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Conti-AR legt Nominierungsliste für Hauptversammlung vor

Der Aufsichtsrat der Continental AG hat während seiner Sitzung am vergangenen Freitag in Frankfurt die Vorschläge für die Wahl der Aktionärsvertreter auf der Hauptversammlung der Gesellschaft am 23. April 2009 verabschiedet. Es handelt sich dabei um: Prof.

Dr. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, Gunter Dunkel, Vorstandsvorsitzender der Nord/LB, Dr. Michael Frenzel, Vorstandsvorsitzender der TUI AG, Dr.

Jürgen Geißinger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der INA-Holding Schaeffler KG, Prof. Dr. Ing.

E.h. Hans-Olaf Henkel, Honorarprofessor an der Universität Mannheim, Rolf Koerfer, Rechtsanwalt, Dr.

Klaus Mangold, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Rothschild GmbH, Georg Schaeffler, Gesellschafter der Schaeffler-Gruppe, Maria Elisabeth Schaeffler, Gesellschafterin der Schaeffler-Gruppe und Dr. Bernd Voss, Mitglied verschiedener Aufsichtsräte..

IG BCE spricht sich für Staatshilfe für Schaeffler/Conti aus

Nachdem Georg Schaeffler die bei dem Herzogenauracher Automobilzulieferer Schaeffler bestehende Eigenkapitallücke mit fünf bis sechs Milliarden Euro beziffert hat und seitens des Familienunternehmens zudem schon von möglichen Anteilsverkäufen gesprochen wurde, um die Schuldenlast zu lindern, ist der Kurs der Continental-Aktie in neue Tiefen vorgedrungen. Dass sich die Schaeffler-Familie nach Medienberichten zufolge sogar mit einer Sperrminorität von nur 25 Prozent zufriedengeben und sich folglich von bis zu 75 Prozent ihrer Anteile am eigenen Unternehmen trennen würde, ließ den Conti-Kurs auf nicht einmal mehr elfeinhalb Euro (Schlusskurs am 24. Februar: 11,40 Euro) abschmieren.

Offensichtlich sind die Anleger verunsichert wie es mit der Continental AG angesichts der augenscheinlich prekären finanziellen Lage ihres Großaktionärs Schaeffler weitergehen wird. Dies dürfte vielleicht auch mit ein Grund dafür sein, warum sich Hubertus Schmoldt, Vorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung für Staatshilfen für den Unternehmensverbund Schaeffler/Conti ausgesprochen hat. Dabei dürfe sich der Staat sich nicht auf Bürgschaften und Liquiditätsüberbrückungen beschränken, sondern solle sich direkt über die Landesbanken und die KfW beteiligen, meint Schmoldt.

“Man kann niemandem erklären, dass der Staat fünf bis sechs Milliarden Euro gibt, ohne dadurch Einfluss auf das Unternehmen zu bekommen”, begründet er seine Sicht der Dinge. Voraussetzung für Staatshilfen sei allerdings, dass das Unternehmen ein solides Zukunftskonzept auf den Tisch lege, bei dem die “eigenständige Zukunft der Gummisparte von Conti” berücksichtigt werden müsse. Wie man auf den Webseiten des Blattes lesen kann, ist es für Schmoldt in diesem Zusammenhang “nicht nachvollziehbar, wie lange Schaeffler und die drei beauftragten Wirtschaftsprüfungsunternehmen brauchen, um ein tragfähiges Geschäftsmodell vorzulegen”.

Schaeffler sieht sich „nicht in einem Insolvenzszenario“

Vor dem Hintergrund der Bitte um staatliche Unterstützung soll der Automobilzulieferer Schaeffler jüngst erstmals konkrete Zahlen die Eigenkapitallücke des Unternehmens betreffend genannt haben. In Medienmeldungen werden Aussagen von Georg Schaeffler wiedergegeben, wonach den durch die Conti-Übernahme und die Folgen der Finanzkrise ins Trudeln geratenen Herzogenaurachern fünf bis sechs Milliarden Euro fehlen. Welche Summe man tatsächlich benötige, hänge Schaeffler zufolge von der Unterstützung Dritter ab, womit die Eigentümerfamilie ihre Forderung nach Staatshilfen offenbar noch einmal bekräftigen will.

Deswegen hat man sich seitens des Zulieferers vorgenommen, nun möglichst bald auch das bereits angekündigte Zukunftskonzept vorzulegen, auf dessen Basis die Politik dann ihre Einscheidung für oder gegen eine Unterstützung fällen soll. “Wir gehen davon aus, dass es im Interesse des Unternehmens und der Arbeitsplätze wäre, wenn der Bund und der Staat dieses Konzept wohlwollend prüfen würden”, hat Georg Schaeffler demnach in diesem Zusammenhang zu Protokoll gegeben. Die Situation sei “ernst, aber wir befinden uns nicht in einem Insolvenzszenario”.

IG Metall und Schaeffler auf einer Linie

Mit den Unterschriften von Maria-Elisabeth und Georg Schaeffler, Gesellschafter der Schaeffler-Gruppe, sowie von Berthold Huber, erster Vorsitzender der IG Metall, unter ein gemeinsames Eckpunktepapier, haben sich Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite des Herzogenauracher Automobilzulieferers auf eine Zusammenarbeit im Hinblick auf die Zukunftssicherung der Unternehmensgruppe Conti/Schaeffler verständigt. “Ziel der IG Metall ist die Sicherung der Arbeitsplätze der Standorte bei Continental und Schaeffler. Diese Vereinbarung ist ein Grundstein für eine gute Zukunft der Unternehmensgruppe.

Wir fordern alle Beteiligten auf, in gleicher Weise und auf Basis der vereinbarten Grundsätze mit Vehemenz ebenfalls an dieser Zukunft zu arbeiten”, sagt Huber. Wie beide Seiten in einer gemeinsamen Erklärung mitteilen, wollen die Schaeffler-Gesellschafter die Mitbestimmung bei dem Herzogenauracher Unternehmen auf den Weg bringen – unabhängig davon, welche Rechtsform der Unternehmensverbund zukünftig haben wird. Auch werden die Gesellschafter sich von Teilen ihrer Beteiligung an der Schaeffler-Gruppe trennen, um damit einen Beitrag zum Schuldenabbau zu leisten, während sich die IG Metall im Gegenzug dafür einsetzen will, dass die Familie Schaeffler auch zukünftig als wesentlicher Ankergesellschafter der Gruppe erhalten bleibt, heißt es weiter.

Beide Seiten sind sich darüber hinaus einig, dass es wegen der Zusammenführung der Unternehmen Schaeffler und Continental nicht zu betriebsbedingten Kündigungen kommen darf. “Wir sind zuversichtlich, dass die Einheit zwischen der IG Metall und uns als Gesellschaftern in so fundamentalen Fragen entscheidend dazu beitragen wird, die Voraussetzungen zur Zukunftssicherung der Conti-/Schaeffler-Gruppe zu schaffen”, meint Maria-Elisabeth Schaeffler..

Bürgermeister von Schaeffler-Standorten rufen nach staatlicher Hilfe

Die Bürgermeister von 24 Schaeffler-Standorten in Deutschland haben sich in einem an Bundesfinanzminister Peer Steinbrück und Bundeswirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gerichteten Schreiben für staatlichen Hilfen für den Herzogenauracher Autozulieferer starkgemacht. Im Wesentlichen argumentieren sie dabei genauso wie die Gesellschafter der Gruppe: Auch Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg hatten jüngst betont, Schaeffler sei im Kern gesund, und man habe sich mit der Conti-Übernahme nicht “verzockt” bzw. den Einbruch der globalen Wirtschaft nicht vorhersehen können.

Vielmehr – sagen auch die Kommunalpolitiker, die das Schreiben unterzeichnet haben – habe Schaeffler erzielte Gewinne stets in den Konzern reinvestiert und damit Arbeitsplätze gesichert. Und damit die weiterhin erhalten bleiben bzw. wegen “der Vielzahl der direkt und indirekt betroffenen Arbeitsplätze in ganz Deutschland” sollte die aufgrund nicht absehbarer äußerer Umstände in Not geratene Schaeffler-Gruppe von staatlicher Seite unterstützt werden, heißt es.

Schaeffler trotz „massiver Schwierigkeiten“ von Conti-Deal nach wie vor überzeugt

Vor dem Hintergrund der öffentlichen Diskussion rund um den Einstieg der Schaeffler-Gruppe bei der Continental AG sowie in Sachen einer etwaig notwendigen staatlichen Finanzspritze für das Herzogenauracher Familienunternehmen haben sich jetzt auch deren Gesellschafter – Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg – persönlich zu Wort gemeldet. “Die strategische Verbindung zwischen der Schaeffler KG und der Continental AG folgt einem unverändert richtigen industriellen Ansatz”, heißt es in einer entsprechenden Stellungnahme. Man sei unverändert davon überzeugt, dass die nächsten Jahre beweisen werden, wie erfolgreich die Verbindung der Mechanik von Schaeffler mit der Elektronik von Continental sein wird.

Die beiden verstehen sich nicht als Hasardeure, die sich verspekuliert oder verzockt haben. Vielmehr wird auf die globale Wirtschaftskrise und die nicht funktionierenden Finanz- und Kreditmärkte verwiesen, die Schaeffler “massive Schwierigkeiten” bereiteten. Und der “unvergleichliche Einbruch der Automobilindustrie, beginnend im letzten Quartal des letzten Jahres” habe die Lage – nicht nur für die Schaeffler-Gruppe – weiter verschärft.

Deshalb gehe es nun für das Unternehmen darum, zusammen mit den Banken, möglichen Investoren und mithilfe der Politik eine “gemeinsame und verantwortungsvolle Lösung” finden und nicht darum, einfach nur die Hand aufzuhalten. Die Schaeffler-Gruppe, die als “im Kern gesund” beschrieben wird, benötigt eigenen Worten zufolge angesichts “einer besonderen Ausnahmesituation” eine zeitlich begrenzte Unterstützung. “Die Schaeffler-Gruppe wird Bund und Ländern ein tragfähiges Konzept vorschlagen.

Conti/Schaeffler: Abtrennung der Rubber Group unter von Grünbergs Begleitung

Was in der Öffentlichkeit bis vor Kurzem eher noch wie ein Machtkampf bis aufs letzte Messer wahrgenommen wurde, soll sich dank der außerordentlichen Continental-Aufsichtratssitzung vom vergangenen Wochenende in allseitiges Wohlgefallen aufgelöst haben. Doch ob deren Ergebnisse, die beide Seiten – also die Continental AG und ihr Großaktionär Schaeffler – unisono lapidar als “Konkretisierung der Zusammenarbeit” bezeichnen, tatsächlich sämtlichen potenziellen Zündstoff rund um die “Formung eines zweiten globalen Champions im Automobilzulieferergeschäft” innerhalb Deutschlands beseitigt hat, wird wohl erst die Zukunft zeigen. Festzuhalten bleibt zunächst einmal, dass sich die Schaeffler-Gruppe mit ihrer Forderung, Dr.

Hubertus von Grünberg möge seinen Posten als Aufsichtsratsvorsitzender räumen, de facto hat durchgesetzt hat. Freilich wird dies in den gleichlautenden Pressemeldungen beider Unternehmen viel freundlicher ausgedrückt. Der Aufsichtsrat habe zustimmend den Vorschlag des Vorstandes zur Kenntnis genommen, den Prozess für eine organisatorisch und rechtlich selbstständige Rubber Group einzuleiten, der unter enger Begleitung von Grünbergs erfolgen soll, der vor diesem Hintergrund “den Vorsitz im Aufsichtsrat kurzfristig zur Verfügung stellen möchte”.

Außerdem hat sich der Aufsichtsrat nach Unternehmensaussagen darauf verständigt, der Schaeffler-Gruppe – wie in der gemeinsamen Investorenvereinbarung vorgesehen – vier Mandate anzubieten. Diese hat Maria-Elisabeth Schaeffler, Georg Schaeffler, Dr. Jürgen M.

Geißinger und Schaeffler-Berater Rolf Koerfer als Kandidaten benannt. Sobald die Aufsichtsräte vom Amtsgericht bestellt sind, soll der Aufsichtsrat zügig einen neuen Vorsitzenden wählen, wobei man sich auf die Kandidatur von Rolf Koerfer als Nachfolger von Dr. Hubertus von Grünberg verständigt hat, der dem Aufsichtsrat der Continental AG weiterhin angehören wird.

Dass es alles in allem nun mehr oder weniger doch so kommt, wie es die NEUE REIFENZEITUNG bereits vorhergesehen hatte (siehe den Beitrag “Continental ist voll unter Schaefflers Kontrolle”), muss der Entwicklung einer auf sich selbst gestellten Gummi- bzw. Reifensparte nicht automatisch abträglich sein.

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Mitinvestoren für Conti und nicht für Schaeffler gesucht

Da die Schaeffler-Gruppe aufgrund der mit Conti getroffenen Investorenvereinbarung ihre Beteiligung an dem hannoverschen Automobilzulieferer auf zunächst 49,99 Prozent zu begrenzen hat, dem Unternehmen aber ein weit größerer Anteil an Conti-Aktien angedient wurde, ist man nun bekanntlich auf der Suche nach Mitinvestoren. An solche institutionellen Investoren sollen die über das Limit hinaus gehenden Aktien dann offenbar weitergereicht werden. Dabei kann man sich seitens des fränkischen Familienunternehmens anscheinend auch vorstellen, dass ein Investor eine größere Beteiligung an Conti übernehme, hat ein Sprecher gegenüber der Süddeutschen Zeitung zu Protokoll gegeben.

Es gebe Interessenten, die sich direkt bei Schaeffler meldeten und dann an die beteiligten Banken weitergeleitet würden, soll er darüber hinaus gesagt haben. Bei der Gelegenheit wurde zudem ein weiteres Mal betont, dass man keinerlei Finanzierungsprobleme im Zusammenhang mit der Conti-Übernahme habe. Außerdem habe der Unternehmenssprecher klargestellt, dass man entgegen anderslautender Gerüchte keine Investoren für die Schaeffler KG selbst suche, schreibt das Blatt.

Deswegen hätten sich die Eigner Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg sowie Geschäftsführer Dr. Jürgen Geißinger in einem Schreiben an die eigenen Mitarbeiter gewandt. “Wir können Ihnen versichern: An diesen Spekulationen, dass ein Investor an der Schaeffler KG beteiligt wird, ist nichts dran!”, wird aus diesem Schreiben zitiert.

Schaeffler-Namen für den Aufsichtsrat

Die Schaeffler-Gruppe will vier Vertreter in den Aufsichtsrat der Continental AG entsenden (die Arbeitgeberseite hat wie die Arbeitnehmerschaft zehn Sitze), war dieser Tage zu lesen. Focus nennt auch die dazugehörigen Namen: Eigentümerin Maria-Elisabeth Schaeffler, ihr Sohn Georg, Schaeffler-Vorstandschef Jürgen Geißinger sowie -Finanzvorstand Thomas Hetmann..

Schaeffler hat Swap-Geschäft gekündigt

Die Schaeffler KG hat das Swap-Geschäft (Total Return Equity Swap) über Continental-Aktien, das am 17. März 2008 mit Merrill Lynch International abgeschlossen wurde, am 21. August 2008 gekündigt.

Ebenfalls am 21. August 2008 hat die Schaeffler KG eine Continental-Aktie zum Preis von 75,00 Euro erworben. Die Schaeffler KG ist gesetzlich verpflichtet, sämtlichen Continental-Aktionären, die das Angebot der Schaeffler KG zum Erwerb ihrer Continental-Aktien bisher angenommen haben oder es noch annehmen werden, 75,00 Euro je Continental-Aktie zu zahlen.