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Wundersame Schaeffler-Rettung: Vollgas Richtung Pleite und zurück

So ist es mit den Spekulanten: Kleine hängt man, Große lässt man laufen. Notgedrungen. Da kauft ein kleiner Spekulant Aktien für 20.000 Euro – zur Hälfte mithilfe eines Bankkredites. Wehe aber, wenn sich die Aktienkurse gen Süden bewegen oder sich gar, so im Fall des Lehman-Konkurses, im freien Fall nach unten befinden. Sofort fragt die Bank nach weiteren Sicherheiten, Geld muss auf die Konten oder aber, so sind die Regeln, der Schuldner muss sich von seinen Aktien trennen und so weit erforderlich auch andere Dinge zu Geld machen. Koste es, was es wolle. Dass die Kurse schon in wenigen Monaten wieder den umgekehrten Weg einschlagen, kümmert nicht weiter. Der Problemfall ist eingetreten, er muss gelöst werden, und zwar jetzt. Mit salbungsvollen Worten erklärt man dem Kleinen, dass die Bank Geld ja nur treuhänderisch verwalte. Banker warten nicht, der nächste Deal lockt. Für 20.000 Euro hätte man vor Lehman 250 Conti-Aktien bekommen. Nach Lehman waren diese weniger als 5.000 Euro wert. Wer zum Verkauf gezwungen wurde, verlor nicht allein sein eingesetztes Eigenkapital von 10.000 Euro voll, sondern schuldet der Bank immer noch 5.000 Euro, die abzustottern sind. Die Spekulation ist fehlgeschlagen. klaus.haddenbrock@reifenpresse.de

Geißinger und Schaeffler gehen getrennte Wege

Der Aufsichtsrat der Schaeffler AG hat in seiner heutigen Sitzung einen Führungswechsel beschlossen. Der bisherige Vorstandsvorsitzende Dr. Jürgen M. Geißinger verlässt das Unternehmen – wie es in einer Pressemitteilung heißt „in gegenseitigem Einvernehmen“ – mit sofortiger Wirkung. Das „Manager Magazin“ hatte die Trennung bereits vor drei Wochen prognostiziert.

Mai 2014 endet die Investorenvereinbarung zwischen Conti und Schaeffler

Die Schaeffler-Gruppe hat die seit 2008 bestehende und unter Mitwirkung von Altbundeskanzler Gerhard Schröder zustande gekommene Investorenvereinbarung mit der Continental AG gekündigt. Nachdem im August vergangenen Jahres bereits die Geltungsdauer wesentlicher ihrer Regelungen abgelaufen war, wird sie damit nun im Mai 2014 ganz enden. Die Vereinbarung regelt die Zusammenarbeit im Hinblick auf die Position von Schaeffler als größtem Einzelaktionär der Continental AG, der aktuell einen 49,9-Prozent-Anteil an dem Automobilzulieferer/Reifenhersteller aus Hannover hält.

Sie habe für die Unternehmen keine praktische Relevanz mehr, denn beide würden schon seit Jahren von einer guten und pragmatischen Zusammenarbeit profitieren, die auch zukünftig fortgesetzt werden soll, heißt es mit Blick auf das Ende der Investorenvereinbarung. “Als Großaktionär der Continental AG sind wir mit den Erfolgen, die Continental in den letzten Jahren erreicht hat, sehr zufrieden. Wir betrachten unsere Beteiligung an Continental als langfristiges strategisches Investment mit dem Ziel, den Wert der Continental AG nachhaltig zu steigern”, so Maria-Elisabeth Schaeffler und Georg F.

W. Schaeffler, Gesellschafter der Schaeffler-Gruppe. Analysten von Morgan Stanley halten es für möglich, dass Schaeffler seine Conti-Beteiligung während der kommenden Quartale schrittweise auf 30 Prozent verringern könnte, ohne dass dies dem verlautbarten langfristigen Investment widerspräche.

Schaeffler will Conti-Großaktionär bleiben – Langfristige Beteiligung

Nach dem Verkauf von 21 Millionen Conti-Aktien haben Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Sohn Georg F.W. Schaeffler gestern in Herzogenaurach noch einmal bestätigt, man wolle Großaktionär der Continental AG bleiben.

“Unsere Beteiligung an Continental ist langfristig ausgelegt. Sie ist von strategischer Bedeutung für die Familie Schaeffler”, sagten sie dazu. ab.

Schaeffler wird jetzt eine Aktiengesellschaft – Kein Börsengang

Der Aufsichtsrat der Schaeffler GmbH hat unter Leitung von Georg F. W. Schaeffler die Umwandlung der Gesellschaft in eine Aktiengesellschaft beschlossen und will damit den Weg zur Kapitalmarktfähigkeit fortsetzen.

Unter dem Dach der “Schaeffler AG” sind alle operativen Gesellschaften der Schaeffler-Gruppe zusammengefasst. Die formelle Eintragung der AG in das Handelsregister wird im Oktober erwartet. Mit der Umwandlung kommt Schaeffler auch einer Forderung der Banken nach, die eine größere Transparenz des bis vor wenigen Jahren noch als sehr intransparent und verschlossen geltenden Unternehmens verlangen.

Unter der Ägide der Schaefflers hatte sich der fränkische Wälzlager- und Kupplungsspezialist aus Herzogenaurach vor einigen Jahren den sehr viel größeren Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental AG aus Hannover einverleiben wollen und sich dabei hoch verschuldet. In der Finanzkrise führte dies fast zum Kollaps des Familienunternehmens. Inzwischen hat Schaeffler seine direkte und indirekte Beteiligung an Conti von 75 auf gut 60 Prozent verringert, um mit dem Erlös einen Teil seines Schuldenbergs abzutragen.

Um den Konzern zu retten, musste die Eigentümerfamilie zudem den Arbeitnehmern Zugeständnisse wie die vor einiger Zeit eingeführte Mitbestimmung machen. Der geplante Zusammenschluss von Schaeffler und Conti wurde unterdessen auf die lange Bank geschoben..

Schaeffler verringert Conti-Anteil von 75,1 auf 60 Prozent

Schaeffler (Herzogenaurach) verringert den Anteil am hannoverschen Automobilzulieferer und Reifenhersteller Continental von 75,1 auf 60 Prozent. 29,7 Millionen Aktien sind zu einem Preis von 60 Euro pro Anteil an eine breite internationale Investorenbasis veräußert worden, sodass sich die Schuldenlast des fränkischen Familienunternehmens schon allein dadurch um etwa 1,8 Milliarden Euro verringert hat. Insgesamt allerdings ermöglicht es das mit den finanzierenden Banken ausgehandelte Refinanzierungspaket der Schaeffler Holding, ihre Schulden sogar von derzeit 7,4 Milliarden Euro um 2,8 Milliarden Euro auf 4,6 Milliarden Euro zu verringern.

Gemeinsamer „Premium Supplier Day“ von Schaeffler und Conti

Anlässlich des ersten gemeinsamen sogenannten “Premium Supplier Day” haben die Schaeffler GmbH und die Continental AG an zwölf Lieferanten die Nominierung zum “Premium Supplier” vergeben und gleichzeitig die strategische Zusammenarbeit unterstrichen. Seit Anfang 2009 betreiben beide Unternehmen eine Einkaufskooperation mit dem Ziel, gemeinsames Wachstum zu realisieren und die Materialkosten zu optimieren. Zusammengenommen kommen sie auf über 1.

200 strategische Lieferanten, von denen 400 evaluiert wurden: Diese erfüllen die Grundvoraussetzung für den mit zehn Kriterien festgelegten Anforderungskatalog zum “Premium Supplier”. Insgesamt sollen es 35 Lieferanten geschafft haben, die Kriterien weitestgehend zu erfüllen – zwölf davon in vollem Umfang. Im Rahmen der Veranstaltung Mitte März in Herzogenaurach wurden die Nominierungen an die ausgewählten Lieferanten aus sieben Nationen in neun Einkaufsbereichen verliehen.

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Maria-Elisabeth Schaeffler (Fünfte von rechts) mit Sohn Georg F. W. Schaeffler (Vierter von rechts) und Dr.

Die Schaefflers schwimmen in Milliarden

Wenn Journalisten rechnen, schätzen und bewerten, dann ergeben sich hin und wieder leichte Schwankungsbreiten. Zählte das Manager-Magazin im Oktober 2010 Mutter und Sohn Schaeffler mit einem geschätzten Vermögen von 500 Millionen Euro zu den eher bescheideneren Reichen in Deutschland, haut die Welt am Sonntag vom 14. März 2011, somit nicht einmal ein halbes Jahr später, kräftig auf die Pauke: 9,8 Milliarden Dollar (also gut sieben Milliarden Euro) sollen es nun sein.

Fusion von Conti und Schaeffler angeblich „in immer weiterer Ferne“

Im Handelsblatt ist zu lesen, dass der als “Hochzeit voller Widrigkeiten” beschriebene geplante Zusammenschluss von Continental und Schaeffler unter einem Dach nebst gemeinsamem Vorstand und Aufsichtsrat gefährdet ist. Die angestrebte Fusion rücke – heißt es weiter – “in immer weitere Ferne”, wobei insbesondere steuerliche Gründe als Hemmschuh ausgemacht werden. Die sollen so schwer wiegen, dass eine Verschmelzung beider Unternehmen nunmehr sogar generell infrage steht.

“Es ist noch offen, ob und wann eine Transaktion kommt”, wurde der Zeitung aus dem Schaeffler-Umfeld zugetragen. Denn anscheinend wird damit gerechnet, von US-amerikanischer Seite könnten Steuerforderungen erhoben werden, weil Georg Schaeffler Haupteigner der Schaeffler-Gruppe ist und seinen Hauptwohnsitz seit Jahren in den Vereinigten Staaten hat. Daraus resultierende etwaige zusätzliche Belastungen könne sich die hoch verschuldete Familie Schaeffler aber nicht leisten, weshalb man das Thema Fusion nicht gerade forciere, schreibt das Handelsblatt unter Berufung auf Aussagen Beteiligter.

Allerdings wird gleichzeitig von Angaben aus dem Familienumfeld berichtet, wonach die eventuell bei Georg Schaeffler anfallenden Steuern als “beherrschbar” angesehen werden. Gleichzeitig sei die von sogenannten “informierten Kreisen” kolportierte Steuerschuld von fast 400 Millionen Dollar ohne Nennung weiterer Details und unter Hinweis auf Schaefflers Privatsphäre zurückgewiesen worden. Es gebe derzeit keine Grundlage für konkrete Summen.

Rolf Koerfer will Amt als Conti-Aufsichtsrat niederlegen

Laut Medienmeldungen will Rolf Koerfer sein Amt als Continental-Aufsichtsrat niederlegen. Dass dem tatsächlich so ist, soll die Schaeffler-Gruppe, als deren Berater Koerfer zugleich fungiert, bereits bestätigt haben. Ein konkreter Zeitpunkt für sein Ausscheiden aus dem Kontrollgremium steht aber offensichtlich noch nicht fest.

Wie die Süddeutsche Zeitung in Erfahrung gebracht hat, wird Koerfer die Schaeffler-Familie unabhängig davon aber auch künftig “in allen gesellschaftsrechtlichen Fragen” beraten. “Herr Koerfer hat in einer schwierigen Phase in hervorragender Weise die Weichen für eine konstruktive Zusammenarbeit der Unternehmen gestellt”, soll Georg Schaeffler in diesem Zusammenhang die Arbeit des Conti-Aufsichtsrates gelobt haben. Koerfer selbst hat dem Blatt zufolge mitgeteilt, dass seine Entscheidung zu einer Rückbesinnung auf Sachfragen im Aufsichtsrat beitragen solle.