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Neues Arbeitszeitmodell bei Conti

Unternehmensleitung und Betriebsrat der Continental AG haben für das Reifenwerk in Hannover-Stöcken heute ein neues Arbeitszeitmodell vorgestellt, um flexibler auf Konjunkturschwankungen reagieren zu können. Ziel bei der Erarbeitung des neuen Modells, das ab Januar 2003 in Kraft treten soll: Einerseits sollten Kurzarbeit und betriebsbedingte Kündigungen möglichst vermeidbar sein, andererseits soll die Auslastung der Produktion auf kurzfristige Mengenänderungen reagieren können..

Turnaround von Contis Nutzfahrzeugdivision noch für dieses Jahr angepeilt

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Nach der Schließung des Werkes Herstal (Belgien), der Aufgabe der Vergölst-Runderneuerung und dem angekündigten Ende des Werkes in Traiskirchen (Österreich) noch im Verlauf diesen Jahres hat Continental nach eigener Überzeugung die schmerzhaftesten Einschnitte zur Sanierung der Nutzfahrzeugreifendivision abgeschlossen bzw. auf den Weg gebracht – von jetzt an soll’s wieder aufwärts gehen. „Noch in diesem Jahr wollen wir im Nutzfahrzeugreifenbereich wieder schwarze Zahlen schreiben“, bestätigte Dr.

Hans-Joachim Nikolin, Mitglied des Conti-Vorstandes und dort verantwortlich für Nutzfahrzeugreifensparte, auf Nachfrage der NEUE REIFENZEITUNG. Zuversichtlich, dieses Ziel auch erreichen zu können, stimmt ihn nicht zuletzt die neue Generation von Lkw-Reifen, deren ersten Vertreter „HSR 1“ der Hersteller jetzt offiziell der Fachpresse vorgestellt hat. Mit diesem Reifen wollen sich die Hannoveraner vor allem in punkto Laufleistung und damit bei einem für die mit spitzem Bleistift rechnenden Fuhrparkunternehmen besonders wichtigen Kriterium profilieren.

Bis zu 40 Prozent mehr Kilometer sollen mit dem neuen Reifen im Vergleich zu seinem Vorgänger drin sein. Sogar Wettbewerber Michelin will man diesbezüglich in den Schatten stellen. „Bezüglich Laufleistung wird der neue Benchmark nunmehr Continental heißen und nicht mehr Michelin“, ist sich Herbert Mensching, Leiter Marketing und Vertrieb Nutzfahrzeugreifen bei Continental, sicher.

Nach Aussagen Contis werden übrigens auch die für Ende diesen bzw. Anfang nächsten Jahres angekündigten Neuentwicklungen „HDL 1“ und „HSL 1“ mit ähnlichen Tugenden aufwarten.

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“Sellebration in Paradise” – Dr. Wellen präsentierte sich auf Verkaufskonferenz

Anlässlich der Dealer-Konferenz auf Maui (“Sellebration in Paradise”) hat Frangenberg-Nachfolger Dr. Ulrich Wellen große Versprechungen gemacht. Bis zum Ende des Jahres plant Wellen den großen Turnaround der in tiefen Verlusten steckenden US-Konzerntochter.

Bis dahin sollen alle Business Units von Continental Tire North America Inc. zumindest break even sein. Selbst dann, wenn das wirtschaftliche Umfeld unten liege, wolle er mit dem Unternehmen Geld verdienen.

“Aus diesem Grund bin ich hier und in zwei Jahren wird über diese Dinge (gemeint sind Verluste) schon niemand mehr sprechen”, wird Wellen von Teilnehmern der Konferenz zitiert. Wellen wird in Hannover der Uniroyal-Fraktion zugerechnet, die u. a.

auch aus Dr. Stephan Kessel und Dr. Hans-Joachim Nikolin bestand.

Er wird in Hannover schon wegen seines unübersehbar zur Schau getragenen Selbstbewusstseins recht unterschiedlich gesehen. Die Neuordnungen im Vorstand des Konzerns, nach denen die Vorstände Manfred Wennemer für Pkw- und Hans-Joachim Nikolin für Nutzfahrzeugreifen nun weltweite Zuständigkeit übernommen haben, dürften weniger nach Wellens Gusto sein, denn diese deuten darauf hin, dass der noch von Bernd Frangenberg besetzte Platz im Vorstand nicht neu besetzt wird..

Neuorganisation des Continental-Reifengeschäftes

Der Continental-Konzern ordnet seine Reifenaktivitäten neu und wird die Bereiche Pkw- und Nutzfahrzeugreifen jeweils unter eine weltweite Verantwortung stellen: Der Konzernbereich Pkw wird in Personalunion vom Vorstandsvorsitzenden Manfred Wennemer verantwortet, der Nfz-Bereich von Dr. Hans Joachim Nikolin..

Conti-Werk in Traiskirchen wird endgültig dicht gemacht. Wurden die Ösis ausgehungert?

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Immer wird es sein ("semper it")? Von wegen: Nichts wird mehr sein wie es mal war. Die Produktion von Reifen wird von der Mitte kommenden Jahres an endgültig der Vergangenheit angehören. Der einst 15.

000 Beschäftigte zählende Gummikonzern wurde 1983 bereits vom Großaktionär Creditanstalt in zwei Teile, Reifen hier und Technische Gummiwaren da, zerlegt, der Reifenkonzern dann 1985 an Continental verkauft. Die beiden damaligen starken Männer des Konzerns, Helmut Werner und Horst W. Urban, bezeichneten die Akquisition als "ein Muss".

Wenn schon nicht als vaterländische Pflicht, dann aber doch, um die internationale Konkurrenz vom eigentlichen Heimatmarkt fernzuhalten. Deutschland und das deutschsprachige Ausland waren der Heimatmarkt; dabei ist es bis heute im Großen und Ganzen geblieben. Urban-Nachfolger von Grünberg zwiebelte die Österreicher dann bereits bis 1996 und sprach permanent von Schließung.

Diese erfolgte dann jedoch nicht, weil erstens die in Österreich vorhandenen Kapazitäten gebraucht wurden und zweitens vielleicht auch aus Gründen politischer Rücksichtnahmen. Jetzt aber ist es dann doch endgültig: Von 1.400 Belegschaftsmitgliedern verlieren knapp 1000 ihren Job zur Jahresmitte, 300 bleiben noch in der Produktion, um andere Werke – vor allem das MMP-Werk in Timisoara (Rumänien) – mit Vormaterialien und Mischungen wenigstens noch bis zur Mitte des Jahres 2003 zu beliefern.

Dann gehen die Lichter auf dem Werksgelände endgültig aus. Ungefährdet sind bisher die 100 Jobs in Verkauf und Vertrieb, doch sollte der Konzern Markteinbrüche erleben, dürften nicht einmal diese Jobs alle zu halten sein. Nach mehr als 100 Jahren ist die Reifenfertigung in Österreich damit an die Wand gefahren worden.

Nur Vorteile durch Continental/Bandag-Zusammenarbeit

Martin Carver (Bandag) und Dr. Nikolin (Continental) bezeichneten auf einer gemeinsamen Pressekonferenz den Abschluss des Kooperationsvertrages für das Runderneuerungsgeschäft als „win-win-situation.“ Man werde ein Qualitätsprodukt anbieten und das Franchisenetz der Bandag sei so dicht, dass jederzeit schnelle Lieferungen möglich seien.