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Conti sieht „stabilen Finanzrahmen“ abgesichert

Nachdem die Continental AG im Dezember vergangenen Jahres, als sich aufgrund der anhaltenden Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation ein möglicher Anpassungsbedarf der Kreditrahmenbedingungen abzuzeichnen begann, proaktiv mit einem Konzept auf ihre Banken zugegangen ist, um durch entsprechende Verhandlungen eine Anpassung an das veränderte wirtschaftliche Umfeld zu erreichen, kann sie eigenen Worten zufolge diesbezüglich einen Erfolg verbuchen. Das Konzept, mit dessen Hilfe die Jahre 2009 und 2010 gemeistert werden sollen, habe die mehr als 50 beteiligten Banken überzeugt, heißt es. Nahezu 100 Prozent der involvierten Banken haben den Conti-Vorschlägen demnach zugestimmt – notwendig wäre lediglich eine Zweidrittelmehrheit des beteiligten Kreditvolumens gewesen.

“Dieses Ergebnis zeigt das Vertrauen in die Continental und ihre Konzepte”, meint der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann. “Wir haben damit unsere Finanzbasis abgesichert und verfügen aktuell über eine Liquidität von mehr als 3,5 Milliarden Euro aus Barmitteln und ungenutzten Kreditlinien.

Damit sind wir für die bevorstehenden Herausforderungen sehr gut aufgestellt. Auf diesem Fundament stehend können wir damit fortfahren, konsequent unsere Schulden abzubauen. Das hat auch künftig oberste Priorität”, ergänzt der stellvertretende Vorstandsvorsitzende und Continental-Finanzvorstand Dr.

Karl-Thomas Neumann „viel zu pragmatisch“ für Machtkampf

Während zahlreiche Medien vom “Machtkampf” zwischen dem Schaeffler- und dem Continental-Management schreiben, führt die Süddeutsche Zeitung Dr. Karl-Thomas Neumann, den neuen Vorstandsvorsitzenden der Continental AG, an: Im deutschen Aktiengesetzt sei festgelegt, dass “der Vorstand die Geschäfte führt, der Aufsichtsrat überwacht das, und die Aktionäre haben Stimmrechte, die sie in der Hauptversammlung ausüben. Punkt.

Schaeffler sehr bestimmt: Kein Problem mit Conti-Übernahme

Da wird sich Karl-Thomas Neumann am frühen Morgen aber beim Lesen eines großen zweiseitigen Interviews der Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung (“Wir gehen unbeirrt unseren Weg”) die Augen gerieben haben. Schaeffler-Eignerin Maria-Elisabeth Schaeffler und ihr Geschäftsführer Jürgen Geißinger “geißeln die feindseligen Attacken aus dem Conti-Lager” und stellen mit großer Bestimmtheit klar, die Finanzierung der Übernahme sei “wasserdicht”, alle Verpflichtungen würden erfüllt, die Schaeffler-Gruppe werde rund 50 Prozent sofort übernehmen und habe für die weiteren, zunächst “überschüssigen” 40 Prozent “eine Lösung” parat. Und zu von Conti initiierten Sandkastenspielchen, Schaeffler solle die eigene Automotivesparte in Conti einbringen, sagt Geißinger: “Ab Anfang Januar sind wir (mit 49,99 Prozent) größter Aktionär der Continental AG.

Ob und wie Sparten zusammengeführt werden, entscheiden dann wir.” Die jüngsten Angriffe des Conti-Vorstands haben Maria-Elisabeth Schaeffler offensichtlich mächtig verärgert: “Die Aufgeregtheit kann ich nicht verstehen und noch weniger, dass sie öffentlich gemacht wird.” Den Continental nachgesagten Versuch eines Gegenangriffs in Form eines “revers takeover” kontert Frau Schaeffler kühl: “Wenn das so wäre, würden einige Herren die Realität verkennen.

” Und was wird nun aus einem Verkauf des Reifengeschäfts? “Das ist” – so Geißinger – “Sache des Conti-Vorstands. Wir sind dagegen, das Reifengeschäft zu verschleudern. Was auch immer der Conti-Vorstand vorschlägt, werden wir dann zu gegebener Zeit prüfen.

” Vier Aufsichtsratsmandate verlangt Schaeffler und zwar nach erfolgter Übernahme sehr zügig. “Feindselige Attacken aus dem Conti-Lager” sind dann nicht mehr zu erwarten. Die Botschaft ist klar: Die neuen Herren im Hause heißen Schaeffler und dass diese bei einer eventuell erforderlich werdenden Umfinanzierung des riesigen Conti-Schuldenberges nicht wie neugierige Beobachter das Geschehen aus der Ferne verfolgen werden, ist nun auch geklärt.

Aber die Continental AG wird unbeirrt ihren Weg weitergehen, vorausgesetzt es ist der Schaeffler-Weg. Uneingeschränkte Handlungsfreiheit wurde mit der Entscheidung verspielt, VDO zu übernehmen und sich mit einem zweistelligen Milliardenbetrag zu verschulden. Es muss doch zu denken geben, dass die Conti-Bonität sich zwischenzeitlich der Ramschebene annähert; und das hat mit Schaeffler nichts zu tun.

Conti zieht „weitere notwendige Konsequenzen“

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Die Continental zieht “nach eingehender Analyse der deutlichen Negativentwicklung der vergangenen sechs Wochen in der Automobilindustrie weitere notwendige Konsequenzen für das ablaufende Geschäftsjahr 2008”. Mit diesem Hinweis kündigt der Automobilzulieferer aus Hannover “das größte Kostensenkungsprogramm in der Firmengeschichte” (Vorstandsvorsitzender Dr. Karl-Thomas Neumann) in dreistelliger Millionenhöhe an.

Kosten sollen eingespart werden unter anderem “durch den Aufschub von Investitionen sowie Streckung von Aufwendungen bei Forschung und Entwicklung”. Auch “würde der Verzicht auf Dividendenzahlungen für die Geschäftsjahre 2008 und 2009 einen starken Beitrag zum Schuldenabbau und damit eng verbunden zur Absicherung unserer finanziellen Stabilität leisten”, so Dr. Alan Hippe, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, Leiter der Rubber Group sowie Finanzvorstand.

Conti-Aufsichtsrat verlängert Neumann-Vertrag um fünf Jahre

Der Aufsichtsrat der Continental AG hat am Mittwoch in Hannover den Vertrag von Dr. Karl-Thomas Neumann, Vorstandsvorsitzender und Leiter der Automotive Group, um fünf Jahre verlängert. Dr.

Neumann ist seit Oktober 2004 Mitglied des Continental-Vorstands und seit dem 1. September 2008 Vorsitzender des Vorstands der Continental AG. Der promovierte Elektrotechniker kam nach Stationen beim Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen und Systeme, Duisburg (1989-1993), und bei der Motorola GmbH (1993-1999) in München und Austin (Texas/USA), im Jahr 1999 zur Volkswagen AG nach Wolfsburg.

Chinesen sind Europäern in Sachen Hybrid voraus, sagt Conti

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Die Continental AG hat jetzt weitere Ergebnisse ihrer Studie bezüglich der Kenntnisse und der Ansichten der Autofahrer zu Hybridantriebssystemen vorgelegt, diesmal mit Blick auf den chinesischen Markt. Wie der Automobilzulieferer bereits mehrfach mitgeteilt hat, zeigen die Autofahrer weltweit ein “überraschend großes Interesse für Elektroautos und Fahrzeuge mit Hybridantrieb”, wobei – so ein erst jetzt veröffentlichtes Teilergebnis – Chinesen den Europäern und Asiaten diesbezüglich “einen Schritt voraus” sein sollen. Insgesamt sind der Umfrage zufolge, für die TNS/Infratest Anfang dieses Jahres im Conti-Auftrag jeweils rund 1.

000 Autofahrer in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Japan, Österreich, Schweiz, den USA und eben auch China befragt hatte, 53,7 Prozent der Chinesen bereit, ein Auto mit Hybridantrieb zu kaufen. Und sogar 73,4 Prozent hätten sich zudem offen gezeigt für den Erwerb eines Elektroautos. Allerdings erst, nachdem man sie über die entsprechenden Technologien aufgeklärt hatte.

Denn 81,7 Prozent der chinesischen Autofahrer konnten zuvor spontan keine Aussagen treffen, welche Kraftstoff sparenden Antriebsarten ihnen bekannt sind. Mit einem Wert von 7,5 Prozent hatten sie am ehesten noch vom Hybridantrieb gehört, der einen Verbrennungs- mit einem Elektromotor kombiniert. Der reine Elektroantrieb nach dem Benzinmotor (3,2 Prozent) steht mit durchschnittlich 2,7 Prozent an dritter Stelle in Sachen Bekanntheit.

Neumann: Enormer Einbruch in Zuliefererbranche

Um die weltweite Automobilindustrie steht es nicht zum Besten: Staatsbürgschaften, Rettungspakete und mögliche Werksschließungen bestimmen die öffentliche Diskussion. Die Absatzflaute bei den Automobilherstellern werde ebenfalls gravierende Folgen für die Zuliefererindustrie haben, wozu sich allein in Deutschland rund 1.000 Unternehmen zählen.

“Wir erleben branchenweit einen enormen wirtschaftlichen Einbruch”, sagt Karl-Thomas Neumann gegenüber Welt Online. Nach Einschätzung von Experten werden bis Mitte kommenden Jahres in der Auto- und Zuliefererbranche zwischen 50.000 und 100.

Banken, nicht Schaeffler auf Suche nach Co-Investoren für Conti

Jüngst hatte die Financial Times Deutschland berichtet, die Schaeffler-Gruppe sei – insbesondere im Umfeld arabischer Staatsfonds – auf der Suche nach Investoren, die ihr einen größeren Teil der über die in einer Investorenvereinbarung festgeschriebenen 49,99-prozentigen Höchstbeteiligung hinaus gehenden Conti-Aktien abnehmen. Doch nun meldet das Handelsblatt, es seien vielmehr die kreditgebenden Banken, die sich auf der Suche nach Co-Investoren befänden bzw. ihre Suche nach solchen intensiviert hätten, um Schaefflers Conti-Deal abzusichern.

Wie die Zeitung aus Finanzkreisen erfahren haben will, sollen die Banken jetzt auch mit vermögenden Unternehmerfamilien zumindest über einen Einstieg als Minderheitsaktionär bei Conti sprechen, wobei sowohl der Schaeffler-Geschäftsführer Dr. Jürgen Geißinger als auch der Conti-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann “zur Stabilisierung” einen weiteren Großaktionär bevorzugen würden.

Schaeffler selbst betreibe hingegen aktiv keine Investorensuche, heißt es. Gleichwohl beantworte das Unternehmen jedoch Fragen potenzieller Interessenten, schreibt das Handelsblatt unter Berufung auf Firmenangaben, und müsste demnach einer etwaigen Transaktion im Falle eines Falles ohnehin zustimmen. Das Bankenkonsortium dürfe die ihnen von Schaeffler weitergegebenen “überschüssigen” Conti-Aktien unter Auflagen “marktschonend” weiterverkaufen – bei einem Abgabepreis unter 75 Euro sei allerdings die Zustimmung Schaefflers nötig, schreibt das Blatt.

Neuerliche Akquisitionen werden von Conti nicht ausgeschlossen

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Da der Konzern vor dem Hintergrund der Erwartung einer zunehmenden Verbreitung von Hybrid- oder auch Elektrofahrzeugen Batterien als eine der Schlüsseltechnologien für die Zukunft betrachtet, ist die Continental AG anscheinend auf der Suche nach Zukäufen in diesem Bereich. Zumindest wird dies so von Welt Online berichtet, wobei auf die Aussagen des Vorstandsvorsitzenden Dr. Karl-Thomas Neumann bei einer Branchenkonferenz des Fachmagazins Automobilwoche verwiesen wird.

In diesem Rahmen soll er Batterien als ein wichtiges Thema bezeichnet haben, wo Conti “noch einen Schritt machen” müsse. Zudem plane das Unternehmen, seine geschäftlichen Aktivitäten im asiatischen Raum auszubauen, heißt es. “Ohne Akquisition ist das kaum vorzustellen”, wird Neumann von dem Newsdienst zitiert.

Dr. Neumann macht sich Sorgen um Schaeffler

Einem Bericht des Handelsblattes zufolge macht sich der Continental-Vorstandsvorsitzende Dr. Karl-Thomas Neumann Sorgen um die “schwierige finanzielle Situation” des fränkischen Familienunternehmens Schaeffler. Conti müsse prüfen wie man dem Großaktionär des Automobilzulieferers helfen könne, soll Neumann bei einer Telefonkonferenz mit Aufsichtratsmitgliedern im Vorfeld der Veröffentlichung Konzernkennzahlen für das dritte Quartal gesagt haben, wie die Zeitung unter Berufung auf Aussagen an dem Gespräch Beteiligter schreibt.

Als ein möglicher Ausweg aus der Krise wird in diesem Zusammenhang erneut der Verkauf der Gummisparte von dem Blatt ins Spiel gebracht. Und der Vorstoß des Conti-Chefs mache diesen immer wahrscheinlicher, wird gemutmaßt. Zumal Neumann in der Telefonkonferenz mit seinen Aufsichtsräten erstmals das diesbezügliche konkrete Interesse von drei Finanzinvestoren bestätigt haben soll.