Die bevorstehende „komplette Zerschlagung des traditionsreichen Continental-Konzerns“ – gemeint ist neben der geplanten Abtrennung des Automotive-Bereiches des Unternehmens vor allem die von ContiTech nach dem schon vor Längerem erfolgten Spin-off der Antriebssparte – treibt der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IGBCE) Sorgenfalten ins Gesicht. Dabei wird aktuell insbesondere mit der gestern erst verkündeten ContiTech-Verselbstständigung gehadert. „Die Trennung von ContiTech in diesen Zeiten weltwirtschaftlicher Unsicherheit ist sozial unverantwortlich, ökonomisch waghalsig und technologisch unsinnig“, kritisiert Francesco Grioli, Mitglied des geschäftsführenden IGBCE-Hauptvorstands und des Conti-Aufsichtsrates. „Hier sollen zwei Geschäftsbereiche auseinandergerissen werden, die seit Jahrzehnten das Herz des Traditionskonzerns bilden und die gerade am Anfang der Produktionskette eng verwoben sind. Die Kapitalseite treibt damit den seit Jahren grassierenden Zerschlagungswahn auf die Spitze. Dieses Vorhaben trifft auf unseren entschiedenen Widerstand“, so Grioli, wobei die IGBCE mit ihrer Kritik nicht alleine dasteht.
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Auf seiner gestrigen Sitzung hat der Aufsichtsrat der Continental AG dem geplanten Spin-off des Unternehmensbereichs Automotive zugestimmt, eine Entscheidung, die auch die „Arbeitnehmerbank im Aufsichtsrat“ mitträgt. In einer gemeinsamen Erklärung betonen IGBCE, IG Metall und Continental-Konzernbetriebsrat allerdings, dass die Beschäftigten im Unternehmen „jetzt endlich verlässliche Perspektiven brauchen“, wie es mit den beiden dann künftig getrennt agierenden Unternehmensbereichen weitergehen soll. „Aufsichtsrat und Vorstand dürfen die erforderliche Agilität im Geschäftsbetrieb nicht länger mit einem dauernden Wechsel der Unternehmensstrategien und immer neuen Zielsetzungen verwechseln“, moniert in der gemeinsamen Erklärung etwa Hasan Allak, Mitglied des Continental-Aufsichtsrats und Vorsitzender des Konzernbetriebsrats. Allak zufolge werde es „allerhöchste Zeit, dass sich die Beschäftigten auf ihre Kernaufgaben konzentrieren können und nicht länger als Schachfiguren hin und her geschoben werden“.
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Am 18. März starten die von den Bezirken der IG Metall geführten Tarifverhandlungen für das Kfz-Handwerk. Für die insgesamt 430.000 Beschäftigten in dieser Branche will die Gewerkschaft mit der Forderung nach einem 6,5-prozentigen Lohnplus in die erste Gesprächsrunde gehen, um einerseits die Kaufkraft der in Kfz-Werkstätten und Autohäusern Beschäftigten zu stärken sowie andererseits mit Blick auf die Fachkräftesicherung. Wobei Auszubildende vor diesem Hintergrund mit 170 Euro mehr überproportional höhere Vergütungen erhalten sollen. Zusätzlich erwartet die Gewerkschaft von den Arbeitgebern demzufolge Lösungen für die besondere Belastung der Beschäftigten. „Das Kfz-Handwerk ist eine Zukunftsbranche. Die Arbeitgeber müssen jetzt Vollgas geben und mit tariflich besseren Arbeitsbedingungen ihre Fachkräfte binden und neue werben“, sagt Sebastian Fersterra, Ressortleiter Handwerk im IG-Metall-Vorstand.
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Nach der Insolvenz der Recaro Automotive GmbH will die italienische Proma Group den Anbieter von Automobilsitzen mit Sitz in Kirchheim unter Teck übernehmen. Eine entsprechende Investitionsvereinbarung haben beide Seiten unterzeichnet, und demnach hat auch die Übergangsphase bereits begonnen. Die Italiener werden – heißt es in einer Mitteilung dazu – den Betrieb mit mehreren Mitarbeitern aus […]
Immer wieder sorgen die Lohnunterschiede zwischen Ost- und Westdeutschland für Aufregung. Laut Tagesschau.de fordern die Beschäftigten von Räderhersteller Borbet in Kodersdorf Löhne auf Westniveau. Wie es in dem Bericht heißt, verdienen die Mitarbeiter laut IG Metall in Nordrhein-Westfalen im Stammwerk im Schnitt 19,50 Euro pro Stunde, während es im sächsischen Kodersdorf nur 15 Euro seien. […]
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/10/Borbet-Lohn.jpg452600Christine Schönfeldhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristine Schönfeld2024-10-16 10:02:402024-10-14 15:54:08Borbet-Beschäftigte in Sachsen fordern Löhne wie die Kollegen im Westen
Wie gestern berichtet, prüft Continental sich von seinem Autozuliefergeschäft zu trennen. Bis Jahresende soll die Entscheidung fallen. Jetzt äußert sich die Arbeitnehmervertretung der Continental AG in einem gemeinsamen Statement.
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https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2024/08/Conti-Zentrale-1.jpg450600Christine Schönfeldhttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgChristine Schönfeld2024-08-06 11:06:322024-08-06 13:16:26Arbeitnehmervertretung zur angedachten Continental-Aufspaltung: „…letzte Ausfahrt vor der Sackgasse“
Nach zuletzt BBS scheint ein weiteres Unternehmen aus der Automotive-Branche in Schieflage geraten zu sein. Denn der Zulieferer Recaro Automotive mit Sitz in Kirchheim – nicht die namensgebende Recaro Group mit den den eigenständigen Geschäftssparten Aircraft Seating (Schwäbisch Hall), Gaming (Stuttgart) und Rail (Grodzisk Wielkopolski/Polen) – hat beim Amtsgericht Esslingen einen Antrag auf Eröffnung des […]
In den vergangenen Tagen hatten Meldungen die Runde gemacht, die BBS Autotechnik GmbH befände sich nach der vorherigen Insolvenz der BBS Automotive GmbH erneut in schwierigem Fahrwasser und habe den Mitarbeitern bereits zwei Monate (Mai/Juni) keine Gehälter gezahlt. Aus diesem Grund hat sich Ilkem Sahin, Vorsitzender des Eigentümers IS-Group und Geschäftsführer der BBS Autotechnik GmbH, zu Wort gemeldet. Dabei räumt er zwar „einige organisatorische Herausforderungen“ ein, versichert aber zugleich, dass alle Zahlungen geleistet würden und nichts offenbleiben werde. „Wir wissen, dass viele Wettbewerber außerhalb Deutschlands auf ein Scheitern der BBS Deutschland hoffen und zum Teil falsche Informationen verbreitet haben. Sie wollen, dass die ISH Group den Traum von BBS aufgibt“, sagt Sahin. „Wir sagen ganz klar: Wir werden die Menschen, die diesen Weg mit uns gegangen sind, niemals im Stich lassen. Wir werden die Marke BBS, die für uns eine der ganz großen deutschen Weltmarken ist, niemals aufgeben. Wir haben einen Plan, und wir sind fest entschlossen, ihn umzusetzen“, wie er noch hinzufügt.
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Am vergangenen Freitag kamen die Aktionäre der Continental AG erstmals seit fünf Jahren wieder in Präsenz zu ihrer Hauptversammlung zusammen. Bei dem Treffen in Hannover machte Vorstandsvorsitzender Nikolai Setzer deutlich, „dass Continental trotz eines schwachen Starts ins laufende Jahr auf einem guten Weg sei“ und dass man folglich am Ausblick für 2024 festhalten wolle. Setzer […]
Die BBS Autotechnik GmbH setzt auf mit dem neuen Eigentümer ISH Group auch wieder auf den OEM-Geschäftsbereich. Diesen hatte der Vorbesitzer Klaus Wohlfarth mit Absicht von seiner To-do-Liste gestrichen, die bestehenden Verträge gekündigt. Gegenüber der Tageszeitung Schwarzwälder Bote gab der ehemalige BBS-Geschäftsführer und heutige General Manager Jürgen Klingelmeyer einen Einblick in die aktuelle Lage in Schiltach.
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