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Personelle/organisatorische Änderungen bei Conti

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Schon zum 1. September hat Nikolai Setzer (37) bei der Continental AG die Leitung des Ersatzgeschäfts für Pkw-Reifen in Europa und Afrika übernommen. Gleichzeitig ist er auch für das weltweite Marketing der Division Pkw-Reifen verantwortlich.

Setzer war vorher Leiter der weltweiten Erstausrüstungsaktivitäten für Pkw-Reifen. Er berichtet in seiner neuen Position an den stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Continental AG, Dr. Alan Hippe, der auch für die Division Pkw-Reifen verantwortlich ist.

Karlheinz Evertz (49) übernimmt zeitgleich das weltweite Erstausrüstungsgeschäft mit Pkw-Reifen. Er war vorher Leiter des Geschäftsbereichs Ersatzgeschäft Pkw-Reifen Europa und Afrika und berichtet in seiner neuen Funktion ebenfalls direkt an Dr. Hippe.

Bereits zum 1. August hat Dr. Hartmut Wöhler (54), bisher Leiter des im Geschäftsbereich ContiTrade gebündelten europäischen Handelsgeschäftes von Continental, die Leitung von Marketing und Vertrieb für das Pkw-Reifenersatzgeschäft in Europa und Afrika übernommen und bleibt gleichzeitig auch in Zukunft für ContiTrade verantwortlich und berichtet an Nikolai Setzer.

Continental: Näher an den Kunden heran

Mit der Reorganisation der europäischen Pkw-Reifendivision von Continental will Dr. Alan Hippe, der diese Division weltweit führt, einfach näher an den Kunden heranrücken. Personell wird es zu einigen Anpassungen kommen, und zwar zur Hälfte in Osteuropa und hier wiederum vorrangig innerhalb des Handelsbereichs.

Von den ins Auge gefassten 150 bis 200 Stellenstreichungen, die zudem über eine Zeitachse bis 2010 vorgenommen werden, betrifft bestenfalls die Hälfte den großen Bereich Westeuropa. An der Spitze hat Hippe einen Personalwechsel vorgenommen. Nikolai Setzer, bisher zuständig für den Bereich Erstausrüstung Pkw-Reifen Europa, übernimmt zum 1.

September die Leitung des Pkw-Reifenersatzgeschäfts Europa und Africa von Karlheinz Evertz, der den derzeitigen Job von Setzer übernimmt. Tor Dahle, bisher für den Bereich Marketing und Sales Europa zuständig, verantwortet nunmehr die Region Skandinavien. Gewinner, wenn man es überhaupt so formulieren kann, in diesem Revirement ist Dr.

Hartmut Wöhler, bisher Leiter von ContiTrade. Ihm untersteht vom 1. September an zusätzlich zu den Handelsketten des Konzerns der gesamte Bereich Marketing und Sales Ersatzgeschäft Pkw für Europa und Afrika.

Mit diesem Schritt plant Dr. Hippe eine stärkere Integration zwischen dem Reifenvertrieb und dem Endkundengeschäft. Im deutschen Markt werden die Veränderungen vordergründig kaum sichtbar werden, denn die Verantwortung für das Ersatzgeschäft Deutschland, Österreich und die Schweiz bleibt in den Händen von Norbert Busch.

Im Gespräch mit der Neue Reifenzeitung gestern in Hannover erklärte Dr. Hippe, dass sich die Division wegen der Einbeziehung von Matador über ein Mengenplus von zehn Prozent freuen könne, ohne Matador hätten sich die Verkäufe auf Vorjahresebene bewegt. Über den weiteren Inhalt des Gespräches berichtet die Neue Reifenzeitung in Kürze.

Ist ein Dialog im Krieg der Systeme möglich?

Zum erfolgreichen Rahmenprogramm der Reifenmesse in Essen gehören schon seit längerem zahlreiche Konferenzen, Tagungen und Kongresse. Wie sich der Ablauf der Messe in den vergangenen Jahren entwickelt hat, so hat sich auch das Zusammensein zwischen Reifenfachhandel und Reifenindustrie maßgeblich verändert. Das Stichwort vom „Strukturwandel im Reifenmarkt“ stand folglich im Mittelpunkt der diesjährigen BRV-/MMS-Fachtagung, die unter dem Leitthema „Von der Gegnerschaft zur Allianz“ stand.

Während die Vertreter des ungebundenen Reifenfachhandels die zunehmende Dominanz der Industrie beklagten, stellten die Vertreter des gebundenen Handels und der Industrie die Vorteile des oft als „kontrollierte Distribution“ stigmatisierten Absatzes von Reifen in den Vordergrund. Der Eindruck, dass eine Gegnerschaft im kriegerischen Sinne vorliegt, wollte ebenso wenig aufkommen wie das Gefühl, die Wettbewerber seien jetzt einträchtig im Verein..

Weiterhin Cash-Cow des Continental-Konzerns:

Der Continental-Konzern befindet sich seit einigen Monaten bereits in einer nicht zu unterschätzenden Krise, die nicht zuletzt durch personelle Veränderungen an der Spitze bewältigt werden soll. Der Vorstandsvorsitzende Stephan Kessel wurde gegen Manfred Wennemer ausgetauscht und für das gleich mehrere Ressorts verantwortende Vorstandsmitglied Klaus Friedland wird auch Entlastung gesucht. Bisher allerdings ist der Konzern auf der Suche nach einem Finanzchef nicht fündig geworden.

Die Bemühungen des neuen Konzernchefs Wennemer können noch nicht beurteilt werden. Wie bereits in früheren Beiträgen erwähnt, wurde der Konzern als „Patient in der Notaufnahme“ bezeichnet. Das allgemein recht problematische Umfeld in der gesamten Automobilindustrie erleichtert die Bemühungen nicht, endlich wieder in ruhigeres Fahrwasser kommen zu können und es ist überhaupt nicht abzusehen, wann der Konzern seine Baustellen im Reifengeschäft, das sind die Nutzfahrzeugreifensparte in Europa sowie die nordamerikanischen Reifenaktivitäten, repariert haben wird.

Der Continental-Konzern ordnet seine Handelsaktivitäten

Seit Ende letzten Jahres ist Dr. Hartmut Wöhler eine große Sorge nicht nur vorläufig, sondern hoffentlich endgültig los: Die 1990 vom britischen Konglomerat und Dunlop-Vorgänger BTR, British Tyre & Rubber, gekaufte Reifenhandelsgruppe NTS (National Tyre Services) wurde an das Mana-gement verkauft. Der Continental-Konzern verlässt sich fortan auf Verträge mit den neuen Inhabern, die zugleich auch die ebenfalls dem Continental-Konzern bis dahin gehörende Großhandelsfirma Viking International erworben haben.

Der Management-Buyout hat nach den Worten von Dr. H. Wöhler, der die Handelsaktivitäten des Continental-Konzerns in Europa verantwortet, eine „win-win-situation“ geschaffen.

Der Reifenkonzern erreicht seine Ziele unter Vermeidung von Verlusten und die neuen Eigentümer haben unter den gegebenen Umständen alle Chancen, das Geschäft profitabel gestalten zu können. In Deutschland will Wöhler in diesem Jahr mit der Handelskette ebenfalls die Verlustzone verlassen und mittel- bis längerfristig die Zahl der derzeit 250 Filialen (einschließlich Franchise) auf bis zu 350 Filialen steigern; um gewaltige Sätze binnen kürzerer Zeit gehe es indessen nicht. So weit jedenfalls der Plan.

Vergölst hofft auf Besserung

Die Handelskette Vergölst hat mit ihren 180 Betrieben 2001 in Deutschland rund 210 Millionen Euro umgesetzt und ist damit weiter in der Verlustzone geblieben. Der Verlust sei operativ jedenfalls deutlich unterhalb eines zweistelligen Millionenbereichs geblieben, unterstrich Dr. Hartmut Wöhler im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG.

Wöhler zeigte sich sehr zuversichtlich, per Ende 2002 mit Vergölst „eine schwarze Null“ zu erreichen. Die Handelskette hat ferner 70 Franchisenehmer unter Vertrag, so dass das Vergölst-Servicenetz momentan 250 Stationen in Deutschland umfasst. Unter dem Dach „Pneus-Expert“ betreut Vergölst weitere 70 Partner im so beschriebenen „Soft Franchising“.

Continental ordnet die Handelsaktivitäten neu

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Die verlustträchtige Handelskette NTS hat der Konzern im Wege eines Management Buyout endlich abstoßen können und sich damit eines Verlustbringers entledigt. Dem Vernehmen nach sind allein in den letzten drei Jahren Verluste in der Größenordnung von 50 Millionen Euro zu verkraften gewesen. Auch die Handelskette Vergölst hat mit einem Umsatz von mehr als 200 Millionen Euro im Vorjahr einen saftigen Verlust wieder mal nicht vermeiden können.

Wie der Chef der Handelsaktivitäten des Konzerns, Dr. Hartmut Wöhler, im Gespräch mit der NEUE REIFENZEITUNG jedoch versicherte, soll es nach einem nahezu zweistelligen Millionenverlust im letzten Jahr nun geradewegs auf eine „schwarze Null“ hinaus laufen. Neben anderen Gründen nannte Wöhler als Grund für die unbefriedigenden Ergebnisse, dass in den letzten 20 Jahren das Management bei den diversen Handelsunternehmen zu oft gewechselt hat, so dass keine Kontinuität herzustellen war.