Die Continental AG, Hannover, kehrt nach sieben Jahren in den Dax zurück: Der internationale Automobilzulieferer rückt am 22. September in das Top-Segment der deutschen Börse auf. Diese Entscheidung hat die Deutsche Börse AG in Frankfurt/Main gestern bekannt gegeben.
https://staging.reifenpresse.de/wp-content/uploads/2013/07/23991_3432.jpg187150Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2003-08-20 00:00:002023-05-17 08:38:30Continental kehrt in den Dax zurück
Nach der gestrigen Entscheidung der Deutschen Börse, die Continental AG nach siebenjähriger Abwesenheit wieder in den Aktienindex Dax aufzunehmen, rechnet Conti-Vorsitzender Manfred Wennemer nun mit einem kontinuierlichen Kursanstieg, wie er heute auf einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz in Hannover mitteilte. Finanzvorstand Alan Hippe erkennt sogar 30 bis 40 Prozent Kurspotenzial in den kommenden Jahren, und verweist auf die deutlich höheren Kurse vergleichbarer Reifen- und Zulieferkonzerne. Der Conti-Vorstandschef sieht die Rückkehr in den Dax auch als hilfreiches Mittel gegen eine feindliche Übernahme: „Mit jedem Cent, den der Kurs steigt, wird das Übernahmerisiko geringer“, so Wennemer.
Werner P. Paschke (52) verlässt den Continental-Konzern zum 31. Mai 2003, wie es heißt auf eigenen Wunsch und in gegenseitigem Einvernehmen.
Paschke ist seit 1994 Generalbevollmächtigter für den Konzernbereich Controlling und Rechnungswesen Konzern. Generalbevollmächtigte und Vorstandsmitglieder der Continental AG sind von dem Tag an unbeschadet ihres Alters sofort pensionsberechtigt, wenn ihr jeweils auf fünf Jahre abgeschlossener Vertrag vom Unternehmen nicht verlängert wird. Sie erhalten dann zwischen 60 bis 65 Prozent ihrer letzten Festbezüge.
Paschke galt intern nicht gerade als großartiger Diplomat, verfügte aber wegen seiner unbestreitbaren Kompetenz über hohes Ansehen; allerdings nicht bei ein, zwei Aufsichtsratsmitgliedern. Mit dem seit einigen Monaten im Amt befindlichen neuen Finanzchef Dr. Alan Hippe soll die Zusammenarbeit sich als schwierig erwiesen haben, was Paschke resignieren ließ.
Einem kleineren Journalistenkreis stellte sich gestern Martin de Louw vor, der seine Tätigkeit als Vorstand für den Bereich Pkw-Reifen zum 1. Februar 2003 aufgenommen hat. De Louw war zu Anfang seiner beruflichen Laufbahn drei Jahre lang für Michelin in Karslruhe und Clermont-Ferrand tätig und trug danach drei Jahrzehnte für DAF in vielen Teilen der Welt Verantwortung.
Für den ebenfalls anwesenden Konzernchef Wennemer sowie für Finanzchef Dr. Hippe war es allerdings noch zu früh, um sich konkret zu Konzernzahlen für das abgelaufene Jahr äußern zu können. Dass es sich sowohl nach Umsatz und Ertrag um neue Rekordzahlen in der Geschichte des Continental-Konzerns handeln wird, bestätigte Wennemer.
Dass der Konzern „in seiner deutsch-konservativen Art“ mehr als 100 Millionen Euro zur vollständigen Deckung des Pensions Fonds für die amerikanischen Tochtergesellschaften aufgebracht und dennoch den Schuldenberg weiter signifikant abgebaut hat, fand ebenso Bestätigung. Die einzig größere „Baustelle“ befindet sich derzeit in Charlotte, denn im US-Reifengeschäft dürfte ein Verlust in der Größenordnung von mehr als 100 Millionen Euro angefallen sein. Die Bilanzpressekonferenz wird im April stattfinden.
In ihrer Ausgabe vom 2. September berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ), dass die Continental AG nicht nur mit ihren Produkten an die Spitze marschieren wolle, sondern auch in Bezug auf die Unternehmenskultur/Unternehmensverfassung. Deshalb habe der Vorstand des Konzerns vor kurzem seine eigenen diesbezüglichen Grundsätze zu einer so genannten „Corporate Governance“ verabschiedet.
Die FAZ zitiert den Conti-Finanzvorstand Dr. Alan Hippe dahingehend, dass der Automobilzulieferer die eigenen Regeln gegenüber dem „Deutschen Coporate-Governance-Kodex“, den eine von der Bundesregierung eingesetzte Kommission entwickelt hatte und der inzwischen über das vierte Finanzmarktförderungsgesetzt bindend ist, sogar noch verschärft habe. Zwar könne auch eine solche Handlungsanleitung nicht automatisch bessere Zustände schaffen oder gegen Fehlverhalten bis hin zu kriminellen Handlungen – wie in Amerika – helfen, doch Dr.
Der Umsatz des Continental-Konzerns stieg trotz einer schwierigen Automobilkonjunktur in Europa im ersten Halbjahr 2002 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 2,9 Prozent auf 5.659 Mio Euro (Vj. 5.
498 Mio Euro). Ohne Änderungen im Konsolidierungskreis, vor allem durch die Einbeziehung von Conti Temic, liegt der Umsatz stabil auf Vorjahresniveau.Das operative Konzernergebnis (EBITA = EBIT vor planmäßigen Goodwill-Abschreibungen) erhöhte sich auf 347 Mio Euro, ein Plus von 70 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum mit 204 Mio Euro.
Berücksichtigt man die im 1. Halbjahr 2001 angefallenen Restrukturierungsaufwendungen von 58 Mio Euro, liegt die Steigerung bei 32 Prozent. Die Umsatzrendite beträgt damit 6,1 Prozent.
Das Konzernergebnis nach Steuern stieg gegenüber dem Vorjahr um 119 Mio Euro auf 163 Mio Euro. Zu diesem Anstieg trug neben der operativen Entwicklung auch der Wegfall der Goodwill- Abschreibungen bei. Das Ergebnis pro Aktie erhöhte sich auf 1,26 Euro (Vj.
https://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svg00Detlef Vogthttps://reifenpresse.de/wp-content/uploads/2017/10/Reifenpresse-Logo.svgDetlef Vogt2002-07-31 00:00:002023-05-16 12:21:37Continental mit Zahlen zum ersten Halbjahr 2002:
Das Vorstandsressort Finanzen, Controlling und Recht der Continental AG, das bisher der Personalvorstand und Arbeitsdirektor Klaus Friedland in Personalunion bekleidete, soll im 2. Halbjahr 2002 durch Dr. Alan Hippe (35) besetzt werden.