Contis Preiserhöhungen erst zum 1. Februar
Die Preiseerhöhungen für Continental-Nutzfahrzeugreifen, über die die NEUE REIFENZEITUNG an diesem Montag berichtete, sollen nicht zum 1. Januar gelten, sondern erst zum 1. Februar 2006.
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Die Preiseerhöhungen für Continental-Nutzfahrzeugreifen, über die die NEUE REIFENZEITUNG an diesem Montag berichtete, sollen nicht zum 1. Januar gelten, sondern erst zum 1. Februar 2006.
Angesichts drohenden Arbeitsplatzabbaus wollen die Betriebsräte des Reifenherstellers Continental wollen künftig international enger zusammenarbeiten. Arbeitnehmervertreter der verschiedenen Reifenwerke aus fünf europäischen Ländern äußerten auf einem Treffen am Montag in Hannover die Besorgnis, dass mit der geplanten Einstellung der Pkw-Reifenproduktion in Hannover-Stöcken „eine erneute Schließungswelle von Reifenstandorten bei Continental“ drohe. Durch enge Zusammenarbeit wolle man verhindern, gegeneinander ausgespielt zu werden, heißt es dazu in den Medien.
Nachdem Michelin zum Ende der vergangenen Woche Preiserhöhungen angekündigt hat, zieht Continental jetzt nach. Der deutsche Reifenhersteller erhöht, für Marktbeobachter wenig überraschend, rückwirkend zum 1. Januar seine Preise für Pkw-Reifen im Schnitt um etwa drei Prozent und für Nutzfahrzeugreifen um rund vier Prozent angehoben.
Auch in Hannover erklärt man diesen Schritt mit den hohen Rohstoffkosten. Während die Entscheidung Michelins zur ersten Preiserhöhung in zwölf Monaten führt, erhöht Continental nun bereits zum zweiten Mal innerhalb von drei Monaten seine Preise..
Der Streit um die Schließung der Pkw-Reifenproduktion in Hannover-Stöcken scheint sich zu verschärfen. Die Gewerkschaft IG BCE (Bergbau, Chemie, Energie) und der Betriebsrat der Continental AG rufen die Beschäftigten in ganz Deutschland am 23. Januar zu bundesweiten Versammlungen auf.
In Hannover soll es zu einer Großdemonstration kommen, schreibt die Zeitung Die Welt. Nach ergebnislosen Verhandlungen mit dem Continental-Vorstand will die Gewerkschaft nun einen Vermittler einschalten. „Dies ist ein letzter Versuch, auf eine vernünftige Weise doch noch zu einer Lösung zu kommen“, sagte IG-BCE-Verhandlungsführer Werner Bischoff.
(Akron/Tire Review) Während das Schicksal der Charlotte-Fabrik scheinbar in der Schwebe hängt, hat Continental Tire North America (CTNA) nun ein 60- bis 70-Millionen-Dollar-Investment für das Pkw- und Llkw-Reifenwerk in Mount Vernon (Illinois/USA) angekündigt. Gleichzeitig will der Reifenhersteller von seinen dortigen Mitarbeitern aber einen 10-prozentigen Gehaltsverzicht für Arbeiter sowie höhere Beiträge für die Krankenversicherung verlangen. „Wir bitten, dass Opfer gemacht werden, aber wir investieren auch in die Zukunft der Anlage in Mount Vernon,“ so CEO und President Dr.
Alan Hippe. Die Gewerkschaft United Steelworkers (USW) hatte sich zunächst nicht zu dieser Ankündigung geäußert. In der Fabrik in Mount Vernon werden täglich etwa 25.
000 Pkw- und 3.000 Llkw-Reifen gefertigt..
Nach der ergebnislosen zweiten Verhandlungsrunde im Konflikt um das Conti-Werk in Hannover-Stöcken verschärft die Arbeitnehmerseite den Widerstand gegen das Management. Am Donnerstag beschlossen die Betriebsräte bei einer Sitzung in Hannover, mitbestimmungspflichtige Entscheidungen konzernweit penibel zu prüfen, was zu Verzögerungen oder Kostensteigerungen führen könnte, schreibt die Hannoversche Allgemeine Zeitung. „Bislang haben wir schon mal ein Auge zugedrückt.
Die Continental AG und Arbeitnehmervertreter haben gestern in Hannover erneut keine einvernehmliche Lösung für den Konflikt um die geplante Einstellung der Pkw-Reifenproduktion am Standort Hannover-Stöcken finden können. „Wir bedauern dies ausdrücklich, weil wir aus der vorherigen Verhandlungsrunde mit dem Eindruck herausgegangen waren, ein Stück weiter voran gekommen zu sein, als es sich heute für uns dargestellt hat“, sagte ein Unternehmenssprecher. Beide Seiten haben sich darauf verständigt, einen weiteren Verhandlungstermin zu suchen, um doch noch eine einvernehmliche Lösung zu finden.
(Akron/Tire Review) Die amerikanische Gewerkschaft United Steelworkers (USW) hat jetzt eine „schneidende Kritik an Managementfehlern“ bei Continental Tire North America veröffentlicht und sich damit gegen Pläne des Reifenherstellers gewandt, abermals Mitarbeiter im Werk in Charlotte (North Carolina/USA) zu entlassen. Conti, so beklagt sich die Gewerkschaft, „scheine entschlossen, die sinkende Nachfrage in den USA und Kanada durch Importe aus Niedriglohnländern zu bedienen“. Ron Hoover, Executive Vice President der USW weiter: „Anders als andere erfolgreiche Unternehmen hat Continental weder eine rationale Marketingstrategie entwickelt, noch notwendige Investitionen in der Produktforschung und -entwicklung getätigt.
Anstatt einen konstruktiven Dialog mit der Arbeitern und der Gewerkschaft zu entwickeln und nach neuen Lösungen zu suchen, wiederholt das Unternehmen seine Fehler immer wieder und verlangt Zugeständnisse der Arbeiter.“ Die Gewerkschaft hofft weiterhin, dass Continental die Ankündigung nicht wahrmacht und ab März den neuerlichen Arbeitsplatzabbau nicht umsetzt, sondern dass bis dahin eine einvernehmliche Lösung gefunden werden kann..
Einem Interview der Zeitung Die Welt zufolge dürfe die Gewissensfrage, die sich Vorstände internationaler Konzerne bei der Personalplanung stellten, „nicht regional begrenzt“ sein. Der Vorstandsvorsitzende der Continental AG sagte weiter, es reiche daher nicht aus, wenn das Unternehmen bei Entscheidungen wie jetzt zur Schließung der Pkw-Reifenproduktion im Stammwerk „die 30.000 deutschen Beschäftigten oder die 320 Mitarbeiter in Stöcken hinter sich hat“.
Was der Chef des Konzerns mit den weltweit 80.000 Mitarbeitern derzeit in Deutschland erlebe, sei daher „der Sturm im Wasserglas“. International interessiere das Thema Stöcken niemanden, so Wennemer weiter in dem Interview.
An diesem Mittwoch wollen Vertreter von Vorstand und Belegschaft ihre Kompromisssuche im Streit um die Schließung der Pkw-Reifenproduktion von Conti in Hannover-Stöcken fortsetzen. Im Dezember war von einem „Gedankenmodell“ die Rede, zu den Überlegungen war aber Stillschweigen vereinbart worden. Im Vorfeld der neuen Beratungen über die Zukunft von Stöcken wurde in Gewerkschaftskreisen die Hoffnung auf eine Einigung laut.
Eine Prognose wollte aber niemand abgeben. Für Conti kommt nach Medieninformationen eine Verlagerung der Lkw-Reifenproduktion aus Tschechien nach Hannover als Ausgleich für die Schließung der Pkw-Reifenfertigung nicht in Frage. Für den Vorstand des Autozulieferers seien entsprechende Spekulationen „aus Kostengründen absolut nicht nachvollziehbar“, hieße es.