüber hinaus wurden auch bei leitenden Mitarbeitern und Angestellten die variablen Einkommensbestandteile angepasst und die für 2009 geplante Anpassung des fixen Jahreseinkommens um mindestens sechs Monate verschoben.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-02-04 11:07:002023-05-17 14:14:28“Globales Maßnahmenpaket gegen die Krise” bei Lanxess geschnürt
Nachdem zuvor schon Exchange Investors N.V. eine Ablösung des Conti-Aufsichtsrates gefordert hatte (die NEUE REIFENZEITUNG berichtete), stößt die Schaeffler-Gruppe nun angeblich in dasselbe Horn.
Denn Die Welt berichtet davon, der neue Großaktionär des Automobilzulieferers sei gewillt, das Gremium mit eigenen und dem Herzogenauracher Familienunternehmen nahe stehenden Vertretern zu besetzen. Unter Berufung auf Unternehmenskreise bzw. die in solchen Fällen üblichen informierten Kreise heißt es bei dem Blatt, Schaeffler habe deshalb den Rückzug aller zehn Vertreter der Anteilseignerseite aus dem Aufsichtsrat des früheren DAX-Konzerns verlangt und dies den Conti-Vertretern bei persönlichen Treffen auf oberster Unternehmensebene oder telefonisch mitgeteilt.
Eine offizielle Stellungnahme beider Seiten liegt der Zeitung dazu freilich eigenen Worten zufolge nicht vor. Als “Stein des Anstoßes” für die Verschärfung des Machtkampfes zwischen Schaeffler und Conti wird vermutet, dass die Herzogenauracher ihre Interessen durch den Aufsichtrat des hannoverschen Konzerns um seinen Vorsitzenden Dr. Hubertus von Grünberg nicht gewahrt sieht, wobei die – anscheinend ohne vorherige Rücksprache mit dem neuen Großaktionär – von Conti-Finanzvorstand Dr.
Alan Hippe in die Öffentlichkeit getragenen Gedankenspiele in Sachen einer möglichen Kapitalerhöhung für den Automobilzulieferer als Beispiel für einen solcher Reibungspunkte genannt werden. Wie es weiter heißt, sei die Umbesetzung des Conti-Aufsichtrates für Schaeffler offenbar so dringlich, dass man sie so schnell wie möglich über eine außerordentliche Hauptversammlung durchsetzen wolle. Nach der in dem Zeitungsbericht vertretenen Auffassung käme die Besetzung des Aufsichtsrates mit eigenen bzw.
Schaeffler nahestehenden Vertretern einem Bruch der mit Conti geschlossenen Investorenvereinbarung gleich. Denn die sieht vor, dass dieses Gremium mit höchstens vier Vertretern der Schaeffler-Gruppe besetzt sein darf, und seitens der Continental AG sei erst kürzlich wieder entschieden worden, an dieser Regelung festhalten zu wollen. Der zur Überwachung der Einhaltung der Investorenvereinbarung eingesetzte Ex-Kanzler Gerhard Schröder soll bereits ebenso über das Schaeffler-Vorhaben informiert worden sein wie die beiden Gewerkschaften IG BCE und IG Metall, die demnach die Zahl der Schaeffler-Vertreter im Aufsichtsrat ebenfalls auf vier begrenzt sehen wollen.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2009-01-20 12:06:002023-05-17 14:11:13Jetzt fordert angeblich auch Schaeffler den Rücktritt des Conti-Aufsichtsrates
Aus Sicht der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) handelt es sich bei der von der Schaeffler-Gruppe angestrebten Beteiligung an der Continental AG um einen feindlichen Übernahmeversuch. Deshalb hat Werner Bischoff, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstands der IG BCE und stellvertretender Conti-Aufsichtsratsvorsitzender, für die Arbeitnehmerseite vorgeschlagen, in Rahmen einer außerordentlichen Aufsichtsratssitzung mögliche Abwehrstrategien zu beraten. Als Termin dafür fasst er die kommende Woche ins Auge.
Aufgrund der vorhandenen Informationen sei klar, dass es bei dem Übernahmeversuch nicht allein um die Interessen der Aktionäre gehe, sondern vor allem auch die Interessen der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer bzw. Arbeitsplätze auf dem Spiel stünden, sagt er. „Wir haben außerordentlich große Bedenken gegen die Übernahme.
Jetzt muss vom Konzern mit Bedacht eine kluge Strategie entwickelt werden: Es ist Gefahr im Verzug“, meint Bischoff. Ob die Sache mit der gemeinsamen Abwehrstrategie von Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite aber angesichts der jüngsten Äußerungen des IG-BCE-Vorsitzenden Hubertus Schmoldt so reibungslos klappen kann? Schließlich macht der laut der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung dem Conti-Vorstand den Vorwurf es versäumt zu haben, sich in Kooperation mit Banken abzusichern, um damit einen Übernahmeversuch verhindern zu können. „Man muss schon fragen, welche Vorsorge Conti-Chef Manfred Wennemer getroffen hat“, hat Schmoldt gegenüber dem Blatt zu Protokoll gegeben.