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Lohnkosten in Westeuropas Reifenproduktion ein Wettbewerbsnachteil?

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Gemäß Analysten der Deutschen Bank ist das Schicksal des französischen Goodyear-Werkes Amiens-Nord endgültig besiegelt – soll heißen: Es wird nach Informationen des Finanzinstitutes definitiv geschlossen. Insofern verliere Westeuropa eine jährliche Produktionskapazität in Höhe von rund 5,5 Millionen Einheiten, wozu noch einmal sieben Millionen durch das Aus für das Bridgestone-Werk in Bari (Italien) hinzukämen. Wie weiter vorgerechnet wird, sollen die fünf Hersteller Michelin, Continental, Pirelli, Bridgestone und nun eben Goodyear durch entsprechende Fabrikschließungen ihre westeuropäischen Fertigungskapazitäten in den zurückliegenden fünf Jahren um in Summe 34 Millionen Einheiten reduziert haben, während gleichzeitig neue Kapazitäten von rund 33 Millionen Stück pro Jahr in Zentraleuropa (Polen, Rumänien, Tschechische Republik, Serbien, .

..) entstanden seien.

In diesem Zusammenhang weist die Deutsche Bank darauf hin, dass sich die Industrie bei einem in dieser Zeitspanne mehr oder weniger stabilen Volumen des westeuropäischen Pkw-Reifenmarktes mit um die 275 Millionen Einheiten – 65 Millionen Erstausrüstung, 210 Millionen Ersatzgeschäft – mit einer starken Zunahme billiger Importe aus China konfrontiert sieht. Demnach hat die Zahl der aus China nach Europa gelieferten Reifen mittlerweile die Marke von 50 Millionen erreicht, was einer Verdoppelung gegenüber von vor fünf Jahren entspreche. Vor dem Hintergrund des daraus resultierenden (Preis-)Druckes auf die hiesigen Hersteller vermutet man als ein Treiber hinter der Produktionsverlagerung von West- nach Osteuropa offenbar niedrigere Lohnkosten in letzterer Region.

Vietnamesischer „Rubber Tycoon“ und Deutsche Bank unter Beschuss

Erst richtete sich die internationale Kritik – vor allem formuliert durch “Global Witness” in einem Report über die “Gummi-Barone” – gegen den Vietnamesen Doan Nguyen Duc und seinen Konzern Hoang Anh Gia Lai (Hagl) sowie die staatliche Vietnam Rubber Group, weil sie sich mit unlauteren und sogar gewalttätigen Mitteln in Laos und Kambodscha Land unter den Nagel gerissen haben sollen, um dort Kautschukbäume anzupflanzen und den gewonnenen Latex an die internationale Reifenindustrie zu verkaufen. Aber längst hat die Kritik auch die Deutsche Bank (sowie die IFC/International Finance Corporation der Weltbank) erreicht: Deren Tochtergesellschaft DWS ist direkt an Hagl beteiligt, und auch den Börsengang Hagls in London habe die Deutsche Bank ermöglicht, schreibt “Der Spiegel”. Duc, der auch Hagl-Chairman ist, wehrt sich in vietnamesischen Medien gegen die Beschuldigung des Landraubs, illegaler Ausbeutung und Korruptionsvorwürfe.

Preise für Naturkautschuk fallen immer weiter

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Nach Informationen von Analysten der Deutschen Bank sind die Preise für Naturkautschuk an den weltweiten Rohstoffbörsen gegenüber Ende 2012 noch weiter gefallen. Derzeit wird das auch im Reifenbau benötigte Material demnach zu Preisen von rund 2,50 US-Dollar (gut 1,90 Euro) je Kilogramm gehandelt, was nach den Worten der Finanzexperten um rund 30 Prozent unter dem liegt, was Reifenhersteller vor Jahresfrist (3,60 US-Dollar je Kilogramm) dafür zu zahlen hatten. Grund dafür könnte eine niedrige Nachfrage sein, zumal Medienberichten zu entnehmen ist, dass zumindest Bridgestone beispielsweise seinen für dieses Jahr erwarteten Verbrauch unlängst leicht nach unten korrigiert hat.

Demnach hatte der japanische Konzern noch im Februar veranschlagt, für die Reifenproduktion in diesem Jahr gut 1,9 Millionen Tonnen an synthetischem und Naturkautschuk zu benötigen, was einem knapp zehnprozentigen Plus gegenüber 2012 entsprochen hätte. Doch nun geht man offenbar von 50.000 Tonnen weniger als ursprünglich prognostiziert aus – nichtsdestoweniger wäre der Verbrauch damit freilich allerdings immer noch höher als im vergangenen Jahr.

Für das leicht verringerte Plus beim Kautschukbedarf machen Analysten der Nomura Holdings Inc. vor allem eine etwas schwächer als erwartete Reifennachfrage im US-Markt als Ursache aus. Trotzdem werde Bridgestone vor dem Hintergrund des “Rückenwindes” durch fallende Rohmaterialkosten und des sich für japanische Unternehmen günstig entwickelnden Wechselkursverhältnisses zum Yen dieses Jahr einen Rekordgewinn in seiner Bilanz ausweisen können, heißt es weiter.

Weniger Produktionskapazitäten für mehr Reifenpreisstabilität

Die gerade von Bridgestone angekündigte Einstellung der Pkw-Reifenproduktion im Werk Bari sehen Analysten der Deutschen Bank als einen weiteren Beleg dafür, dass die Reifenindustrie sehr um Preisdisziplin bemüht ist. Denn angesichts eines schleppenden Absatzes im europäischen Ersatzgeschäft und eines verstärkten Drucks durch Billigimporte aus China wird der Abbau von Fertigungskapazitäten in Westeuropa bzw. deren Verlagerung in Richtung Osteuropa offenbar als mehr oder weniger logische Konsequenz gesehen.

Seit 2009 haben nach Berechnungen der Deutschen Bank Michelin, Continental und Pirelli ihre jährlichen Fertigungskapazitäten jedenfalls um in Summe 25 Millionen Einheiten zurückgefahren. Durch die in diesem Jahr von Goodyear und nun eben auch Bridgestone angekündigten Maßnahmen kämen dazu dann noch einmal 13 Millionen Einheiten hinzu, heißt es weiter. cm

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Update in Sachen Goodyear-Geschäftsentwicklung/-Konzernstrategie

Im Rahmen der “Global Auto Industry Conference” der Deutschen Bank Mitte Januar in Detroit (Michigan/USA) will die Goodyear Tire & Rubber Company einen aktuellen Überblick über die Geschäftsentwicklung bzw. ihre Konzernstrategie geben. Dazu ist eine etwa 40-minütige Präsentation durch Darren R.

Wells, Executive Vice President und Chief Financial Officer (CFO) bei dem Reifenhersteller, geplant. Sie soll nach dem 15. Januar als Webcast über die Internetseite http://investor.

goodyear.com ebenso abrufbar sein wie Finanzkennzahlen und weitere Informationen zum Konzern. cm

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Fürs zweite Halbjahr erwartet Nokian einen geringeren Gewinn

Obwohl jüngst erst Analysten die Zukunft der Reifenhersteller trotz Absatzkrise der Automobilindustrie in Europa in den schillerndsten Farben malten, hat nun zumindest Nokian Tyres eine Gewinnwarnung herausgegeben. Aufgrund sinkender (Reifen-)Preise und einer “klar abgeschwächten Nachfrage” geht der finnische Reifenhersteller davon aus, dass sein operativer Gewinn im dritten Quartal bzw. in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres niedriger ausfallen wird als in den jeweiligen Vergleichszeiträumen.

Bezogen auf das Gesamtjahr rechnet der Konzern jedoch nach wie vor damit, sowohl beim Umsatz als auch beim operativen Gewinn die entsprechenden Referenzmarken 2011 zu übertreffen. In den nordischen Ländern erwartet man demnach Umsatzerlöse auf Vorjahresniveau, während für den russischen Markt ein deutliches Plus gegenüber 2011 prognostiziert wird. Nur mit Blick auf das dritte Quartal 2012 schätzt Nokian, dass der Umsatz des Konzerns bei 365 Millionen Euro liegen wird und der operative Gewinn bei 85 Millionen Euro.

Für das Vorjahresquartal wurden 346 Millionen Euro Umsatz und ein operativer Gewinn in Höhe von 95 Millionen Euro gemeldet, sodass sich daraus für die Monate Juli bis September dieses Jahres bei einem 5,5-prozentigen Umsatzplus ein Minus von 10,5 Prozent beim operativen Gewinn ergäbe. Die tatsächlichen Zahlen werden allerdings erst am 30. Oktober veröffentlicht.

Unabhängig von der Gewinnwarnung der Finnen ist man bei der Deutschen Bank übrigens davon überzeugt, dass das Nokian-Szenario nicht auf andere Reifenhersteller übertragbar ist. Begründet wird dies unter anderem einerseits damit, dass bei dem nordischen Konzern das Verhältnis von Rohmaterialkosten und Umsatz mit 24 Prozent deutlich niedriger ist als die durchschnittlichen 35 bis 40 Prozent der Branche: Insofern könne Nokian entsprechend weniger von dem aus den letztjährigen Preiserhöhungen und den zwischenzeitlich gesunkenen Rohmaterialpreisen resultierenden “Rückenwind” profitieren als andere Reifenhersteller. Andererseits teilten Letztere zudem nicht Nokians Einschätzung, wonach die Verkaufspreise im europäischen Markt als Folge einer geringeren Nachfrage gesunken seien.

christian.marx@reifenpresse.de

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Analysten malen Entwicklung der Reifenindustrie in Rosarot

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Wenn Analysten ihren Blick auf Reifenhersteller werfen, dann geraten sie in letzter Zeit meist mehr oder weniger stark in Verzückung. Ein Grund dafür ist offensichtlich, dass sie im Gegensatz zu Automobilherstellern in der Lage sind, steigende Kosten leichter an die Verbraucher weiterzugeben. So werden in diesem Zusammenhang zumindest Aussagen von Erich Hauser, Analyst bei Credit Suisse, seitens der Zeitung Die Welt wiedergegeben.

“Es ist leicht ersichtlich, wie viel ein Golf oder ein Peugeot 208 kostet. Dagegen haben die Menschen wenig Gespür für Änderungen bei den Reifenpreisen”, meint er demnach. Dieser “Spielraum bei der Preisgestaltung” trage mit dazu bei, die Gewinne der Branche zu steigern und den Aktienkursen Auftrieb zu geben.

Doch in dem entsprechenden Bericht des Blattes werden durchaus noch weitere Faktoren genannt, die auch zukünftig eine positive Entwicklung der Reifenindustrie begünstigen sollen: etwa die kürzlich in Luxemburg eingeführte bzw. eine irgendwann einmal vielleicht in ganz Europa geltende Winterreifenpflicht. Laut Welt ist Letzteres seitens der Politik in der Diskussion, wobei Voraussetzung dafür zunächst einmal eine Winterreifendefinition wäre.

Wie es jedoch unter Berufung auf Informationen der ETRMA-Generalsekretärin Fazilet Cinaralp weiter heißt, könnten die Arbeiten daran bereits im kommenden Jahr abgeschlossen werden. Und schon rechnen Analysten wie Lars Holmqvist – Berater bei Kreab Gavin Anderson und ehemaliger Leiter des Europäischen Verbandes der Automobilzulieferer Clepa – vor, dass eine europaweite Winterreifenpflicht bis zu zwei Milliarden Euro an zusätzlichem Umsatz in die Kassen der Reifenindustrie spülen könnte. christian.

US-Markt: Rückläufige Reifenlieferungen im dritten Quartal

Nach einer Einschätzung von Analysten der Deutschen Bank hat die Industrie im dritten Quartal weniger Reifen für den US-amerikanischen Ersatzmarkt ausgeliefert: Konkret ist von einem dreiprozentigen Minus die Rede. Ein Grund dafür seien die September ausgelaufenen Strafzölle auf aus China importierte Reifen. Denn dies habe so manchen Großhändler dazu bewogen, Bestellungen neuer Ware in den Wochen davor aufzuschieben.

Gleichzeitig wird erwartet, dass die heimischen Hersteller Goodyear und Cooper im dritten Quartal etwa genau so viele Reifen wie im selben Zeitraum 2011 ausgeliefert haben, wobei die Deutsche Bank diese Annahmen dabei sogar als eher konservativ bezeichnet, weil beispielsweise Cooper in den drei Monaten zuvor mit einem Zuwachs von 15 Prozent deutlich über dem Marktdurchschnitt gelegen habe. Unabhängig von der Stückzahlentwicklung betonen die Finanzexperten zudem, dass im Zusammenhang mit der Entwicklung der Unternehmensgewinne in der Reifenindustrie dem Verhältnis aus Reifenverkaufspreis und Rohmaterialkosten eine weit höhere Bedeutung zukommt. cm

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Conti plant Anleihe in Höhe von mindestens einer halben Milliarde US-Dollar

Die Continental AG plant, eine Anleihe in Höhe von mindestens einer halben Milliarde US-Dollar zu begeben – die endgültige Festlegung des Emissionsvolumens und der Anleihebedingungen wird für die kommenden Tage angekündigt. Damit soll ein Teil der im April 2014 fälligen Tranche des syndizierten Kredits zurückgezahlt werden. “Unsere zusätzlichen Investitionen in den USA haben uns veranlasst, erstmals eine Anleihe in US-Dollar zu emittieren.

Mit diesem Schritt optimieren wir erneut frühzeitig die Fälligkeitenstruktur unserer Finanzverbindlichkeiten und profitieren dabei insbesondere vom derzeit attraktiven Kapitalmarktumfeld”, erklärt Wolfgang Schäfer, Finanzvorstand bei dem Automobilzulieferer. Die Anleihe wird demnach bei qualifizierten institutionellen Investoren im In- und Ausland platziert, und als sogenannte Bookrunner werden BofA Merrill Lynch, Credit Agricole CIB, Deutsche Bank, HSBC, J.P.

Morgan und RBS genannt. Die zur Emission vorgesehenen Schuldverschreibungen sollen in kleinsten handelbaren Einheiten von 150.000 US-Dollar begeben werden, wobei die Anleihen von der US-amerikanischen Continental Rubber of America Corp.

unter der Garantie der Continental AG sowie ausgewählter Tochtergesellschaften emittiert und in den Freiverkehr der Frankfurter Wertpapierbörse eingeführt werden. Schon 2010 hatte der Konzern Euro-Anleihen mit unterschiedlichen Laufzeiten in einer Höhe von insgesamt drei Milliarden Euro emittiert, um so einen Teil seines syndizierten Kredits zurückzuzahlen sowie das Fälligkeitenprofil seiner Finanzschulden zu verbessern. cm

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Analysten sehen Sumitomo Rubber Industries auf gutem Gewinnkurs

Analysten zeigen sich einmal mehr überzeugt von der Performance von Sumitomo Rubber Industries. Der japanische Reifenhersteller, der in Europa mit der Marke “Falken” aktiv ist, dürfe am Ende des aktuellen Jahres mit weiteren Rekordzahlen rechnen, was die operativen Gewinne betrifft. Sie sollen von 48 (2011) auf dann 74 Milliarden Yen steigen; bisher waren die Analysten von 67 Milliarden Yen ausgegangen.

Durch das noch bessere Gewinnwachstum werde Sumitomo Rubber Industries für 2012 auch eine OP-Marge von über zehn Prozent melden können, so die Annahme. Insbesondere sollten sich geringere Rohstoffkosten sowie – doch – vergleichsweise stabile Sell-in-Preise positiv auf das operative Geschäft auswirken, zeigt man sich bei Deutschen Bank überzeugt. ab.