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Studie: Hochkonjunktur für globale Zulieferer, vor allem von Reifen

Der globale Zulieferermarkt erlebt eine Hochkonjunktur: 2014 wird die durchschnittliche EBIT-Marge der Branche ein Allzeithoch von ca. 7,5 Prozent erreichen. Vor allem das Geschäft in den Bereichen Antriebsstrang und Reifen mit EBIT-Margen von acht Prozent und mehr ist besonders profitabel. Doch nach der sehr guten Entwicklung der vergangenen Jahre dürfte sich das Marktwachstum der Zuliefererindustrie in den kommenden zwei Jahren abschwächen, die Unsicherheit auf den internationalen Märkten hingegen zunehmen. Das ist das Ergebnis der neuen „Global Automotive Supplier Study 2014“, einer Analyse, die Roland Berger Strategy Consultants und die Investment Bank Lazard gemeinsam vorlegen. Trotzdem wachse der globale Markt für Fahrzeugkomponenten bis 2020 voraussichtlich auf rund 800 Milliarden Euro an – dies entspricht einer Steigerung des Marktvolumens um 125 Milliarden Euro gegenüber heute.

Profitabilität der Automobilzulieferindustrie über Vorkrisenniveau

Die weltweite Automobilzulieferindustrie erlebt gerade eine Hochkonjunktur – und erreicht im Durchschnitt noch höhere Gewinnmagen (6,2 Prozent) als vor der Krise. Dabei weisen europäische Unternehmen 2010 im Schnitt deutlich höhere EBIT-Margen auf (6,9 Prozent) als ihre nordamerikanischen und japanischen Wettbewerber. Im Sektorenvergleich erweisen sich Automobilzulieferer in den Bereichen Fahrwerk, Exterieur und Antrieb am profitabelsten.

Für die kommenden Jahre sind die Branchenaussichten immer noch positiv, wenngleich etwas gedämpft. Der langsamer wachsende chinesische Markt, stagnierende Automobilverkäufe in den reifen Märkten sowie die steigenden Rohstoffpreise werden die Profitabilität der Branche global wieder unter sechs Prozent fallen lassen. Das sind die Ergebnisse der Studie “Global Automotive Supplier Study 2011”, die Roland Berger Strategy Consultants gemeinsam mit Lazard verfasst hat.

Zulieferer nach Krise erholt, aber Herausforderungen bleiben

Roland Berger Studie

Nach der als historisch bezeichneten Krise der Jahre 2008 und 2009 erholt sich die weltweite Automobilzulieferindustrie “rasant”. Zu diesem Schluss kommen Roland Berger Strategy Consultants und Lazard in ihrer gemeinsamen globalen Automobilzuliefererstudie angesichts der weltweiten Umsätze der Branche, die nahezu wieder das Vorkrisenniveau erreicht haben sollen. “Die Profitabilität wird mit einer Umsatzrendite von etwa sechs Prozent im Jahr 2010 möglicherweise sogar einen neuen Rekord markieren”, sagt Marcus Berret, Partner bei Roland Berger Strategy Consultants.

Als Haupttreiber dieser “rasanten Erholung” werden die boomenden Automärkte Chinas, Brasiliens und Indiens genannt sowie die teilweise Erholung der Triademärkte NAFTA, Europa und Japan. Gleichwohl hat die gesamte Automobilzulieferbranche nach Meinung der Studienautoren während der Krise kräftig Federn lassen müssen und stehe zugleich vor enormen Herausforderungen. “Die Branche hat während der Krise weltweit rund 200 Milliarden Euro Umsatz, 75 Milliarden Euro EBIT und 15 Milliarden Euro Eigenkapital eingebüßt.

Außerdem mussten 350 Zulieferer rund um den Globus Insolvenz anmelden”, weiß Lazard-Geschäftsführer Dr. Eric Fellhauer zu berichten. Dennoch sei es der weltweiten Zulieferindustrie gelungen, im “Katastrophenjahr 2009” einen positiven Free Cashflow zu erzielen, was man durch ein umfassendes Maßnahmenpaket aus Investitionskürzungen, Working-Capital-Optimierungen und einer deutlichen Reduzierung der Kostenbasis erreicht habe.

 Der Studie zufolge sind jedoch die mittelfristigen Aussichten für Automobilzulieferer wenig rosig. “Vor allem der wachsende Druck der Autobauer auf ihre Zulieferer wird die Margen belasten”, prognostiziert Berret. cm

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